- Hegelmaier



Paul Hegelmaier (* 1. Juli 1847 in Tübingen; † 27. April 1912 in Stuttgart) war Staatsanwalt, von 1884 bis 1904 Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn und von 1898 bis 1903 Reichstagsabgeordneter.

H. war wohl ein sehr impulsiver, aber auch tatkräftiger, selbstbewußter Mensch, der das Rechtswesen exessiv beschäftigte: Es gab eine große Zahl von Beschwerden, Strafanzeigen usw. gegen ihn und von von ihm. Noch 1922 erwähnt ihn die Stadtchronik lediglich im Zusammenhang mit Prozessen und Streitereien.

H. wurde aufgrund von Zweifeln an seinem Geisteszustand i.d.J. 1892-1894 vorübergehend seines Amtes als Oberbürgermeistes enthoben. Am 27. September 1892 bescheinigte ihm das königlich württembergische Medizinalkollegium nach einer Begutachtung seines geistigen Zustandes „typische[n] Querulantenwahnsinn“ und erklärte ihn für geisteskrank. Da das Medizinalkollegium das Gutachten jedoch allein aufgrund der Aktenlage erstellt hatte, schickte das Heilbronner Landgericht Hegelmaier im Frühjahr 1893 zur Beobachtung auf sechs Wochen in die badische Landesirrenanstalt Illenau.

Nach seinem Tod setzte die Anerkennung ein. Der Heilbronner Generalanzeiger schrieb in einem Nachruf 1912: „gerecht denkende Beurteiler versagen dem Verstorbenen schon jetzt die Anerkennung nicht mehr, als der eines hochbegabten, weitblickenden, gerechten Mannes, der sich während seiner Amtstätigkeit … hochverdient gemacht hat … Heilbronn wird seinen Oberbürgermeister nicht vergessen und sein Andenken in Treu bewahren." Das Bild des alten Heilbronn vor seiner Zerstörung 1944, wie es sich in Fotografien zeigt, ist wesentlich von Gebäuden, Verkehrswegen und -mitteln aus der Zeit nach 1900 bestimmt, die unter Hegelmaier entstanden. Erst 1968 wurde die Hegelmaierstraße in der vornehmen Heilbronner Wohngegend Rampachertal nach Paul Hegelmaier benannt.


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http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Hegelmaier