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Wie vom Zucker loskommen
(Contributions to Dr.
Schnitzer's Health Secrets Forum, May 1999 - January 2000)
(Beiträge zu Dr. Schnitzer's
Gesundheits-Forum, Mai 1999 - Januar 2000)
Abgeschickt von Elke Gattringer am 27 Januar, 2000 um
20:04:12:
Vollwert und Zucker
Da ich mich sehr gerne vollwertig ernähren will, müßte
ich alle Arten von Fabrikzucker und daraus hergestellten Sachen meiden.
Jedoch, wie kann ich am besten die Süßigkeiten von meinem Tagesplan
streichen, wenn ich süchtig danach bin (hab auch eine Eßstörung).
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Morgens versuche ich Frischkornbrei, Obst oder gar nichts zu essen, Mittags
meistens Salat und Kornbrötchen, Abends gekochtes Gemüse oder
Müsli -und dann ist es leider meistens vorbei, und ich greife zu Süßigkeiten,
wie Schokolade oä.
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Haben Sie irgendeinen Tip zum Abgewöhnen von Süßigkeiten?
Ich wäre sehr froh.
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Link für Ihren Beitrag: Dr.
Schnitzer's Gesundheits-Forum
Antwort auf "Vollwert und Zucker" (Elke Gattringer am 27 Januar, 2000 um
20:04:12)
Wie vom Zucker loskommen
Sie haben schon jetzt wichtige, grundlegende Schritte vollzogen:
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(1) Sie haben erkannt, dass die übliche Zivilisationskost mit ihren
denaturierten Nahrungs- und Genussmitteln nicht gut für Sie ist.
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(2) Sie haben sich deshalb dazu entschlossen, Ihre Ernährung vollwertig
zu gestalten.
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(3) Sie haben diesen Entschluss, soweit Ihr jetziges Wissen und Ihre praktischen
Möglichkeiten reichen, auch in die Tat umgesetzt.
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Hierzu ist Ihnen zunächst zu gratulieren, denn viele, die durch die
ganz übliche Zivilisationskost in einer gefahrenreichen Risikozone
leben und mit grosser Wahrscheinlichkeit an einem der chronischen Zivilisationsleiden
erkranken werden, haben diese Schritte noch nicht bewältigt.
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Jetzt hält Sie nur noch der Industriezucker "in seinem Würgegriff".
Sich davon zu befreien, schaffen Sie auch noch. Wie, das wollen wir jetzt
besprechen.
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Als Fabrik- oder Industriezucker bezeichnet man alle industriell hergestellten,
extrahierten, raffinierten, isolierten Zuckersorten: Den üblichen
- auch industriell für Süßes verwendeten - Küchenzucker,
ferner Milchzucker, Traubenzucker und Fruchtzucker. Allen gemeinsam ist,
dass sie aus ihrem ursprünglichen natürlichen Verbund herausgelöst
sind, alle natürlichen Begleitstoffe wie Mineralien und Vitamine entfernt
wurden und sie nun ein chemisch reines und konzentriertes Substrat darstellen.
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Hieraus resultieren zahlreiche nachteilige Wirkungen, deren erste die Zerstörung
der Zähne durch die Erzeugung von Zahnkaries ist. Ausserdem verarmt
der Organismus an Mineralstoffen und Vitaminen, da diese im Stoffwechsel
zur Verarbeitung von Zuckerstoffen gebraucht, aber vom isolierten, von
diesen Begleitstoffen "befreiten" Zucker nicht mitgeliefert werden. Infolgedessen
entgleist nach längerer Zeit des Verzehrs der Kohlenhydratstoffwechsel
mehr und mehr vom ursprünglich aeroben Bereich (Endprodukte Kohlendioxid
und Wasser) in den anaerob-glykolytischen (Endprodukt Milchsäure).
Man kann dies an der Neigung zu Muskelkatern schon nach geringen Anstrengungen
erkennen, denn die Milchsäure ist flüssig, kann nicht ausgeatmet
werden, sondern bleibt lange im Muskelgewebe liegen und verursacht den
Muskelkater.
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Diese Industriezucker werden zwar als "Nahrungsmittel" bezeichnet, aber
das ist nicht die ganze Wahrheit. Näher kommt dieser der Begriff "Genussmittel",
gebraucht für zuckerhaltige Süssigkeiten wie Bonbons, Schokolade
usw. - der auch für Kaffee, Tee, Wein, Bier und konzentriertere Alkoholika
verwendet wird.
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Tatsächlich hat Zucker eine erhebliche Suchtkomponente. Charakteristisch
für jeden Suchtmechanismus ist, dass die Zufuhr (der Verzehr zuckerhaltiger
Genussmittel) nicht zur Stillung des Verlangens führt, sondern zu
Verlangen nach mehr. Bei normalen Lebensmitteln ist dies niemals der Fall;
deren Zufuhr führt zur Stillung des Verlangens danach und zur Sättigung.
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Der Mechanismus der Zuckersucht ist bisher nicht weiter erforscht - denn
an den Ergebnissen wären weder die Hersteller interessiert noch jene,
deren wirtschaftliche Existenz auf den Krankheiten aufbaut, welche der
Zuckerkonsum in der Bevölkerung erzeugt. Sicher ist nur, dass es die
"Zuckersucht" (starkes, unstillbares Verlangen nach Süßem) gibt.
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Bei der Alkoholsucht ist der Suchtmechanismus hingegen bekannt, und dieser
lässt
einen Vergleich zu, da viele Ähnlichkeiten bestehen. Wie Zucker, braucht
auch Alkohol B-Vitamine zu seiner Verarbeitung im Stoffwechsel. Die Zufuhr
alkoholhaltiger Getränke spricht die gleichen Rezeptoren an wie der
B-Vitamin-Komplex. Der Organismus signalisiert "Verlangen", weil die Rezeptoren
B-Vitamine anzeigen, an welchen der Organismus ein Defizit hat. Tatsächlich
werden aber keine zugeführt. Vielmehr wird das Defizit durch die Verstoffwechselung
des Alkohols noch größer. Also ist auch das Verlangen nach dem
vermeintlichen B-Vitamin-Lieferanten nicht gestillt, sondern noch größer
geworden. Genau das ist der Suchtmechanismus (mitgeteilt von dem französischem
Privatgelehrten und Eiweiss-Experten Frédéric Stahl). Ganz
ähnlich ist der Ablauf bei der Zuckersucht anzunehmen - auch die Industriezucker
verbrauchen B-Vitamine, ohne sie mitzuliefern.
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Ein weiterer "Suchtmechanismus" kommt bei den Industriezuckern hinzu: Sie
sind löslich und führen bei Zufuhr zu einem unnatürlich
raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Da ein zu hoher Blutzuckerspiegel
lebensgefährlich wäre (vergleichbar einem Stromstoß von
500 Volt Spannung für ein auf 220 Volt ausgelegtes Gerät), schüttet
die Bauchspeicheldrüse so viel Insulin aus wie möglich, um dem
entgegenzuwirken. Die große Insulinmenge führt in der zweiten
Phase dann zu einer zu starken Absenkung des Blutzuckerspiegels. Das erzeugt
Verlangen nach Süß, um den Blutzuckerspiegel anzuheben - und
der Suchtschaukelzyklus beginnt erneut ...
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Wenn dann noch reichliche Eiweiss-Zufuhr (durch tierisches Eiweiss) zur
Einlagerung von Eiweiss in die Blutgefäßwände, das Interstitium
und die Zellmembranen führt, mit der Folge der Verlängerung der
Transportwege für das Insulin, dann werden diese Blutzuckerschwankungen
immer langsamer mit Insulin korrigerbar, die Schwankungen werden immer
stärker und halten immer länger an. Dann hat man das vor sich,
was die Medizin als Diabetes bezeichnet - um es dann auch noch mit einer
eiweissreichen Diät "unheilbar" zu machen, nur weil vordergründig
die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Kohlenhydraten
nachgelassen hat! (Die - leider nicht gestellte - Frage nach dem "Warum?"
hätte auf den Weg der Heilung geführt).
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Mit dem Hintergrundwissen dieser Zusammenhänge ist es nun für
Sie verhältnismässig leicht, dem anfallsweisen Verlangen nach
Süß und den Eßstörungen ein Ende zu bereiten. Sie
brauchen nur noch Ihre beschriebene Ernährung vollends natürlich
und gesund zu gestalten:
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(A)Das Frühstück: Der Frischkornbrei (ein Müsli aus selbst
frisch gemahlenen Getreiden, z.B. keimfähigem Nackthafer) ist bereits
optimal. Sie sollten es jeden Tag nehmen. Obst allein genügt nicht;
es könnte durch Hunger bald danach ein Verlangen nach Süß
auslösen.
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(B) Mittags: Achten Sie darauf, dass die Salate aus drei Komponenten bestehen:
(1) Angekeimtes, z.B. Kichererbsen, Linsen; (2) Wurzelgemüse - z.B.
roh geriebene Möhren, Rettiche, Sellerie usw.; (3) Blattsalate - z.B.
grüner Salat, Chicoree, Ackersalat usw.. Vollkornbrötchen aus
frisch gemahlenem Korn dazu sind richtig. Es könnten auch andere Vollkorngerichte
oder Vollkornteigwaren aus frisch gemahlenen Getreiden sein. Teils werden
sie sogar in schädliche Stoffe umgewandelt. Auch Vollreis oder gedämpfte
Kartoffeln (das einzige Gemüse, das ohne Nachteil hitzebehandelt zugeführt
werden kann) sind in Ordnung.
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Das frische Mahlen der Getreide, unmittelbar vor der Weiterverarbeitung,
ist entscheidend wichtig für den gesundheitlichen Wert und Nutzen;
denn gerade die wertvollsten, reaktionsfreudigen Inhaltsstoffe gehen am
raschesten durch Oxidation mit dem Luftsauerstoff und durch enzymatischen
Abbau verloren, manche ebenso schnell, wie ein Apfel nach dem Aufschneiden
durch Reaktion mit dem Luftsauerstoff braun wird. Als Mahlwerkzeug sind
Mahlsteine vorzuziehen. Metallabrieb wäre ungünstig; Eisenatome
von Stahl-Mahlwerken z.B. wirken im But als Katalysator und können
die wichtigen hochungesättigten Fettsäuren zerstören.
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(C) Abends: Vollkornbrot aus frisch gemahlenem Korn, mit einem pflanzlichen
Brotaufstrich, belegt mit Scheiben von Tomaten, Radieschen, Gurken usw.;
danach eventuell Früchte, Nüsse, Mandeln als Nachtisch.
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Das Kochen von Gemüse, wie von Ihnen bisher gehandhabt, führt
zur Bildung schädlicher, unverdaulicher Bestandteile (Maillard-Reaktion
ab ca. 70 ° Celsius, erzeugt unverdauliche Verbindungen zwischen Zuckerstoffen
und bestimmten Aminosäuren=Eiweissbausteinen). Ihr Abendessen war
so bisher für Ihren Organismus unbefriedigend, da es nicht alles zuführte,
was der Organismus gebraucht hätte. Das erzeugt ein unbestimmtes Verlangen
nach mehr. Hätten Sie nur Zugriff auf natürliche Lebensmittel,
so würde Ihr Instinkt Ihnen Appetit auf das richtige Lebensmittel
signalisieren. Wenn aber in diesem Augenblick zuckerhaltige Genussmittel
greifbar sind, kann der Instinkt irregeführt werden, und der Suchtmechanismus
wird in Betrieb gesetzt.
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Auch "Müslis", wenn Sie damit die fertig abgepackt zu kaufenden Mischungen
meinen, sind keine besonders gute Lösung. Die Getreideanteile sind
nicht frisch gemahlen, also wahrscheinlich teils oxidiert, und die Früchte
sind getrocknet, also hoch konzentriert süß; ausserdem ist nicht
selten noch Zucker beigemischt ...
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Mit diesen einfachen Verbesserungen sollte es möglich sein, dass Sie
binnen Kurzem kein Verlangen mehr nach Süßigkeiten entwickeln.
Sobald der Organismus alles erhält, was er braucht, und dies in natürlicher,
lebendiger, nicht denaturierter Form, wird kaum mehr Verlangen nach den
beschriebenen "Vitamine-Pseudo-Ersatzbefriedigungen" mehr entstehen.
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Ausführliche Anleitungen für die gesunde Nahrungszubereitung
finden sich in dem Buch "Schnitzer-Intensivkost, Schnitzer-Normalkost"
(siehe nachstehenden Link).
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Dr. Johann Georg Schnitzer
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Link: Buch: "Schnitzer-Intensivkost,
Schnitzer-Normalkost"
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Link für Ihren Beitrag: Dr.
Schnitzer's Gesundheits-Forum
In case you want to answer to an article
of this document, please go to Dr.
Schnitzer's Health Secrets Forum, and mention
the topic and its author in the beginning of your contribution.
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Wenn Sie auf einen Artikel dieses Dokuments antworten wollen, gehen Sie
bitte in das aktuelle Dr.
Schnitzer's Health Secrets Forum, und geben einleitend das Thema des
Beitrags und dessen Verfasser an, auf welche Sie sich in Ihrem Beitrag
zum Forum beziehen.
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Friedrichshafen, Germany, im Jahr 2003, Dr. Johann Georg
Schnitzer
Dr.Schnitzer@t-online.de
/ http://www.dr-schnitzer.de
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