Presseschau vom 31.08.2014

militärische Erfolge und Verhandlungen über Staatlichkeit von Novorossia






Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien, z.B.  BigMir, UNIAN, Ukrinform, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Ukrinform, UNIAN, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.





 

vormittags:


novorossia.su: In der Nacht vom 30. zum 31. August übergab die Volksmiliz der DVR der ukrainischen Seite mehr als 220 Kriegsgefangene. Fast alle wurden im Gebiet Starobeschewo gefangen genommen.  amprr_0

ITAR-TASS: Alle früher in der Ukraine festgenommenen russischen Luftlandesoldaten sind heimgekehrt, wie der stellvertretende Befehlshaber der Luftlandetruppen, Generalmajor Alexej Ragosin, mitteilte.   „Die Verhandlungen waren alles andere als einfach. Aber der gesunde Menschenverstand gewann die Oberhand, und alles endete gut. Das Wichtigste ist, dass alle Soldaten heute bei uns, in Russland sind.“ „Wir lassen die Unseren nicht im Stich“, betonte der General. „Von der ersten Minute ihrer Festnahme an haben wir alles dafür getan, dass sie so schnell wie möglich in die Heimat zurückkehren können. Unsere Jungs mussten viel durchmachen. Ihnen wird jegliche psychologische und andere notwendige Hilfe zuteil. Ich halte es nicht für annehmbar, dass unsere Soldaten so viele Tage von der ukrainischen Seite festgehalten wurden. Darüber hinaus wurden sie auch noch nach Kiew gebracht. Zur gleichen Zeit wurden Hunderte von ukrainischen Soldaten, die sich auf das Territorium der Russischen Föderation geflüchtet hatten, nach umfassender Versorgung sofort wieder an die zuständigen Behörden in der Ukraine übergeben. Ich möchte noch einmal unterstreichen, dass wir die Unseren nicht im Stich lassen. Mit unseren Jungs wird alles gut“, ist General Ragosin überzeugt.

Novorossia.su: In Lugansk begann die Wiederherstellung der Wasserversorgung für eine Reihe von Wohngebieten der Stadt.

RIA.ru: Die Präsidenten Russlands und der Ukraine sind sich einig darin, dass die Situation in der Ukraine friedlich, auf dem Verhandlungswege  gelöst werden muss. „Wir vereinbarten mit Pjotr Alexejewitsch, dass niemand jene Fehler jemals wiederholen sollte, die jetzt im Zuge der bewaffneten Machtergreifung in der Ukraine begangen wurden. Das ist ja die Grundursache dessen, was jetzt geschieht“, sagte Putin in einem anschließenden Interview. Vorherzusagen, wann die Krise in der Ukraine beendet sei wird, sei unmöglich. Die Situation wird durch die bevorstehenden Parlamentswahlen verschärft, alles ist abhängig vom politischen Willen der Führung dieses Landes, erklärte der russische Präsident. Um die Situation im Süd-Osten der Ukraine zu regulieren, müssen sinnvolle Verhandlungen über die politische Organisation der Gesellschaft und die Staatlichkeit des Süd-Osten des Landes geführt werden, so Putin. „Es ist notwendig, den Plan, den wir vereinbarten, nun auch zu realisieren. Man muss nun in substantielle, sinnvolle Verhandlungen treten, aber nicht zu technischen Fragen, sondern zu Fragen der politischen Organisation der Gesellschaft und der Staatlichkeit des Süd-Ostens der Ukraine mit dem Ziel, die absoluten rechtlichen Interessen der Menschen, die dort leben, zu sichern.“ Gleichzeitig bemerkte der Präsident aber auch, dass diejenigen, die denken, dass die Volksmilizen nur in Erwartung der Verhandlungen dasitzen werden, während vor ihren Augen die Städte und Dörfer des Süd-Ostens beschossen werden, einer Illusion unterliegen. Was die westlichen Kollegen betrifft, die Russland mit neuen Sanktionen bedrohen, so Putin, muss man sie an ihre eigenen Ideale erinnern. „Was sind dann die so genannten europäischen Werte? Die Unterstützung eines Putsches, einer bewaffneten Machtergreifung und die Unterdrückung derer, die damit nicht einverstanden sind, mit militärischer Gewalt – sind das etwa die europäischen Werte? Mir scheint, dass man unsere Kollegen an die eigenen Ideale erinnern muss.“


Rusvesna.su: Der Stab der Volksmilizen berichtet über die Vorbereitung des Angriffs auf die ukrainische Armee in der Stadt Mariupol. Es seien mehr als 50 Spezialeinheiten und mehrere Sturmkolonnen gebildet worden.


nachmittags:

RIA.ru: Der Amwrosijewsk-Kessel wird bald aufhören zu existieren. Alle darin befindlichen Einheiten haben sich mit der Entwaffnung einverstanden erklärt, erklärt die Volksmiliz.

RIA.de: Der slowakische Premierminister Robert Fico ist gegen EU-Sanktionen in Bezug auf Russland aufgetreten und hat mit einem Veto gegen zusätzliche Maßnahmen gedroht, meldet Reuters unter Hinweis auf eine Erklärung des Premiers. Die Europäische Union hatte am 1. August im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Die Maßnahmen werden im Laufe eines Jahres angewendet. Unter die Einschränkung fallen: der Zugang der größten russischen Staatsbanken und der staatlichen Korporation Bank für Außenhandel zu den europäischen Fonds, Lieferungen von EU-Ausrüstungen nach Russland für eine Reihe von Erdölprojekten, neue Verträge mit Russland über Import und Export von Waffen und der Verkauf von Waren doppelter Bestimmung an Russland für den Verteidigungssektor. Die Sanktionen betreffen nur Geschäfte und Verträge, die seit dem 1. August geschlossen wurden. Der Europarat beauftragte in der Nacht zum Sonntag die EU-Kommission, im Laufe der Woche zusätzliche Sanktionen gegen Russland auszuarbeiten.
„Ich betrachte die Sanktionen als sinnlos und kontraproduktiv. Solange wir von den Ergebnissen der bereits verhängten Sanktionen nichts erfahren, hat es keinen Sinn, neue zu verhängen“, sagte Fico zu Journalisten.
Der slowakische Premier fügte hinzu, gegen Sanktionen aufzutreten, die der Wirtschaft seines Landes schaden könnten.
„Ich behalte mir das Recht vor, ein Veto gegen Sanktionen einzulegen, die den nationalen Interessen der Slowakei schaden“, betonte der Premier.

RIA.de: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine aufgerufen, sich über den Eintritt der Herbst-Winter-Periode Gedanken zu machen, die Kampfhandlungen einzustellen und mit der Wiederherstellung der Infrastruktur im Südosten des Landes zur Verhinderung des Todes von Menschen an der Kälte zu beginnen. „Meines Erachtens denkt daran bereits niemand außer Russland… Die erste und unerlässliche Bedingung ist, unverzüglich die Kampfhandlungen einzustellen und mit der Wiederherstellung der Infrastruktur zu beginnen. Man muss anfangen, die notwendigen Vorräte zu ergänzen, die erforderlichen Reparaturarbeiten durchzuführen und sich auf die Herbst-Winter-Periode vorzubereiten“, sagte Putin in einem Interview für die Sendung „Woskresny wetscher“ im russischen Ersten Kanal.

Dnr-news: Eine neue Trophäe. Ein moderner ukrainischer Panzer T-64BM „Bulat“ wurde von der ukrainischen Armee im Ort Novoswertlowsk zurückgelassen. Die Volksmilizen fanden ihn bei der Besetzung des Ortes.
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Rusvesna.su: Der Verteidigungsminister der DVR hat den Austausch von Gefangenen gestoppt. Als Grund dafür nannte er, dass die ukrainische Seite versprochene Freilassungen nicht realisierten. So warte die DVR nun seit 9 Tagen vergebens auf die vereinbarte Freilassung von 5 Gefangenen.

RIA.ru: Wie Einwohner des Dorfes Novoswertlowsk jetzt erzählen, hatte die ukrainische Armee nach ihrem Einmarsch und der „Säuberung“ eine Provokation vorbereitet. So trieb man alle Einwohner, die man fand (Frauen mit Kindern, Behinderte, Alte) in die Kirche, nachdem man ihnen die Handys abgenommen hatte. Dann hörten die Eingeschlossenen, wie in der Nähe der Kirche ein Panzergeschütz feuerte. Die Einwohner ahnten, dass die Militärkräfte mit dem Gegenfeuer der Volksmiliz rechneten, das dann die Kirche treffen sollte. Aus Angst brachen sie aus der Kirche aus, wurden jedoch unter Schüssen wieder hineingetrieben. Erst nachts konnten sie in kleinen Gruppen fliehen und sich verstecken.

RIA.ru: Die Armee der DVR hat den Donezker Flughafen (in dem sich ukrainische Einheiten verschanzt halten) vollständig eingekesselt. Die Volksmilizen kämpfen um die Besetzung dieses wichtigen strategischen Punktes.

Rusvesna.su: Der Führer des „Rechten Sektors“ Jarosch erklärte, dass in den schweren Kämpfen um Saur-Mogila, Ilowaisk und andere Ortschaften ungefähr 30 Mitglieder umgekommen seien.

RIA.de: Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seinem Sonntagsinterview für den Ersten Kanal zu internen Verhandlungen in der Ukraine und nicht dazu aufgerufen, den östlichen ukrainischen Regionen (Noworossija) einen staatlichen Status zu verleihen, wie Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte. „Das sind dieselben internen Verhandlungen, die die gegenseitigen Beziehungen (Kiews) mit den östlichen Regionen bestimmen müssen. Das sind die Verhandlungen innerhalb der Ukraine, die die innerukrainische Ordnung betreffen, damit die Interessen der östlichen Regionen des Landes berücksichtiget werden. Das meinte der Präsident“, sagte Peskow über die Verhandlungen, zu denen Putin aufgerufen hatte. Auf die Frage, ob die Rede davon sei, den Noworossija-Regionen einen staatlichen Status zu verleihen, antwortete Peskow: „Davon ist absolut keine Rede. Das geht aus der Erklärung des Präsidenten hervor. Im gegebenen Fall ist das eine absolut falsche Deutung (der Gedanke über den staatlichen Status)“. Peskow wies darauf hin, dass Putin in Wirklichkeit erneut zur Erfüllung der Vereinbarungen aufgerufen hat, die früher in verschiedenen Formaten getroffen worden waren.

Rusvesna.su: Ein eingekesseltes ukrainisches Bataillon, bestehend aus etwa 350 Soldaten und Offizieren, das sich der Volksmiliz ergeben wollte, wurde von Einheiten des „Rechten Sektors“ beschossen. Es überlebten nur 20 Soldaten und drei Offiziere. Einer der Offiziere berichtete, dass Kämpfer des „Rechten Sektors“ sein Bataillon fast vollständig vernichtet hatten.

RIA.ru: Zum ersten Mal hat die Volksmiliz auch einen Erfolg zur See zu berichten. Ein ukrainisches Grenzschutzboot wurde in Brand geschossen.
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abends:


RIA.ru: Heute wurde die Stadt Tschastje im Gebiet Lugansk  Ziel eines Bombenangriffs. Außerdem beschossen Grad-Raketenwerfer die Stadt. Hier ein Video: [youtube https://www.youtube.com/watch?v=pGH1je7oIfE&w=640&h=360]

Novorosinform.org: Einer der Aktivisten im Widerstand gegen die Junta in den Vorkarpaten schickte dieses Foto von der Anlieferung von Waffentechnik aus der EU in die Ukraine. Auf den Waggons werde Technik wahrscheinlich aus Ungarn oder der Slowakai für die .ukrainische Armee transportiert.
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Novorossia.su: Die Armee der DVR hat den Donezker Flughafen eingenommen. Davon berichtet auf seiner Facebook-Seite ein Mitarbeiter der Stadtregierung

ITAR-TASS: Der Vize-Premier der DVR Purgin hält das Treffen der Kontaktgruppe, das am 1. September stattfinden soll, für einen ersten Schritt zu Verhandlungen. Die Erfolge de Armee von Novorossia bei der Durchführung der Kampfhandlungen und humanitärer Aktionen zwingen die Machthaber in der Ukraine zu Konsultationen der dreiseitigen Kontaktgruppe (Ukraine, Russland, OSZE) mit Regierungsvertretern der DVR.

Novorossia.su: Nach Berichten der Korrespondenten von LifeNews gelang es .der Armee der LVR, den Flughafen Lugansk unter ihre Kontrolle zu nehmen. Auf dessen Territorium waren monatelang zwischen 500 und 2.000 Soldaten der Nationalgarde mit Bewaffnung und Panzertechnik stationiert.
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Ukrinform.ua: Der ukrainische Verteidigungsminister Geletej erklärte, die Kräfte der ATO seien schon auf den Winter vorbereitet. Sie haben warme Kleidung und Schlafsäcke, erklärte er telefonisch.