Presseschau vom 20.07.2014

Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot ( Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.

 

 

vormittags:

Rusvesna.su: Der Ministerpräsident der DVR Borodai hat einen Brief an den Regierungschef der Russischen Förderation gesandt, in dem er um schnellstmögliche Entsendung von Experten zur Aufklärung des Flugzeugabsturzes der Boeing 777 bittet. Grund ist die Gefahr, dass durch gezielte militärische Kampfhandlungen im Katastrophengebiet Beweise durch die ukrainische Armee vernichtet werden könnten.

 

Novorosinform.com: Beim Angriff auf Lissitschansk, wurden, wie auch schon früher in Slawjansk, Phosphorbomben eingesetzt. Der Einsatz von Waffen mit weißem Phosphor in der Nähe von Siedlungsgebieten ist international verboten. Er verbrennt mit einer Temperatur von mehr als 800° C.
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novorosinform.com: Zusammenfassung von der Front am 19. Juli Dem Feind gelang es, zwei wichtigste Verbindungswege zwischen Donezk und Lugansk zu kappen. Diese Wege verbanden Donezk auch mit Russland. Die Regierungstruppen der Junta besetzten die Dörfer Beloje und Wesjolaja Tarassowka, strategisch wichtige Punkte, und festigen dort ihre Position mit Panzertechnik, um die Kommunikation zwischen den Gruppen der Volksmiliz zu verhindern. Laut Igor Strelkow erschwert das die Lage der Milizen erheblich. In zahlreichen Orten der DVR wird gekämpft. Die ukrainische Luftwaffe und Artillerie beschossen mehrere Siedlungen… Auf dem Gelände des Donezker Flughafens sind ukrainische Scharfschützen tätig… In Lissitschansk droht der Volksmiliz von Mosgowoj die Einkesselung. Ein Angriff der ukrainischen Truppen konnte abgewehrt werden… Lugansk ist vollständig unter Kontrolle der Volksmilizen…Der Flughafen, auf dem sich ukrainische Truppen verschanzt haben, ist vollständig umzingelt und wird beschossen…

 

rusvesna.su: Im Gebiet Lugansk starben in den Monaten Juni – Juli 250 Zivilisten wegen der Kampfhandlungen, 850 wurden verletzt, erklärt die Beobachtermission der OSZE.

 

rusvesna.su: Der ukrainische Präsident Poroschenko erklärte, dass er nicht mit den Terroristen verhandeln werde, da diese verantwortlich seien für den Absturz der Boeing 777. Mit Beteiligten an Terrorakten könne er nicht verhandeln. Dieses Verbrechen müsse vor internationalen Gerichten aufgearbeitet werden, sagte er.

 

RIA.de: Seit dem Beginn des Sondereinsatzes im Osten der Ukraine hat Kiew 14 Flugzeuge bzw. Hubschrauber verloren, meldet die ukrainische Nachrichtenagentur LIGABusinessInform am Sonntag unter Berufung auf den Vizepremier Wladimir Groisman. „Zu allen Fällen sind Ermittlungsverfahren eingeleitet worden“, fügte der Vizepremier hinzu.

 

Rusvesna.su: Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte der ukrainische Innenminister Awakow eine obszöne Beleidigung an die Adresse des russischen Außenministers Lawrow.

 

nachmittags:

 

RIA.de: Der Absturz der malaysischen Boeing über der Ostukraine kann laut Oleg Zarjow, Co-Vorsitzender der Bewegung „Volksfront von Noworossija“ (Neurussland), als Anlass zur Entsendung von Friedenstruppen genommen werden, was faktisch zu einer Teilung der Ukraine führen wird. Zuvor war gemeldet worden, dass die ukrainischen Behörden internationale juristische Klagen vorbereiten, damit die selbsterklärten Volksrepubliken in Donezk und Lugansk als Terrororganisationen eingestuft werden. Der ukrainische Präsident Pjotr Poroschenko hatte den Absturz der Boeing 777 der Malaysia Airlines als Terrorakt bezeichnet. Die Behörden in Kiew machten die Volkswehr dafür verantwortlich. Die Volkswehr erwiderte, dass sie über keine Mittel verfüge, um ein Flugzeug in 10 000 Meter Höhe abzuschießen. Gerade eine offizielle Anerkennung der „Volksrepubliken“ als internationale Terrororganisationen würde eine Einmischung des Westens in die Kampfhandlungen im Südosten der Ukraine logisch und begründet machen, äußerte Zarjow. „Damit Blauhelme in die Ukraine einmarschieren, muss Noworossija nicht bloß als Terrororganisation, sondern als Terroristen von internationalem Maßstab anerkannt werden wie etwa Al Kaida auf der Uno-Liste“, sagte Zarjow in einem Interview für das russische Fernsehen. „Dann würde eine solche Einmischung logisch und begründet sein.“ Der Einzug von Friedenstruppen würde aber zu einer Teilung der Ukraine führen. „Denn die ungarischen, polnischen und rumänischen Truppen werden durch Territorien ziehen, die für die jeweiligen Länder interessant sind“, betonte Zarjow.

 

RIA.de: Die ukrainischen Behörden haben mit Vertretern der selbsterklärten Volksrepublik Donezk den Abtransport der Opfer des Absturzes der malaysischen Boeing 777 vereinbart, teilt das Regierungsportal der Ukraine unter Berufung auf den Vizepremier Wladimir Groisman mit. „Eine vorläufige Vereinbarung mit denen, die den Absturzort kontrollieren, über den Abtransport dieser Leichen ist erreicht worden“, so Groisman. Laut der Vereinbarung sollen ukrainische Experten und OSZE-Beobachter die Opfer in speziellen Eisenbahnkühlwagen abtransportieren. Zugleich verwies Groisman darauf, dass die Bergungsarbeiten durch den Druck erschwert werden, den die Bürgermilizen auf die Experten ausüben. Die Führung der selbsterklärten Volksrepublik Donezk hatte zuvor mitgeteilt, dass die Kiewer Behörden den internationalen Experten den Zugang zum Unfallort verbieten und ihren Armeeeinsatz fortsetzen. http://de.ria.ru/images/26905/91/269059153.jpg

 

RIA.de: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erörtert am Sonntag einen Resolutionsentwurf im Zusammenhang mit dem Absturz einer malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine. Die Abstimmung wird möglicherweise bereits am Montag erfolgen, meldet Reuters unter Berufung auf einen UN-Mitarbeiter. Die Aufforderung zur Annahme einer solchen Resolution durch den Weltsicherheitsrat stammt von der australischen Vize-Botschafterin bei der Uno, Philippa King. An Bord der verunglückten Maschine befanden sich 27 ihrer Landsleute. Mit dem Dokument soll der Zutritt zum Unglücksort sowie eine eingehende und unabhängige internationale Ermittlung gewährleistet werden. Der Resolutionsentwurf enthält nach Reuters Angaben die Aufforderung an „alle Staaten sowie die anderen Teilnehmer der Ereignisse in der Region, von Gewalt gegen Zivilflugzeuge Abstand zu nehmen“.

 

Novorosinform.com: Das Zentrum von Lugansk wird erneut mit Grad-Raketenwerfern und Granatwerfern beschossen. Es gibt nur noch einen freien Weg aus der Stadt – nach Krasnodon. Das Stadtzentrum brennt.

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RIA.de: Fünf Eisenbahnkühlwagen mit Leichen der Opfer des Boeing-Katastrophe sind von der ostukrainischen Stadt Tores, in deren Nähe die Maschine abgestützt war, über Ilowajsk in Richtung Donezk abgefahren, erfuhr RIA Novosti von einem Bahnmitarbeiter am Sonntag. Vor der Abfahrt wurden die Wagen von Experten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geprüft. In dem aus fünf Waggons bestehenden Zug befinden sich ihren Angaben zufolge die Leichen von 198 Absturzopfern ders Passagiermaschine von Malaysia Airlines. Insgesamt kamen 298 Menschen ums Leben. Laut dem Ausschusschef für Flüchtlinge und Gefangenenaustausch der „Volksrepublik Donezk“, Leonid Baranow, sind die Bürgermilizen bereit, die Leichen an die ukrainischen Behörden zu übergeben. Kiew zögere jedoch mit der Entscheidung.

 

Dnr-news: In einem Telefongespräch mit dem französischen Präsidenten erklärte Poroschenko, ihm lägen Satellitenaufnahmen vom Abschussort der Rakete vor, die zum Absturz der Boeing geführt haben. Er beschuldigte erneut die Volksmilizen des Terrorismus.

 

Timer.ua: In Odessa wurde das Denkmal für die Opfer des 2. Mai auf dem Schnepfenfeld vor dem Gewerkschaftshaus, das in der Nacht vom 18. zum 19. Juli von Anhängern des Euromaidan zerstört worden war, wieder hergestellt. Außerdem wurde ein Kreuz angebracht.
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RIA.ru: Die Volksmilizen haben am Absturzort der Boeing etwas der Blackbox Ähnliches gefunden. Diese Gegenstände wurden nach Donezk gebracht und werden nur den internationalen Experten der Internationalen Organisation für zivile Luftfahrt (ICAO) ausgehändigt. Dies erklärte der Premierminister der DVR Borodai heute. Der ukrainischen Seite werde man diese Gegenstände nicht übergeben.

abends:

Novorosinform.com: Ein OSZE-Beobachter sagte in einem Interview, dass nach seinen Beobachtungen die ukrainische Armee in Lugansk  ausschließlich zivile Ziele beschieße: Häuser, Fabriken, Wohnungen.