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Prof. Dr. Thomas Jüstel: Aphorismen und Zitate.
Die Privatsammlung, knapp 3.000 Zitate, auf fast 200 Seiten.
2023.
Der Sinn des Lebens: Jiddu Krishnamurti.
Meine gesammelten Sinnsätze:
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Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution: „Unsere Vernunft macht uns oft unglücklicher als unsere
Leidenschaften, und man kann sagen, daß der Mensch dem Kranken gleicht, den
sein Arzt vergiftet hat.“
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Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied
des Schweizer Nationalrates, Laientheologe, in: Bausteine: „Jeder
außerordentliche Vorzug isoliert.“
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Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n.
Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker:
„Selten tritt dem Weisen das Schicksal in den Weg.“
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Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer
Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Problem
des Selbst: „Denn das Leben ist unsterbliche
Jugend, und es haßt das Alter, das seine Bewegungen zu hemmen sucht, das Alter,
das nicht wirklich zum Leben gehört, sondern ihm folgt, wie der Schatten der
Lampe folgt.“ (Im Ordner ‚Bewußtsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte
Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
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Brenda Ueland (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Ich
werde Ihnen sagen, was ich selbst gelernt habe: Mir hilft ein langer
Spaziergang von acht oder neun Kilometern. Und man muß alleine und jeden Tag
gehen.“
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Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker,
Lyriker und Schauspieler, in: Die lustigen Weiber von Windsor V, 4, Falstaff:
„Oh, allmächtige Liebe, die auf gewisse Weise das Vieh zum Menschen macht und
auf andre den Menschen zum Vieh!“
Abhinavagupta (um 950-1020), einer der größten indischen
Philosophen, Mystiker und Ästheten; außerdem war er Dichter, Dramatiker,
Musiker, Theologe und Exeget: „Das letzte Bewußtsein ist immer und überall da.
Es ist jenseits von Zeit und Raum, ohne davor und danach. Es ist unleugbar und
offenbar. Was also kann man über es sagen?“
Adam, Konrad (*1942), deutscher Journalist, Publizist, nationalkonservativer
Politiker: „Bis heute reden und handeln einige nach jener dubiosen Regel, nach
der das schlechte Beispiel eines anderen genügt, um es ebenso schlecht wie er
zu machen.“
Addison, Joseph (1672-1719), englischer Dichter, Journalist und Politiker in der Frühzeit der
Aufklärung: „Gesundheit und Fröhlichkeit erzeugen einander gegenseitig.“
Adler, Hans Günther (1910-1988), tschechoslowakisch-englischer Schriftsteller, der in deutscher
Sprache schrieb, bekannt geworden vor allem sind seine Studien über die Juden
im KZ Theresienstadt: „In der Spannung zwischen dem Ziel und der Wirklichkeit
entdecken wir den Sinn unseres Lebens und unsere erste Aufgabe.“
Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969),
deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist, in: Minima
Moralia: „Es gibt kein richtiges Leben
im falschen.“
Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969),
deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist: „Kunst ist
Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“
Ahimsa – Gewaltlosigkeit:
Sie ist die schönste Blume und die höchste Tugend. Die
Grundlage von Gewaltlosigkeit ist Liebe. Praktizierte Gewaltlosigkeit ist das
Begreifen der Einheit aller Wesen.
Aichinger, Ilse (*1921), österreichische Schriftstellerin,
bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. „Wir haben die Wahl zwischen Petrus und Judas:
zu verleugnen oder zu verraten.“
Aichinger, Ilse (1921-2016), österreichische Schriftstellerin,
bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur: „Jemanden
lieben heißt ihn aus dem Vergleich nehmen.“
Alain (Emile-Auguste Chartier, 1868-1951), französischer Essayist und Philosoph: „Auf
allen Schulen müßte es Unterricht geben in der Kunst, glücklich zu sein.“
Alain (Emile-Auguste Chartier, 1868-1951), französischer
Essayist und Philosoph: „Freundschaft ist ein Brunnen wunderbarer Freuden.“
Albee, Edward Franklin (*1928), US-amerikanischer Schriftsteller: „Wer eine Gesellschaft
kritisieren will, muss Außenseiter dieser Gesellschaft sein.“
Alcott, Amos (1799-1888), US-amerikanischer Pädagoge und
Philosoph: „Sich ein unverrunzeltes Herz zu bewahren, zuversichtlich,
freundlich, liebenswürdig und ehrwürdig zu sein, das bedeutet, über das Alter
zu triumphieren.“
Ali, Muhammad (Cassius Marcellus Clay jr., 1942-1920), US-amerikanische Boxlegende,
verweigerte den Wehrdienst und unterstützte die afroamerikanische
Emanzipationsbewegung: „Die Leute können ein Großmaul nicht ausstehen, aber
zuhören werden sie immer.“
Alighieri, Dante (1265-1321), einer der bedeutendsten Dichter
und Philosophen italienischer Sprache des europäischen Mittelalters: „Die Zeit
geht hin, und der Mensch gewahrt es nicht.“
Alighieri, Dante (1265-1321), einer der bedeutendsten Dichter und Philosophen italienischer
Sprache des europäischen Mittelalters: „Drei Dinge sind aus dem Paradies
geblieben: die Sterne, die Blumen und die Augen der Kinder.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Die
Lebensmaschinerie: „Das Leben
ist eine merkwürdige, mysteriöse und eigentlich stupide ewige unentrinnbare
Sehnsucht, am Leben zu bleiben, solange als nur irgendmöglich! Wozu, weshalb, niemand
weiß es.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in:
Die Lebensmaschinerie: „Die wahre Kunst
beginnt erst mit der Darstellung geistiger, seelischer Ereignisse. Das Leben muß
durch einen Geist, durch eine Seele hindurchgehen, und da sich mit Geist und
Seele durchtränken wie ein Badeschwamm. Dann kommt es heraus, größer, voller,
lebendiger! Das ist Kunst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Diogenes in Wien: „An seinen Idealen zugrunde gehen
können, heißt lebensfähig sein!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Den Gipfel ihres erreichbar möglichen
Nerven-Tonus, ihrer Lebens-Energien, ihrer Emotions-Fähigkeit, erreichen die
meisten Menschen nur in seltenen Augenblicken ihres Lebens. Beim Anziehen zum
ersten Balle; beim ersten Berühren einer geliebten Hand; [...] Wir verreisen
morgen früh; Er kommt, Er kommt, Verlobung; unerwartetes Geld, Der Tod
geliebter Menschen. Da werden sie momentan zu inneren Künstlern, zu jauchzenden,
jammernden, erbebenden in Freud und Leid, zu verzehrt werdenden! Aber die
Künstler sind immer auf diesen Gipfeln. Alles macht sie erbeben,
jauchzen und jammern. Das Schicksal der Welt tönt in ihnen nach [...]!
Fünfzigmal höchstens während deines Daseins, schlapper unbewegter Mensch, wirst
du zu empfindsamen Künstler-Menschen! Aber dieser ist es ewig, bis zu seiner
Sterbestunde, jauchzend, jammernd! Verzehrt werdend und wieder auferstehend!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Der Atem einer Frau muß dich seelisch
beglücken können, der Duft ihrer Bluse und jedes Kleidungsstückes überhaupt.
Alles an ihr muß märchenhaft wirken, wirklich etwas Zauberhaftes. In
einem Meer von Sehnsucht mußt du zu ertrinken wähnen, Tag und Nacht. Die
Sehnsucht muß dich krankmachen, noch kranker und noch kranker; und dann fast
irrsinnig. Dann, dann erst öffne die Schleusen, erlöse und begatte dich! Dann
erst! Vor den schrecklichen Toren des Irrsinns mußt du stehen können und
warten! Früher hast du kein Anrecht auf Seligkeit!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Ein Dichter ist ein Mensch, der in der
Selbst-Hypnose seiner Seele dahinlebt. Falls man ihn rüttelt, auferweckt, sieht
er die Dinge wie die anderen, die Vorgänge des Tages und der Stunde. Aber laßt
ihn! Daß er im lichten Traume verkünde, was da kommen wird!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Im Menschenleben selbst liegt, erblüht
alle Poesie, wenn er danach lebt! Jeder wird zum Dichter, wenn er seine
überschüssigen Kräfte in sich anhäuft, die zu ‚Symphonien des eigenen Lebens‘
werden! [...] Seine Melancholien drängender Kräfte ertragen können, heißt
Mensch sein! Trauern-können um seine Gott-Unähnlichkeiten! Sich davon jederzeit
erlösen können im ‚geschlechtlichen Rausche‘ ist Feigheit! Es ist: ‚Sich
betrügen um Ideale‘, aus einem tragischen Ideal-Dasein ein bequemes
Hausierer-Leben konstruieren. [...] Wehe denen, die ‚gesund‘ bleiben und ‚friedevoll‘
auf Kosten ihrer Ideale! Satan in uns ist nichts als der verleugnete Gott.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Unwissen ist die einzige Tragödie des
Daseins. Es gibt keine andere. Wenn jeder wüsste, was er zu wissen hätte, wäre
die Welt erlöst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Wehe denen, die Glück haben! Der Weg, der
Weg, diese langsame Akkumulation von ungeheuren Lebens-Energien ist ihnen
erspart, ist ihnen versagt! Sie sind betrogen um das einzig Wertvolle!
Armselig Besitzende!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller
und Kulturkritiker „Ich habe nie etwas anderes im Leben für wertvoll gehalten
als die Frauenschönheit, die Damengrazie, diese süße, kindliche. Und ich
betrachte jedermann als einen schmählich Betrogenen, der einer anderen Sache
hienieden irgendeinen Wert beilegte!“
Altes indianisches
Sprichwort: „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Monat lang in
seinen Mokassins gelaufen bist.“
Ambros, August Wilhelm (1816-1876), Musikhistoriker und -Kritiker, Komponist, Professor für
Musikgeschichte in Prag und Wien: „Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im
Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu
Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste
einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf.“
Ambrosius (Ambrosius
von Mailand, 339-397), Politiker, Kirchenlehrer der Spätantike, Bischof von
Mailand, in: Von den Pflichten 3: „Welche Strafe ist größer als die Wunde des
Gewissens?“
Amery, Carl (Pseudonym von Christian Anton Mayer, 1922-2005), deutscher Schriftsteller und
Umweltaktivist: „Der Wald rächt sich für das, was man ihm antut, dadurch, dass
er stirbt.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger
Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Cleverness ist überall nützlich, aber
nirgends ausreichend.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und
Philosoph: „Glaube ist Gewißheit ohne Beweise.“
Anacharsis (um 600
v. Chr.), ein sagenumwobener Skythe; der einen Legende nach aus einer
barbarischen Abstammung, einer anderen zufolge aus königlichem Geschlecht, wird
er auch zu den Sieben Weisen der griechischen Antike gezählt: „Spiele, damit du
ernst sein kannst! Das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da
sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens.“
Andersen, Hans Christian (1805-1875), dänischer Schriftsteller und Dichter, weltberühmt vor
allem durch seine Märchen: „Das Zufällige ist die Blume der Poesie auf dem
Alltagsbaum.“
Andreas Rother, Tai Chi Chuan und Qi Gong Lehrer: „Wie
erreiche ich Wuwei, Handeln durch Nichthandeln?: Wende dich nach innen – werde achtsam. / Wand’le Groll, Schuld,
Scham und Angst in dir. / Prüfe, ob es wahre Freude bereitet – zu TUN. / Oder,
ob es genügt, achtsam – zu SEIN.“
Anouilh, Jean (Jean
Marie Lucien Pierre Anouilh, 1910-1987), französischer Autor und Dramatiker: „Was
uns beim Sterben wehtut, ist das Leben.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen
in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Alles,
was gegen das Gewissen geschieht, ist Sünde.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im
höchsten Grade freiwillig.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das Sittliche setzt das Natürliche voraus.“
Aquin, Thomas von (auch
Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer
der einflußreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn
als Heiligen verehrt: „Die Liebe ist das Wohlgefallen am Guten; das Gute ist
der einzige Grund der Liebe. Lieben heißt, jemandem Gutes tun wollen.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Es ist erforderlich für die Entspannung des
Geistes, daß wir von Zeit zu Zeit spielerische Aktionen und Scherze setzen.“
Aquin, Thomas von (auch
Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer
der einflußreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn
als Heiligen verehrt: „Hab dein Schicksal lieb, denn es ist der Gang Gottes
durch deine Seele.“
Arabisches Sprichwort: „Wer nichts weiß und
nicht weiß, dass er nichts weiß, ist ein Narr. - Scheue ihn./ Wer nichts weiß
und weiß, dass er nichts weiß, ist ein Kind. - Lehre ihn./ Wer weiß und nicht
weiß, dass er weiß, schläft. - Wecke ihn./ Wer weiß und weiß, dass er weiß, ist
ein Weiser. - Folge ihm.“
Arabisches
Sprichwort: „Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.“
Arabische Weisheit:
„Geduld ist der Schlüssel zur Freude.“
Archiati, Pietro (1944-2022), italienisch-deutscher
Theologe, Philosoph, Anthroposoph, Verleger: „Die Liebe ist die Fähigkeit, die
jeder Mensch hat, sich im Laufe seiner Entwicklung allen und allem zu öffnen,
sich für alle und alles zu interessieren.“
Arendt, Hannah (1906-1975), deutsch-jüdische Philosophin,
Politologin, Historikerin, Soziologin: „Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln
und zur Freiheit.“
Aristophanes (um 445-um 385
v. Chr.), berühmter griechischer Komödiendichter, in: Die Ritter V, 191:
„Regieren ist keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung.“
Aristoteles (384-322
v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Politeia, 3, 12:
„Demokratie entsteht, wenn man nach Gleichheit aller Bürger strebt und die Zahl
der Bürger aber nicht ihre Art berücksichtigt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Nikomachische
Ethik, IV, 1125a, 11 (nach verschiedenen Übertragungen): ‚Der Langsamkeit der
Bewegung ordnet sich megalopsychia
zu, die Hochherzigkeit‘ – „denn keine Eile hat, wer sich nur um weniger Dinge
willen bemüht, und nicht gespannt ist, wer sich von nichts beeindrucken läßt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons, in Metaphysik III:
„Wer recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Der Beginn aller Wissenschaften ist das
Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Der ideale Mensch fühlt Freude, wenn er anderen einen Dienst
erweisen kann.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Seine Trefflichkeit, welcher Art sie auch sei, ungehindert
üben zu können, ist das eigentliche Glück.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Toleranz ist die letzte Tugend
einer untergehenden Gesellschaft.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze
entbehrlich.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller,
Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter
Nationalversammlung, in: Erinnerungsblätter 82: „Träume sind nicht Taten./ Ohne
Arbeit wird dir nichts geraten.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860),
deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der
Frankfurter Nationalversammlung: „Dem
Edlen und Tapferen ist auch der Tod Zweck des Lebens.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860),
deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der
Frankfurter Nationalversammlung: „Du
bist ein Mensch, und du sollst den Menschen nicht ausziehen, wenn du die Montur
anziehst.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860),
deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der
Frankfurter Nationalversammlung: „Nur
den Fröhlichen blüht der Baum des Lebens.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und
Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen: „Der Idealismus der Jugend ermöglicht die
Weisheit des Alters.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und
Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen: „Die emanzipierte Frau
fährt schnelle Tempi auf Abstellgleisen.“
Arnim, Bettina von (Catharina Ludovica
Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, Elisabeth, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano: „Ich will geliebt sein oder ich will begriffen sein. Das
ist eins.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Auf meiner Seele klarem Grund die Fischchen herumspielen sehen, das
freut dich? – Nun so guck! Wie sie da fahren wie der Blitz hin und her, sie
prallen ans Ufer der allbekannten todbringenden Langeweile, sie stoßen sich den
Kopf ein; und soll ich keine Leuchte anzünden, zwischen diesem klippigten Grund
einen Ausweg zu finden aus der Pfütze – ins Weltenmeer? – Wohin sonst?“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Das ganze Leben kehrt in sich selbst zurück, und wo wir schon so in uns
selbst zurückgegangen sind, daß wir von uns selbst und also von keinem Ding uns
mehr getrennt denken können, heißt es, sei der Tod; [...] als das ewige
Zurückkehren und Hervorgehen des Lebens aus und in sich in demselben Momente. –
Eben so ist das Leben in jedem Momente des Todes, denn Leben und Tod sind eins;
um leben zu können, muß man ewig sterben, und um sterben zu können ewig leben.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Die Kunst also ist ungelebte Magnetkraft, die alles Leben an sich reißt.
– Ach! – in der fernsten Ferne meines Lebens sehe ich, fühle ich die Magnetkraft
mich beherrschen, – sie ist Kunst an sich. Feuerkraft ist sie, dem
Geisteswillen sich zu unterwerfen. Das Ungelebte zwingt das Lebende!“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Nein! Wie ich Dir hier noch einmal sage, das Leben flieht die Wüste
des Todes, aber dem Tod eine Macht zuschreiben über das Leben, das ist Unsinn.
Es ist aber noch eben so dumm, irgendeine Macht anzuerkennen, über uns, als nur
das Leben selbst. [...] Was auch in der Welt für Polizei der Seele herrscht,
ich folg ihr nicht, ich stürze mich als brausender Lebensstrom in die Tiefe,
wohin michs lockt. – Ich! Ich! Ich! – Ich greife um mich mit meinen Fluten, ich
eile in stolzen Wogen durch die Triften. Ich durchziehe euch, ihr Heiden, –
dort kommen die Berge, die Welt ist rund, mir ist jedes Tal die Höhe, die mir
zu durchbrausen beliebt.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Was wir vergessen, töten wir, wessen wir gedenken, das beleben wir. Was
uns vergißt, das tötet uns. Jede Sehnsucht ist Begierde zu bilden, zu gebären,
jede Erinnerung ist eine Wiedergeburt.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Durch das Gewebe Deiner Tage zieht sich ein
Faden, der sie mit dem Überirdischen verbindet. Nicht durch jedes Dasein
schlingt sich ein solcher Faden, und jedes Dasein zerfällt ohne diesen. Daß
Dein Dasein nicht zerfalle, sondern daß alles ewige Wirklichkeit sei, das ist,
wonach ich verlange; [...] heißt das nicht Dich lieben? Und hat die Liebe nicht
die Sehnsucht, daß Du ewig sein mögest? [...] – Ja sieh, das ist mein Tagwerk,
und was ich anders noch beginne – es muß alles vor Dir weichen. Dir im
Verborgnen dienen in meinem Denken, in meinem Treiben, Dir leben, mitten im
Gewühl der Menschen oder in der Einsamkeit Dir gleich nahe stehen; eine heilige
Richtung zu Dir haben, ungestört, ob Du mich aufnimmst oder verleugnest.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Verstehen ist lieben; was wir nicht lieben,
das verstehen wir nicht; was wir nicht verstehen, ist nicht für uns da.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Was soll ich Dir denn schreiben, da ich
traurig bin und nichts neues Freundliches zu sagen weiß? Lieber möcht’ ich Dir
gleich das weiße Blatt schicken, statt daß ich’s erst mit Buchstaben
beschreibe, die doch immer nicht sagen, was ich will.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano: „Alle Kraft ist man der Welt schuldig und dem, der
uns am nächsten steht, am ersten.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth
Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859),
deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik,
Schwester von Clemens Brentano: „Nur wer mit Leichtigkeit, mit Freude und Lust
die Welt sich zu erhalten weiß, der hält sie fest.“
Asiatisches Sprichwort: „Willst Du den Himmel gewiß haben, so tauge
etwas für die Erde.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni
Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der
römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Gott ist die Freude. Darum hat er die Sonne vor sein Haus gestellt.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni
Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der
römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du
das Unmögliche.“
AT, 1. Chronik, 22, 13: „Dann aber wird es dir gelingen,
wenn du die Gebote und Rechte befolgst, die der HERR dem Mose für Israel
übertragen hat. Sei getrost und fürchte dich nicht und laß dich nicht
erschrecken!“
AT, 1. Mose 12, 2:
„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“
AT, 2. Mose 3, 11-12: „Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, daß ich
zum Pharao gehe, und führe die Israeliten aus Ägypten. Gott sprach: Ich will
mit dir sein.“
AT, 5. Mose, 2, 7a:
„Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.“
AT, Jesaja 48, 17b:
„Der Herr leitet dich auf dem Weg, den du gehst.“
AT, Josua 1, 9b:
„Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist
mit dir in allem, was du tun wirst.“
AT, Kohelet, Der Prediger Salomo, 1, 12-18:
Auch das Streben nach Weisheit ist eitel: „Ich, der Prediger, war König über
Israel zu Jerusalem/ und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und
zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat
Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen./ Ich sah
an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und
Haschen nach Wind./ Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt
werden./ Ich sprach in meinem Herzen: Siehe ich bin herrlich geworden und habe
mehr Weisheit als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz
hat viel gelernt und erfahren./ Und ich richtete meine Herz darauf, dass ich
lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass
auch dies ein Haschen nach Wind ist./ Denn, wo viel Weisheit ist, da ist viel
Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.“
AT, Kohelet, Der
Prediger Salomo, 9, 11: „Ich wandte mich und sahe, wie es unter der Sonne
zugehet, daß zum Laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark
sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug
sein. Daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne; sondern
alles liegt an Zeit und Glück.“
AT, Koheleth, Der Prediger Salomo, 6, 10-12:
„Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch
sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist. / Denn
je mehr Worte, desto mehr Eitelkeit; was hat der Mensch davon? / Denn wer weiß,
was dem Menschen nützlich ist im Leben, in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er
verbringt wie ein Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm
kommen wird unter der Sonne?“
AT, Psalm 23, 1-6,
ein Psalm Davids: „Der Herr ist mein Hirte, / mir wird nichts mangeln. / Er
weidet mich auf einer grünen Aue / und führet mich zum frischen Wasser. / Er
erquickt meine Seele. / Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens
willen. / Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal / fürchte ich kein
Unglück; denn Du bist bei mir, / Dein Stecken und Stab trösten mich. / Du
bereitest vor mir einen Tisch / im Angesicht meiner Feinde. / Du salbest mein
Haupt mit Öl / und schenkest mir voll ein. / Gutes und Barmherziges werden mir
folgen ein Leben lang, / und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
AT, Psalm 73,
23-28: Dennoch bleibe ich stets an dir; / denn du hältst mich bei meiner
rechten Hand, / du leitest mich nach Deinem Rat / und nimmst mich am Ende mit
Ehren an. / Wenn ich nur dich habe, / so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
/ Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, / so bist du doch, Gott,
allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. / Denn siehe, die von dir weichen,
werden umkommen; / du bringst um alle, die dir die Treue brechen. / Aber das
ist meine Freude, / daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott
den Herrn, / daß ich verkündige all dein Tun.“
AT, Psalter, Psalm 36, 8: „Wie köstlich ist Deine Güte – Gott, daß
Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel Zuflucht haben.“
AT, Sprüche
Salomos (gesammelt aus den Kapiteln 3 bis 24): „Wer zu anderen gütig ist, tut
sich selber wohl; der Grausame tut sich selber weh. – Eine offene, ehrliche
Antwort ist ein Zeichen von wahrer Freundschaft. – Wer seinen Verstand schärft,
tut sich selbst etwas Gutes; wer seiner Einsicht folgt, findet das Glück. – Wer
verächtlich über andere redet, hat keinen Verstand; der Verständige hält den
Mund.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 9: „Das Licht der Gerechten brennt
fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 10: „Unter den Stolzen ist immer
Hader; aber Weisheit bei denen, die verständig sind.“
AT, Sprüche Salomos, 15, 1 bzw. 15, 4: „Eine gelinde
Antwort stillet den Zorn; ein hartes Wort erregt Grimm. – Eine linde Zunge ist
ein Baum des Lebens; eine lügenhafte bringt Herzeleid.“
Atwood, Margaret Eleanor (*1939), kanadische Dichterin, Schriftstellerin Essayisten: „Die
Antworten, die wir von Literatur erhalten, hängen von den Fragen ab, die wir
stellen.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Die Kunst stirbt, weil
das Abenteuer stirbt.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Kunst und Wissenschaft
werden in jedem Toast am patriotischen Feiertage nebeneinander genannt und sind
dem Idioten wohl auch ungefähr dasselbe. Sie sind Todfeindinnen, und wo die
eine ist, da flieht die andere.“
Auerbach, Berthold (Moses Baruch Auerbach, 1812-1882), deutscher Schriftsteller, in: Schwarzwälder
Dorfgeschichten: „Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike,
Philosoph, Bischof:
„Der Mensch kann sich nur wahrhaft verwirklichen im Dialog mit der Liebe.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer
Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike,
Philosoph, Bischof: „Schweigst Du, so
schweige aus Liebe! / Sprichst Du, so sprich aus Liebe! / Rügst Du, so rüge aus
Liebe! / Schonst Du, so schone aus Liebe. / Laß die Liebe in Deinem Herz wurzeln, und es kann nur Gutes daraus
hervorgehen.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer
Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder, weil er gut ist oder damit
er es werde.“
Aurel, Marc (Marcus
Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Das Leben ist das Produkt
unserer Gedanken.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und
Philosoph: „Vergiß nicht: Man benötigt nur wenig, um ein glückliches Leben zu
führen.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Wie du beim
Sterben gelebt zu haben wünschest, so sollst du jetzt schon leben.“
Aurel, Marc (Marcus
Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Wir sind zur
Zusammenarbeit geschaffen wie die Füße, die Hände, die Augen und Ohren.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius,
121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen, VI, 6: „Die
beste Art sich zu rächen ist: Nichts Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Die Dauer des
menschlichen Lebens ist ein Augenblick, das Wesen ein beständiger Strom, die
Empfindung eine dunkle Erscheinung, der Leib eine verwesliche Masse, die Seele
ein Kreisel, das Schicksal ein Rätsel, der Ruf etwas Unentschiedenes. Kurz, was
den Körper betrifft, ist es ein schneller Fluß, was die Seele angeht, Träume
und Dunst, das Leben ist ein Krieg, eine Haltestelle für Reisende, der Nachruhm
ist Vergessenheit.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Die Menschen sind
füreinander da. Also belehre oder dulde sie.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Höre also endlich
auf, dir Sorgen zu machen. Aber du bist vielleicht mit dem Lose unzufrieden,
das dir infolge der Einrichtung des Weltalls beschieden ist? Da rufe dir diese
Alternative ins Gedächtnis: Entweder waltet eine Vorsehung oder der Zusammenstoß
von Atomen [...]. Da beachte doch, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit
sinkt, welcher unermeßliche Abgrund der Zeit vor dir war und nach dir kommen
wird, wie nichtig das Lobgetöne ist, wie wandelbar und urteilslos diejenigen
sind, die dir Beifall zollen, und wie klein der Kreis, auf den dein Ruhm
beschränkt bleibt! Ist ja doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch
kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung! Und hier, wieviel sind derer, die
dich preisen werden, und von welcher Beschaffenheit sind sie? Denke also
endlich daran, dich in jenes kleine Gebiet zurückzuziehen, das du selbst bist,
und vor allem zerstreue dich nicht und widerstrebe nicht, sondern bleibe frei
und sieh alle Dinge mit furchtlosem Auge an, als Mensch, als Bürger, als
sterbliches Wesen.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen:
„Jenes eilt ins Dasein, dieses
aus dem Dasein, und von dem, was im Werden begriffen ist, ist manches bereits
wieder verschwunden. Eine unaufhörliche Flut von Veränderungen erneuert stets
die Welt, so wie der ununterbrochene Lauf der Zeit uns immer wieder eine neue
unbegrenzte Dauer in Aussicht stellt. Wer möchte nun in diesem Strome, wo man
keinen festen Fuß fassen kann, irgendeines von den vorübereilenden Dingen
besonders wertschätzen? Das wäre gerade so, als wenn sich jemand in einen vorüberfliegenden
Sperling verlieben wollte, der ihm in einem Augenblick wieder aus den Augen
entschwunden ist. Ist doch selbst jegliches Menschenleben von ähnlicher Art
nichts anderes als das Aufdampfen von Blut und das Einatmen von Luft.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Merke dir vor
allem zwei Wahrheiten: Erstens, daß die Außenwelt deine Seele nicht berühren
kann, sondern immer unbeweglich draußen steht, also Störungen deines inneren
Friedens nur aus deiner Einbildung entstehen; und zweitens, daß alles, was du
siehst, sich schnell verändert und nicht mehr sein wird. Und wie vieler
Veränderungen Augenzeuge bist du nicht selbst schon gewesen! Die Welt ein
ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn!“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Sage zu dir in
der Morgenstunde: Heute werde ich mit einem unbedachtsamen, undankbaren,
unverschämten, betrügerischen, neidischen, ungeselligen Menschen
zusammentreffen. Alle diese Fehler sind Folgen ihrer Unwissenheit hinsichtlich
des Guten und Bösen. Ich aber habe klar erkannt, daß das Gute seinem Wesen nach
schön und das Böse häßlich ist, daß der Mensch, der gegen mich fehlt, in
Wirklichkeit mit mir verwandt ist, nicht weil wir von demselben Blut, derselben
Abkunft wären, sondern wir haben gleichen Anteil an der Vernunft, der
göttlichen Bestimmung. Keiner kann mir Schaden zufügen, denn ich lasse mich
nicht zu einem Laster verführen. Ebenso wenig kann ich dem, der mir verwandt
ist, zürnen und ihn hassen; denn wir sind zur gemeinschaftlichen Wirksamkeit
beschaffen, wie die Füße, die Hände, die Augenlider, wie die obere und untere
Kinnlade. Darum ist die Feindschaft der Menschen untereinander wider die Natur;
Unwillen aber und Abscheu in sich fühlen ist eine Feindseligkeit.“
Aurel,
Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in:
Selbstbetrachtungen: „Wie bald, und du
bist Asche und Knochengerippe und nur noch ein Name. [...] Und die
geschätztesten Güter des Lebens sind eitel, modernd, unbedeutend, Hunden
gleich, die sich herumbeißen, und Kindern, die sich zanken, bald lachen und
dann wieder weinen. [...] Was gibt es also, das dich hier unten zurückhält?
Alles Sinnliche ist ja so wandelbar und unbeständig, die Sinne selbst sind aber
voll trüber Eindrücke und leicht zu täuschen, und das Seelchen ist selbst nur
ein Aufdampfen des Blutes. [...] Warum siehst du also nicht gelassen deinem
Erlöschen oder deiner Versetzung entgegen? Bis aber dieser Zeitpunkt sich
einstellt, was bleibt übrig? Was anders, als die Götter zu ehren und zu
preisen, den Menschen aber wohlzutun und sie zu dulden oder auch zu meiden und
zu bedenken, daß alles, was außerhalb der engen Grenzen deines Fleisches und
Geistes liegt, weder dir gehört noch von dir abhängt.“
Aus Abessinien:
„Die Weisheit, die im Herzen eingeschlossen ist, gleicht dem Licht in einem
Kruge.“
Aus Afrika: „Die
Weise, wie man gibt, gilt mehr, als was man gibt.“
Aus Afrika: „Es gibt Glückspilze, die fallen hin und finden
dabei noch etwas.“
Aus Angola: „Dem
Klugen braucht man nur den Anfang zu sagen. Das Ende weiß er selber.“
Aus Arabien: „Am Baum des Schweigens hängt der Friede.“
Aus Arabien: „Den Narren erkennst Du an sechs Zeichen:
Furcht ohne Grund, Rede ohne Nutzen, Wechsel ohne Fortschritt, Frage ohne Ziel,
Vertrauen zu Fremden und Freundschaft mit seinem Feind.“
Aus Arabien: „Der gute Redner bewirkt, daß die Menschen mit
den Ohren sehen.“
Aus Arabien: „Der Mensch lernt nur auf eigene Kosten.“
Aus Arabien: „Keine Religion hat der, der keine Humanität
hat.“
Aus Aserbaidschan: „Während der Kluge nachdenkt, zeugt der
Dumme unbekümmert einen Sohn.“
Aus Brasilien: „Wichtig ist nicht, daß man im Leben jemand
ist, etwas hat oder nach etwas aussieht. Wichtig ist, daß man etwas tut, etwas
aufbaut, etwas verändert.“
Aus China: „Achte auf deine Gedanken. Sie sind der Anfang
deiner Taten.“
Aus China: „Das Leben meistert man lächelnd – oder überhaupt
nicht.“
Aus China: „Die Weisheit des Lebens besteht im Ausschalten
der unwesentlichen Dinge.“
Aus China: „Ein Augenblick der Geduld kann vor großem
Unheil bewahren; ein Augenblick der Ungeduld kann ein ganzes Leben zerstören.“
Aus China: „Einen Tag lang ungestört in Muße verleben,
heißt, einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein.“
Aus China: „Essen
vertreibt den Hunger, Lernen vertreibt die Dummheit.“
Aus China: „Fürchte dich nicht vor dem langsamen
Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.“
Aus China: „Himmel und Erde, Menschen und Geister – alles liebt
den Geringen, nicht den Stolzen.“
Aus China: „In einem guten Buch ist jeder Buchstabe aus
Gold.“
Aus China: „Jede Minute, die du lachst, verlängert dein
Leben um eine Stunde.“
Aus China: „Je klarer das Wasser, desto weniger Fische. Je
klüger ein Mensch, desto weniger Weisheit.“
Aus China: „Laß Vergangenes nicht dein Leben diktieren,
doch nütze es als Ratgeber für deine Zukunft.“
Aus China: „Liebe und Freundlichkeit sind die besten
Gewürze zu allen Speisen.“
Aus China: „Man hat
seinen Geist nie so nötig, wie wenn man mit einem Dummkopf zu tun hat.“
Aus China: „Träume
entspringen wachen Gedanken.“
Aus China:
„Täusche deine Vorgesetzten, aber nicht deine Untergebenen!“
Aus China: „Verwandle große Schwierigkeiten in kleine und
kleine Schwierigkeiten in gar keine.“
Aus China: „Wenn drei Personen eines Herzens sind, so
verwandelt sich selbst Lehm in Gold.“
Aus China: „Wenn du auch zehntausend Felder hast, kannst du
nur ein Maß Reis am Tag essen; wenn auch dein Haus Tausende Zimmer hat, kannst
du nur acht Fuß Raum brauchen bei Nacht.“
Aus China: „Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg.“
Aus China: „Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage,
wird sich ein Singvogel darauf niederlassen.“
Aus China: „Wer auf das Glück ein Leben lang wartet, der
wartet oft vergebens.“
Aus China: „Wer sanft auftritt, kommt weiter.“
Aus China: „Wer sich darauf versteht, das Leben zu
genießen, muß keine Reichtümer anhäufen.“
Aus dem Senegal:
„Wer seine Wünsche alle erfüllt, verliert seine Ehre.“
Aus dem Sudan: „Wo man das Recht hinauswirft, kommt der
Schrecken zur Tür hinein.“
Aus dem Talmud (zu
deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des
Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara
(dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich
aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der beste
Prediger ist das Herz, der beste Lehrer die Zeit, das beste Buch die Welt, der
beste Freund Gott.“
Aus dem
Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke
des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und
Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die
sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der Richter soll sich fühlen, als ob ein scharfes
Schwert zwischen seinen Knien liege und die Hölle unter ihm geöffnet sei.“
Aus dem Talmud (zu
deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des
Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara
(dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich
aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Es sind drei
Kronen: Die des Richters, des Priesters, des Königs. Aber die Krone eines guten
Namens ist höher als alle.“
Aus dem Talmud (zu
deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des
Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara
(dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich
aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Jeder
Grashalm hat seinen Engel, der sich über ihn beugt und ihm zuflüstert:
>Wachse, wachse!<“
Aus dem Talmud (zu
deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des
Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara
(dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich
aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Je älter die
Leute werden, die ein geistiges Leben führen, um so weiter wird ihr geistiger
Horizont, um so klarer wird ihre Erkenntnis; die aber ein weltliches Leben
führen, werden mit den Jahren nur noch stumpfer.“
Aus dem
Zen-Buddhismus: „Still sitzen. Nichts tun. Der Frühling kommt. Das Gras
wächst.“
Aus dem Zhouli:
„Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe.“
Aus den Niederlanden: „Wenn die Sau satt ist, stößt sie den
Trog um.“
Aus der Edda, einer
isländischen Skaldensammlung (Skalde = altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘),
überliefert vom isländischen Skalden, Historiker und Politiker Snorre Sturlason
(1179-1241): „Enkel bist du! Siegen und Sorgen gestern Gewesener dankst du dein
Dasein. Hältst als Ahnherr Segen und Fluch fernster Geschlechter hütend in
Händen.“
Aus der Mongolei: „In einem guten Wort steckt Wärme für
drei Winter.“
Aus der Ukraine: „Gott verkauft Weisheit für Arbeit und
Leiden.“
Aus der Ukraine:
„Nicht die alten Leute frage um Rat, sondern die, die gelitten haben.“
Aus einem Film: „Manipulation und falsche Information ...
um uns für Wahrheit und Schönheit blind zu machen.“
Aus England: „In doubt do nothing. – Im Zweifel tue nichts.“
Aus Gabun: „Wo
alles abgebrannt ist, kommt das Feuer nicht wieder.“
Aus Griechenland: „Wen Gott verderben will, den schlägt er
vorher mit Blindheit.“
Aus Großbritannien:
„Besser als der Weise spielt niemand den Toren.“
Aus Holland: „Eines weisen Mannes Ernte währt das ganze
Jahr.“
Aus Indien: „Der
Erwachsene achtet auf Taten, das Kind auf Liebe.“
Aus Indien: „Wer könnte
je in dieser Welt leben und hoffen und streben, wenn der Raum nicht mit Liebe
gefüllt wäre?“
Aus Island: „Tüchtige Mutter erzieht träge Tochter.“
Aus Israel: „Die Tür, die dem Bettler verschlossen bleibt,
öffnest du dem Arzt.“
Aus Israel: „Worte, die von Herzen kommen, gehen zu
Herzen.“
Aus
Italien: „Wer immer hofft stirbt singend.“
Aus Japan: „Auf dem Haupte der Ehrlichkeit hausen die
Götter.“
Aus Japan: „Es ist leicht zu sterben, aber schwer zu
leben.“
Aus Japan: „Im
Augenblick des Zusammenkommens beginnt die Trennung.“
Aus Japan: „Kein
Weg ist lang mit einem Freund an deiner Seite.“
Aus Japan: „Sobald die kleine Quelle versiegt, trocknet der
große Strom aus.“
Aus Japan: „Wer
ruhig leben will, darf nicht sagen, was er weiß, und nicht glauben, was er
hört.“
Aus Jugoslawien: „Laß, Mutter, mich in die
Fremde ziehn, / damit ich mich rühme meiner Geburt!“
Aus Litauen: „Mit fremdem Verstande wirst du nicht weit
reiten.“
Ausländer, Rose (Rosalie Beatrice Scherzer, 1901-1988), aus der Bukowina
stammende, in jüdischer Tradition erzogene deutsch- und englischsprachige
Lyrikerin: „Nicht fertig werden // Die Herzschläge nicht zählen / Delphine
tanzen lassen / Länder aufstöbern / Aus Worten Welten rufen / horchen was Bach
/ zu sagen hat / Tolstoi bewundern / sich freuen / trauern / höher leben / tiefer
leben / noch und noch / Nicht fertig werden.“
Aus Nigeria: „Mehr
als ein Speer verursacht die Lüge Schmerzen.“
Ausonius, Decimius Magnus (um 310-393/394), spätantiker gallorömischer Staatsbeamter, Prinzenerzieher und
Dichter: „Niemand gefiel durch Schweigen, viele aber durch die Kürze ihres
Ausdrucks.“
Aus Persien: „Der Himmel ist zu den Füßen der Mutter.“
Aus Persien: „Des
Volkes Zunge ist Gottes Kesselpauke.“
Aus Rhodesien: „Was reif ist, ist schon halb verfault.“
Aus Rußland: „Angeschlagenes Geschirr hält gut zwei
Menschenalter.“
Aus Rußland: „Auch
wenn du nur scherzt, mußt du bedenken, was du sagst.“
Aus Rußland: „Eine
Verbeugung wird den Kopf nicht abfallen lassen.“
Aus Rußland: „Ein schmeichelndes Kälbchen wird leicht von
zwei Müttern gesäugt.“
Aus Rußland: „Gott geht zu dem, der zu ihm kommt.“
Aus Rußland: „Ich
preise laut, ich tadle leise.“
Aus Rußland: „Nicht
die Gabe ist kostbar, sondern die Liebe.“
Aus Rußland: „Wenn
die Liebe den Willen unterstützt: Was macht es für Mühe, Berge abzutragen.“
Aus Somalia: „Über alles, was du siehst, denke nach.“
Aus Spanien: „Die Zunge ist ein Dolch aus
Fleisch.“
Aus Spanien: „Weil er dachte und weil er meinte ist er zu
Madrid am Galgen gestorben.“
Aus Tibet: „Auf Reisen in fremde Länder lernt man nicht das
Land kennen, sondern sich selbst.“
Aus Ungarn: „Wer
nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt.“
Aus Vietnam: „Augen
sind die Spiegel der Seele.“
Aus Vietnam: „Fürchte nicht die Enge des Hauses, fürchte
vielmehr die des Herzens.“
Aus Vietnam: „Mit
jedem Tag des Lebens kommt ein Stück Weisheit hinzu.“
Aus Vietnam: „Mit Zorn und Hass reißt man alles nieder, mit
Geduld und Liebe aber baut man aus nichts einen Tempel.“
Aus Ägypten: „Wer
den Lohn nimmt, dem rechnet Gott auch die Tat an.“
Autor unbekannt: „Alle sagten: >Das geht nicht.< Dann kam einer, der wußte das nicht – und hat’s einfach gemacht!“
Autor unbekannt: „Arbeit
gibt uns mehr als den Lebensunterhalt. Sie gibt uns das Leben.“
Autor unbekannt:
„Das Böse in der Welt ist eine Prüfung Gottes. Das Gute ist sein Geschenk.“
Autor unbekannt: „Das
Gesetz des Lebens liegt im Notwendigen. Der Reiz des Lebens liegt im
Überflüssigen.“
Autor unbekannt: „Das
Glück hängt nicht davon ab, wie viel wir haben, sondern wie viel Freude wir
daran haben.“
Autor unbekannt:
„Das Glück ist gut und fromm; / gleich teilt es seine Gaben: / Die Reichen läßt
es Furcht, / die Armen Hoffnung haben.“
Autor unbekannt: „Der
Glaube gibt uns die Kraft, tapfer zu tragen, was wir nicht ändern können.“
Autor unbekannt: „Die
Arbeit läuft nicht davon, während du dem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der
Regenbogen wartet nicht.“
Autor unbekannt: „Die Differenz zweier Erfahrungen – und Ab-Sichten (!) – läßt sich nicht
diskutieren.“
Autor unbekannt:
„Die Ent-täuschung ist das Ende der Täuschung.“
Autor unbekannt: „Die Rettung des Planeten ist kein Zuschauersport.“
Autor unbekannt:
„Die Suche ist das Wesentliche in der Kunst.“
Autor unbekannt: „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit.“
Autor unbekannt: „Du
bist ein Gedanke Gottes; und dazu: ein genialer!“
Autor unbekannt:
„Eine liebenswürdige alte Quäkerin auf die Frage, mit welchen Mitteln sie ihre
Schönheit erhalte: Ich benutze Wahrheit für die Lippen, Gebet für die Stimme,
Mitempfinden für die Augen, Mildtätigkeit für die Hände, Aufrichtigkeit für den
Körper und Liebe für das Herz.“
Autor unbekannt: „Eine Lüge schleppt zehn andere nach.“
Autor unbekannt: „Ein
großer Gedanke kennt keine Grenzen.“
Autor unbekannt: „Ein
Leben, tief verankert in der Religiosität, ist die Voraussetzung für ein
gesundes Leben.“
Autor unbekannt:
„Einzeln sind wir nur Worte, zusammen sind wir ein Gedicht.“
Autor unbekannt: „Es wir nie soviel gelogen, wie vor einer Wahl, während eines Krieges, nach
einer Jagd.“
Autor unbekannt: „Freundschaft,
das ist eine Seele in zwei Körpern.“
Autor unbekannt: „Freundschaft
ist Liebe mit Verstand.“
Autor unbekannt:
„Frohsinn ist die Süße des Lebens.“
Autor unbekannt: „Geduld
ist das Fundament, auf dem sich Verständnis aufbaut.“
Autor unbekannt:
„Geduld ist die schwierigste Form der Tapferkeit.“
Autor unbekannt: „Gesundheit
und Wohlbefinden sind Gaben, um die sich jeder Mensch immer wieder bemühen muß.“
Autor unbekannt: „Hüte
dich vor den Besserwissern, die ständig mit dem Stein der Weisen in der Tasche
klimpern.“
Autor unbekannt: „If you
love truth, / be a lover of silence. / Silence, like the sunlight, / will illuminate you in God. – Wenn Du die
Wahrheit liebst, / Sei ein Liebhaber der Stille. / Stille wie das Sonnenlicht, /
Wird dich erleuchten in Gott.“
Autor unbekannt:
„Liebe bedeutet, daß wir frei sind von Ego.“
Autor unbekannt: „Liebe
deine Möglichkeiten, aber achte deine Grenzen.“
Autor unbekannt:
„Meine Fähigkeit zu dienen prägt die Qualität meiner Beziehungen.“
Autor unbekannt: „Möge
an deiner Arbeit auch dein Herz hängen.“
Autor
unbekannt: „Möge deine Zunge nur Worte formen, die du nicht zu bereuen
brauchst.“
Autor unbekannt: „Möge
der Wind in deinem Haar spielen, aber niemand mit deinem Herzen.“
Autor unbekannt: „Mögest
du dem, der Hilfe braucht, sie ihm nicht verwehren.“
Autor unbekannt: „Mögest
du keine zwei linken Hände haben und die Muße, dir ein Haus zu bauen.“
Autor unbekannt: „Mögest
du Liebe empfangen können, damit dein Herz erblüht.“
Autor unbekannt: „Neben dem Schiff ist gut schwimmen.“
Autor unbekannt: „Nicht
einmal die Bäume des Waldes machte Gott gleich, wie viel weniger die Menschen.“
Autor unbekannt: „Nichts ist so fein gesponnen, alles kommt ans Licht der Sonnen.“
Autor unbekannt: „Nimm
dir Zeit zu lesen, das ist die Grundlage der Weisheit.“
Autor unbekannt: „Nimm
mir nicht, was, wenn ich’s selbst dir schenkte, dich beglückt.“ (Fordre nicht,
was längst erfüllt für dich schon in der Zukunft liegt… laß die Freude mir, zu
erfreuen dich...)
Autor unbekannt: „Ohne Wahrheit kein Frieden.“
Autor unbekannt:
„Ordnung kommt nicht von selbst, sie muß immer wieder neu geschaffen werden.“
Autor unbekannt: „Politik ist die Kunst, von den Reichen
das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand,
die einen vor den anderen schützen zu wollen.“
Autor unbekannt: „Richtige
Zeitplanung ist das Rezept der Erfolgreichen, sinnvolle Zeitgestaltung eines
der Weisen.“
Autor unbekannt: „Schenkt
Aufmerksamkeit, die kann man nicht umtauschen.“
Autor unbekannt:
„Schönheit und Verstand / sind selten verwandt.“
Autor unbekannt: „Trimm
dich! Spring‘ mal über deinen Schatten!“
Autor unbekannt: „Verstanden
werden – ist Heimat auf Erden.“
Autor unbekannt: „Von oben muß die Treppe gekehrt
werden!“
Autor unbekannt:
„Wahre Größe mißt sich an stiller Würde.“
Autor unbekannt: „Was
tue ich dazu, daß der andere sich so verhält, wie er sich verhält!“
Autor unbekannt: „Wenn du nicht die Sonne bist, / stirbt der
Kranke vor dem Tore, stirbt die Rose vor dem Flore, / stirbt der Falter vor der
Frist, / wenn du nicht die Sonne bist.“
Autor unbekannt: „Wer Erfolg im Leben haben
will, macht die Beharrlichkeit zu seinem Lehrer, die Erfahrung zu seinem
Bruder, die Vorsicht zu seinem Wächter und die Hoffnung zu seiner Geliebten.“
Autor unbekannt: „Wer
sich bewußt macht, daß sein Helfer allmächtig ist, der braucht nicht zu
verzweifeln.“
Autor unbekannt: „Willst du die Weisheit dir erjagen,/
lerne Wahrheit erst ertragen.“
Autor unbekannt: „Wir
sollten offen sein für das, was uns eine späte Frucht zwischen dürren Blättern
sagt.“
Autor unbekannt: „Wo
du hörest hohe Schwüre, / Steht die Lüge vor der Tür.“
Autor unbekannt: „Wäre
der Tod nicht, es würde keiner das Leben schätzen.“
Autor unbekannt: Über
das Leben des deutsch-amerikanischen Malers, Graphikers und Karikaturisten
George Grosz (1893-1959): „Es ist wohl das größte, was ein Künstler leisten
kann: das Gesicht seiner Zeit zu erfassen, indem er penibel die Gesichter
seiner Zeit beobachtet und sie zu den Archetypen verdichtet, die auch heute
noch den Nachgeborenen als idealtypische Ikonographien seiner Zeit gelten
können. George Grosz hat das für die 1920er Jahre des vorigen Jahrhunderts
geleistet.“
Avila, Teresa von (Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada, 1515-1582), Mystikerin, Karmelitin, von
der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt:
„Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott
allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige, und wer Gott hat, der hat
alles –Gott allein genügt.“
Azai, Ben,
Rabbiner: „Der Lohn für eine erfüllte Pflicht ist die Kraft, die nächste zu
tun.“
Azteken, mesoamerikanisches Kulturvolk, das
zwischen dem 14. und frühen 16. Jahrhundert im Tal von Mexiko lebte: „Wie lange
leben wir auf Erden? Nicht für immer, nur eine kleine Spanne. Jade zerbricht,
Gold wird zerdrückt, Quetzalfedern knicken. Nichts dauert auf Erden, alles lebt
nur einen Hauch lang. Unsere Zeit ist geliehen, im Nu müssen wir sie hinter uns
lassen.“
Baader, Roland (1940-2012), deutscher neoliberaler Volkswirt,
Unternehmer, Publizist: „Die politische Kaste muß ihre Existenzberechtigung
beweisen, indem sie etwas macht. Weil aber alles, was sie macht, alles viel
schlimmer macht, muß sie ständig Reformen machen, das heißt, sie muß etwas
machen, weil sie etwas gemacht hat. Sie müßte nichts machen, wenn sie nichts
gemacht hätte. Wenn man nur wüßte, was man machen kann, damit sie nichts mehr
macht.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Die einzige Möglichkeit, den Weg
der Gewaltlosigkeit zu gehen besteht darin, die Einheit des Atman (des
Göttlichen) in allen Lebewesen zu erkennen und alle als gleichwertig
anzusehen.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Das Geheimnis der Befreiung liegt nicht in
den mystischen Formeln, die ins Ohr geflüstert und im Rosenkranz
heruntergebetet werden, sondern im Schreiten zur Tat, im Vorwärtsgehen und im
praktischen Tun.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Der Mensch kann
nur aus menschlicher Form Freude gewinnen; er kann Belehrung, Inspiration,
Erleuchtung nur durch menschliche Sprache und menschliche Kommunikation
erhalten!“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Der wichtigste
Grund, für das formlose Göttliche Form anzunehmen, ist, daß Es dies zum Wohle
der Gottsuchenden tut.“
Baba, Sathya
Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Es gibt nur einen Gott, Er ist
allgegenwärtig. / Es gibt nur eine Religion, die Religion der Liebe. / Es gibt
nur eine Kaste, die Kaste der Menschheit. /Es gibt nur eine Sprache, die
Sprache des Herzens.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Stille ist die
einzige Sprache der Verwirklichten. Stille wird in euch Gottes- und
Menschenliebe entwickeln. Die meisten Mißverständnisse entstehen aus sorglos
dahin gesprochenen Worten. Ist einmal ein falsches Wort herausgerutscht,
schmerzt die Wunde, die es im Herzen eines anderen hinterließ, ein Leben lang.
Die Zunge ist für vier große Verwirrungen verantwortlich: Falschheit,
Skandalieren, Auffinden der Fehler anderer und zuviel Reden. Vermeidet all
dies, damit Frieden in euch und in der Gemeinschaft der Menschen sei.“
Baba, Sathya
Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Weise ist der Mensch, der einen klaren
und scharfen Verstand bewahrt und die Dinge so sieht, wie sie wirklich sind. Er
hört auf den Ratschlag: Das Leben ist eine Herausforderung; begegne ihr. Das
Leben ist Liebe, lebe sie. Leben ist ein Traum, erkenne das. Das Leben ist ein
Spiel, spiele es! So schreitet der Pilger wahrhaft voran. So geht der Löwe durch den
Wald - furchtlos, beherrscht und siegreich.“
Baba, Sathya
Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wenn Gedanke,
Wort und Tat eine Einheit bilden, zeigt sich das Vorhandensein von
Menschlichkeit. Heutzutage fehlt dem Menschen echtes Menschentum, weil das, was
er denkt, weder mit dem, was er sagt, noch mit dem, was er tut, übereinstimmt. SAGT, WAS IHR DENKT; TUT,
WAS IHR SAGT! Das ist das
Zeichen wahren Menschseins. Ihr müsst also zuerst euren eigenen Empfehlungen
entsprechend handeln, eure Gedanken, Worte und Taten in Einklang bringen und
dann erst die Kinder anleiten. Sonst könnt ihr als Lehrer keinen guten Einfluss
auf die Kinder ausüben.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wo Vertrauen
herrscht, ist Liebe, / wo Liebe ist, Frieden, / wo Frieden ist, Wahrheit, / wo
die Wahrheit ist, da ist Gott.“
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der
bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in
Österreich: „Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine
Stärke.“ – Weil so viel Falsches und Unsinniges damit zum Ende käme, all das,
was aus Gewohnheit und Reflex aufrechterhalten wird – und verhindert, daß etwas
Besseres und Schöneres eintreten kann… (Sirius)
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der
bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in
Österreich: „Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die
Waffen nicht.“
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der
bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in
Österreich: „Nichts Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann, Wegbereiter des Empirismus, in:
Religiöse Betrachtungen: „Wissen ist Macht.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann, Wegbereiter des
Empirismus: „Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie
führt zu ihr zurück.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler
Wegbereiter der Empirismus, in: Aphorismen von der Auslegung der Natur und der
Herrschaft des Menschen: „Der
Mensch, der Diener und Ausleger der Natur, wirkt und weiß so viel, als er von
der Ordnung der Natur durch Versuche oder durch Beobachtung bemerkt hat; weiter
weiß und vermag er nichts.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler
Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Der Pfad des Glückes gleicht der Milchstraße am Himmel, die eine
Anhäufung oder ein Knäuel von einer Anzahl kleiner, nicht einzeln
wahrnehmbarer, doch im Verein lichtstrahlender Sterne ist.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler
Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Es
ist nämlich der Betrachtung wert, daß im menschlichen Herzen kein Trieb so
schwach ist, daß er nicht stärker wäre als die Todesfurcht und sie überträfe;
daher ist der Tod auch kein so schrecklicher Feind, wenn der Mensch soviel
Helfer um sich hat, die ihn bezwingen können. Rache triumphiert über den Tod;
Liebe mißachtet ihn; Ruhm erstrebt ihn; Kummer flieht ihm zu; Furcht nimmt ihn
vorweg.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler
Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Wenn einer der vier Grundpfeiler der Regierung, die da sind: Religion,
Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzwesen, stark erschüttert oder gar
geschwächt worden ist, dann sollte man wahrlich um gutes Wetter beten. [...]
Die sicherste Art, Empörungen zu verhüten - sofern es die Zeitläufe erlauben -,
ist die, ihren Anlass aus dem Wege zu räumen. [...] Der Stoff zu Empörung ist
von zweierlei Art: große Not und großes Missvergnügen. Sicher ist, soviel
zerrüttete Existenzen, soviel Stimmen für Unruhen.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann
und als Wissenschaftler Wegbereiter des Empirismus: „Die Aufgabe des Künstlers
besteht immer darin, das Geheimnis zu vertiefen.“
Baden-Powell, Robert (Baron Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, 1857-1941), brit.
Kavallerie-Offizier und Gründer der Pfadfinderbewegung: „Doch der wahre Weg,
Glück zu erlangen, besteht darin, andere Menschen glücklich zu machen. Versucht
die Welt ein bißchen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt.“
Baez, Joan (*1941),
amerikanische Folksängerin, Gitarristin, Bürgerrechtlerin, Pazifistin: „Handeln
ist das Gegenmittel zur Verzweiflung.“
Baggesen, Jens Emmanuel (1764-1826), dänischer Dichter,
Schriftsteller, Übersetzer, 1811-1813 Professor für dänische Sprache und
Literatur in Kiel, Anhänger der Aufklärung: „Die Alten sind uns Neuen überlegen
/ im Büchermachen. Wißt ihr auch warum? / Die Alten schrieben nicht des Geldes
wegen / und druckten nicht fürs Publikum.“
Bahr, Hermann Anastas (1863-1934), österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Theater- und
Literaturkritiker, in: Dialog vom Tragischen: „Das Ich ist unrettbar. Die Vernunft hat die alten Götter umgestürzt und
unsere Erde entthront. Nun droht sie, auch uns zu vernichten. Da werden wir
erkennen, dass das Element unseres Lebens nicht die Wahrheit ist, sondern die
Illusion. Für mich gilt nicht, was wahr ist, sondern was ich brauche, und so
geht die Sonne dennoch auf, die Erde ist wirklich, und ich bin ich.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und
Biograf, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in: Die Flucht aus der Zeit: „Was man gemeinhin Wirklichkeit nennt,
ist, exakt gesprochen, ein aufgebauschtes Nichts. Die Hand, die zugreift,
zerfällt in Atome; das Auge, das sehen will, löst sich in Dunst auf. Wie könnte
das Herz sich behaupten, wenn es die Tatsachen gelten ließe? Wer eine Neigung
hätte, auf Tatsachen zu insistieren, der müsste gar bald die Erfahrung machen,
dass er noch weniger als ein Nichts, nur Schatten des Nichts und Befleckung
durch diese Schatten gesammelt hat.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und
Biograph, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy am 17. Januar 1919: „Oft
bin ich ein wenig erschrocken und fürchte mich, wenn ich Dich am allermeisten
liebe und Dir am allernächsten bin. So kann Dich niemand lieben, außer mir.
[...] Du bist mir alles. Ich kann nicht denken ohne an Dich zu denken. Es ist
ein Wirbel, in den ich mich gern fallen lasse wie ein großes, schwingendes Netz
aus Seide und Sorge...“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und
Biograph, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy am 23. November 1923: „Weiß
der Himmel: Oft scheint mir, das Leben hat nur den Sinn, sich hier unten die
passende Gesellschaft fürs Jenseits auszusuchen. Mir wenigstens ergeht es so.
Das Alleinsein ist vielleicht gar nicht meine Sache, aber ich mag nicht mit jedermann
gehen. [...] So will ich meine Gesellschaft wählen, eine Gesellschaft, die
auftaucht, wenn alles vorüber sein wird. [...] Wartend will ich im Hinterhalt
liegen und keiner soll mich im Warten übertreffen. Dich, mein Kind, habe ich ja
auch so gefangen. Ich bin eine große Spinne.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und
Biograph, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy im März 1918: „Der
Mensch ist alles, was man aus ihm macht. Und wir wollen, daß er gut sei und es
kommt darauf an, daß alle Menschen guten Willens sind, zu wachen über sich und
über alle Menschen. [...] Wir müssen Kinder und Heilige werden. Wenn wir dann
auch noch Verstand und Vernunft haben, erreichen wir Dinge, wie sie niemals in
der Welt erreicht worden sind. Wir müssen das Gute nehmen, wo wir es finden.“
Balthasar, Hans Urs
von (1905-1988), bedeutender Schweizer Theologe und Autor, entstammt einer
Luzerner Patrizierfamilie: „Gott schenkt jedem, auch wenn er anders schenkt,
das Beste.“
Balzac, Honoré
de (1799-1850), französischer Schriftsteller, in: Massimilla Doni: „Wenn ein Künstler das Pech hat, von der
Leidenschaft erfüllt zu sein, die er ausdrücken will, so kann er sie nicht
schildern, denn er ist die Sache selber, anstatt ihr Abbild zu sein. Die Kunst
entspringt dem Gehirn und nicht dem Herzen. Wer von seinem Thema beherrscht
wird, ist dessen Sklave und nicht dessen Herr.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller:
„Auf Erden ist einzig das Unglück vollkommen.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller:
„Die Erinnerungen verschönern das
Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller:
„Indem wir in die Tiefen des Genusses
hinabtauchen, fördern wir mehr Geröll als Perlen herbei.“
Bantuweisheit: „Du
siehst es an den Schösslingen, ob die Mutterpflanze gut ist.“
Barca, Pedro Calderón de
la (1600-681), spanischer Dichter, in: Das Leben ein Traum: „Denn in den Räumen/ Dieser Wunderwelt ist
eben/ Nur ein Traum das ganze Leben;/ Und der Mensch (das seh ich nun)/ Träumt
sein ganzes Sein und Tun,/ Bis zuletzt die Träum’ entschweben.“
Barlach, Ernst (Ernst
Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner,
künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Du darfst
alles Deinige, das Äußere, das Innerste, Gebärde der Frömmigkeit und Ungebärde
der Wut, ohne Scheu wagen, denn für alles, heiße es höllisches Paradies oder
paradiesische Hölle, gibt es einen Ausdruck.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller,
Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Es
gibt nur zwei Rassen, die geistige und die ungeistige.“
Bartoszewski, Wladyslaw (*1922), polnischer Historiker, Publizist, Politiker: „Das
Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung.“
Bateson, Gregory (1904-1980), angloamerikanischer
Anthropologe, Sozialwissenschaftler, Biologe, Kybernetiker und Philosoph: „Das
kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation. / Ganz unten auf dem Grunde
des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und
Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Für die Händler ist selbst die Ehrbarkeit
noch eine Spekulation auf Gewinn.“
Baudelaire,
Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und
Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Wenn ein schönes Gedicht Tränen in die
Augen drängt, so sind diese Tränen nicht ein Beweis eines freudigen
Überschwanges, sondern sie zeugen von einer Natur, die, in diese
Unvollkommenheit verbannt, sich gleich auf der Erde schon eines geoffenbarten
Paradieses bemächtigen möchte.“
Bazaine,
Jean René (1904-2001), französischer Maler: „Die Aufrichtigkeit des Künstlers
besteht zweifellos darin, daß er sich führen läßt, ohne zu wissen wohin.“
Baziotes, William (1912-1963), US-amerikanischer Maler und ein
Vertreter des Abstrakten Expressionismus: „Jedes Gemälde hat seine eigene
Entstehungsgeschichte ... Wenn das Gemälde fertig ist, enthüllt sich der
Mensch.“
Becher, Johannes Robert (1891-1958), deutscher
expressionistischer Dichter, Politiker, Minister für Kultur und erster
Präsident des Kulturbundes der DDR, in „Auf andere Art so große Hoffnung“: „Als
höchste menschliche Leistung, als Inbegriff menschlichen Heldentums erschienen
mir im Vergangenen jene Menschen, denen es gelungen war, aus der Hölle des
Konzentrationslagers als Menschen wiederzukehren.“
Beethoven, Ludwig
van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist, in: An die ‚Unsterbliche
Geliebte‘, Guten Morgen am 07. Juli 1812: „Nur durch Ruhiges Beschauen unsres Dasejns können wir unsern Zweck
zusammenzuleben erreichen – sej ruhig – liebe mich – heute – gestern – Welche
Sehnsucht mit Tränen nach dir – dir – dir – mein Leben – mein alles – leb wohl –
o liebe mich fort – verkenn nie das treuste Herz deines Geliebten L.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher
Nationalkomponist, in: Briefe: „Die Kunst, die verfolgte, findet überall eine
Freistatt; erfand doch Dädalus, eingeschlossen im Labyrinthe, die Flügel, die
ihn oben hinaus in die Luft emporhoben.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wälder, Bäume, Felsen –
sie geben den Widerhall, den ich brauche.“
Bell, Alexander
Graham (1847-1922), britischer und später US-amerikanischer Sprechtherapeut,
Erfinder und Großunternehmer: „Was diese Kraft ist, kann ich nicht genau sagen;
auf jeden Fall weiß ich, daß sie existiert und das sie einem Menschen verfügbar
wird, wenn er genau weiß, was er will und entschlossen ist, nicht aufzugeben,
bis er es erreicht hat.“
Bellamy, Edward (1850-1898), amerikanischer Science-Fiction-Autor, nahm 1888 in seinem Buch
„Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf das Jahr 1887“ die Erfindung der
Kreditkarte vorweg: „Niemand macht sich so um die Welt verdient wie gute
Eltern.“
Ben-Gurion, David (1886-1973), erster Premierminister
Israels und Mitbegründer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Israels: „Wer
nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“
Benesch, Friedrich (1907-1991), deutscher Naturwissenschaftler,
Priester, Anthroposoph und Schriftsteller: „Denn die wirkliche Wahrheit/ ist
nicht die Wahrheit,/ sondern der überwundene Irrtum./ Und die wahre
Wirklichkeit/ ist nicht die Wirklichkeit,/ sondern die überwundene Illusion./
Und die wirkliche Reinheit/ ist nicht die ursprüngliche Reinheit,/ sondern die
überwundene Unreinheit./ Und das wahrhaftige Gute/ ist nicht das ursprünglich
Gute, sondern das überwundene Böse.“
Bengel, Johann
Albrecht (1687-1752), schwäbisch lutherischer Theologe und Hauptvertreter des
deutschen Pietismus: „Gott hilft nicht am Leiden vorbei, er hilft uns
hindurch.“
Bengis, Ingrid: „Worte sind eine Form des Handelns, fähig,
Änderungen herbeizuführen.“
Benjamin, Walter Bendix
Schoenflies (1892-1940), deutscher Philosoph, Kulturkritiker,
Übersetzer: „Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.“
Benn,
Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, Astern, 1936: „Astern
– schwälende Tage, / alte Beschwörung, Bann, / die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an. // Noch einmal die goldenen Herden, / der Himmel, das
Licht, der Flor, / was brütet das alte Werden / unter den sterbenden Flügeln
vor? // Noch einmal das Ersehnte, / den Rausch, der Rosen Du – Du / der Sommer
stand und lehnte / und sah den Schwalben zu, // noch einmal ein Vermuten, / wo
längst Gewißheit wacht: / Die Schwalben streifen die Fluten / Und trinken Fahrt
und Nacht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, Eure Etüden: „Eure Etüden, /
Arpeggios, Dankchoral / sind zum Ermüden / und bleiben rein lokal. // Das
Krächzen der Raben / ist auch ein Stück − / dumm sein und Arbeit haben: /
das ist das Glück. // Das Sakramentale − / schön, wer es hört und sieht, / doch
Hunde, Schakale / die haben auch ihr Lied. // Ach, eine Fanfare, / doch nicht
an Fleisches Mund, / daß ich erfahre, / wo aller Töne Grund.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter,
Essayist, in: Doppelleben, 1950,
München, dtv 1967, S. 103: „Es ist heute tatsächlich so, es gibt nur zwei
verbale Transzendenzen: die mathematischen Lehrsätze und das Wort als Kunst.
Alles andere ist Geschäftssprache, Bierbestellung.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter,
Essayist, ‚Durch jede Stunde‘: „Durch
jede Stunde, durch jedes Wort / blutet die Wunde der Schöpfung fort, / verwandelnd
Erde und tropft den Seim / ans Herz dem Werde und kehret heim. / Gab allem
Flügel, was Gott erschuf, / den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf – / nur
nicht fragen, nur nicht verstehn; / den Himmel tragen, die weitergehn, / nur
diese Stunde ihr Sagenlicht / und dann die Wunde, mehr gibt es nicht. / Die
Äcker bleichen, der Hirte rief, / das ist das Zeichen: tränke dich tief, / den
Blick in Bläue, ein Ferngesicht: / das ist die Treue, mehr gibt es nicht, / Treue
den Reichen, die alles sind, / Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt, / ein
Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht, / ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es
nicht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Die Kunst ist Entsagung, aber
eine Entsagung, die alles empfängt.“
Benn, Gottfried (1886-1956),
deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Ein Gedicht entsteht nicht, ein Gedicht
wird gemacht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter,
Essayist: „Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein
Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen
und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter: „Es geht zugrund, wer immer zu den
Gründen geht.“ (Unbekannte Quelle, G. B. zugeschrieben; vgl. Friedrich
Nietzsche: „Sieh hinaus! Sieh nicht zurück! Man geht zugrunde, wenn man immer
nur zu den Gründen geht.“)
Bentham, Jeremy (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer: „Der einzig und allein gerechte und einzig und
allein zu rechtfertigende Endzweck des Staates ist: das größte Glück der
größten Zahl.“
Bergengruen, Werner Max Oskar Paul (1892-1964),
deutsch-baltischer Schriftsteller, in: Badekur des Herzens: „Wir reisen nicht
nur an andere Orte, sondern vor allem reisen wir in andere Verfassungen der
eigenen Seele.“
Bergengruen, Werner Max Oskar
Paul (1892-1964), deutsch-baltischer Schriftsteller: „Immer am
lautesten hat sich der Unversuchte entrüstet,/ immer der Ungeprüfte mit seiner
Stärke gebrüstet,/ immer der Ungestoßene gerühmt, dass er niemals gefallen.“
Berger, Senta (*1941), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Filmproduzentin: „Wenn das
Gewissen ein Rotlicht ist, dann bemühen sich die meisten, noch schnell bei Gelb
über die Kreuzung zu kommen.“
Bergson, Henri-Louis (1859-1941), französischer Philosoph, Literaturnobelpreis 1927, neben
Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey bedeutender Vertreter der
Lebensphilosophie: „Existenz ist Wandel, Wandel Reifung, Reifung ewige
Selbsterneuerung.“
Berkeley, George (1685-1753), anglikanischer Theologe, Sensualist und Philosoph der Aufklärung,
in: Abhandlungen über die Principien der menschlichen Erkenntnis: „Erwägt man die großen Mühen, den Fleiß und
die Fähigkeiten, welche so manche Menschenalter hindurch auf die Pflege und
Förderung der Wissenschaften verwendet worden sind, erwägt man, dass trotz
alledem der weitaus größere Teil derselben voll Dunkelheit und Ungewissheit und
voll von Streitigkeiten, die nie enden zu sollen scheinen, geblieben ist, und
dass selbst diejenigen Wissenschaften, die für gestützt auf die klarsten und
zwingendsten Beweise gelten, seltsame Behauptungen enthalten, die dem
Verständnis der Menschen völlig unzugänglich sind, und dass, alles zusammengefasst,
nur ein geringer Teil derselben der Menschheit einen wirklichen Nutzen anderer
Art gewährt, als den einer unschuldigen Zerstreuung und Ergetzung; erwägt man,
sage ich, dies alles, so kann man leicht zur Hoffnungslosigkeit und völligen
Verachtung alles Studiums gelangen.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller: „Die einzige Art, das Leben zu
meistern, besteht darin, es zu lieben.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller:
„Glück bedeutet, seine Freude in der
Freude des anderen zu finden.“ Oder auch: „Sich mit anderen freuen können, das ist das Geheimnis des Glücks.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller:
„Schon der Wunsch zu beten ist ein
Gebet.“
Bernays, Edward Louis (1891-1995), amerikanischer Journalist und Mitbegründer der modernen Theorie der
Propaganda, in: Propaganda, 1928: „Die bewußte und intelligente Manipulation
der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges
Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren
Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung,
die die wahre herrschende Macht in unserem Land ist. … Wir werden regiert,
unser Verstand wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen
vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben.
Dies ist eine logische Folge der Art und Weise, wie unsere demokratische
Gesellschaft organisiert ist. Eine große Anzahl von Menschen muß auf diese
Weise zusammenarbeiten, wenn sie als eine reibungslos funktionierende
Gesellschaft zusammenleben sollen. … In fast jedem Akt unseres täglichen
Lebens, sei es in der Politik oder in der Wirtschaft, in unserem sozialen
Verhalten oder in unserem ethischen Denken, werden wir von der relativ kleinen
Anzahl von Personen beherrscht…, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster
der Massen verstehen. Sie sind es, die jene Drähte ziehen, die den öffentlichen
Geist kontrollieren.“
Bernhardi, Sophie (oder auch: Sophie Thiek, 1775-1833), deutsche Dichterin und
Schriftstellerin der Romantik: „Die höchste Schönheit, die der Mensch erreichen
kann, ist, / daß er alle Leidenschaften in sich zu einem Kunstwerk verarbeitet,
/ daß er wie ein Gott über allen steht und sie regiert, /sodaß sie nur immer
von der Kraft der Seele zeugen, / aber nie in widrige Verzerrungen ausarten.“
Bernstein,
Elisabeth: „Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann
brauche ich es am meisten.“
Bertram, Ernst (1884-1957), deutscher Geisteswissenschaftler, Schriftsteller, Lyriker, stand
dem Kreis um Stefan George nahe, in: „Ich wachse: Die Zeder / Ich wachse
langsam. Meine Zeit / ist eine lange Geduldigkeit. / An jedem wuchs ich, was
mir war, / kein Reif zu jäh, kein Frost zu hart. / Ich wachs am Dunkel, daraus
ich stieg, / ich wachs am Licht, darin ich mich wieg, / ich wachs am Wurm, der
an mir nagt, / ich wachs am Sturm, der durch mich jagt. / Verwandelnd zwing ich
jede Kraft, / hinaufzudehnen meinen Schaft. / Ich dulde Blitz und Glut und Guß,
/ ich weiß nur, daß ich wachsen muß. / Und schau ich hoch auf alle Welt, / und
kommt die Stunde, die mich fällt: / Schmück Tempel ich und Paradies / des
Gottes, der mich wachsen ließ.“
Bettina: „Die wirkungsvollste Energiequelle ist und
bleibt menschliche Liebe und Wärme.“
Bettina: „Herr, laß
uns beten, uns bitten Dich: für alle Menschen unserer Umgebung, laß sie heil
sein. Hüte uns davor, daß wir von uns selber beladen werden. Laß unseren Dank
all den Gegebenheiten gegenüber täglich wachsen. Gott, Du weißt, daß wir immer
einen Menschen brauchen: Erhalte uns diesen jeweiligen. Danke. Amen.“
Bettina: „Immer
wieder uns mühend, erreichen wir das Ziel.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, Tagesspruch für den 23. Mai 2016: „Viele Menschen leben so, als seien
sie ständig auf der Flucht. Unbewußt versuchen sie zu vermeiden, sich selbst zu
begegnen, ihren Ängsten und anderen Gefühlen und der bisher unerfüllten
Sehnsucht ihres Herzens. Hör auf zu flüchten, halte an, dreh dich zu dir um und
werde ehrlich zu dir selbst.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, Tagesspruch vom 03.12.2015: „Die alte Ehe bzw. Partnerschaft der
Unfreiheit geht jetzt zu Ende, ist morgen nicht mehr zu leben. Liebende
Menschen verbinden sich mit liebenden Menschen und lassen den anderen frei. Sie
lieben ihre eigene und die Einzigartigkeit des anderen. Wahre Liebe läßt den
anderen immer frei. Bedürftigkeit und Erwartung begrenzen die Freiheit des
anderen und die eigene.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher
Psychologe und Autor, Tagesspruch vom 16. März 2018: „Krisen sind für uns das,
was für die Auster das Sandkorn: Zunächst ein unangenehmer Fremdkörper, eine
Reizung, ein Stachel im weichen Fleisch, aus dem ein Schatz, eine Perle werden
kann. Erst wenn du dein störendes Sandkorn mit den Armen deines Herzens umarmst
und annimmst, kannst du wachsen, reifen und erkennen, wer und was du wirklich
bist.“
Betz,
Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch vom
19.02.2016: „Ein
Leben ohne Widrigkeiten ist etwas sehr blasses, wie ein Gewässer ohne Tiefgang.
Nur durch die Bewältigung unserer Herausforderungen wachsen wir in das bewußte
Gewahrsein des großartigen Liebeswesens hinein, das in uns angelegt ist wie der
Schmetterling in der Raupe.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, Tagesspruch zum 25.12.15: „Zur Klarheit gelangst du durch das Bewußtmachen
und Annehmen aller Unklarheit. Zu Frieden und Zufriedenheit gelangst du über
die Haltung: ‚Aller Unfriede in mir darf jetzt da sein.‘ Dann entscheide dich
für Klarheit, Bewußtheit und Frieden mit dir selbst und den Mitmenschen. Diese
Entscheidung wird vom Leben unterstützt, du wirst dorthin geführt.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, zum Pfingstsonntag, am 24.05.2015: „Wenn Du die Welt in dir veränderst,
veränderst du sogleich den Zustand der Welt. Denn ‚die Verhältnisse, das
System‘ sind Ergebnis und Spiegel des Gesamtbewusstseins aller Menschen, ihres
Denkens, Fühlens und Verhaltens. Jeder Gedanke verändert das Universum sowie
die Schwingung in deinem unmittelbaren Umfeld. Doch viele fordern wie kleine
Kinder: >Erst muss sich die Welt da draußen ändern, bevor ich zufrieden sein
kann<.“ [Und - wie immer - ZUGLEICH sollte dieser Lehrsatz nicht
verabsolutiert werden, denn auch die äußerliche Welt beeinflusst mein Befinden
und Verhalten. Der Bedrängte täte nicht besser als die ‚bockigen Kinder‘, würde
er seiner Unzufriedenheit nicht auf den Grund gehen - wozu er IMMER AUCH die
äußeren Bedingungen infrage zu stellen hat.]
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor:
„Die Liebe / will nicht Recht haben. / Sie sagt ihre Wahrheit / und läßt /
jedem die seine.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Aufs hohe Ross setzen
sich meistens diejenigen, die nicht reiten können.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Gleichgewicht halten
ist die erfolgreichste Bewegung des Lebens.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Menschen, die nicht
groß sind, machen sich gerne breit.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Mit einer Träne im
Auge lächelnd dem Leben beipflichten: Das ist Humor.“
Bhakdi, Dr. Sucharit (*1946), deutscher Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und
Infektionsepidemiologie, in einem Interview (2021) mit Sky du Mont auf seine
Frage, ob es an der schlechten medizinischen Versorgung in Amerika oder
Brasilien oder England läge, daß dort so viele Menschen an Covid sterben: „ –
Meine Herzensbitte an alle hier ist: Nicht Situationen erklären zu wollen, die
wir nicht aus erster Hand kennen, denn dann entstehen Trugschlüsse. Etwas, was
zu schnell kommt, zu hektisch, kann verdammt falsch sein. Es kann sehr, sehr
falsch sein! Und wenn es falsch ist, kann es tragische Folgen haben! Und dieses
Anschüren: ‚Kuck mal da, da sterben die Leute wie die Fliegen!‘ – ohne zu
wissen warum, das ist sehr schlecht; und das ist das, was hier, in diesem Land
[Deutschland], gepflegt wird, diese Angst zu schüren...“
Bibelzitat, unbekannte Stelle: „Weinen ist
besser als Lachen. Wer traurig ist, kennt das Leben.“
Bibesco, Elizabeth: „Gesegnet
sind die, die geben können,
ohne sich daran zu erinnern und die, die nehmen
können, ohne es zu vergessen.“
Bierbaum, Otto Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher
Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist, in: Pankrazius Graunzer:
„Es ist eine ewige seelische
Prostitution, und das Beste, was die Kultur hervorbringt, die Kunst, ist aller
Prostitutionen tragischste. Gottlob, daß ich kein Künstler bin. Es muß etwas
Gräßliches sein, sich von aller Welt befingern und kennerhaft abtasten lassen
zu müssen.“
Bierbaum, Otto
Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher
Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist: „Unzufriedenheit ist
Dummheit.“
Bierce, Ambrose (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller
und Journalist: „Abneigung ist das Gefühl, das man für einen Teller
empfindet, nachdem man ihn geleert hat, Madame.“
Binding, Rudolf Georg (1867-1938), deutscher Dichter: „Du
bist frei, wenn du dich einbeziehst in eine Beziehung oder Ordnung, die du
anerkennst. Anders gibt es gar keine Freiheit.“
Bingen, Hildegard
von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die
von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt
wird: „Dein Schöpfer hat dir den besten Schatz gegeben, einen lebendigen
Schatz, deinen Verstand.“
Bingen, Hildegard von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die von
der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt wird:
„Wenn die Sonne ihre Strahlen verbirgt, zieht auch die Welt ihre Freude
zurück.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, an Johanna
von Puttkamer, 04.03.1847: „Der Ausdruck >ein Wunder< entlockt mir immer
ein inneres Lächeln über den Mangel an Logik; denn in jeder Minute sehen wir
Wunder und nichts als solche.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, im Reichstag
am 09.10.1878: „Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur
Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann
kennt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in: Gedanken
und Erinnerungen III, 12: „Die Aufgabe der Politik liegt in der möglichst
richtigen Voraussicht dessen, was andere Leute unter gegebenen Umständen tun
werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von
Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg,
1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall,
erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in seiner Rede im Herrenhaus am
15.01.1867: „Nichts ist besser geeignet, die Verschmelzung der widerstrebenden
Elemente zu fördern, als gemeinsame Arbeit an gemeinsamen Aufgaben.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, zu Robert von
Keudell, 1864: „Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut. Aber Sie
werden nicht selten finden, daß es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage
fehlt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Eine
zweifelhafte Behauptung muß recht häufig wiederholt werden, dann schwächst sich
der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber
annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht
behauptet oder gedruckt werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Es mag
fünfzig Jahre dauern, bis politische Mißgriffe offenkundig werden und ihre
letzten Konsequenzen tragen, aber schließlich legt die Geschichte für jeden
Fehler Rechnung vor, und sie ist peinlicher dabei als unsere preußische
Oberrechnungskammer.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Popularität
hat für mich immer etwas Unbehagliches.“
Black, Claudia (*1972), australische Schauspielerin: „Umgib dich
mit Menschen, die dich achten und gut behandeln.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der
Reliefradierung: „Die Kunst ist der Baum des Lebens. / Die Wissenschaft ist der
Baum des Todes.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter,
Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Ich selbst bewirke
nichts. Der Heilige Geist vollbringt alles durch mich.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung:
„Sieh eine Welt in einem Körnchen Sand, / und einen Himmel in der wilden Blume,
/ greif das Unendliche mit deiner Hand / und fühle Ewigkeit in einer Stunde.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und Erfinder der
Reliefradierung: „Jene, die ihre
Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug
ist, beherrscht zu werden.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph:
„Die Sehnsucht scheint mir die einzige ehrliche Eigenschaft des Menschen.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Ich bin. / Doch ich habe mich
nicht. / Darum werden wir erst.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Und doch ist der Anfang von
etwas seit je dazu geeignet, zu verführen wie nichts sonst. Er ist das
Versprechen schlechthin und der Trost gegen das Abgestandene, dass es nicht
bleiben muss.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph:
„Weisheit besteht darin, zur richtigen Zeit auf Vollkommenheit zu verzichten.“
Blok, Alexander
Alexandrowitsch (1881-1921), Dichter der russischen Moderne, Vertreter der
sog. zweiten Generation der Symbolisten: „Die Malerei lehrt schauen und sehen
(das sind verschiedene Dinge, die selten zusammenfallen). Dadurch erhält die
Malerei jenes Gefühl lebendig und intakt, das die Kinder auszeichnet.“
Blumenthal, Oscar (auch: Oskar Blumenthal, 1852-1917),
deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter, Schachkomponist, Gründer
des Berliner Lessingtheaters: „Wenn Unglück durch die Welt gewittert/ und in
den Tiefen uns erschüttert -/ dem Pessimisten bleibt die Freude:/ Es fügt sich
in sein Lehrgebäude.“
Blumenthal, Oscar (auch: Oskar Blumenthal, 1852-1917),
deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter, Schachkomponist, Gründer
des Berliner Lessingtheaters: „Wer nie in der Jugend Gewitterdrang / über jedes
trennende Gitter sprang, / wer nie in sünd’gem Verlangen gebebt hat, / und
immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat, / dem schmücke das Wams mit Orden und
Tressen, / doch sag ihm, er habe zu leben vergessen.“
Boccaccio, Giovanni (1313-1375), italienischer Dichter und Schriftsteller des Renaissancehumanismus
(vgl.: „Decamerone“): „Alle Dinge, die über Maß und Ziel gehen, sind von kurzer
Dauer.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der
Bodelschwinghschen Stiftungen: „Halbe Narren sind wir alle,/ ganze Narren
sperrt man ein,/ aber die Dreiviertelnarren,/ machen uns die größte Pein.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910),
deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen
Stiftungen: „Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein
anderes Licht.“
Bodenstedt,
Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus
dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Aus dem Nachlaß des
Mirza Schaffy, Lieder des Trostes: „Weiß doch keiner, was ihm frommt hier auf
dunklem Pfade. / Keiner zwingt das Glück, es kommt unverhofft als Gnade.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem
Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Aus dem Nachlaß des
Mirza Schaffy III: „Zwei Dinge sind schädlich für jeden, / der die Stufen des
Glücks will ersteigen: / Schweigen, wenn Zeit ist zu reden, / und reden, wenn
Zeit ist zu schweigen.“
Bodenstedt,
Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus
dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des
Mirza Schaffy, 3, 56: „Die Weisheit gibt der Anmut Stärke, / die Anmut gibt der
Weisheit Glanz.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen,
Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy,
Glaube und Leben: „Dein Haß ist deine Strafe.“
Bodenstedt,
Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus
dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des
Mirza Schaffy, Glaube und Leben: „Wer glücklich ist, der ist auch gut, / das
zeigt auf jedem Schritt sich; / denn wer auf Erden Böses tut, / trägt seine
Strafe mit sich.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher
Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen
Sprachen, in: Lieder des Mirza Schaffy: „Höre, was der Volksmund spricht:/ Wer
die Wahrheit liebt, der muss/ schon sein Pferd am Zügel haben,/ wird die
Wahrheit denkt, der muss/ schon den Fuß im Bügel haben,/ wer die Wahrheit
spricht, der muss/ statt der Arme Flügel haben./ Und doch singt Mirza Schaffy:/
Wer da lügt muss Prügel haben.“
Bodenstedt,
Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus
dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Lieder und Sprüche
29: „Der Rose süßer Duft genügt, / man braucht sie nicht zu brechen, / und wer
sich mit dem Duft begnügt, / den wird ihr Dorn nicht stechen.“
Bodenstedt,
Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus
dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen: „Magst du die Lüge noch
so gut / in das Gewand der Wahrheit kleiden, / der Dümmste ist nicht dumm
genug, / um beide nicht zu unterschieden.“
Boesch, Klara (1876-?), deutsche Schriftstellerin, stand dem völkischen Themenkreis und
Geistesleben nahe, 1925 erscheint im Greifenverlag von ihr „Schöpfer und Deuter
deutscher Weltanschauung“; die Herkunft des Zitates ist unbekannt: „Gott ist
nicht nur auf Erden und in uns, sondern er will auch in uns werden, und das ist
der Zweck unseres Lebens. In jedem hohen Tun und Sein, in jedem Erkennen der
Wahrheit, in jedem Kampf mit der Welt, in jedem Sieg über uns selbst, bei jedem
Schritt und auf jeder Stufe zu unserem höheren eigensten Selbst sind wir auf
allezeit Mehrer des >Reiches Gottes< auf Erden.“
Boethius (Anicius
Manlius Severinus Boethius, um 480/485-524/526), spätantikischer römischer
gelehrter, Politiker, neuplatonischer Philosoph und Theologe, in: Die
Tröstungen der Philosophie: „Glaubst
du denn, daß den menschlichen Dingen überhaupt irgendwelche Stetigkeit
innewohnt, da doch den Menschen selbst oft eine flüchtige Stunde dahinrafft?!
Und wenn wirklich einmal, was so selten geschieht, das Glück sich beständig
erweisen sollte, so endigt mit dem letzten Tage des Lebens doch auch das
beständigste Glück! Macht es denn etwa einen Unterschied, ob du dem Glück
untreu wirst, indem du stirbst, oder das Glück dir, indem es entschwindet?“
Bohm, David Joseph (1917-1992), US-amerikanischer Quantenphysiker und Philosoph: „Innerhalb der
Quantenmechanik ist es von zentraler Bedeutung, daß man bei der Beschreibung
von der Vorstellung abgeht, die Welt bestehe aus vergleichsweise autonomen
Teilen, die jedes für sich existieren, aber miteinander zusammenwirken.
Stattdessen muß jetzt das Hauptgewicht auf eine ungeteilte Ganzheit gelegt
werden, bei der das beobachtende Instrument nicht mehr von dem getrennt ist,
was beobachtet wird. ... Heute besteht ein großes Maß an Übereinstimmung, ...
daß der Strom unserer Erkenntnis sich in Richtung einer nicht-mechanistischen
Wirklichkeit bewegt: das Universum beginnt mehr wie ein großer Gedanke denn wie
eine große Maschine auszusehen.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Der Clou der
Marktwirtschaft: Die Menschen brauchen ein Auto, um das Geld zu verdienen, das
sie haben müssen, um ein Auto zu brauchen.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Tabus sind Dinge, über
die man nicht spricht, weil ohnehin alle daran denken.“
Bon, Gustave Le (1841-1931), französischer Mediziner, Anthropologe,
Psychologe, Soziologe, Autor und Erfinder, begründete den Begriff der
Massenpsychologie: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den
Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den
Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen
versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“
Bonald, Louis-Gabriel-Ambroise de (Vicomte de Ambroise de
Bonald, 1754-1840), französischer Staatsmann, Philosoph, Schriftsteller: „Die
Literatur ist der Ausdruck der Gesellschaft, wie das Wort der Ausdruck des
Menschen ist.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821),
französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt kein
gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine
Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine
Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer
Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator
und Kaiser: „Es gibt zwei Motive der menschlichen Handlungen: Eigennutz und
Furcht.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821),
französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Genies sind
Unglückliche, sind Meteore, die verbrennen müssen, um ihr Jahrhundert zu
erleuchten.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator
und Kaiser: „Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind,
sondern diejenigen, die anderer Meinung sind und zu feige, es zu sagen.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator
und Kaiser: „Wer die Tugend nur in der Hoffnung übt, sich damit großen Ruhm zu
verschaffen, ist eigentlich dem Laster schon sehr nahe.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den
Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und
Ergebung: „Aber die Güter der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Schönheit, alle
großen Leistungen überhaupt, brauchen Zeit, Beständigkeit, >Gedächtnis<,
oder sie degenerieren. Wer nicht eine Vergangenheit zu verantworten hat und
eine Zukunft zu gestalten gesonnen ist, der ist >vergeßlich<, und ich
weiß nicht, wo man einen solchen packen, stellen, zur Besinnung bringen kann.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den
Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und
Ergebung: „Aber es ist eben doch so, daß die Not kommen muß, um uns
aufzurütteln und ins Gebet zu treiben, und ich empfinde das jedes Mal als beschämend,
und es ist es auch.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche,
Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem
Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber ich glaube, ich bin ein
schlechter Tröster. Zuhören kann ich, aber sagen kann ich fast nie etwas. ...
Auch scheint es mir wichtiger, daß eine bestimmte Not wirklich erlebt wird, als
daß man irgendetwas vertuscht oder retuschiert. ... Nur gegen gewisse falsche
Interpretationen der Not bin ich unnachsichtig, weil sie auch ein Trost sein
wollen und doch ein ganz falscher sind.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den
Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und
Ergebung: „Christsein heißt nicht in einer bestimmten Weise religiös sein,
sondern es heißt Menschsein.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche,
Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem
Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Ich habe in den letzten Jahren mehr
und mehr die tiefe Diesseitigkeit des Christentums kennen und verstehen gelernt.
Nicht ein homo religiosus, sondern ein Mensch schlechthin ist der Christ, wie
Jesus – Mensch war.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den
Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und
Ergebung: „Ich habe mir hier oft Gedanken darüber gemacht, wo die Grenzen
zwischen dem notwendigen Widerstand gegen das ‚Schicksal‘ und der ebenso
notwendigen Ergebung liegen. ... aber es muß beides da sein und beides mit
Entschlossenheit ergriffen werden. Der Glaube fordert dieses bewegliche
lebendige Handeln.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche,
Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: „Mag sein, dass der Jüngste
Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft
aus der Hand legen. Vorher aber nicht.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus:
„Man muß sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder
durchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren
des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen
Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die Biene Maja und ihre
Abenteuer‘ machte ihn weltberühmt: „Nur wer viel allein ist, lernt gut denken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren
des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller;
sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die Biene Maja und ihre Abenteuer‘ machte
ihn weltberühmt: „Das eine Buch lehrt
uns das Leben, das andere schönt es.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er
Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen
Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die Biene Maja und ihre
Abenteuer‘ machte ihn weltberühmt: „Kunst
entsteht nicht aus der Mühe, sondern aus der Fülle. Der Künstler ringt nicht
mit seinem Werk, sondern mit dem, was ihn daran hindert.“
Bonsels, Jakob Ernst
Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und
meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die
Biene Maja und ihre Abenteuer‘ machte ihn weltberühmt: „Mit jeder hohen Forderung,
die wir aufgeben, verläßt uns ein Engel.“
Boom, Corrie ten (Cornelia Johanna Arnolda ten Boom, 1892-1983), niederländische Christin, die
während der nationalsozialistischen Besetzung viele Juden vor dem Holocaust
rettete: „Gib deinem Glauben Nahrung, damit dein Zweifel verhungert.“
Borchert, Wolfgang (1921-1947), deutscher Schriftsteller, bekanntester Vertreter der ‚Trümmerliteratur‘:
„Wer will heute etwas von der Wahrheit wissen?“
Borchmeyer, Dieter (*1941), deutscher Literaturwissenschaftler, bis 2014 Präsident der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste, in: Was ist Deutsch?, 2017: „Die klassischen
Definitionen des Deutschen sind kosmopolitisch. Deutsch-Sein heißt eigentlich
überregional, heißt europäisch, heißt weltbürgerlich denken. So ist es nämlich
in allen klassischen Definitionen des Deutsch-Seins der Fall gewesen.“
Bordeaux, Henry (1870-1963),
französischer Anwalt, Romanschriftsteller, Essayist, im Vorwort von „La peur de
vivre“ (Angst vor dem Leben): „Es gibt keinen großen Künstler, der nicht eine
maßlose Liebe zum Leben besäße.“
Borges, Jorge Luis (1899-1986), argentinischer Schriftsteller
und Bibliothekar: „Die klangvollste Sprache der Welt ist mir die deutsche
Sprache.“
Bosco, Don (Giovanni
Melchiorre Bosco, 1815-1888), italienischer katholischer Priester,
Jugendseelsorger und Ordensgründer, 1934 heiliggesprochen: „Halte dich an Gott.
Mache es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiß, daß er Flügel hat.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Das
Gewissen ist eingefleischte Kulturgeschichte.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und
Schriftsteller, in: Bausteine: „Der Sozialismus muss eine Sache der Menschheit
sein und darf nicht zur Sache einer Klasse herabgewürdigt werden.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und
Schriftsteller, in: Bausteine: „Rein durch das Leben zu gehen ist unmöglich.
Aber sich zu reinigen ist möglich, und höchstes Ziel.“
Bounarroti, Michelangelo (1475-1564),
italienischer Bildhauer, Maler, Baumeister
und Dichter: „Frieden findet man nur in den Wäldern.“
Brandstaetter, Roman (1906-1987), polnischer
Schriftsteller, Diplomat, Kulturattaché: „Ein Jude sieht immer voraus und geht
immer entgegen.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur,
in: Die Hornisse, Nr. 4 (wie anderorts): „Die
Kunst ist Vorahmung des Spiels mit der Wirklichkeit. Auch wenn das nicht ihre
einzige Funktion ist, so ist es doch diejenige, welche die Kunst an eine
Grundsehnsucht des Menschen anschließt. Womit die Definition schlüssig und die
Kunst wesentlich wird.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur,
in: Weimarer Beiträge, 1987, Nr. 5, 33. Jahrgang, im Interview mit P. Reichel:
„Kunst ist nichts als die Form der Kultur. Sie ist also nichts, wenn sie nicht
vor allem Kultur ist. Und Kultur ist Sammeln, Auslesen, Bewahren, Pflegen,
Fortführen. Kultur ist nicht das, was man aus dem Nichts schaffen kann, sondern
das, woran viele nebeneinander und nacheinander beteiligt sein müssen und sind.
Nur ein an diesem Prozess Beteiligter kann Kultur gewinnen und Kultur schaffen.
– Aufhebenswert ist alles, was sich aufheben läßt, das heißt das, was von Dauer
ist und sich höher heben läßt, was sich bereichern läßt und bereichert. Aber
nicht nur das Aufgehobene ist Kultur, mehr noch ist es das Aufheben selbst. – Das
eine ist bereits das andere. Wer nicht aufheben (höher heben) kann, weiß nicht,
was des Aufhebens wert ist.
Branstner, Gerhard (1927-2008),
deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker,
Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Frei ist der Mensch erst, wenn
ihm die Mittel seiner Existenz zu Spielmitteln geworden sind.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker,
Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Glück besteht in
der Übereinstimmung von Wollen, Können und Dürfen.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur:
„Ohne spielerische Leichtigkeit ist der Gegenstand der Kunst ästhetisch nicht
zu bewältigen.“
Braun, Lily (Amelia Jenny Emilie Klothilde
Johanna von Kretschmann, in erster Ehe Lily von Gizycki, 1865-1916), deutsche
Schriftstellerin, Sozialdemokratin, Frauenrechtlerin, Journalistin,
Sozialistin, in: Im Schatten der Titanen: „Die großen Tatmenschen haben mit dem
Mondsüchtigen eines gemein: Sie vertragen es auf ihrem gefährlichen Wege nicht,
angerufen, gestört oder gar gewarnt zu werden.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in: Die
Dreigroschenoper, 1931: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein
Einbruch gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes
gegen die Anstellung eines Mannes?“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in seinen Anmerkungen zu Oper „Aufstieg und Fall der
Stadt Mahagonny“, 1938: „Wirklicher Fortschritt ist nicht Fortgeschrittensein,
sondern Fortschreiten. Wirklicher Fortschritt ist, was Fortschreiten ermöglicht
oder erzwingt. Und zwar in breiter Front die angeschlossenen Kategorien
mitbewegend. Wirklicher Fortschritt hat als Ursache die Unhaltbarkeit eines
wirklichen Zustandes und als Folge seine Veränderung.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge./ Aus der Welt geht der Schwächere, und zurück bleibt die Lüge.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend
große Ausmaße angenommen hat.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein
Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim, in: Alles lieben oder Eins lieben – All-Eins: „Es wird kein
stolzes Schloß gebauet, es wird kein edles Bild geschnitzt, die Liebe hat es
durchgeschauet, die Liebe hat hindurchgeblitzt.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim, in einem Brief an Luise Hensel, 1816: „Ich möchte wohl wissen, ob in der Liebe zu einem Menschen nicht eine
unendliche Progression ist? – ich meine, meine Neigung zu Dir trägt schon alle
Früchte des Himmels und der Erde. [...] Kurios ist es, aber ich muß in diesem
Augenblicke denken und fühlen, und es ist mir, als wär’s wahrhaftig so,
nämlich: als wäre meine Brust ein Badezuber und Deine Füße stünden badend und
plätschernd in meinem Herzen, und Du sagst: endlich krieg ich warme Füße.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim: „Glück ist niemals
ortsgebunden, / Glück kennt keine Jahreszeit, / Glück hat immer der gefunden, /
der sich seines Lebens freut.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim: „Herr, dies Werk ist
nicht von mir in seiner Vollkommenheit; Du hast Dich nur meiner Hände bedienet.
Mein ist nichts daran als die Mängel; diese aber decke zu mit dem Mantel Deiner
Liebe und lasse sie verschwinden im Geheimnis Deiner Maße.“
Brillat-Savarin,
Jean-Anthelme (1755-1826), französischer Schriftsteller und Gastrosoph: „Die
größte Stärke des Menschen ist seine Hoffnung. Vertraue in deine Zukunft.“
Brocher, Hans Heinrich Tobias (1917-1998), deutscher Psychiater, Psychoanalytiker und
Sozialpsychologe: „Ehe und Familie bedürfen einer ebenso gewissenhaften Planung
und Verständigung wie der Beruf.“
Brod, Max (1884-1968), deutschsprachiger Schriftsteller,
Theater- und Musikkritiker, Herausgeber der Werke Franz Kafkas, gilt auch als
Entdecker des Dichters Franz Werfel: „Lernen kann man stets nur von jenen, die
ihre Sache lieben, nicht von denen, die sie ablehnen.“
Bronner, Gerhard (1922-2007), österreichischer Komponist, Musiker, Autor, Kabarettist: „Fairness
ist die Kunst, einander in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören.“
Brown, Jennifer Vera (*1972), schwedische Soul- und Popsängerin: „Der Stärkere schütze den
Schwachen, dazu ist ihm die Kraft gegeben.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Gegen Lärm
wird gekämpft - warum nicht gegen schreiende Ungerechtigkeit.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Ich
kapituliere - aus Furcht vor dem Sieg.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Wo du sicher
bist, setz’ Fragezeichen!“
Bruno, Giordano (Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer
Priester, Dichter, Philosoph und Astronom, der von der Inquisition zum Tod auf
dem Scheiterhaufen verurteilt wurde, in: Il candelajo: „Der Tropfen höhlt den
Stein nicht durch zweimaligen, sondern durch öfteren Fall: So wird auch der
Mensch weise, nicht durch zweimaliges sondern durch öfteres Lesen.“
Bruno,
Giordano (Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer Priester, Dichter, Philosoph
und Astronom, der von der Inquisition zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt
wurde, in: Von
der Ursache, dem Princip und dem Einen: „So ist denn also das Universum ein Einiges, Unendliches, Unbewegliches.
Ein Einiges, sage ich, ist die absolute Möglichkeit, ein Einiges die
Wirklichkeit; ein Einiges die Form oder Seele, ein Einiges die Materie oder der
Körper; ein Einiges die Ursache; ein Einiges das Wesen, ein Einiges das Größte
und Beste, das nicht soll begriffen werden können, und deshalb Unbegrenzbare
und Unbeschränkbare und insofern Unbegrenzte und Unbeschränkte, und folglich
Unbewegliche.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer
Philosoph, Mystiker, Autor: „Das Äußerste, was man erreichen kann, ist ein volles Menschsein. Nur einer, der sich
allseitig in dieser Weise entwickelt hat, ist voll Mensch.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer
Philosoph, Mystiker, Autor: „Hat der Mensch die höchste Wahrheit erfaßt, ist er
auch imstande, sich seines eigenen Wesens zu erfreuen und jene Glückseligkeit
in sich selbst zu finden, die er bisher nur im Außen suchte. / In den Tiefen
unseres wunderbaren Seins erkennen wir, daß wir Teile eines allumfassenden Lebens
sind, dessen Wesen ewiger Friede, dessen Sinn vollendete Güte und dessen Sein
unvergänglich ist. Hier liegt die wahre Heimat eines jeden von uns. Diesen
Augenblick zeitloser Ewigkeit, in dem wir uns selbst finden, nennen die
Hindu-Weisen so schön das ‚Ewige Jetzt‘.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor:
„Äußerlich mag man leiden unter jeder Art von Einschränkung, von körperlicher
Lähmung bis zu schlechter Umgebung. Innerlich aber ist man frei, in der
Meditation eine Sphäre von Licht, Schönheit, Wahrheit, Liebe und Kraft zu
erreichen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, Charaktere 11: „Die
Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und – was uns Erwachsenen kaum
passieren kann – sie genießen die Gegenwart.“
Bruyère, Jean
de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder
Die Sitten des Jahrhunderts: „Mit
geliebten Menschen zusammen sein: mehr braucht es nicht; träumen, mit ihnen
sprechen, nicht sprechen, an sie denken, an die gleichgültigsten Dinge denken,
aber in ihrer Nähe: alles gilt gleich.“
Bruyère, Jean
de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder
Die Sitten des Jahrhunderts: „Was
man am meisten ersehnt, erfüllt sich nicht, und wenn es eintrifft, dann nicht
zu der Zeit noch unter den Umständen, wo es die größte Freude bereitet hätte.“
Bruyère, Jean
de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder
Die Sitten des Jahrhunderts: „Wer
einen Tag lang gelebt hat, hat ein Jahrhundert gelebt: dieselbe Sonne, dieselbe
Erde, dieselbe Welt, dieselben Empfindungen; nichts gleicht dem Heute so sehr
wie das Morgen. Wir sollten begierig darauf sein zu sterben, das heißt,
körperlos und reiner Geist zu werden: doch der Mensch, der sonst so ungeduldig
nach Neuem verlangt, kennt gerade in diesem Punkt keine Neugier; unstet von
Natur und von allem gelangweilt, wird er des Lebens niemals überdrüssig; er
wäre vielleicht bereit, ewig zu leben. Was er vom Tode sieht, berührt ihn heftiger,
als was er davon weiß: Krankheit, Schmerz und Leichnam nehmen ihm die Lust an
der Erkenntnis des Jenseits. Es bedarf des ganzen Ernsten der Religion, ihn
umzustimmen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Der Haß des Menschen
ist so hartnäckig, daß der Wunsch eines Kranken nach Versöhnung mit seinem
Feinde als das untrüglichste Vorzeichen seines Todes gelten kann.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Die wahre
Größe ist ungezwungen, vertraulich, leutselig. Sie läßt sich nahekommen und mit
sich umgehen. Sie verliert nichts, wenn man sie in der Nähe sieht. Je mehr man
sie kennenlernt, desto mehr bewundert man sie.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Es gibt Dinge, bei denen die
Mittelmäßigkeit unerträglich ist: Dichtkunst, Tonkunst, Malerei und öffentliche
Rede.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Geist und
Talent verhalten sich zueinander wie das Ganze zu seinem Teile.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller
und Moralist: „Gesundheit und Reichtum bringen den Menschen um die Erfahrung
des Leids und machen ihn hart gegen seine Mitmenschen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller
und Moralist: „In der Freundschaft
sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen. In der
Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Kein Weg ist zu lang
für den, der langsam und ohne Eile vorwärts schreitet, und kein lockendes Ziel
liegt zu fern für den, der sich mit Geduld rüstet.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer
jüdischer Religionsphilosoph: „Alt sein
ist eine herrliche Sache, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer
jüdischer Religionsphilosoph: „Die große Schuld des Menschen ist, dass er in
jedem Augenblick die Umkehr tun kann, und nicht tut.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer
Religionsphilosoph: „Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden, bei sich
anfangen, aber sich nicht selbst zum Ziel haben.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer
jüdischer Religionsphilosoph: „Wir
haben mit der Verwirklichung Gottes da zu beginnen, wo wir hingestellt sind.“
Buck, Pearl
Sydenstricker (Pseudonym: John Sedges, 1892-1973), US-amerikanische
Schriftstellerin, Literaturnobelpreis 1938: „Viele Menschen versäumen das
kleine Glück, während sie auf das große vergeblich warten.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in:
Geschichte der Zivilisation, Einleitung: „Sonst waren die reichsten Länder, wo
die Natur am gütigsten war, jetzt sind es die, wo der Mensch am tätigsten ist.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in: Geschichte der Zivilisation 20: „Ein
Irrtum bekämpft den anderen; jeder bekämpft seinen Widersacher und die Wahrheit
springt hervor.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker: „Das einzige Mittel gegen den Aberglauben ist
Wissenschaft.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker:
„Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Lichte umsehen.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker:
„Immer und immer wieder hört man von den Übeln des Reichtumes und von der
sündlichen Liebe zum Gelde, und doch hat sicherlich nächst dem Wissenstriebe
keine andere Leidenschaft der Menschheit so viel Gutes getan.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus, im Surangama Sutra: „Die Dinge sind nicht so,
wie sie erscheinen, noch sind sie anders.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: Der Mond am Himmel, sagt Buddha,
spiegelt das Licht der Sonne.
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Alles Leben ist von Leid gezeichnet; die Ursache des Leidens ist
das Verlangen und die Begierde; der Weg zur Überwindung des Leidens ist der
heilige achtstufige Pfad.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Den Körper bei guter
Gesundheit zu erhalten, ist eine Pflicht ... Ansonsten sind wir nicht in der
Lage einen klaren und starken Geist zu bewahren.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Die Familie steht
zusammen wie ein Wald, während Stürme den Baum umwehen, der allein steht.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du bist, was du warst, und du wirst sein, was du tust.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du wirst morgen
sein, was du heute denkst.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Laß dein Herz in der
Welt sein, aber die Welt nicht in deinem Herzen.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich:
Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Nicht
durch die Feindschaft kommt in dieser Welt die Feindschaft zur Ruhe. Durch
Nichtfeindschaft kommt sie zur Ruhe.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Wir sind, was wir
denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren
Gedanken formen wir die Welt.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Zu genießen, wie die Zeit vergeht: Das ist das Geheimnis des
Lebens.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus; Inschrift einer
chinesischen Buddha-Steinfigur aus dem Jahre 746: „Das höchste Wahre ist ohne
Bild. / Gäbe es aber gar kein Bild, / so gäbe es keine Möglichkeit, / wodurch
es sich als das Wahre / zu manifestieren vermöchte. / Das höchste Prinzip ist
ohne Worte. / Gäbe es aber überhaupt keine Worte, / wodurch könnte es sich dann
/ als Prinzip offenbaren?“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich:
Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismust: „Wenn
deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen.“
Bulwer-Lytton, Edward Georg (1. Baron Lytton, 1803-1873), englischer Romanautor und Kolonialminister, in:
Ernst Maltravers I, 7: „Das Gewissen ist der elastischste Stoff von der Welt.
Heute kannst du es nicht über einen Maulwurfshügel spannen; morgen bedeckt es
einen Berg.“
Bunsen, Robert Wilhelm
Eberhard (1811-1899), deutscher Chemiker und Erfinder, entwickelte
zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse: „Ich habe immer
gefunden, daß die Türen, durch welche ich gehen soll, sich mir von selbst
öffnen. Gewaltsam durchzudringen, ist mir nie gut gekommen.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer
Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität
Kunstgeschichte, in: weltgeschichtliche Betrachtungen 2, Die Kultur: „Das
Neueste in der Welt ist das Verlangen nach Bildung als Menschenrecht, welches
ein verhülltes Begehren nach Wohlleben ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer
Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität
Kunstgeschichte, in: Weltgeschichtliche Betrachtungen II, 2: „Die Religionen
sind der Ausdruck des ewigen und unzerstörbaren metaphysischen Bedürfnisses der
Menschennatur.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer
Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität
Kunstgeschichte: „Die Wohltat des Staates besteht darin, dass er der Hort des
Rechtes ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897),
Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler
Universität Kunstgeschichte: „Es hat auch der Verdienstvollste der Heimat mehr
zu danken als diese ihm.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in
der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Neigung zum
Erhalten und Geschicklichkeit zum Verbessern sind die beiden Elemente, deren
Vereinigung in meinen Augen den Charakter des großen Staatsmannes bildet.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in
der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Tatsachen
sind für den Geist, was Nahrung für den Körper ist.“
Busch, Friedrich Wilhelm
Ernst (1900-1980), deutscher Sänger, Schauspieler und Regisseur: „Die
Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, daß sie echter aussieht.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner,
in: Schein und Sein, Von selbst: „Laß ihn im Galoppe tollen, / reite ruhig
deinen Trab! / Ein zu ungestümes Wollen, / wirft von selbst den Reiter ab.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Das Allerschönste hier auf Erden:
/ Lieben und geliebt zu werden.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner:
„Enthaltsamkeit ist das Vergnügen an den Dingen, die wir nicht besitzen.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner:
„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch
die Vernachlässigung kleiner Dinge.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Gott zieht an einer Hand, der
Teufel an beiden Beinen.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Mancher ertrinkt lieber,
als daß er um Hilfe ruft.“
Busek, Erhard (*1941), österreichischer Politiker der ÖVP und ehemaliger Vizekanzler: „Unsere
Gesellschaften leiden mehr an der schrecklichen Arbeitslosigkeit der Seele als
an der materiellen Arbeitslosigkeit.“
Butenandt, Adolf Friedrich Johann (1903-1995), deutscher Biochemiker und Hochschullehrer, Nobelpreis
für Chemie 1939: „Wissenschaftler sind Beamte, die abends um sechs Uhr ihre
Probleme vergessen können. Forscher können das nicht.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: The Note-Books: „Es gibt zwei große Lebensregeln, eine
allgemeine und eine besondere. Die erste besagt, daß jeder schließlich
erreichen kann, was er will, wenn er es nur versucht. Das ist die allgemeine
Regel. Die besondere Regel ist, daß jeder Einzelne mehr oder weniger eine
Ausnahme von der allgemeinen Regel ist.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: The Note-Books: „Worte behindern oder töten sogar den
vollkommenen Gedanken, oder sie werden von ihm getötet; aber sie sind, wie ein
Gerüst, nützlich, wenn nicht gar unverzichtbar, um ein vollkommenes
Gedankengebäude zu errichten und zu seiner Vervollkommnung beizutragen.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: Von Schwätzern, Schwärmern und Halunken: „Liebe ist nur ein Tripper des Geistes, eine
Art Ausfluß der Phantasie; wenn ihr nicht rechtzeitig Einhalt geboten wird,
bricht sie nach außen durch in Schwären von heroischen Versen; denn alle
Verliebten sind vorübergehend Dichter und machen aus ihren Dramen eine Art
Mosaik verschiedenfarbiger Steine, zusammengefügt durch eine starke Phantasie,
aber sehr steif und unnatürlich; und obwohl sie die Sterne vom Himmel stehlen
wie Prometheus das Feuer, um sie zu beseelen, wird all das sie nicht lebendig
machen noch die Lebendigen liebend.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Alle Lebewesen außer dem Menschen wissen, daß der Hauptzweck des Lebens
darin besteht, es zu genießen.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Der
vernünftige Mensch passt sich der Welt an, aber der unvernünftige versucht die
Welt an sich anzupassen. Also hängt jeder Fortschritt von dem unvernünftigen
Menschen ab.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Leben ist die Kunst, aus falschen
Voraussetzungen die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
Buñuel, Luis (1900-1983), spanisch-mexikanischer Filmemacher, gehört zu den bedeutendsten
Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts, Meister des Surrealismus und Sarkasmus;
eine aus dem Gedächtnis wiedergegebene Sentenz und Selbstaussage aus einer
Dokumentation, gegeben von ihm in höherem Alter: ‚Das größte Ereignis meines
Lebens war, als die Begierde von mir abfiel.‘
Byrne, Robert (*1956), Weihbischof in Birmingham: „Der Sinn des Lebens ist ein Leben mit
Sinn.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Das Leben ist oft wie eine Familie:
Die Gegensätze wohnen nah beieinander.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der beste Ruf, den man haben kann,
ist das Echo der Liebe.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der Glaube erkennt das Licht hinter
dem Horizont.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Lebenskunst besteht darin, den Tag
zu planen, aber im Augenblick improvisieren zu können.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Schatten ist eine Anregung, das
Licht zu suchen.“
Böll, Heinrich Theodor (1917-1985), einer der bedeutendsten
deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit, Literaturnobelpreis 1972: „Ich
glaube, daß der Schriftsteller, der sogenannte freie Schriftsteller, eine der
letzten Bastionen der Freiheit ist.“
Börne, Carl Ludwig (Löb
Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt
als Wegbereiter des Feuilletons, in: Das Staatspapier des Herzens: „Auf der Weltbühne ist das Schicksal der
Souffleur, der das Stück ruhig und leise abliest, ohne Gebärden, ohne
Deklamation und ganz unbekümmert, ob es ein Lustspiel oder ein Trauerspiel ist.
Das Zappeln, das Schreien und Übriges tun die Menschen dazu.“
Börne, Carl
Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und
Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Das Staatspapier des
Herzens: „Die Erde ist das Komödienhaus in der großen Himmelsstadt, und du, o
Mensch, spielst den Hanswurst darin.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch,
1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als
Wegbereiter des Feuilletons, in: Der Narr im Weißen Schwan 2: „Die Geschichte
von Völkern und Staaten haben den Geschichtsschreibern und Buchhändlern, die
ihre Werke verlegt, etwas Geld eingebracht. Was sie sonst noch genützt, das
weiß ich nicht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen, 85: „Man heilt Leidenschaften nicht
durch Verstand, sondern nur durch andere Leidenschaften.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker,
gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen 202: „Nichts
bereuen ist aller Weisheit Anfang.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen: „Alle Narrheit erschöpfen - so
gelangt man zum Boden der Weisheit.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen: „Schmerz ist der Vater und Liebe die
Mutter der Weisheit.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Auf einem wankenden
Schiff fällt um, wer stillesteht, nicht, wer sich bewegt.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Der Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des
Herzens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Der Leichtsinn ist ein
Schwimmgürtel für den Strom des Lebens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir
unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Die Melancholie ist die Freudigkeit Gottes.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Zu Ihren Lustbarkeiten
laden die Fürsten nur Edelleute ein. Aber wenn das Ungglück über sie kommt,
bitten sie auch ihre Bürger zu Gaste.“
Büchner, Friedrich
Karl Christian Ludwig (1824-1899), Arzt, Naturwissenschaftler und
Philosoph, in: Kraft und Stoff: „Es gibt nichts Wunderbares: Alles, was
geschehen ist und was geschehen wird, geschieht, geschah und wird geschehen auf
eine natürliche Weise.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär, in: Dantons Tod: „Wir sind alle lebendig begraben und wie Könige
in drei- oder vierfachen Särgen beigesetzt, unter dem Himmel, in unsern
Häusern, in unsern Röcken und Hemden. – Wir kratzen fünfzig Jahre lang am
Sargdeckel. Ja, wer an Vernichtung glauben könnte! dem wäre geholfen. – Da ist
keine Hoffnung im Tod; er ist nur eine einfachere, das Leben eine verwickeltere
organisiertere Fäulnis, das ist der ganze Unterschied!“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär, in: Leonce und Lena, 1.
Akt, 3. Szene, Leonce: „Ein sonderbares Ding um die Liebe. Man liegt ein
Jahr lang schlafwachend zu Bette, und an einem schönen Morgen wacht man auf,
trinkt ein Glas Wasser, zieht seine Kleider an und fährt sich mit der Hand über
die Stirn und besinnt sich und besinnt sich. – Mein Gott, wieviel Weiber hat
man nötig, um die Scala der Liebe auf und ab zu singen? Kaum daß Eine einen Ton
ausfüllt. Warum ist der Dunst über unsrer Erde ein Prisma, das den weißen
Glutstrahl der Liebe in einen Regenbogen bricht?“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär, in: Leonce und Lena, 2. Akt, 1. Szene, Leonce: „Aber Valerio, die Ideale! Ich
habe das Ideal eines Frauenzimmers in mir und muß es suchen. Sie ist unendlich
schön und unendlich geistlos. Die Schönheit ist da so hülflos, so rührend, wie
ein neugebornes Kind. Es ist ein köstlicher Contrast. Diese himmlisch stupiden
Augen, dieser göttlich einfältige Mund, dieses schafnasige griechische Profil,
dieser geistige Tod in diesem geistigen Leib.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und
Revolutionär: „Die Schritte der Menschheit sind langsam. Man kann sie nur in
Jahrhunderten messen.“
Bühler, Philipp, Berliner Filmkritiker und Autor, in: Der Filmkanon,
zu Rashomon: „Schlimmer als jede Schuld wiegt die Schande, mit der Scham leben
zu müssen.“
Caddy, Eileen: „Erwarte, daß jedes Deiner Bedürfnisse erfüllt
wird, erwarte die Antwort auf jedes Deiner Probleme, erwarte Überfluß auf jeder
Ebene, erwarte, spirituell zu wachsen.“
Caddy, Eileen: „Erwarte, daß jedes Deiner Bedürfnisse erfüllt
wird, erwarte die Antwort auf jedes Deiner Probleme, erwarte Überfluß auf jeder
Ebene, erwarte, spirituell zu wachsen.“
Calcagno, Lawrence: „Für einen Künstler ist es von zentraler
Bedeutung unzufrieden zu sein. Das ist keine Gier, es könnte jedoch Appetit
sein.“
Campoosorio, Ramón de Campoamor y (1817-1901), spanischer Politiker und Dichter des Realismus: „Die
Wahrheit ist ein Verdacht, der andauert.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und
Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957
Literaturnobelpreis: „Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine
grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese
Chance.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und
Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957
Literaturnobelpreis: „Wenn
die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der
bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis:
„Insbesondere das Wohlergehen der Menschen war schon immer das Alibi von
Tyrannen, und es hat zudem den Vorteil, daß es den Dienern der Tyrannei ein
gutes Gewissen verschafft.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der
bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, erhielt 1957 den
Literaturnobelpreis, in seinen Tagebüchern, Band I, S. 60: „Es herrscht das
Absurde. Und die Liebe errettet davor.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer
der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1957:
„Einen Menschen zu lieben heißt einzuwilligen, mit ihm alt zu werden.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und
Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts,
Literaturnobelpreis 1957: „Leben heißt
Handeln.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und
Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts,
Literaturnobelpreis 1957: „Ohne
Schatten gibt es kein Licht. Man muß auch die Nacht kennenlernen.“
Canetti, Elias (1905-1994), Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache, Literaturnobelpreis
1981: „Alles, was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe.“
Canetti, Elias (1905-1994), Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache,
Literaturnobelpreis 1981: „Es wurde alles rascher, damit mehr Zeit ist. Es ist
immer weniger Zeit.“
Capote, Truman (geb.
Truman Streckfus Persons, 1924-1984), US-amerikanischer Schriftsteller,
Schauspieler und Drehbuchautor: „Glück bedeutet Gelassenheit. Wer glücklich
sein will, muß Zeit für die Ewigkeit haben.“
Capote, Truman (geb.
Truman Streckfus Persons, 1924-1984), US-amerikanischer Schriftsteller,
Schauspieler und Drehbuchautor: „Wem das Lächeln fehlt, dem fehlt ein Flügel.“
Cardenal, Ernesto (Ernesto Cardenal Martinez, *1925), nicaraguanischer suspendierter katholischer
Priester, sozialistischer Politiker und Dichter: „Die Falschheit des Reichtums
besteht darin, dass wir das, was wir haben, mit dem verwechseln, was wir sind.“
Carlyle, Thomas (1795-1881),
schottischer Essayist und Historiker: „Ein Bücherschatz ist wie ein geistiger
Baum, der Bestand hat und seine Früchte spendet von Jahr zu Jahr, von
Geschlecht zu Geschlecht.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Ein liebevolles Herz ist
der Anfang allen Verstehens.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Für mich war das ganze Universum leer, ohne
Leben, ohne Sinn, ohne Willenskraft, ja, ohne Feindseligkeit; es war eine
einzige, unermeßlich große, todbringende Dampfmaschine, die in ihrer tödlichen
Gleichgültigkeit vor sich herstampfte und mich Glied für Glied zermalmte. Ein
ödes düsteres, einsames Golgatha, eine Todesmühle! Warum waren die Lebenden,
die dorthin verbannt waren, ohne Gefährten? Warum hatten sie ein Bewußtsein?
Warum, wenn es keinen Teufel gibt – oder ist der Teufel etwa euer Gott?“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und
Historiker: „In seinem Lachen liegt der Schlüssel, mit dem wir den ganzen
Menschen entziffern.“
Carr, Emily (1871-1945), kanadische Malerin und
Schriftstellerin: „Echte Kunst ist eine Religion, eine Suche für die Schönheit
Gottes tief in allen Dingen.“
Casanova, Giacomo Girolamo (1725-1798), venezianischer Jurist, Dichter, Übersetzter,
Schriftsteller, Bibliothekar, Diplomat, Historiker, Glücksspieler, Geheimagent,
Freimaurer, Abenteuerer, auch bekannt durch die Schilderung zahlreicher
Liebschaften, in seinen Memoiren: „Die besten Dinge verdanken wir dem Zufall.“
Cervantes (Miguel
de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter,
hier in seinem berühmtesten Werk: Der sinnreiche Junker Don Quijote von La
Mancha: „Zu den Eigenschaften der Klugheit gehört, was sich im Guten erreichen
läßt, nicht im Bösen zu tun.“
Cervantes (Miguel
de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter:
„Leiste guten Menschen Gesellschaft, und du wirst einer von ihnen werden.“
Chagall, Marc (1887-1985),
französischer Maler russisch-jüdischer Herkunft: „Kunst ist der unaufhörliche
Versuch mit der Schönheit der Blumen zu konkurrieren.“
Chamberlain, Houston
Steward (1855-1927), englisch-deutscher Verfasser populärwissenschaftlicher
pangermanischer und teilweise antisemitischer Schriften, Schwiegersohn Richard
Wagners: „Das Prinzip des geschichtlichen Unterrichts ist noch heute überall
bei uns in Europa die systematische Entstellung. Indem die eigenen Leistungen
immer hervorgehoben, die Errungenschaften der anderen verschwiegen oder
vertuscht, gewisse Dinge immer ins hellste Licht gestellt, andere im tiefsten
Schatten gelassen werden, entsteht ein Gesamtbild, welches in manchen Teilen
nur für das subtilste Auge von der nackten Lüge sich unterscheidet.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Die französischen Moralisten: „Der verlorenste aller Tage ist
der, an dem man nicht gelacht hat.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch
Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung
und der Französischen Revolution, in: Maximen I: „ Die Natur hat Illusionen den
Weisen wie den Narren mitgegeben, damit die Weisen nicht zu unglücklich würden
durch ihre Weisheit.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen I: „Nachsichtige Verachtung mit seelischer Heiterkeit
zu verbinden, ist die beste Philosophie für den Lauf der Welt.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit
der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen II: „Durch die
Leidenschaften lebt der Mensch; durch die Vernunft existiert er bloß.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen II: „Eine tugendhafte Haltung, die Aufopferung seiner
Interessen oder seiner selbst, ist das Bedürfnis einer adeligen Seele, die
Eigenliebe eines großmütigen Herzens, ich möchte sagen, der Egoismus eines
großen Charakters.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die
Gesellschaft, das, was man die Welt nennt, ist nur der Kampf tausend kleiner
entgegengesetzter Interessen, ein ewiges Ringen sicher kreuzender, einander
störender, abwechselnd verletzter und gedemütigter Eitelkeiten [...]. Einsam
leben, nicht zerrieben werden in diesen jammervollen Zusammenstößen, in denen
man einen Augenblick die Blicke der Welt auf sich zieht, um im nächsten
unterzugehen, das nennt man nichts sein, keine Existenz haben. Arme Menschheit!“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die
physischen Geißeln und Drangsale der menschlichen Natur haben die Gesellschaft
notwendig gemacht. Die Gesellschaft hat die Leiden der Natur noch gesteigert.
Die Nachteile der Gesellschaft haben die Regierung notwendig gemacht, und die
Regierung steigert noch die Leiden der Gesellschaft. Das ist die Geschichte der
menschlichen Natur.“
Chamfort,
Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in
der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken:
„In der Liebe ist alles wahr, alles
falsch. Sie ist das einzige Ding, über das man nichts Absurdes sagen kann.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen V: „Kräftige Charaktere ruhen sich in Extremen aus.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit
der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen VI: „Man sagt
gewöhnlich: Die schönste Frau der Welt kann nicht mehr geben, als sie hat. Das
ist ganz falsch. Sie gibt gerade soviel, als man zu empfangen glaubt; denn hier
bestimmt die Phantasie den Wert der Gabe.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution: „Die Hoffnung ist ein Scharlatan, der uns ohne Unterlaß betrügt,
und, was mich betrifft, so hat mein Glück erst begonnen, nachdem ich sie
verloren habe.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution: „Die Unsicherheit ist für
die Seele, was die Folter für den Körper ist.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution: „Die Vernünftigen halten
bloß durch, die Leidenschaftlichen leben.“
Chanel, Gabriele ‚Coco‘ (1883-1971), berühmte
französische Modedesignerin und Unternehmerin: „Lebenskunst ist die richtige
Kunst des Weglassens.“
Chaplin, Charlie (Sir Charles Spencer Chaplin, 1889-1977), britischer Komiker, Schauspieler,
Regisseur, Drehbuchautor, Komponist, Schnittmeister, Filmproduzent: „Letztlich
ist alles Spaß.“
Chardin, Pierre Teilhard de (1881-1955), französischer
Jesuit, Theologe, Anthropologe, Geologe, Paläontologe: „Freude ist der
untrügliche Beweis der Existenz Gottes.“
Chesterfield, Philip Dormer
Stanhope Graf von (4. Earl
of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller, Briefe
an seinen Sohn, 04.10.1746: „Der Umgang mit Unwissenden ist kein Umgang und
verschafft auch ihnen kein Vergnügen.“
Chesterfield, Philip Dormer
Stanhope Graf von (4. Earl
of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller: „Frauen
sind nur Kinder von etwas größerem Wuchs.“
Chesterton, Gilbert Keith (1874-1936), englischer Schriftsteller und Journalist:
„Wandelbarkeit ist die große Tugend der Frau. Wer ein echtes Weib hat, braucht
keinen Harem.“
China, „Aus: „Die Blumen des eigenen Gartens
duften nicht so stark wie die wilden Blumen. Dafür halten sie länger.“
Chinesisches Sprichwort: „Immer nur Sonne macht eine
Wüste.“
Chinesische Weisheit: „Der Drache lehrt uns: Wer aufsteigen
will, muß es gegen den Wind tun.“
Chinesische Weisheit: „Der Mensch stolpert nicht über
Berge, sondern über Maulwurfshügel.“
Chinesische Weisheit: „Der zum Glück bestimmte Mensch
braucht sich nicht zu beeilen.“
Chinesische
Weisheit: „Was ist Liebe? / Eine Hütte mit keinem Palast tauschen wollen, /
Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, / Hingabe ohne geringstes Zögern.“
Chinesische
Weisheit: „Wenn die Katze weg ist, bildet sich die Maus ein, sie wäre ein
Tiger.“
Chinesische Weisheit: „Worte schneiden manchmal tiefer als
Messer.“
Chirico, Giorgio de (1888-1978), italienischer Maler und Graphiker:
„Um wirklich unsterblich zu werden, muß ein Kunstwerk jegliche menschliche
Begrenzung überwinden: Logik und Vernunft stehen dem im Wege. Aber sobald diese
Grenzen durchbrochen sind, wird es in die Bereiche der Kindheitsvisionen und
Kindheitsträume eintreten.“
Chopra, Deepak (*1946),
indischer Arzt, Internist, Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über
alternative Medizin, in seinem Bestseller von 1989 „Die heilende Kraft“: „
...Der berühmte Neurologe Sir John Eccles bringt das sehr deutlich zum
Ausdruck. Er schreibt: >Ich möchte, dass Sie begreifen, dass es in der Natur
keine Farben gibt und auch keine Klänge - nichts davon. Auch keine Struktur,
kein Muster, keine Schönheit, keinen Duft.< Mit anderen Worten: Nichts ist
im Universum so wichtig wie unsere Beteiligung daran. ... Die alten Rishis
wussten dies. Ein Vers aus dem Veda lautet: >Was du siehst, das wirst
du.< Mit anderen Worten: Die bloße Wahrnehmung der Welt macht uns zu dem,
was wir sind.“
Chopra, Deepak (*1946), indischer Arzt, Internist,
Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über alternative Medizin: „Wenn
wir herauskommen aus unserem Versteck und für den Geist selbst leben, wird
unsere Identität eine geistige Identität.“
Chrysander, Friedrich (1826-1901), deutscher Musikwissenschaftler und ein Herausgeber der
Werke Georg Friedrich Händels: „Jedes große und allgemein verständliche Kunstwerk
muß auf dem goldenen Grunde der Heiterkeit, auf durchsichtiger Klarheit und
individueller Lebendigkeit ruhen.“
Chrysipp (Chrysippos
von Soloi, 281/276-208/204 v. Chr.), griechischer Philosoph, bedeutender
Vertreter und Erneuerer der stoischen Philosophie: „Das besonnene Verhalten ist
nicht etwas von der Glückseligkeit an sich Verschiedenes, sondern es ist selbst
die Glückseligkeit.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Die natura
deorum: „Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.“
Cicero,
Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und
Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen
Spätantike hatte, in: Vom Gemeinwesen: „Es
ist also [...] das Gemeinwesen die Sache des Volkes, ein Volk aber nicht jede
Ansammlung von Menschen, sondern die Ansammlung einer Menge, die in Anerkennung
des Rechtes und der Gemeinsamkeit des Nutzens vereinigt ist.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von der
Weissagung 2, 2: „Welches größere und bessere Geschenk können wir dem Staate
darbringen, als wenn wir die Jugend unterrichten und erziehen?“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker,
Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf
das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Die höchste Bewunderung aber
trifft den, auf den das Geld keinen Eindruck macht.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von den Pflichten
III, 1: „Niemals bin ich weniger müßig als in meinen Mußestunden und niemals
weniger einsam, als wenn ich allein bin.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Das Bewußtsein eines erfüllten Lebens und die
Erinnerung an viele gute Taten ist das größte Glück auf Erden.“
Cicero, Marcus
Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und
Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluß auf das Denken der christlichen
Spätantike hatte: „Der Vortrag ist gewissermaßen die Beredsamkeit des Körpers.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker,
Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluß auf das
Denken der christlichen Spätantike hatte: „Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Lage.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Ein Raum ohne Bücher
ist ein Körper ohne Seele.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Freundschaft ist Gefühl und Verständnis
füreinander und Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen.“
Clair, René (René
Lucian Chomette, 1898-1981), französischer Regisseur und Schriftsteller: „Wirklich
reich sind nur die Leute, die mit der Zeit nicht sparen müssen.“
Clairvaux, Bernhard
von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer
Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz
Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Das Glühen des Herzens
ist mehr wert als das Glänzen des Verstandes.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153),
mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer Mystiker, er
verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz Europa, von der
katholischen Kirche heiliggesprochen: „Ganz licht und klar sein heißt:
am Ziele sein.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und Mystiker, er
verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung, von der katholischen
Kirche heiliggesprochen, in einem Brief an seinen Zögling Papst Eugen III.
(1080-1153): „Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als
Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis
sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne
eigenen Schaden weiter. ... Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und
habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle
nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluß, wird zur
See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle.
Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen, und dann ausgießen. Die gütige und kluge
Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich
werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht
umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn
nicht, schone dich.“ (Die vollständige Fassung auf dieser Seite.)
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Die Ordnung
ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Rede nur,
wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher
Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote, Erklärung der
Menschenrechte: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem
anderen nicht schadet.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter,
Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote: „Der Adel besteht in Stärke des
Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher
Dichter, Lyriker und Journalist, in: Über die Unsterblichkeit: „Wenn wir
Menschen ein angeborenes Verlangen nach Unsterblichkeit haben, so ist es klar,
daß wir in unsrer jetzigen Lage nicht sind, wo wir sein sollten. Wir zappeln
auf dem Trocknen und es muß irgendwo ein Ozean für uns sein.“
Clausewitz, Carl Philipp
Gottlieb von (1780-1831), preußischer Generalmajor, Heeresreformer,
Militärwissenschaftler und -ethiker, in: Vom Kriege III, 11: „Die beste
Strategie ist, immer recht stark zu sein, erstens überhaupt und zweitens auf
dem entscheidenden Punkt. Daher gibt es kein höheres und einfacheres Gesetz für
die Strategie, als seine Kräfte zusammenzuhalten.“
Cocteau, Jean (1889-1963), französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler: „Stil ist die
Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen, nicht umgekehrt.“
Collins, John Churton, englischer Schriftsteller: „Der Narr
scheitert, weil er schwierige Dinge für leicht hält. Der kluge Mann scheitert,
weil er leichte Dinge für schwierig hält.“
Condillac, Étienne Bonnot de (Abbé von Muréaux, 1714-1780), französischer Geistlicher, Philosoph
und Logiker der Aufklärung, entwickelte eine sensualistische Erkenntnistheorie,
in: Abhandlung über die Empfindungen: „Warum muß ich Hindernisse für meine Wünsche finden? Warum muß mein
Glück durch Leiden gestört werden? Doch was sage ich! Würde ich die Güter,
welche mir geboten werden, wahrhaft genießen, wenn ich nie einen Sieg zu erkämpfen
hätte? Würde ich sie genießen, wenn die Übel, über welche ich mich beklage,
mich nicht ihren Wert erkennen lehrten? Mein Unglück selbst trägt zu meinem
Glücke bei, und der größte Genuß der Güter entspringt aus der lebhaften
Vorstellung der Übel, mit denen ich sie vergleiche. Der wechselnden Wiederkehr
beider verdanke ich alle meine Erkenntnisse, verdanke ich Alles, was ich bin.“
Consalvatica, T.:
„Nur das Wasser, das wir zu trinken gaben, wird uns erfrischen. / Nur das Brot,
das wir zu essen gaben, wird uns sättigen. / Nur das Kleid, das wir verschenkten,
wird uns bekleiden. / Nur das Wort, das Leiden linderte, wird uns trösten. /
Nur der Kranke, den wir besuchten, wird uns heilen. / Nur der Gefangene, den
wir befreiten, wird uns erlösen.“
Corneille, Pierre (1606-1684), französischer Dramatiker: „Die
Zeit ist eine mächtige Meisterin, sie bringt vieles in Ordnung.“
Cossmann, Paul Nikolaus (1869-1942 KZ Theresienstadt), deutscher politischer Schriftsteller
und Redakteur: „Ausbildung ist das Lernen von Regeln, Erfahrung das Lernen der
Ausnahmen.“
Cotta, Johann Friedrich (1764-1832), deutscher Verleger,
Industriepionier und Politiker: „Der Beginn der Größe ist die Einsicht der
eigenen Kleinheit.“
Coudenhove-Kalergi,
Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923, in: Held und
Heiliger: „Der moderne Staat ist ein untermenschliches Wesen mit einem riesigen
Leib und einem winzigen Kopf, mit einem unstillbaren Hunger nach Geld und Macht
und sehr wenig Vernunft, sehr wenig Gewissen, sehr wenig Charakter.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer
der Paneuropa-Bewegung 1923: „Der Mann ist ein Kind der Zeit, die Frau ist ein
Kind des Raumes.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer der
Paneuropa-Bewegung 1923: „Glück ist ein Abfallprodukt des Strebens nach
Vollkommenheit.“
Crowfoot (Blackfoot
Isapo-Muxika, ‚Großer Krähenfuß‘, um 1830-1890), Stammeshäuptling der
Blackfoot-Indianer (Siksika) in Kanada: „Was ist Leben? Es leuchtet auf wie ein Glühwürmchen in der Nacht. Es
vergeht wie der Hauch des Büffels im Winter. Es ist wie der kurze Schatten, der
über das Gras huscht und sich im Sonnenuntergang verliert.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für
Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Es gibt kein Land dieser
Erde ohne Menschen guten Willens. Es ist mein Traum, diese Menschen
zusammenzuführen.“
Câmara, Hélder
Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer
für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Um groß zu sein, sei
ganz! Verstelle und verleugne nichts, was dein. Sei ganz in allem! Und leg dein
ganzes Sein in dein geringstes Tun.“
Cäsar, Gaius Julius (100-44 v. Chr.), römischer Staatsmann, Feldherr und Autor: „Die Menschen
glauben fest an das, was sie wünschen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler, Wegbereiter
der klassischen Moderne: „Es gibt eine Logik der Farben und nur damit, und
nicht mit der Logik des Gehirns, sollte der Maler übereinstimmen.“
Cézanne,
Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der
klassischen Moderne: „Der Künstler ist
nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß
Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den
anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der
Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann
bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des
Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des
Impressionismus: „Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur.“
Dacqué, Edgar (1878-1945),
deutscher Paläontologe und Theosoph: „Das Leben ist für unseren, nur die
äußeren Formen vergleichenden und danach seine Begriffe bildenden Verstand so
jenseitig, daß wir immer auf der Außenfläche, immer in einer Spiegelung des
Daseins bleiben, wenn wir nicht symbolisch sehen können.“
Dahn, Felix (pseudonym auch: Ludwig Sophus, 1834-1912), deutscher Rechtswissenschaftler,
Schriftsteller, Historiker, Hochschullehrer, Rektor, in: Bissula, 1884: „Wem
die Götter die Augen verlöscht haben, dem machen sie sehend die Seele.“
Dalai
Lama, der 14. (Tendzin Gyatsho, *1935), gegenwärtiges Oberhaupt des tibetischen
Buddhismus bzw. der tibetischen Regierung: „Lebe ein gutes, ehrbares Leben!
Wenn Du älter bist und zurückdenkst, wirst Du es noch einmal genießen können.“
Dali, Salvador (Salvador Felipe Jacinto Dali i Domènech, Marqués de Pubòl, 1904-1989),
spanischer Maler, Graphiker, Bildhauer, Schriftsteller, Bühnenbildner, ein
Hauptvertreter des Surrealismus, zählt zu den bekanntesten Malern des 20.
Jahrhunderts: „Wer interessieren will, muß provozieren.“ [Auf diesen Satz
berufen sich unsere Pseudoavantgardisten: Sie vermeinen, das Fehlen jedweden
künstlerischen Konflikts durch sinnentleerte Provokation verschleiern zu
können. Wahres Interesse an einer Sache wird jedoch nur geweckt, sofern mich die
sinnstiftende Intention am Grund des ureigenen Motivs des Künstlers anspricht
und inspiriert.]
Daly, Mary (1928-2010), US-amerikanische feministische
Theologin: „Das kreative Potenzial im Menschen ist ein Abbild Gottes.“
Danella, Utta (Utta
Schneider, 1920-2015), eine der (kommerziell) erfolgreichsten deutschen
Unterhaltungsschriftstellerinnen: „Nichts ist für mich wichtiger, als mich frei
in der Welt bewegen zu können.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in: Die acht Gesichter am Biwasee: „Sehnsucht haben heißt so heißes Blut kriegen,
daß alles ringsum verdorrt.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in: Geschichten aus den vier Winden, Zwei Reiter
am Meer: „Aber alles
Abschiednehmen muß von einem Wiederkommen abgelöst werden. Auf die Trennung,
die das Sterben bringt, folgt die Wiederkehr, die Stunde der Auferstehung. Das
Leben läßt sich nicht bis ins Unendliche begraben, auch das tote Leben nicht.
Auch im Tod ist ein Wellenschlag. Das Land hat seine Berge und Hügel, das Meer
seine Wellen und Wogen, der Himmel seine Wolken und seine Glätte. Und auch das
vergangene Leben hat sein Gehen und Wiederkehren.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Bengalisches
Meer, am 03. März 1906: „Die See
rauscht, und mein Blut rauscht noch lauter, ich bin fast krank vor Sehnsucht.
Ich hoffe, ich überstehe diese Zeit; wenn nicht, dann bringt mich die Sehnsucht
um. [...] Ich halte es nur aus, wenn ich denke, ich bin auf der Heimreise.
[...] Das ist mir alles so gleichgültig, seit ich diesen Sehnsuchtsbazillus
nach Dir in mich bekommen habe. Ich glaube, ich könnte vor Liebe und Sehnsucht
das salzige Meer austrinken, es wäre nicht so bitter als die Bitterkeit in mir.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Java, am 21.
März 1915: „Draußen in den
Reisfeldern rauschen Tausend Bäche in der Nacht. [...] Die Grillen singen so
laut und rasend, ein ganz wildes verrücktes Getriller, das wie ein zweites
Konzert neben dem Konzert der Wasserfälle im Stockdunkeln vor meiner Veranda
musiziert, über die weite, weite Nachtlandschaft hin ausgebreitet. Und dabei muß
ich denken, daß diese Millionen Grillenmännchen da draußen ihre Flügel nur
deshalb mit den Hinterbeinen wetzen, weil sie ihre Weibchen locken. Und ich
locke doch auch so lange Monate schon. In Laute umgesetzt, müßte mein
Sehnsuchtstriller das Kreischen des Weltenrades überbieten, meine ich.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie am 14. März
1916: „Wir sind nicht lebendiger
als die Puppen im Hans-Kasperltheater, man spielt mit uns, und wir wissen
nichts vom nächsten Akt des Spieles und nichts vom Schluß. Der Schicksalsgott
hat seinen Finger in unserem Kopf stecken und seine Hand in unserem Leib, und
er bewegt uns, und wir glauben an Eigenbewegung!“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief
an seine Frau Annie am 28. März 1916: „Im letzten Grunde ist der Krieg heute ein
Sich-gegenseitig-die-Kultur-Ausprügeln.“
Deeping, George
Warwick (1877-1950), englischer Schriftsteller: „Frauen ähneln Kindern. Sie
brauchen dann die meiste Liebe, wenn sie sie am wenigsten verdienen.“
Deeping, George Warwick (1877-1950), englischer
Schriftsteller: „Wir wollen eine Sache nicht besitzen, weil wir einen Grund
dafür haben, sondern wir finden einen Grund, weil wir sie besitzen wollen.“
Deffand, Marquise du (Marie de Vichy-Chamrond, 1697-1780), französische Salonière im Zeitalter der
Aufklärung, in einem Brief an Voltaire: „Alle Lebewesen erscheinen mir gleich unglücklich, vom Engel bis zur
Auster. Das Übel ist, geboren zu sein.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer
des Impressionismus: „Erst wenn er nicht mehr weiß, was er tut, tut der Maler
gute Dinge.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Wer mir sagen kann, warum ein Bild schön
ist, dem bezahle ich eine Flasche!“
Dehler, Thomas (1897-1967), deutscher Politiker, Justizminister: „Recht ist, was der
Freiheit dient.“
Dehmel, Richard (Richard Fedor Leopold Dehmel, 1863-1920), deutscher Dichter und
Schriftsteller: „Alles Leid ist Einsamkeit, alles Glück ist Gemeinsamkeit.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1824: „Das Wesen des genialen Menschen oder vielmehr
sein Wirken beruht nicht etwa in neuen Ideen, sondern in der Überzeugung, daß
alles, was vor ihm getan worden ist, nicht gut genug getan sei.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1850: „Es wäre interessant, alles Falsche aufzuzählen,
aus dem sich das Wahre zusammensetzen kann.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1855: „Der Geist spielt eine große Rolle in der
Liebe. [...] Tausend hübsche Frauen sind da, die uns gleichgültig lassen. Der
Wunsch, alles von einer Person zu haben, die uns reizt; eine gewisse Neugier,
ein mächtiges Moment der Liebe, die Illusion, vielleicht tiefer in die Seele,
den Geist einzudringen, alle diese Empfindungen vereinigen sich zu einer
einzigen. Und wer sagt uns denn, daß uns in dem Augenblick, wo unsere Augen nur
ein reizlos äußeres Objekt zu sehen glauben, nicht ohne unser Wissen ein
sympathischer Zauber fesselt? Der Ausdruck der Augen genügt, um zu bezaubern.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1857: „Man hat gesagt, die Flüsse seien Wege, die
gehen. Man könnte von den Büchern sagen, sie seien in Bewegung befindliche
Teile von Bildern, von denen einer auf den anderen folgt, ohne daß es möglich
wäre, sie auf einmal zu übersehen. Um das Band zu erfassen, das sie
zusammenhält, ist bei dem Leser fast ebenso viel Intelligenz erforderlich wie
beim Autor.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix,
1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter
des Impressionismus: „Das Gemälde ist nichts als eine Brücke, welche den Geist
des Malers mit dem des Betrachters verbindet.“
Delp, Alfred (Friedrich Alfred Delp, 1907-1945, erhängt in Plötzensee), deutscher Jesuit und
Mitglied des Kreisauer Kreises im Widerstand gegen den Nationalsozialismus:
„Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Güte, ein wenig mehr Licht
und Wahrheit in der Welt war, dann hat sein Leben einen Sinn gehabt.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den
Vorsokratikern, in: Fragmente: „In
Wirklichkeit wissen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker
griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern, in seiner Atomlehre: „Die
Bildung ist für die Glücklichen eine Zierde, für die Unglücklichen eine
Zuflucht.“
Demokrit (460/459 v.
Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern:
„Wer vor dem Tod flieht, läuft ihm nach.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker
griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern: „Wie die Heilkunde die
Krankheiten des Körpers heilt, so befreit die Weisheitslehre die Seele von den
Leidenschaften.“
Demosthenes (384-322
v. Chr.), einer der bedeutendsten griechischen Redner und Staatsmänner Athens,
starb nach Gefängnisflucht und drohender Verhaftung durch Freitod: „Jede Rede
erscheint eitel und nichtig, wenn die Tat ihr nicht Nachdruck gibt.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Abhandlung über die Methode: „Als
ich überlegte, wieviel verschiedene Ansichten über die gleiche Sache es geben
kann, deren jede einzelne ihren Verteidiger unter den Gelehrten findet, und wie
doch nur eine einzige davon wahr sein kann, da stand es für mich fest: Alles,
was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Mediationen: „Ich nehme also an, alles, was ich wahrnehme,
sei falsch; ich glaube, dass nichts von alledem jemals existiert habe, was mir
mein trügerisches Gedächtnis vorführt. Ich habe überhaupt keine Sinne; Körper,
Gestalt, Ausdehnung, Bewegung und Ort sind Chimären. Was soll da noch wahr
sein? Vielleicht das Eine, dass es nichts Gewisses gibt.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Mediationen: „Täusche mich, wer es vermag! das wird er doch
niemals zuwege bringen, dass ich nichts bin, solange ich denke, ich sei etwas;
oder dass zu irgendeiner Zeit wahr wäre, dass ich nie gewesen, da ich doch nun
wahrhaftig bin.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650),
französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die größten
Geister sind der größten Fehler ebenso wie der größten Tugenden fähig.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650),
französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die nur ganz
langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen, können viel weiter kommen
als die, welche laufen und auf Abwege geraten.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Dubium sapientiae initium. Zweifel ist
der Weisheit Anfang.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut,
Autor esoterischer Lehrbücher, in: Krankheit als Weg: „An dieser Stelle dürfte
auch verständlich werden, daß wir die heute übliche Einteilung in somatische,
psychosomatische, psychische und geistige Krankheiten nicht übernehmen. ... Unsere
Betrachtungsweise entspricht in etwa dem psychosomatischen Modell, jedoch mit
dem Unterschied, daß wir diese Sicht auf alle Symptome anwenden und
keine Ausnahmen zulassen. Die Unterscheidung ‚somatisch‘/‚psychisch‘ kann man
bestenfalls auf die Ebene beziehen, auf der sich ein Symptom manifestiert – ist
aber unbrauchbar, um Krankheit zu lokalisieren.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut,
Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Bin ich in mir mit
den verschiedenen Bereichen der Wirklichkeit in Harmonie, so können mich auch
deren Repräsentanten in der Außenwelt nicht stören. Geschieht etwas für mich
Unangenehmes, so ist dies lediglich eine Aufforderung, mich auch noch diesem
Bereich in meinem Inneren zuzuwenden. – All die bösen Menschen und die
unliebsamen Ereignisse sind in Wirklichkeit nur Boten, sind Medien, das
Unsichtbare sichtbar zu machen. Wer dies begreift, und bereit ist, die
Verantwortung für sein Schicksal selbst zu übernehmen, verliert alle Angst vor
dem bedrohenden Zufall.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut,
Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Jeder Mensch kann
immer nur jene Bereiche der Wirklichkeit wahrnehmen, für die er eine
Resonanzfähigkeit besitzt.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut,
Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Man begreift nicht,
daß Krankheit das kostbarste Gut der Menschheit ist, ja, sein Menschsein
überhaupt ausmacht, da nur der Kranke heilbar ist. Die Krankheit macht den
Menschen heilungsfähig – doch dazu muß er sie durchwandern, nicht umgehen. So
wie die Krankheit ein mikrokosmischer Sündenfall ist, muß Heilung auch ein
mikrokosmischer Erlösungsprozeß sein.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut,
Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Schicksal ist jene
Instanz, die dafür sorgt, daß der Einzelne seine vorgeschriebene Bahn zieht.
Aus dem vermeidlichen Feind Schicksal wird ein Partner, der verhindert, daß wir
aus eigener Trägheit uns selbst aus der Evolution [der Entwicklung des Bewußtseins]
ausklammern.“
Deutsches Sprichwort, Jugend: „Was nicht blüht, das körnert auch
nicht.“
Deutsches
Sprichwort: „Die schönsten Rosen welken zuerst.“
Deutsches
Sprichwort: „Dies diem docet. Ein Tag lehrt den anderen.“
Deutsches
Sprichwort: „Stille Wasser gründen tief.“
Deutsches Sprichwort: „Sustine et abstine! – Leide und meide!“
Deutsches Sprichwort: „Wo deine Gaben liegen, da liegen
auch deine Aufgaben.“
Dibango, Manu (Emmanuel N´Djoké Dibango, *1933), Ethnologe, Philosoph und Musiker aus
Kamerun: „Man kann nicht weiß auf weiß malen oder schwarz auf schwarz. Jeder
Mensch braucht einen anderen, um sich zu offenbaren.“
Dickens, Charles (Charles John Huffam Dickens, 1812-1870), englischer Schriftsteller: „Frohsinn und
Zufriedenheit sind große Verschönerer und Pfleger von jugendlichem Aussehen.“
Dickens, Charles (Charles John Huffam Dickens, 1812-1870), englischer Schriftsteller: „Ich
fühle, daß Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller,
Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in:
Letzte Worte: „Der erste Schritt zur Philosophie ist der Unglaube.“ Oder auch in
dieser Fassung zu finden: „Der erste Schritt
zur Wahrheit ist der Zweifel.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der
wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in: Rameaus Neffe: „Warum sind die
Frommen, die Andächtigen, so hart, so widerlich, so ungesellig? Sie haben sich
zu leisten auferlegt, was ihnen nicht natürlich ist. Sie leiden, und wenn man
leidet, macht man andere leiden.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 03. Oktober 1762.
„Ich verlange nichts weiter, als
glücklich zu sein. Ist es meine Schuld, wenn ich bei allen Dingen nur die
Mängel sehe und ihretwegen bedrückt bin, wenn das ganze Leben nichts weiter ist
als eine Lüge, eine Kette trügerischer Hoffnungen? Man begreift dies zu spät.
Wir sagen es unseren Kindern, die es uns nicht abnehmen. Sie haben graue Haare,
wenn sie zu dieser Einsicht kommen.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 3. November1759: „Das Gute tun, das Wahre erkennen, das ist es,
was einen Menschen vom anderen unterscheidet. Der Rest ist nichts. Das Leben
ist so kurz, seine wahre Bedürfnisse sind so gering, und wenn man scheidet,
bedeutet es so wenig, ob man jemand oder ob man niemand war. Am Ende braucht
man nur ein schlechtes Tuch und vier Fichtenbretter.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer
Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der
Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 10. Juli 1759: „Es ist das erste Mal, daß ich im Dunkeln schreibe. [...] und ich
spreche weiter zu Ihnen, ohne zu wissen, ob ich Buchstaben bilde. Überall, wo
nichts auf dem Blatt steht, sollten sie lesen, daß ich Sie liebe.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 11. Mai 1759: „Es ist unglaublich, wie empfindsame Seelen
einander verstehen, ohne viel zu reden. Ein entschlüpftes Wort, eine
nachdenkliche Miene, eine undeutliche, zusammenhanglose Bemerkung, ein halbes
Bedauern, eine Andeutung, der Tonfall, der Gang, der Blick, die Aufmerksamkeit,
das Schweigen – all dies entdeckt sie einander.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14./15. Oktober
1760: „Stellt man für ein Volk
Regeln auf, so vermehrt man seine innere Kraft für das Gute wie für das Böse;
man ermutigt es, wenn man so sagen darf, zu großen Verbrechen und großen
Tugenden.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14. Oktober 1759:
„Mit Ihnen fühle ich, liebe ich,
höre ich, sehe ich, liebkose ich; ich habe eine Daseinsform, die ich jeder
anderen vorziehe. Sobald Sie mich in Ihre Arme nehmen, genieße ich ein Glück,
das durch nichts übertroffen werden kann. Vor vier Jahren erschienen Sie mir
schön, heute finde ich Sie noch schöner. Das ist der Zauber der Beständigkeit,
der schwierigsten und seltensten unserer Tugenden.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 15. Oktober 1759:
„All jene, die sich in ihrem
Leben liebten und sich nebeneinander bestatten lassen, sind vielleicht gar
nicht so närrisch, wie man denkt. Vielleicht drängt sich ihrer beider Asche
zusammen, vermischt sich und vereinigt sich. Was weiß ich? Vielleicht haben sie
nicht jegliche Empfindung, jegliche Erinnerung an ihren einstigen Zustand
verloren? Vielleicht haben sie einen Rest Wärme und Leben in sich und genießen
sie auf ihre Weise tief in der kalten Urne, die sie umschließt. [...] O meine
Sophie, es bliebe mir also eine Hoffnung. Sie berühren, Sie fühlen, Sie lieben,
Sie suchen zu können, um mich mit Ihnen zu vereinigen, zu vermischen, sobald
wir einmal nicht mehr sein werden! Wenn es doch so wäre, daß in unseren
Bestandteilen das Gesetz der Anziehungskraft herrscht, daß es uns vorbehalten
ist, ein gemeinsames Wesen zu bilden, daß ich in den folgenden Jahrhunderten
ein Ganzes mit Ihnen werden, daß die Moleküle Ihres aufgelösten Geliebten
unversehens in Aufruhr geraten und sich vorwärts bewegen, um Ihre, überall in
der Natur verstreuten Teilchen zu suchen!“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 15. Oktober 1759:
„Das Bewußtsein und das Leben
sind ewig. Alles, was lebt, hat immer gelebt und lebt ohne Ende. Der einzige
Unterschied, den ich zwischen Tod und dem Leben sehe, ist, jetzt leben Sie als
Ganzes, und in zwanzig Jahren in Moleküle aufgelöst und zerstreut, sozusagen
stückweise.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 17. August 1759: „Ich möchte zu Ehren der
Menschheit gerne glauben, daß der Erdball mit unzähligen Menschen bevölkert ist
und sein wird, die Gutes tun. [...] Setze ich die Menschen mit dem unermeßlichen
Raum über ihren Köpfen und unter ihren Füßen ins Verhältnis und mache auf diese
Weise Ameisen aus ihnen, die auf einem Hügel hin und her laufen, so scheint es
mir, als verkleinerten sich ihre Tugenden und Laster in derselben Proportion
und schrumpften zu einem Nichts zusammen.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 26. September 1762:
„Man wird dumm inmitten von
Schmerz und Geschrei geboren; man ist der Spielball der Unwissenheit, des
Irrtums, der Bedürfnisse, der Krankheiten, der Bosheit und der Leidenschaften;
vom Augenblick der ersten Stammelns bis hin zum Greisengefasel lebt man
inmitten von Schurken und Scharlatanen jeglicher Art; zwischen einem Mann, der
einem den Puls fühlt, und jenem anderen, der einem den Kopf verwirrt, haucht
man sein Leben aus; man weiß nicht, woher man kommt, warum man gekommen ist,
wohin man geht – und dies wird als das größte Geschenk unserer Eltern und der
Natur bezeichnet, als das Leben.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland im November 1760: „Die Natur hat uns nicht schlecht erschaffen;
es sind die schlechte Erziehung, das schlechte Beispiel, die schlechte Gesetzgebung,
die uns verderben. [...] Man müsste entweder für sich allein leben oder sich
ständig von Schlechten umgeben glauben; weder das eine noch das andere behagt
mir.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller,
Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie: „Im
übrigen haben es diejenigen, die befähigt sind, sich von den Vorurteilen zu
befreien, nicht nötig, sich belehren zu lassen.“
Diettrich, Fritz (1902-1964), deutscher Lyriker, Nachdichter, Schriftsteller: „Idiotes nannte
man in Griechenland Leute, die weder wählen durften noch zur Ausübung eines
staatlichen Amtes zugelassen waren. Heute bedarf es der Schaffung einer solchen
Menschenkategorie nicht, weil es von Idioten wimmelt, die ihre
staatsbürgerlichen Rechte freiwillig nicht ausüben.“
Disraeli, Benjamin (1. Earl of Beaconsfield, 1804-1881), konservativer britischer Staatsmann und
erfolgreicher Romanautor, zweimaliger britischer Premierminister: „Es gibt drei
Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistik.“
Ditfurth, Hoimar von (1921-1989), deutscher Schriftsteller:
„Viele Gedenkminuten könnten durch Denkminuten verhindert werden.“
Doderer, Heimito von (Franz
Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer Schriftsteller: „Alles
hat zwei Seiten. Aber erst wenn man erkennt, dass es drei sind, erfasst man die
Sache.“
Doderer, Heimito
von (Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer
Schriftsteller: „Müßiggang ist aller Laster Anfang – und aller entscheidenden
Fähigkeiten Ursprung, Prüfung und Lohn.“
Dombrowski, Ernst von (1896-1985), österreichischer Autor,
Xylograf (Formschneider) und Illustrator: „Ich habe versucht, irgendwo die
verpönte heile Welt zu finden. Weil ich sie immer gesehen und noch gekannt habe
und meine, daß jeder Mensch sie noch finden kann – – irgendwo in seiner
Umgebung, nicht zuletzt bei den Kindern. Ich glaube das noch heute.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller,
in: Aufzeichnungen aus einem toten Hause: „Es konnte im Zuchthaus vorkommen,
daß man einen Menschen jahrelang kannte und der Meinung war, er sei kein
Mensch, sondern ein Tier, und daß man ihn deshalb verachtete. Und dann kommt
ein Augenblick, wo sich seine Seele, unwillkürlich fortgerissen, auftut, und
man entdeckt in ihr einen solchen Reichtum, soviel Gefühl, Herz, ein so klares
Verständnis des eigenen und des fremden Leidens, daß einem gleichsam die Augen
aufgehen und man im ersten Augenblick nicht glauben möchte, was man selbst
gesehen und gehört hat.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen
Schriftsteller, in: Die Brüder Karamasow, Sosima: „Mein Bruder bat die Vögel um Verzeihung. Das scheint sinnlos, und doch
hatte er recht; denn alles ist wie ein Ozean, alles fließt und grenzt
aneinander; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Dostojewski,
Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen
Schriftsteller, in: Die Dämonen: „Weit
notwendiger als das eigene Glück ist es für den Menschen, zu wissen und jeden
Augenblick daran zu glauben, daß es irgendwo bereits für alle und jeden ein
vollkommenes, ruhiges Glück gibt ... Das ganze Gesetz des menschlichen Daseins
besteht nur darin, daß der Mensch sich immer vor etwas unermeßlich Hohem beugen
kann. Wenn man die Menschen des unermeßlich Hohen beraubt, so werden sie nicht
am Leben bleiben, sondern in Verzweiflung sterben. Das Unermeßliche und
Unendliche ist dem Menschen ebenso notwendig wie der kleine Planet, auf dem er
wohnt...“
Dostojewski,
Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen
Schriftsteller, in: Tagebuch eines Schriftstellers: „[...] wenn man dieses Märchen von der endlich mal nach vernünftigen und
wissenschaftlichen Grundsätzen eingerichteten Menschheit auf Erden als möglich
annimmt und an seine dereinstige Verwirklichung glaubt, also an das zukünftige
Menschenglück auf Erden glaubt, so ist doch schon der bloße Gedanke, daß die
Natur infolge irgendwelcher ihrer trägen Gesetze es nötig hätte, den Menschen
Jahrtausende lang zu quälen, bevor sie ihn zu diesem Glück brachte,
unerträglich und empörend. Jetzt füge man noch hinzu, daß dieselbe Natur, die
dem Menschen endlich einmal ein Glück gewährt, all das morgen schon aus
irgendeinem Grunde in eine Null verwandeln muß, ungeachtet aller Leiden, mit
denen die Menschheit für dieses Glück bezahlt hat, [...] so kommt mir ein
überaus komischer, aber auch unerträglicher Gedanke: >Nun, wie aber, wenn
der Mensch nur so als unverschämter Versuch in die Welt gesetzt worden ist, nur
um zu sehen, ob sich ein solches Geschöpf auf der Erde wird einleben können
oder nicht?<“
Dostojewski,
Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen
Schriftsteller, in einem Brief an seinen Bruder Michail am 09. August 1838: „Ein einziger Zustand nur ist des Menschen
Los: Die Atmosphäre seiner Seele besteht aus der Vereinigung des Himmels mit
der Erde; was für ein widersprüchliches Kind ist doch der Mensch; [...] Mir
scheint unsere Welt nur ein Fegefeuer für himmlische Geister zu sein, die von
einem sündigen Gedanken verdunkelt sind.“
Dostojewski,
Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen
Schriftsteller, in einem Brief an seinen Bruder Michail am 22. Dezember 1849: „Leben bedeutet überall Leben, das Leben ist
in uns selbst und nicht im Äußerlichen. Ich werde Menschen neben mir haben, und
unter Menschen Mensch zu sein und für immer zu bleiben, den Mut nicht zu
verlieren und sich vom Unglück, so groß es auch sein mag, nicht unterkriegen zu
lassen – das ist der Sinn des Lebens und die Aufgabe.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller:
„Einen Menschen zu lieben, heißt, ihn
so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der
bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Einen neuen Schritt zu machen, ein
neues Wort zu äußern, das ist es, was die Menschen am meisten fürchten.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der
bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Geld ist geprägte Freiheit.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller:
„Liebt die ganze Schöpfung – jede Blatt und jeden Sonnenstrahl! Wenn ihr das
tut, werden sich euch die Geheimnisse des Göttlichen offenbaren.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller:
„Niemals läßt sich aus Büchern lernen, was man nicht mit eigenen Augen sieht.“
Drewermann, Eugen (*1940), katholischer Theologe, suspendierter Priester, Philosoph,
Psychoanalytiker, Schriftsteller: „Wollen wir wirklich nichts weiter von uns,
als dass wir im Konkurrenzkampf die Fittesten ermitteln? Dann gnade uns Gott
oder hol uns der Teufel!“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin,
in: Die Judenbuche: „Wer nach seiner Überzeugung handelt, und sei sie noch so
mangelhaft, kann nie ganz zugrunde gehen, wogegen nichts seelentötender wirkt,
als gegen das innere Rechtsgefühl das äußere Recht in Anspruch zu nehmen.“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin:
„Nichts ist kläglicher als Humor in zu
engen Schuhen.“
Droste-Hülshoff, Annette
von (1797-1848), deutsche Dichterin: „Was soll mir das Lob von
Menschen, die nicht tadeln können?“
Droysen, Johann
Gustav (1808-1884), bedeutender deutscher Historiker und Geschichtstheoretiker,
in der Einleitung zum zweiten Band seiner ‚Geschichte des Hellenismus‘: „Die
höchste Aufgabe unserer Wissenschaft ist ja die Theodizee.“ [Der Begriff der
Theodizee geht auf den Philosophen und Aufklärer Gottfried Wilhelm Leibniz
zurück, der damit eine der religiösen Grundfragen stellt: Wie rechtfertigt sich
das Leid in der Welt, wenn zugleich Omnipräsens einer allmächtigen und
allgütigen GOTTHEIT angenommen werden soll! – Vielleicht nur eine Angelegenheit
unserer beschränkten Auffassungs-, Bezeichnungs-, Denk- und Sichtweise?]
Dräseke, Felis (1835-1913), deutscher Komponist und Lehrer am
Konservatorium in Dresden: „Wer immer ein Werk vorhat, das seine ganze Seele
beschäftigt, der ist nie unglücklich.“
Dschingiskhan (Dschingis Khan, um 1162-1227), der erste Großkahn der Mongolen, der ihre
Stämme vereinigte und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas eroberte: „Des
Menschen Auge sieht weit, des Menschen Verstand sieht weiter.“
Dse, Mo: „Selten nur sterben ausgezeichnete Menschen nicht an dem, was
sie auszeichnet.“
D’Alembert (Jean
Baptiste le Rond D’Alembert, 1717-1783), einer der bedeutendsten Mathematiker
und Physiker des 18. Jahrhunderts und Philosoph der Aufklärung, zusammen mit
Diderot der Herausgeber der Encyclopédie: „Es haben so viele mittelmäßige Leute und auch so viele Toren
geschrieben, daß man im Allgemeinen eine große Büchersammlung, von welcher Art
sie auch immer sein mag, als eine Sammlung von Denkschriften über die
Geschichte der Verblendung und Torheit der Menschen betrachten kann, und so
könnte man über den Eingang aller großen Bibliotheken die folgende
philosophische Inschrift anbringen: Narrenhäuser des menschlichen Geschlechts.“
d’Harleville, Jean-François Collin (1755-1806), französischer Dichter und Dramatiker, wurde in die
von Napoleon gestiftete Ehrenlegion aufgenommen, in: Malice pour malice I, 8:
„Impossible est un mot, que je ne dis jamais. - Unmöglich ist ein Wort, das ich
nie aussprechen.“
Dávila, Nicolás Gómez (1913-1994), kolumbianischer Philosoph:
„Gegen die heutige Welt konspirieren wirksam nur die, die insgeheim die
Bewunderung der Schönheit verbreiten.“
Déry, Tibor (1894-1977), ungarischer Schriftsteller, 1953 aus der kommunistischen Partei
ausgeschlossen, deren Mitglied er seit 1919 war, 1957-1961 inhaftiert: „Ich
schäme mich nicht, es zuzugeben, ihr Frauen seid mehr wert als wir, ihr steht
nämlich bis über die Knöchel in der Schlammerde, ihre ganze Macht, all ihre
Nüchternheit, Geduld und Ausdauer steigt in eure Adern auf. Ihr lacht nicht
über die Leiden eines Genies, selbst wenn sie nur eingebildet sind. Der sanfte
Blick eurer Augen, der in euren besten Momenten an den zutraulicher Kühe
erinnert, wird uns vielleicht sogar eines Tages erlösen, wenn alles gut geht.“
Dönhoff, Marion Gräfin (1909-2002), bedeutende Publizistin der deutschen Nachkriegszeit,
Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘: „Institutionen
und Gesetze allein tun es nicht. Entscheidend ist das Verhalten jedes Einzelnen.“
Dürckheim, Karlfried Graf (1896-1988), deutscher Diplomat,
Psychotherapeut und Zen-Lehrer: „Wo immer der Mensch ein wirkliches Können
bezeugt, scheint seine Leistung ganz einfach zu sein.“
Dürer, Albrecht (der
Jüngere, 1471-1528), deutscher Maler, Graphiker, Mathematiker und
Kunsttheoretiker von europäischem Rang: „Die Kunst steckt in der Natur. Wer sie
herausreißen kann, der hat sie.“
Dürr, Hans-Peter (1929-2014), deutscher Quantenphysiker: „Die
Welt ist nicht wissbar ... und erst wer in seinem Leben die eigene
Verwundbarkeit erfahren hat, wird wirklich lebendig.“
Dürrenmatt, Friedrich Reinhold (1921-1990), Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler: „Jeder Versuch des
Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern.“
Eagle, White: „Das Geheimnis des Lebens ist, in dauernder
Verbindung mit der göttlichen Welt zu bleiben. Lebe im göttlichen Geist, lebe
durch den göttlichen Geist, und liebe alles, was lebt.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „>Er ist ein guter Mensch<, sagen die Leute gedankenlos. Sie
wären sparsamer mit diesem Lobe, wenn sie wüssten, dass sie kein höheres zu erteilen
haben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Bis zu einem gewissen
Grade selbstlos sollte man schon aus Selbstsucht sein.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der alte Satz: Aller Anfang ist schwer,
gilt nur für Fertigkeiten. In der Kunst ist nichts schwerer als beenden.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der Geist einer Sprache offenbart sich
am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der größte Feind des Rechtes ist das
Vorrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Die allerstillste Liebe ist die Liebe zum Guten.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewußtseins.“
(Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen
von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Großen schaffen das Große, die Guten
das Dauernde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Die Kunst ist im
Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des
Lasters wendet.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die verstehen sehr wenig, die nur das
verstehen, was sich erklären läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Du siehst alles ein bißchen klarer mit
Augen, die geweint haben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein
mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Ein Aphorismus ist der
letzte Ring einer langen Gedankenkette.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Ein Merkmal großer Menschen ist, daß sie
an andere weit geringere Anforderungen stellen, als an sich selbst.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Eiserne Ausdauer und klaglose Entsagung
sind die zwei äußersten Pole der menschlichen Kraft.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein,
feige sein heißt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es hat noch niemand etwas Ordentliches
geleistet, der noch nichts Außerordentliches leisten wollte.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Geborgenheit und Frieden kannst du nur
haben, wenn du sie geben kannst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Im Entwurf, da zeigt sich
das Talent, in der Ausführung die Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Im Unglück finden wir meistens die Ruhe
wieder, die uns durch die Furcht vor dem Unglück geraubt wurde.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Klarheit ist Wahrhaftigkeit in der
Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Manuskripte vermodern im Schranke oder
reifen darin.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nichts ist schwerer, als den gelten zu
lassen, der uns nicht gelten läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben,
macht unser Schicksal aus.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Schwächliche Grämlichkeit, die alle fünf
gerade sein läßt, ist die Karikatur der Resignation.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Solange man selbst redet, erfährt man
nichts.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Vaterlandsliebe ist erweiterte Familienliebe.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft.“
(Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen
von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was nennen die Menschen am liebsten
‚dumm‘? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was uns an der sichtbaren Schönheit
entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich
ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge
versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Während ein Feuerwerk abgebrannt wird, sieht niemand nach dem
gestirnten Himmel.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr).
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Daß andere Leute kein Glück haben, finden wir sehr leicht natürlich, daß
wir selbst keines haben, immer unfaßbar.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Die Liebe hat nicht nur Rechte, sie hat auch immer recht.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Jeder Dichter und alle ehrlichen Dilettanten schreiben mit ihrem
Herzblute, aber wie diese Flüssigkeit beschaffen ist, darauf kommt es an.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Zu späte Erfüllung einer Sehnsucht labt nicht mehr. Die lechzende Seele
zehrt sie auf wie glühendes Eisen einen Wassertropfen.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische
Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Die Gedanken,
die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner
Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Man muß das
Gute tun, damit es in der Welt sei.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Eine
stolz getragene Niederlage ist auch ein Sieg.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Je
ungebildeter ein Mensch ist, desto schneller ist er mit einer Ausrede fertig.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren
Aphorismen: „Daß soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die
Wohlerzogenheit schuld.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein
mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so
verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu
verfallen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Die
Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Es stände
besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten
Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Geistlose
kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Im Unglück
finden wir meistens die Ruhe wieder, die uns durch die Furcht vor dem Unglück
geraubt wurde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Kein
Mensch steht so hoch, dass er anderen gegenüber nur gerecht sein dürfte.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Treue
Liebe kann zwischen Menschen von sehr verschiedenem, dauernde Freundschaft nur
zwischen Menschen von gleichem Werte bestehen. Aus diesem Grunde ist die zweite
viel seltener als die erste.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sind
leicht bereit, uns selbst zu tadeln. Unter der Bedingung, dass niemand
einstimmt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische
Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sollen immer
verzeihen: Dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau
von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren
Aphorismen: „Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie
aber nur dort, wo es uns beliebt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet
sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir
verlangen sehr oft nur deshalb Tugenden von anderen, damit unsere Fehler sich
bequemer breitmachen können.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin: „Die Menschen, denen wir eine
Stütze sind, die geben uns Halt im Leben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet
sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin: „Fortwährendem Entbehren folgt Stumpfheit ebenso gewiß wie
übermäßigem Genuß.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328),
spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker, Philosoph: „Alles Denken geschieht
unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen
Nu.“
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328), spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker,
Philosoph: „Das schnellste Pferd zur Weisheit ist das Leiden.“
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328),
spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker, Philosoph: „Die wichtigste Stunde ist immer
die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gegenübersteht, und
das notwendigste Werk ist immer die Liebe.“
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328),
spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker, Philosoph: „Wenn die Seele etwas
erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und
tritt in ihr eigenes Bild ein.“
Edda: Sammlung isländischer Skaldendichtung
(‚Skalden‘: altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘); überliefert von Snorri Sturluson,
13. Jahrhundert: „Enkel bist Du! / Siegen und
Sorgen gestern Gewesener / dankst du dein Dasein. / Hältst als Ahnherr
Segen und Fluch / fernster Geschlechter hütend in Händen.“
Edison, Thomas Alva (1847-1931), US-amerikanischer Erfinder, Pionier und Unternehmer auf dem Gebiet
der Elektrizität, der Elektrotechnik, der Stromerzeugung und -Verteilung: „Ich
habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen.“
Eichendorff, Joseph
von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender
Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5.000
Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern: „Das Buch des Lebens
versteht doch nur, wer um Gottes willen lernt und nicht um der Welt Gunst.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von
Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller
der Romantik, gehört mit etwa 5.000 Liedern zu den meistvertonten
deutschsprachigen Lyrikern: „Der Herr hat nichts vergessen, / Was geschehen,
wird er messen / Nach dem Maß der Ewigkeit – / O wie klein ist doch die Zeit!“
Eichendorff, Joseph
von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857),
bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit
etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern, in: Aus dem Leben eines
Taugenichts: „Die Liebe –
darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der kuragiösesten
Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand
schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die
Ewigkeit zu kurz. Ja, sie ist eigentlich ein Poetenmantel, den jeder Phantast
einmal in der kalten Welt umnimmt, um nach Arkadien auszuwandern.“
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Kunst bedeutet, sich etwas aus den Dingen zu machen.“
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Lyrik ist Logopädie im Zeitalter der Sprachlosigkeit.“
Ein Kurs in
Wundern: „Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert.
Hierin liegt der Frieden Gottes.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Alles sollte so einfach wie
möglich sein - aber nicht einfacher.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Das schönste Erlebnis ist
eine Begegnung mit dem Geheimnisvollen. Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst
und Wissenschaft. Wer nie diese Erfahrung gemacht hat, wer keiner Begeisterung
fähig ist und nicht starr vor Staunen dastehen kann, ist so gut wie tot. Seine
Augen sind geschlossen.“ – Oder auch
in dieser Übersetzung: „Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig
sind, ist das Erleben des Mystischen. Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft.
Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht
verlieren kann, der ist seelisch bereits tot.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Der Intellekt hat ein scharfes Auge für Methoden und Werkzeuge,
aber er ist blind gegen Ziele und Werte.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Der übernächste Krieg wird
nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Die Definition von Wahnsinn
ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne
Naturwissenschaft ist blind.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Probleme kann man niemals mit
derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Einstein,
Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Was wirklich zählt, ist
Intuition.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Zwei Dinge sind
unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum
bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Eisenlöffel, Katharina: „Die großen Dinge geschehen nur selten, jedoch die kleinen
bestimmen das Leben.“
Eisenlöffel, Katharina: „Jeder will ein
Vorbild sein, die wenigsten danach leben.“
Elieser, Israel ben (genannt: Baal Schem Tow, um 1700-1760), gilt als
Begründer der chassidischen Bewegung innerhalb des religiösen Judentums: „Was
bedeutet es, dass die Leute sagen: Die Wahrheit geht über die Welt? Es
bedeutet, dass sie von Ort zu Ort verstoßen wird und weiterwandern muss.“
Ellington, Duke (1899-1974), US-amerikanischer
Jazz-Bandleader, Pianist und Komponist: „Jedes Problem bietet dir die Chance,
dein Bestes zu geben.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Beauty: „Was für eine Art
von Menschen schafft die Wissenschaft? [...] Der Sammler hat alle Pflanzen in
seinem Herbarium getrocknet, aber er hat dabei an Körpergewicht und Humor
verloren. Er hat alle Schlangen und Eidechsen in seine Phiolen gebracht, aber
die Wissenschaft hat es mit ihm geradeso gemacht und ihn in eine Flasche
gesteckt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Considerations by the way: “Lasst
das heuchlerische Gerede von den Massen. Die Massen sind roh, stumpf und
ungehobelt, verderblich in ihren Forderungen und ihrem Einfluss und sollen
nicht umschmeichelt, sondern erzogen werden. Ich wünsche ihnen gar keine
Zugeständnisse zu machen, sondern sie zu zähmen, zu drillen, zu zerteilen, in
Stücke zu brechen und aus ihnen Individuen herauszuziehen. Weg mit dem Hurra
der Massen! Wir wollen das schwerwiegende Wort einzelner Menschen hören, die
Stimme ihrer Ehre und ihres Gewissens.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Courage: „Wenn du kein Vertrauen in die gütige Macht
hast, die über dir waltet, sondern nur an ein diamanthartes Schicksal glaubst,
das Natur und Menschen in seinen dunklen Mantel hüllt, dann bedenke, daß der
beste Gebrauch, den du vom Schicksal machen kannst, der ist, den Mut zu lernen,
und sei es auch deshalb, weil Feigheit an dem vorbestimmten Ausgang nichts zu
ändern vermag. [...] wenn dein Skeptizismus den äußersten Schritt tun sollte
und du kein Vertrauen zu irgendeinem fremden Geist mehr hast, gerade dann mußt
du doppelt tapfer sein, denn es gibt eine gute Meinung, die für dich
immer gewichtig ist, nämlich deine eigene.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Experience: „Die Stunde ausfüllen: das ist Glück. Die Stunde ausfüllen und keine
Ritze offen lassen, durch die Reue oder Billigung sich einschleichen können.
Wir leben auf lauter Oberflächen, und die echte Lebenskunst besteht darin,
möglichst glatt über sie hinwegzuschlittern.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Fate: „[...] wenn das Schicksal alles beherrscht, so ist auch der Mensch ein
Teil davon und kann Schicksal gegen Schicksal stellen. Wenn das Weltall seine
wilden Angriffe gegen uns richtet, so können unsere Atome ihm einen ebenso
wilden Widerstand entgegensetzen. Die atmosphärische Luft würde die Wände
unseres Körpers eindrücken, wenn nicht die Luft in unserem Körper eine ebenso
mächtige Gegenkraft wäre. [...] Wenn Allmacht im Anprall liegt, so liegt auch
Allmacht im Rückprall.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Montaigne, Or the sceptic:
„Der Mensch lerne, inmitten des
Wechsels und Flusses nach dem Ewigen auszuschauen. Er lerne es ertragen, daß
Dinge untergehen, die er zu verehren gewohnt war, und verliere darüber die
Verehrung nicht. Er lerne, daß er hier ist, nicht um zu verarbeiten, sondern um
verarbeitet zu werden, und daß, obgleich sich ein Abgrund unter dem anderen
öffnet und eine Meinung die andere verdrängt, doch schließlich alles im ewigen
Urgrund enthalten ist: >Zu neuen Meeren sinkt mein Schiff.<“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Nature: „Müssen wir nicht annehmen, daß irgendwo im Universum ein Fünkchen
Falschheit und Hohn glimmt? Haben wir nicht ein Recht, uns über diese
Behandlungsweise ernstlich zu erzürnen? Sind wir geköderte Forellen? Sind wir
die Hanswürste der Natur? Ein Blick in das leuchtende Antlitz des Himmels und
der Erde läßt alles Nörgeln verstummen und führt uns zu weiseren Einsichten.
Für den Blick des Tieferschauenden verwandelt sich die Natur in eine unendliche
Verheißung, die nicht vorschnell erfüllt sein will. Ihr Geheimnis ist stumm.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Nature: „Sind wir geköderte Forellen? Sind wir die
Hanswürste der Natur? [...] Wenn wir unsere beschränkte Kraft an der ihrigen
messen, so können wir leicht auf den Gedanken kommen, daß ein übermütiges
Schicksal mit uns ein Spiel treibt. Aber die Würfel mögen fallen, wie sie wollen,
sie fallen zu unseren Gunsten. In der Natur gibt es keinen Bankrott, keinen
Sprung, keinen Fehlschuß. Weisheit schlummert in jeder Lebensform, aber wir
erfassen ihren Sinn immer erst lange, lange nachher.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Swedenborg, or the mystic Courage: „Ich weiß, wie köstlich der Liebestrank ist,
dieses: ich lebe für dich, du lebst für mich; aber es ist die Anhänglichkeit
eines Kindes für sein Spielzeug, ein Versuch, Kamin und Brautgemach zu
verewigen, an dem Bilderalphabet festzuhalten, das unseren ersten Leseunterricht
angenehm begleitete.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Auch die Augen haben ihr täglich
Brot: den Himmel.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Die größte Ehre, die man
der Wahrheit erweisen kann, ist, sie zu leben.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Die Lebensaufgabe eines Menschen ist
die Beschützerin seines Lebens.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man
laut denken kann.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein großes Ereignis im Leben ist
der Tag, an dem man auf einen Kopf trifft, der uns in Erstaunen versetzt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Es gibt kein Übermaß an Liebe, kein
Übermaß an Wissen, kein Übermaß an Schönheit.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der
Welt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Glaube an deine eigenen Gedanken.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Handle – und das Geschick selbst beugt
sich.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Jedes echte Kunstwerk hat soviel
Daseinsberechtigung wie die Sonne und der Mond.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Selbstaufopferung ist das wirkliche
Wunder, aus dem alle anderen Wunder entstehen.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Wann immer du dich aufrichtig freust,
wird dein Geist genährt.“
Engels, Friedrich (1820-1895), deutscher Philosoph,
Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär, zusammen mit Karl Marx
Begründer der marxistischen Gesellschaftstheorie: „Wenn eine fremde Macht ein
Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluss
von Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu
verewigen.“
Ense, Rahel Varnhagen von (Taufname ab 1814: Friedericke Antonie, geborene Levin, 1771-1833),
deutsche Schriftstellerin und Salonniere jüdischer Herkunft, der romantischen
Epoche zugeneigt, vertrat sie Positionen europäischer Aufklärung und
Emanzipation: „Die Natur hat tausend Freuden für den, der sie sucht und mit
warmem Herzen in ihren Tempel eintritt.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480
v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Wenn du die Wahrheit
suchst, sei offen für das Unerwartete, denn es ist schwer zu finden, und
Verwirrend, wenn du es findest.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker, in: Fragmente: „Die Grenzen der Seele wirst du
nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst. So tiefen Grund hat sie.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der
König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen
zu Sklaven, die anderen zu Freien.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker: „Der kürzeste Weg zum Ruhm ist – gut zu werden.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker: „Krankheit
läßt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Ermüdung
den Wert der Ruhe.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker: „Unsichtbare Harmonie ist stärker als
sichtbare.“
Epiktet (um 50-um 138), antiker Philosoph, in
dessen ethischer Betrachtung vor allem Fragen nach Freiheit und Autonomie
standen, in: Handbüchlein der Moral: „Nicht
die Dinge selbst, sondern die Meinungen über dieselben beunruhigen die
Menschen. So ist der Tod an und für sich nichts Schreckliches, sonst wäre er
auch dem Sokrates so vorgekommen; vielmehr ist die vorgefaßte Meinung von ihm,
daß er etwas Schreckliches sei, das Schreckhafte.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des
Epikureismus oder Hedonismus, welche die Gewinnung von Lust und Freude als
einzig wertvollen Lebenszweck auffassen, hier
in einem Brief an Menoikeus: „Gewöhne
Dich an den Gedanken, daß der Tod für uns keine Bedeutung hat, da ja alles Gute
und Schlechte eine Frage der Wahrnehmung ist. Der Tod aber ist die Beraubung
der Wahrnehmung. [...] So hat also das schauderhafteste Übel, der Tod, für uns
keine Bedeutung, da ja, solange wir leben, der Tod nicht anwesend ist, sobald
aber der Tod eintritt, wir nicht mehr leben werden.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.),
griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, welche die
Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffassen, in: Briefe: „Denn Liebesgenuß hat noch nie
genutzt, man darf zufrieden sein, wenn er nicht schadete.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.),
griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, welche die
Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffassen, in
seinen Briefen: „Das All war immer so beschaffen, wie es jetzt ist, und wird immer
so sein. Denn nichts ist da, wohinein es sich umwandeln kann. Denn neben dem
All ist nichts, was in es eintreten und die Umwandlung bewirken könnte.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.),
griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, welche die
Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffassen:
„Für keinen ist zu früh oder zu spät für die Gesundheit der Seele zu sorgen.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.),
griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, welche die
Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffassen: „Wenn
du Menschen glücklich machen willst, dann beschenke sie nicht, sondern nimm
ihnen einige ihrer Wünsche.“
Ernst, Max (Maximilian Maria Ernst, 1891-1976), bedeutender
deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer, Mitbegründer des Surrealismus,
Wegbereiter des abstrakten Expressionismus: „Ein Maler mag wissen, was er nicht
will. Aber wehe, wenn er wissen will, was er will.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926),
deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Schützensprüche: „Freund, halte die
Brust nicht allzu keck den Pfeilen / der Feinde offen; / denn hast du das Herz
auf dem rechten Fleck, / so wird es sicher getroffen.“
Ernst, Otto (Otto
Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom
Strande des Lebens, Meersymphonie: „Ein Trostgeschenk Gottes an die
Menschheit ist die Kunst, ein Vorgeschmack unsrer Vollendung. Ein Künstler ist
ein Mensch, der selige Sinne hat. Seine Sinne hören aus Felsen und Bäumen Worte
und Töne eines höheren Lebens und sie sehen in Worten und Tönen Bäume und
Felsen einer beglückteren Welt. Und sein Auge vermag hunderttausend Augen
aufzutun, daß sie wie er die stillgeschäftigen Geister ahnen, die über Berg und
Tal die Schleier eines neuen Lichtes weben.“
Ernst, Otto (Otto
Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom
Strande des Lebens, Meersymphonie: „In der Kunst ist all das Erhabene und Schöne, das Gute und Weise, das
ihr ersehnt, zur Wirklichkeit geworden. Nicht zu einer Wirklichkeit, die ihr
abpflücken und in den Mund stecken, die ihr zählen und in die Tasche stecken
könnt. Dann hättet ihr keine Sehnsucht mehr, und das wäre das Ende der
Menschheit. Aber doch ist es eine Wirklichkeit, die ihr im Hirn und im Herzen,
in Augen und Ohren, in Nase und Zunge, in Händen und Haarwurzeln, in Blut und
allen Nerven und Muskeln eures Leibes mit sinnlicher Gewissheit fühlt!“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und
Kulturkritiker, in: Grundlagen der neuen Gesellschaft: „Eine jede Arbeit,
welche den Menschen in Anspruch nimmt, macht den Menschen still und bewirkt,
dass er sich in das gesellschaftliche Gefüge seiner Stelle einordnet.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und
Kulturkritiker: „Die Masse will sklavisch sein. Das ist ihr leidenschaftlicher
Trieb. Sie verlangt aber, dass auch alle andern Menschen sklavisch sind.“
Esche, Eberhard (1933-2006), deutscher Schauspieler und
Schriftsteller, Träger des Eduard von Winterstein-Rings des Deutschen Theaters
Berlin, in seinem Bestseller: Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen,
2005: „Wir europäischen Menschen befinden uns innerhalb eines Vorganges, in
welchem der Versuch gestartet wird, ganze Nationen dazu zu bringen, nach
aufgeblasenen Ungeheuern zu hüpfen und dabei in die Hände zu klatschen, dass es
wie Beifall klingt, um sich so dem Glauben hinzugeben, wir alle täten etwas für
den Weltfrieden.“
Eschenbach, Wolfram von (zwischen 1160 und 1180-um 1220), Dichter mittelhochdeutscher
Literatur, Minnesänger: „Um edel zu empfinden,/ lasst Scham nicht aus der Seele
schwinden.“
Eschenburg, Theodor Rudolf Georg (1904-1999), deutscher Politikwissenschaftler und Staatsrechtler:
„Wir sollten wählen, um regiert zu werden. Heute werden wir regiert, um zu
wählen.“
Es war die
evolutionäre Idee des Humanums, zu :normal">fühlen
– und über dieses Fühlen Bewußtheit zu erlangen. Doch die Tragik des
Empfindsamen ist seine Empfindlichkeit: je mehr es wahrnimmt, desto unsagbarer
wird es ihm. Diese Unaussprechlichkeit – „ein Stammeln, das mehr mitzuteilen
weiß, als jedes Reden“, wie der österreichische Religionsphilosoph Martin Buber
(1878-1965) sagte…
Euripides (480 v.
Chr. - 406 v. Chr.), klassischer griechischer Tragödiendichter; von seinen 90
Dramen sind lediglich 18 erhalten, in: Andromache, 208: „Schönheitsfülle nicht,
/ o Weib, der Tugend Schätze sind es, die das Herz / des Ehegatten fesseln!“
Euripides (480 v. Chr.-406 v. Chr.), klassischer griechischer Tragödiendichter; von
seinen 90 Dramen sind lediglich 18 erhalten, in: Hekabe, 1238, Chor: „Die gute
Sache gibt auch Stoff und Kraft / zu guten Reden allezeit den Sterblichen.“
Eötvös, József Baron von (Baron József Eötvös von Vásárosnamény, 1813-1871), ungarischer
Schriftsteller, Staatsmann und Kultusminister: „Alles Wissen hat nur dann einen
Wert, wenn es uns tatkräftiger macht. Wenn Allwissenheit ohne Allmacht denkbar
wäre, so müsste dies die furchtbarste Qual der Hölle sein.“
Eötvös, József
Baron von (Baron József Eötvös von Vásárosnamény, 1813-1871), ungarischer
Schriftsteller, Staatsmann und Kultusminister: „Wir können Gott mit dem
Verstande suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen.“
Farquhar, George (ca. 1677-1707), irischer Dramatiker: „Die,
die am wenigsten wissen, gehorchen am besten.“
Faulkner, William Custhbert (eigentlich: Falkner, 1897-1962), US-amerikanischer Schriftsteller, gilt als
bedeutendster US-amerikanischer Romancier des 20. Jahrhunderts,
Literaturnobelpreis 1949: „Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt,
kann man nicht kaufen.“
Federer, Roger (*1981), Schweizer Tennisspieler: „Es ist nett, wichtig zu
sein. Aber es ist wichtiger, nett zu sein.“
Fei, Han (auch: Han
Feizi oder Hanfeizi, um 280-233 v. Chr.), chinesischer Philosoph, Begründer des
Legalismus: „Ruhig sein - dem Strom der Zeit die Richtung geben.“
Feichtinger, Peter: „Ein
Gänseblümchen in der richtigen Hand bedeutet oft mehr als ein Strauß Rosen.“
Feldenkrais, Moshé (1904-1984), israelischer Wissenschaftler und Judolehrer, entwickelte die nach
ihm benannte Methode zu körperlicher Betätigung und Entspannung: „Wenn du
weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.“ (Sirius: Nur wenn du weißt, was du tust, darfst du tun, was du willst.)
Fellini, Federico (1920-1993), italienischer Filmregisseur: „Für jeden kommt der Zeitpunkt, an
dem er von seinem Gewissen eingeholt wird.“
Ferguson, Amos: „Ich male nicht mit dem Auge, sondern mit
dem Glauben. Der Glaube gibt Dir das Auge.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und
Aphoristiker: „Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Steigerung: gescheit
- gescheiter - gescheitert.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Wir leben
in einer verrückten Zeit: Immer mehr Vorgetäuschtes erntet echte Begeisterung.“
Ferstl, Ernst (*1955),
österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassen: Zulassen
– Weglassen – Loslassen.“
Ferstl, Ernst (*
1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Die
Sportlichkeit mancher Menschen beschränkt sich darauf, ständig auf ihren
Mitmenschen herumzureiten.“
Ferstl, Ernst (*1955),
österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Eine tiefe Beziehung
kann nur lange halten, wenn sie täglich neu begonnen wird.“
Ferstl, Ernst (*
1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Wir brauchen
nicht zu tun, was andere von uns erwarten. Es genügt vollkommen, wenn wir tun,
was wir von anderen erwarten.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann
Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer
Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Blätter aus dem Tagebuch eines Einsamen: „Je tiefer man in ein
lebendig Ganzes, sei es nun ein Mensch, Kunstwerk oder Buch, einzugehen das
Glück hat, desto tiefer fühlt man die Unzulänglichkeit des Redens. Die Worte
geben nicht den Sinn, sie umgeben ihn nur.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann
Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer
Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Sämtliche Werke, Bd. 3: „Bücher sind Brillen, durch welche die
Welt betrachtet wird; schwachen Augen freilich nötig, zur Stütze, zur
Erhaltung. Aber der freie Blick ins Leben erhält das Auge gesünder.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben,
1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Sämtliche
Werke, Bd. 3: „In der Brust eines jeden Menschen schläft ein entsetzlicher Keim
von Wahnsinn. Ringt mittelst aller heitern und tätigen Kräfte, daß er nie
erwache!“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann
Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer
Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Sämtliche Werke, Bd. 5: „Jeder lernt nur, was er im Tiefsten
schon weiß; sodaß man, im unmutigen Momente, alles Schreiben für eitel erklären
möchte: Denn wer Dich versteht, braucht dich nicht, und wer dich brauchte,
versteht dich nicht.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr
von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt,
Lyriker und Essayist, in seinen Aphorismen: „Wo nichts mehr zu enträtseln
bleibt, hört unser Anteil auf.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr
von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt,
Lyriker und Essayist: „Das wichtigste Resultat aller Bildung ist die
Selbsterkenntnis.“
Feuchtersleben, Ernst
von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849),
österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist: „Der Natur ist
so viel abzulernen: die Ruhe, die Unermüdlichkeit, die stete Produktion, die
Dauer im Wechsel, die Grandiosität, die fortbildende Entwicklung.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten
Bild der Antike: „Das echte Kunstwerk bildet uns, indem wir es genießen.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler,
orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete, er kennt weder Gründe
noch Gegengründe.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Das
Wesen des Christentums: „An dem
Andern habe ich erst das Bewußtsein der Menschheit; durch ihn erst erfahre,
fühle ich, daß ich Mensch bin; in der Liebe zu ihm wird mir erst klar, daß er
zu mir und ich zu ihm gehöre, daß wir beide nicht ohne einander sein können, daß
nur die Gemeinsamkeit die Menschheit ausmacht.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Das
Wesen des Christentums: „Die
Liebe ist das Band, das Vermittlungsprinzip zwischen dem Vollkommnen und
Unvollkommnen, dem sündlosen und sündhaften Wesen, dem Allgemeinen und
Individuellen, dem Gesetz und dem Herzen, dem Göttlichen und Menschlichen.
[...] Die Liebe stärket das Schwache und schwächt das Starke, erniedrigt das
Hohe und erhöhet das Niedrige, idealisiert die Materie und materialisiert den
Geist. [...] Lieben heißt vom Geiste aus: den Geist, von der Materie aus: die
Materie aufheben.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Gedanken
über Tod und Unsterblichkeit: „Du
bist nur, wenn Du liebst; Sein ist erst Sein, wenn es Sein der Liebe ist, aber
zugleich geht in der Liebe Dein persönliches Dasein, Dein abgesondertes
Fürdichsein zugrunde. Du bist nur noch in dem geliebten Gegenstande, Alles
außer ihm, Du selbst ohne ihn bist Dir Nichts. Die Liebe ist die Quelle aller
Freuden, aber auch aller Schmerzen.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Geschichte
der neuern Philosophie: „Der
wahre und vernünftige Zweck der Wissenschaft ist, dem menschlichen Leben Nutzen
zu bringen, es mit neuen Erfindungen und Schätzen zu bereichern. [...] Die
Wissenschaft soll nicht sein ein Ruhebett für den von Neugierde gequälten Geist
oder ein Spaziergang zum Vergnügen oder ein hoher Turm, von dem man verächtlich
herabblickt, oder eine Burg und Schanze für Streit und Hader oder eine
Werkstatt für die Gewinnsucht und den Wucher, sondern ein reicher
Warenbehälter, eine Schatzkammer zur Ehre des Werkmeisters aller Dinge und zum
Nutzen der Menschheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Geschichte
der neuern Philosophie: „Wo du
auf Unbegreiflichkeiten stößest, da nimm dir die Mühe, auf den Anfang
zurückzugehen, d. h. von vornen anzufangen, deine Fundamentalbegriffe zu
prüfen, in ihrer Einseitigkeit zu erkennen oder sie und hiermit deinen ganzen
Standpunkt aufzugeben; kannst du das nicht, so sei wenigstens so bescheiden,
deine Beschränktheit als die deinige zu erkennen, deine Schranken nicht zu den
Schranken anderer oder gar der Vernunft selbst zu machen.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Grundsätze
der Philosophie: „Das Sein,
gegründet auf lauter Unsagbarkeiten, ist darum selbst etwas Unsagbares. Jawohl,
das Unsagbare. Wo die Worte aufhören, da fängt erst das Leben an, erschließt
sich erst das Geheimnis des Seins.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Grundsätze
der Philosophie der Zukunft: „So
ist die Liebe der wahre ontologische Beweis vom Dasein eines Gegenstandes außer
unserem Kopfe – und es gibt keinen anderen Beweis vom Sein als die Liebe, die
Empfindung überhaupt. Das, dessen Sein Dir Freude, dessen Nichtsein Dir Schmerz
bereitet, das nur ist.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in
Abälard und Heloise 2: „Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern
vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir
Geschmack finden.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Das
Geheimnis der Tugend ist die Gewohnheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels:
„Deine erste Pflicht ist es, dich selbst glücklich zu machen. Bist du
glücklich, so machst du auch andere glücklich.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler
Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg
und lehrt sie mit ihrem eigenen Leid spielen. Er ist eine der wenigen
Tröstungen, die dem Menschen treu bleiben bis an das Ende.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels: „Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich
Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine
höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und Schönheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels:
„Glaube ist Wunderglaube, Glaube und Wunder absolut unzertrennlich.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg
Friedrich Wilhelm Hegels: „Gott
ist >nichts anderes< als was der Mensch aus seinem eigenen Wesen und nach
seinen Bedürfnissen abgezogen und zu Gott gemacht hat, folglich ist niemand als
der Mensch dieser Gott selbst.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler
Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Übrigens sind mir die Sklaven eines großen
Geistes doch zehnmal lieber als Leute, die auf ihre eigene Faust Esel sind und
sich darauf noch etwas zugutehalten.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Brief an Friedrich Heinrich Jacobi am 30.
August 1795: „Wir fingen an zu
philosophieren aus Übermut und brachten uns dadurch um unsere Unschuld; wir
erblickten unsere Nacktheit und philosophieren seitdem aus Not für unsere
Erlösung.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in:
Die Anweisung
zum seligen Leben: „Der Mensch
will sich nur nicht verachten müssen, weiter aber will er nichts, und bedarf nichts
und kann nichts brauchen.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Nur unbefriedigtes Bedürfnis macht
unglücklich; bedürfe nur nichts als das, was du dir selbst gewähren kannst; –
aber du kannst dir nur das gewähren, daß du dir nichts vorzuwerfen habest, –
und du bist auf ewig unzugänglich dem Unglücke. Du bedarfst keines Dinges außer
dir; auch nicht eines Gottes; du selbst bist dir dein Gott, dein Heiland und
dein Erlöser.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Offenbare mir, was du wahrhaftig liebst, was
du mit deinem ganzen Sehnen suchest und anstrebest, wenn du den wahren Genuß
deiner selbst zu finden hoffest – und du hast mir dadurch dein Leben gedeutet.
Was du liebest, das lebest du. Diese angegebene Liebe eben ist dein Leben und
die Wurzel, der Sitz und der Mittelpunkt deines Lebens.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in:
Die Bestimmung
des Menschen, 3. Buch, Glaube: „Es
ist kein Mensch, der das Böse liebe, weil es böse ist; er liebt in ihm nur die
Vorteile und Genüsse, die es ihm verheißet, und die es ihm, in der
gegenwärtigen Lage der Menschheit, mehrenteils wirklich gewährt.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube:
„Aller Tod in der Natur ist
Geburt, und gerade im Sterben erscheint sichtbar die Erhöhung des Lebens. Es
ist kein tötendes Prinzip in der Natur, denn die Natur ist durchaus lauter
Leben; nicht der Tod tötet, sondern das lebendigere Leben, welches, hinter dem
alten verborgen, beginnt und sich entwickelt. Tod und Geburt ist bloß das
Ringen des Lebens mit sich selbst, um sich stets verklärter und ihm selbst
ähnlicher darzustellen.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube:
„Ich kann mir die gegenwärtige
Lage der Menschheit schlechthin nicht denken als diejenige, bei der es nun
bleiben könne; schlechthin nicht denken als ihre ganze und letzte Bestimmung.
Dann wäre alles Traum und Täuschung; und es wäre nicht der Mühe wert, gelebt,
und dieses stets wiederkehrende, auf nichts ausgehende, und nichts bedeutende
Spiel mitgetrieben zu haben. [...] Ich äße nur und tränke, damit ich wiederum
hungern und dürsten, und essen und trinken könnte, so lange, bis das unter
meinen Füßen eröffnete Grab mich verschlänge, und ich selbst als Speise dem
Boden entkeimte? Ich zeugte Wesen meines Gleichen, damit auch sie essen und
trinken, und sterben, und Wesen ihres Gleichen hinterlassen könnten, die
dasselbe tun werden, was ich schon tat? Wozu dieser unablässig in sich selbst
zurückkehrende Zirkel, dieses immer von Neuem auf dieselbe Weise wieder
angehende Spiel, in welchem alles wird, um zu vergehen, und vergeht, um nur
wieder werden zu können, wie es schon war; dieses Ungeheuer, unaufhörlich sich
selbst verschlingend, damit es sich wiederum gebären könne, sich gebärend,
damit es sich wiederum verschlingen könne? / Nimmermehr kann dies die
Bestimmung sein meines Seins, und alles Seins. Es muß etwas geben, das da ist,
weil es geworden ist; und nun bleibt, und nimmer wieder werden kann, nachdem es
einmal geworden ist; und dieses Bleibende muß im Wechsel des Vergänglichen sich
erzeugen, und in ihm fortdauern, und unversehrt fortgetragen werden auf den
Wogen der Zeit.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube:
„Körperliche Leiden. Schmerz und
Krankheit, wenn sie mich treffen sollten, werde ich nicht vermeiden können zu
fühlen, denn sie sind Ereignisse meiner Natur, und ich bin und bleibe hienieden
Natur; aber sie sollen mich nicht betrüben. Sie treffen auch nur die Natur, mit
der ich auf eine wunderbare Weise zusammenhänge, nicht Mich selbst, das über
alle Natur erhabene Wesen. Das sichere Ende alles Schmerzes und aller
Empfänglichkeit für den Schmerz ist der Tod; und unter allem, was der
natürliche Mensch für ein Übel zu halten pflegt, ist es mir dieser am
wenigsten. Ich werde überhaupt nicht für mich sterben, sondern nur für andere –
für die Zurückbleibenden, aus deren Verbindung ich gerissen werde; für mich
selbst ist die Todesstunde Stunde der Geburt zu einem neuen herrlicheren Leben.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, Drittes Buch, Glaube:
„Meine Welt ist - Objekt und
Sphäre meiner Pflichten, und absolut nichts anderes; eine andere Welt, oder
andere Eigenschaften meiner Welt gibt es für mich nicht; mein gesamtes Vermögen
und alles Vermögen der Endlichkeit reicht nicht hin, eine andere Welt zu
fassen. Alles, was für mich da ist, dringt nur durch diese Beziehung seine
Existenz und Realität mir auf, und nur durch diese Beziehung fasse ich es - und
für eine andere Existenz fehlt es mir gänzlich am Organ.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, Drittes Buch, Glaube:
„ [...] der notwendige Glaube an
unsere Freiheit und Kraft, an unser wirkliches Handeln, und an bestimmte
Gesetze des menschlichen Handelns ist es, welcher alles Bewusstsein einer außer
uns vorhandenen Realität begründet - ein Bewusstsein, das selbst nur ein Glaube
ist, da es auf einen Glauben sich gründet, aber ein aus jenem notwendig
erfolgender Glaube. Wir sind genötigt anzunehmen, dass wir überhaupt handeln,
und dass wir auf eine gewisse Weise handeln sollen; wir sind genötigt, eine
gewisse Sphäre dieses Handelns anzunehmen: diese Sphäre ist die wirklich und in
der Tat vorhandene Welt, so wie wir sie antreffen; und umgekehrt - diese Welt
ist absolut nichts anderes, als jene Sphäre, und erstreckt auf keine Weise sich
über sie hinaus. [...] Wir handeln nicht, weil wir erkennen, sondern wir erkennen,
weil wir zu handeln bestimmt sind; die praktische Vernunft ist die Wurzel aller
Vernunft. Die Handelsgesetze für vernünftige Wesen sind unmittelbar gewiss:
ihre Welt ist gewiss nur dadurch, dass jene gewiss sind. Wir können den
ersteren nicht absagen, ohne dass uns die Welt, und mit ihr wir selbst in das
absolute Nichts versinken; wir erheben uns aus diesem Nichts, und erhalten uns
über diesem Nichts lediglich durch unsere Moralität.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph,
in: Reden an die deutsche Nation, 12: „Das heiligste Amt eines Schriftstellers
ist dies, seine Nation zu versammeln und mit ihr über ihre wichtigsten
Angelegenheiten zu beratschlagen.“ (Unter Beiwerke/Literatur/Philosophie
Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Fichte,
Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Reden an die deutsche
Nation: „Bildung geschieht durch Selbsttätigkeit und zweckt auf Selbsttätigkeit
ab.“ (Unter Beiwerke/Schriften-Archiv/Philosophie – Fichtes „Reden an die
deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge
der Sprache: „Bei allem, was
Sprache heißen soll, wird schlechterdings nichts weiter beabsichtigt, als die
Bezeichnung des Gedankens, und die Sprache hat außer dieser Bezeichnung ganz
und gar keinen Zweck.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge
der Sprache: „Wie verhält sich
dagegen der Mensch ursprünglich gegen den Menschen selbst? Sollte wohl zwischen
ihnen im rohen Naturzustande dasselbe Verhältnis stattfinden, welches zwischen
dem Menschen und der Natur ist? Sollten sie wohl darauf ausgehen, sich selbst
untereinander zu unterjochen, oder, wenn sie sich dazu nicht Kraft genug
zutrauen, einander gegenseitig fliehen? Und doch finden wir, dass die Menschen
sich miteinander vertragen, dass sie sich gegenseitig unterstützen, dass sie in
gesellschaftlicher Verbindung miteinander stehen. Der Grund dieser Erscheinung
muss wohl in dem Menschen selbst liegen: in dem ursprünglichen Wesen desselben
muss sich ein Prinzip aufzeigen lassen, welches ihn bestimmt, sich gegen seinesgleichen
anders zu betragen, als gegen die Natur.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder
der sogenannten Philosophie: „Wenn
es sich so verhält; wenn das menschliche Wissen an sich und seiner Natur nach
solches Stückwerk ist, wie das wirkliche Wissen so vieler Menschen; wenn
ursprünglich eine Menge Fäden in unserem Geiste liegen, die unter sich in
keinem Punkte zusammenhängen, noch zusammengehängt werden können: so vermögen
wir abermals nicht gegen unsere Natur zu streiten; unser Wissen ist, so weit es
sich erstreckt, zwar sicher; aber es ist kein einiges Wissen, sondern es sind
viele Wissenschaften. - Unsere Wohnung stünde dann zwar fest, aber es wäre
nicht ein einiges zusammenhängendes Gebäude, sondern ein Aggregat von Kammern,
aus deren keiner wir in die andere übergehen könnten; es wäre eine Wohnung, in
der wir uns immer verirren, und nie einheimisch werden würden. Es wäre kein
Licht darin, und wir blieben bei allen unseren Reichtümern arm, weil wir
dieselben nie überschlagen, nie als ein Ganzes betrachten und nie wissen
könnten, was wir eigentlich besäßen; wir könnten nie einen Teil derselben zur
Verbesserung des übrigen anwenden, weil kein Teil sich auf das übrige bezöge.
Noch mehr, unser Wissen wäre nie vollendet; wir müssten täglich erwarten, dass
eine neue angeborene Wahrheit sich in uns äußere, oder die Erfahrung uns ein
neues Einfaches geben würde. Wir müssten immer bereit sein, uns irgendwo ein
neues Häuschen anzubauen.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in:
Über die Würde des Menschen: „Das ist
der Mensch; das ist jeder, der sich sagen kann: Ich bin Mensch. Sollte er nicht
eine heilige Ehrfurcht vor sich selbst tragen und schaudern und erbeben vor
seiner eigenen Majestät! – Das ist jeder, der mir sagen kann: Ich bin. – Wo du
auch wohnest, du, der du nur Menschenantlitz trägst; [...] du bist darum doch,
was ich bin: Denn du kannst mir sagen: Ich bin.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph: „Jedes Schreckbild verschwindet, wenn man es
fest ins Auge fast.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph: „Nur
das macht glückselig, was gut ist.“
Filmzitat, aus dem Filmdrama
von 1988 „Die Reise des Mr. Leary“, nach dem Roman von Anne Tyler, in der Regie
von Lawrence Kasdan, ‚Macon Leary‘ alias William Hurt: „Es kommt nicht so sehr
darauf an, wie sehr man jemanden liebt, sondern vielmehr, wer man ist, wenn man
mit jemanden zusammenlebt“ – wer man sein darf, weil es der andere in einem hervorruft...
(Sirius)
Filmzitat, aus dem Film von 1985 „Wetherby – Die Gewalt
vergessener Träume“, Buch und Regie: Sir David Hare, ‚John Morgan‘ alias Tim
McInnerny: „… naja, ich weiß auch nicht … Ich kenne nur Goethe – und Zorn – und
auch Rache – und das Böse – und Begierde. Für mich sind das viel bessere Wörter
als Neurose und Psychologie und Paranoia. Diese alten Wörter – diese guten
alten Wörter haben noch so etwas wie Überzeugungskraft – woran es dem modernen
Sprachsystem heute völlig mangelt. Wir vergraben diese Wörter, diese einfachen
Gefühle, wir vergaben sie immer tiefer und dieser ganze Überbau, aus dem unser
Jahrhundert besteht, wird diese Gefühle nicht ausmerzen können.“
Filmzitat, aus dem französischen Filmklassiker von 1981
„Diva“, Regie: Jean-Jacques Beineix, Produktion: Irène und Serge Silbermann
Film, ‚Cynthia Hawkins‘ alias Wilhelmenia Fernandez: „Der Kommerz hat sich der
Kunst unterzuordnen, nicht umgekehrt die Kunst dem Kommerz!“
Filmzitat, aus dem Schwarzweiß-Spielfilm von
1945 nach Carl Zuckmayers gleichnamigen Drama „Des Teufels General“, in der
Regie von Helmut Käutner, ‚Harry Harras‘ alias Curt Jürgens: „Das Böse in der
Welt lebt nicht durch die, die Böses tun, es lebt durch die, die Böses dulden.“
Filmzitat, aus der
Filmbiographie von 2017 „Professor Marston & the Wonder Women“, in der
Regie von Angela Robinson, ‚Dr. William Moulton Marston‘ alias Luke Evans:
„Dominanz, Initiative, Stetigkeit, Gewissenhaftigkeit: Alle menschlichen
Beziehungen unterteilen sich in das Zusammenspiel zwischen diesen Kategorien
der Emotionen. Der Mensch ist am glücklichsten, wenn er sich einer liebenden
Autorität unterwirft. Dieser Autorität soll sich der Mensch freiwillig
unterwerfen. Es soll seine Idee sein. Schwierig wird es, wenn der Mensch zu
etwas gezwungen wird, das er nicht machen will. Denn das – wäre lediglich
Gewissenhaftigkeit. Wenn sich jemand nur fügt, statt sich zu unterwerfen, dann
ist er nicht mehr glücklich, er wird unterdrückt. Das kann zu Feindseligkeit
führen, das führt zu Extremen, zu einer Straftat, Krieg oder Faschismus. – Wie
vermeidet man Gewissenhaftigkeit: sie findet doch in nahezu jeder Situation
Anwendung? – Durch Initiative: Initiative heißt, jemanden zu Ihrer Denkweise zu
verleiten. Sie dominieren und zwar umfassend: und was Sie wollen, wird auch der
andere wollen und er wird es Ihnen mit Vergnügen geben. Das, verehrte Damen,
ist der Schlüssel zum Leben, zur Liebe, zu Glückseligkeit und Frieden... Frauen
sind in der Initiative besser als Männer…“
Filmzitat, aus der US-amerikanischen
Filmsatire „Network“, 1976, Regie: Sidney Lumet, ‚Howard Beale‘ alias Peter
Finch: „Ihr habt zwar schöne Fassaden, dahinter aber wuchern eure Lügen, eure
Dummheiten, eure Unmenschlichkeit!“
Filmzitat, Dialog aus dem Film „The Great Debaters“ („Die
Macht der Worte“), zwischen Schülern und Lehrer, ‚Melvin B. Tolson‘ alias Denzel
Washington: „Wer ist der Richter? - Der Richter ist Gott. - Warum ist er der
Richter? - Weil er entscheidet, wer gewinnt oder verliert - nicht dein Gegner.
- Wer ist dein Gegner? - Er existiert nicht. - Warum existiert er nicht? - Weil
er lediglich ein Widerspruch zu deiner (meiner) Wahrheit ist.“
Finck, Werner Paul Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller: „Man
hört am Lachen, wenn der Spaß aufhört.“
Finck, Werner Paul
Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller:
„Ruhe ist das Teuerste, was es heutzutage zu kaufen gibt.“
Fischart, Johann Baptist
Friedrich (1547-1591), frühneuhochdeutscher Schriftsteller und
Satiriker, in: Kehrab: „Wer über sich haut – weißt du das nicht? / dem fallen
die Späne ins Gesicht.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller
und Romancier, an Louise Colet am 09.12.1852: „Der Verfasser soll in seinem
Werke sein wie Gott im Weltall: Überall gegenwärtig und nirgends sichtbar.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier,
in: Madame Bovary: „Aber ist es
nicht oft so, daß ein übervolles Herz mit den banalsten Worten nach Ausdruck
sucht? Und vermag denn jemand genau zu sagen, wie groß sein Wünschen und
Wollen, seine Innenwelt, seine Schmerzen sind? Des Menschen Wort ist wie eine
gesprungene Pauke, auf der wir eine Melodie heraustrommeln, nach der kaum ein
Bär tanzt, während wir die Sterne bewegen möchten.“
Flaubert, Gustave (1821-1880),
französischer Schriftsteller und Romancier, in: Madame Bovary: „Künftiges Glück ist wie ein tropisches
Gestade: es sendet weit über den Ozean, der noch dazwischen liegt, seinen lauen
Erdgeruch herüber, balsamischen Duft, von dem man sich berauschen läßt, ohne
den Horizont nach dem Woher zu fragen.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Das Wahre gibt es nicht! Es gibt nur
verschiedene Arten des Sehens.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller
und Romancier: „Der Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel
werden.“
Flaubert,
Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Es gibt
vielleicht Frauen ohne Fehler. Aber es gibt sicher Frauen, deren größter Reiz
in der Vollkommenheit ihrer Fehler liegt.“
Fleming, Paul (1609-1640), deutscher Arzt und Dichter, gilt als einer
der bedeutendsten Lyriker des deutschen Barock: „Brauch der Zeit! Die leichten
Stunden / schießen schneller als kein Fluß. / Zeit hat Flügel angebunden, /
Glücke geht auf glattem Fuß. / Gott weiß, was wir morgen machen, / heute laß
uns lustig sein. / Trauern, Frohsinn, Weinen, Lachen / ziehn bald bei uns aus,
bald ein. / Wohl dem, welcher ist vergnüget, / wie sich sein Verhängnis füget.“
Foerster, Karl (1874-1970), bedeutender deutscher Gärtner, Staudenzüchter,
Garten-Schriftsteller, Garten-Philosoph: „Ordnung ist das Festgewand des
Alltags.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in: Cécile: „Der Mensch lebt, um seine Pflicht zu tun und
zu sterben. Und das zweite beständig gegenwärtig zu haben erleichtert einem das
erste.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in: Der Stechlin: „Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt
nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker,
in einem Brief
an seine Schwester am 22. Dezember 1875: „Das meiste in der Welt ist Schwindel und der ästhetische Schnickschnack
schon ganz gewiß. Es kommt auf ganz andre Dinge an, was nur von halbgebildeten
Schwabbelmeiers bestritten werden kann; wer ernsthaft in Kunst und Wissenschaft
steht, weiß am besten, daß es mit der Phrase nicht getan ist, und daß Haus und
Herd, Familie und Vermögen die Dinge sind, um die sich realiter die irdischen
Interessen drehn. Und mit diesen Interessen auch das Glück. Denn was nicht
interessiert, kann auch nicht glücklich machen. Es ist ein Gewinn, ein
Fortschritt, die Dinge des Lebens aus diesem Gesichtspunkte anzusehn, und nur
das eine muß gewünscht werden, daß diese realen Güter einem auch wirklich echt
und auskömmlich geboten werden. Davon hängt alles ab. So ist es denn mein
aufrichtiger Wunsch, daß die Liebe Deines Mannes Dir bleiben, das Geschäft
prosperieren, das kleine, junge Leben gedeihen möge. Hast Du dies, so hast Du
alles. Der Rest ist Flitter.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und
Apotheker, in seinen Briefen: „Nachgiebigkeit gegen Unverschämtheit führt doch
immer zuletzt zum Bruch, und es ist besser und anständiger, gleich zu brechen.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und
Apotheker: „Der Freie nur ist treu.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und
Apotheker: „Ich glaube an die Wahrheit. Sie zu suchen, nach ihr zu forschen in
und um uns, muss unser höchstes Ziel sein. Damit dienen wir vor allem dem
Gestern und dem Heute. Ohne Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen
Bestand. Fürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. Denn nichts ist auf
dieser Welt so gehasst und gefürchtet wie die Wahrheit. Letzten Endes wird
jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen wie die Nacht vor dem Tag!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Was wäre aus der Welt
geworden, wenn es nicht zu allen Zeiten tapfere, herrliche Menschen gegeben
hätte!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Wer schaffen will, muss
fröhlich sein.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung, in: Erfolg im Leben: „Die Zeit ist gekommen, um die
aussaugende, tötende Arbeit aus dem werktätigen Leben zu entfernen. Wir werden
solange kein Kulturvolk sein, bis nicht die Tretmühle aus dem Tagewerk entfernt
worden ist.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der
Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Jeder, der aufhört zu
lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der
weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung: „Nachahmung führt leicht zur Selbsttäuschung.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein
Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“
Forrester, Viviane (1925-2013), französische Schriftstellerin, Essayistin, Literaturkritikerin,
in: Der Terror der Ökonomie, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1989, S. 206:
„Das Risiko der Klarheit einzugehen, das Risiko einzugehen, die Dinge zunächst
einmal nur festzustellen, ist … das einzige Verhalten, das unsere Zukunft
schützt, indem es sich der Gegenwart stellt.“
France, Anatole (1844-1924),
französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921, in: Die rote Lilie: „Bücher sind immer langweilig. Aber die
Menschen sind noch langweiliger – und dabei viel anspruchsvoller.“
France, Anatole (1844-1924),
französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Die Wahrheit ist: das Leben ist entzückend,
schrecklich, charmant, grauenvoll, süß, bitter, und das ist alles.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller,
Literaturnobelpreis 1921: „Es ist gut, wenn das Herz naiv ist, aber nicht der
Kopf.“
France, Anatole (1844-1924),
französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Es liegt eben in der menschlichen Natur,
vernünftig zu denken und unlogisch zu handeln.“
France, Anatole (1844-1924),
französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Unwissen ist die Vorbedingung, ich sage
nicht zum Glück, sondern zum Leben selbst. Wenn wir alles wüßten, könnten wir
das Leben nicht eine Stunde lang ertragen.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin,
Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Jeder Mensch, gleich wie er lebt, ist ein
Stück weit Opfer und ein Stück weit Täter. Es ist die Dimension, die den
Unterschied macht.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin,
Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Wer sich weiterentwickeln will, wird es
sich immer schwerer machen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse (sinngemäß, aber
über wen ausgesagt?): Mich hat vor allem diese Essenz seiner ganzen Philosophie
in Bann gezogen, die Entdeckung der mächtigsten Kraft in uns Menschen: der
sinnstiftenden Intention am Grunde jeder ureigenen Existenz.
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, in einem Interview:
„... wenn wir Menschen wieder auf SINN ausrichten – sie finden ihn nicht >in
sich< – so wie die Selbstverwirklichungstheoretiker es behaupten.
Selbstverwirklichung ist nur zu haben auf dem Umweg über Selbsttranszendenz,
auf dem Umweg über den Dienst an einer Sache oder in Liebe zu einer Person.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Die letzte der menschlichen Freiheiten
besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Es gilt, die Trotzmacht des Geistes zu
entwickeln: die Fähigkeit, im richtigen Augenblick ‚Nein‘ zu sagen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Wir müssen den
Menschen so nehmen, wie er sein soll, damit er wird, was er sein könnte.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Schriftsteller, Verleger, Buchdrucker,
Naturwissenschaftler, Erfinder, Diplomat und Staatsmann, gehört zu den
Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika: „Verlorene Zeit wird nie wiedergefunden.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Schriftsteller, Verleger, Buchdrucker,
Naturwissenschaftler, Erfinder, Diplomat und Staatsmann, gehört zu den
Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika: „Zufriedenheit ist der Stein
der Weisen. Zufriedenheit wandelt in Gold, was immer sie berührt.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer
Staatsmann: „Der Betrug ist immer in Eile. Lass dir Zeit! Great haste makes
great waste.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer
Staatsmann: „Ein wahrhaft großer Mensch
wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“
Franz, Robert (Robert Franz Julius Knauth, 1815-1892),
deutscher Komponist und Dirigent: „Es war von jeher das Schicksal aller edel
angelegter Naturen, für die Ideale, die sie innerlich beseligen, äußerlich zu
leiden.“
Franziskus, Papst (*1936), Priester, Erzbischof, Kardinal, seit 2013 das 266. Oberhaupt der
römisch-katholischen Kirche, in seiner Enzyklika Laudato si (‚Gelobt seist du‘)
von 2015 (auch im Ordner Bewußtsein-Spiritualität verfügbar) als „Gebet für
unsere Erde“: „Allmächtiger Gott, / der du in der Weite des Alls gegenwärtig
bist / und im kleinsten deiner Geschöpfe, / der du alles, was existiert, / mit
deiner Zärtlichkeit umschließt, / gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, / damit
wir das Leben und die Schönheit hüten. / Überflute uns mit Frieden, / damit wir
als Brüder und Schwestern leben / und niemandem schaden. / Gott der Armen, /
hilf uns, / die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, / die so wertvoll sind
in deinen Augen, / zu retten. / Heile unser Leben, / damit wir Beschützer der
Welt sind / und nicht Räuber, / damit wir Schönheit säen / und nicht
Verseuchung und Zerstörung. / Rühre die Herzen derer an, / die nur Gewinn
suchen / auf Kosten der Armen und der Erde. / Lehre uns, / den Wert von allen
Dingen zu entdecken / und voll Bewunderung zu betrachten; / zu erkennen, daß
wir zutiefst verbunden sind / mit allen Geschöpfen / auf unserem Weg zu deinem
unendlichen Licht. / Danke, daß du alle Tage bei uns bist. / Ermutige uns bitte
in unserem Kampf / für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.“
Françoise
d’ Aubigné, Marquise de Maintenon (1635-1719), gilt als letzte Mätresse Ludwigs
XIV. von Frankreich und als seine zweite Gemahlin in geheimgehaltener
morganatischer Ehe (hier ihr Wikipediaeintrag): „Man verzählt sich stets, wenn man mit
Angst und Hoffnung rechnet.“
French, Marilyn (1929-2009),
US-amerikanische Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin, Feministin: „Wovor
fürchten wir uns und warum? Unsere Ängste sind ein Schatzhaus an
Selbsterkenntnis, wenn wir sie erforschen.“
Freud, Sigmund (1856-1939), weltbekannter österreichischer
Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer
der Psychoanalyse: „Die Wollust ist die Prämie der Natur für die Mühen von
Zeugung und Geburt.“
Freud, Sigmund (1856-1939), österreichischer Neurologe,
Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer der
Psychoanalyse; er soll in etwa gesagt haben: Da wo die Männer lieben, begehren
sie nicht und da wo sie begehren, können sie nicht lieben.
Frey, Johann
Gottfried (1762-1831), preußischer Verwaltungsbeamter: „Zutrauen veredelt
den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.“
Freytag, Gustav (1816-1895), bedeutender deutscher Dichter,
Schriftsteller, Kulturhistoriker, Mitglied des Reichstags, Ritter der
Friedensklasse und Träger der höchsten königlich-preußischen
Tapferkeitsauszeichnung ‚Pour le Mérite‘:
„Freude ist ein Licht, das einen mit Hoffnung, Zuversicht und Liebe erfüllt.“
Freytag, Gustav (1816-1895), bedeutender deutscher Dichter, Schriftsteller, Kulturhistoriker,
Mitglied des Reichstags, Ritter der Friedensklasse und Träger der höchsten
königlich-preußischen Tapferkeitsauszeichnung ‚Pour le Mérite‘: „Menschliches
Glück wird in großem Ausmaß dadurch bestimmt, wieviel Liebe wir verschenken und
empfangen.“
Fried, Erich (1921-1988), österreichischer Schriftsteller, Hauptvertreter der politischen
Lyrik der Nachkriegszeit, Übersetzer, Essayist: „Wer will, daß die Welt so
bleibt, wie sie ist, der will nicht, daß sie bleibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Das Wiedererkennen Gottes in der Welt ist die eigentümliche
Fähigkeit und Begabung jedes großen Menschen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Die Aufgabe des großen Philosophen besteht nicht darin, korrekt
zu schließen, sondern die Stimme seiner Zeit zu sein, das Weltgefühl seiner
Epoche in ein System zu bringen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Eine Dichtung ist nichts anderes als eine Aufforderung an das
Publikum, zu dichten. Je mehr Spielraum sie gewährt, je mehr Stellen sie offen
läßt, desto bedeutender ist sie. In jedem Verstehen erwächst ihr ein neuer
Dichter. Tausend Auffassungen sind möglich, und alle sind sie richtig.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Selig sind die Stunden der Untätigkeit, denn in ihnen arbeitet
unsere Seele.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist,
Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler,
Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte der
Neuzeit‘: „Wir sind schließlich alle nur Plagiatoren des Weltgeistes,
Sekretäre, die sein Diktat niederschreiben; die einen passen besser auf, die
anderen schlechter: Das ist vielleicht der ganze Unterschied.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Aller Fortschritt
zersetzt, trennt, löst auf, zersplittert kompakte Solidaritäten, zerreißt
althergebrachte Zusammenhänge, zerstört, sprengt in die Luft. Aller Fortschritt
hat das Thema, das Dasein zu irrrationalisieren, es widerspruchsvoller und
fragwürdiger, tiefer und bodenloser zu machen.
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das, was war, wirkt
auf uns allemal tiefer als das, was ist.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Das Leben ist für den Alltagsmenschen ein wissenschaftliches
Problem, für das Talent ein künstlerisches und für das Genie ein religiöses.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Der echte Philosoph ist dem Künstler viel
verwandter, als allgemein angenommen wird. Das Leben gilt ihm ebenso wie diesem
als Spiel, und er sucht die Spielregeln zu ergründen – nicht mehr. Auch er
erfindet und gestaltet, aber während der Künstler möglichst viele und
vielfältige Individuen abzubilden sucht, zeichnet der Denker immer nur einen
einzigen Menschen – sich selbst, den aber in seiner ganzen Vielartigkeit. Jede
tief empfundene Philosophie ist nichts anderes als ein autobiographischer
Roman.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Die neuen Gedanken
kommen fast immer nur von Außenseitern. Der Fachmann, auch der geistig
überlegenste, steht immer zu sehr in seinem Berufskreise, er ist daher fast nie
in der Lage, eine wirkliche Revolution hervorzurufen: er kennt die Tradition zu
genau und hat, ob er will oder nicht, zu viel Respekt vor ihr. Auch weiß er
zuviel Einzelheiten, um die Dinge noch einfach genug zu sehen, und gerade damit
fehlt ihm die erste Bedingung jeder wirksamen Neuentdeckung: denn wertvoll und
fruchtbar sind immer nur die einfachen Gedanken.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Kultur ist und bleibt nun einmal das Gegenteil von Natur.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Man kann aus einem
Wischlappen keinen Funken schlagen.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nichts ist im
Menschen, auch im scheinbar aufgeklärtesten, fester verwurzelt als der Glaube
an irgendwelche Autoritäten.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nun, in der Natur wird nichts als Unsinn
getrieben. Die Schmetterlinge tanzen, die Käfer musizieren, der Pfau schlägt
sein Rad, der Hahn benimmt sich gräßlich albern, und unser nächster Verwandter,
der Affe, hat nichts als Schabernack im Kopf. ... Ich glaube, daß einem
Apfelbaum seine Äpfel ziemlich unwichtig sind und er seinen Hauptspaß im Blühen
und Duften und derlei zwecklosem Unsinn findet. Im Grunde ist es unter den Menschen
auch nicht anders. Alles wirklich Wertvolle ist aus einer Spielerei
hervorgegangen. ... Ja, man kann soweit gehen zu sagen: Ein Mensch, der nicht
weiß, daß er ein Narr ist, ist nicht nur kein Künstler, sondern versteht
überhaupt nichts vom Leben.“
Friedell, Egon (eigentlich:
Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller,
Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier;
sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Psychologie ist die
Wissenschaft von der Seele dessen, der sie betreibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was den Dilettantismus anlangt, so muß man
sich klarmachen, daß allen menschlichen Betätigungen nur so lange eine
wirkliche Lebenskraft innewohnt, als sie von Dilettanten ausgeübt wird. Nur der
Dilettant, der mit Recht auch Liebhaber, Amateur genannt wird, hat eine
wirkliche menschliche Beziehung zu seinen Gegenständen, nur beim Dilettanten
decken sich Mensch und Beruf; und darum strömt bei ihm der ganze Mensch in
seine Tätigkeit und sättigt sie mit seinem ganzen Wesen, während umgekehrt
allen Dingen, die berufsmäßig betrieben werden, etwas im üblen Sinne
Dilettantisches anhaftet: irgendeine Einseitigkeit, Beschränktheit,
Subjektivität, ein zu enger Gesichtswinkel.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Was ist alle Kunst? Sie gestaltet unsere Sehnsucht.“
Friedrich, Caspar David (1774-1840), bedeutendster Maler und Zeichner der deutschen
Frühromantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge am stärksten beeinflußte;
die Natur hatte in seinen Werken oft einen metaphysisch-transzendenten
Charakter: „Der Maler soll nicht
bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er
aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht.
Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur
Kranke und Tote erwartet.“
Friedrich II. (Friedrich
der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘,
1712-1786), ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg,
entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern: „Ich bedaure alle Tage meines Lebens,
welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine
Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebenso wenig die
durchdringende Schärfe des Verstandes.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und
Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender
Schweizer Schriftsteller: „Muße und
Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe, in: Die Kunst des Liebens, 1956: „Liebe ist nur möglich, wenn
sich zwei Menschen aus der Mitte ihrer Existenz heraus miteinander verbinden,
wenn also jeder sich selbst aus der Mitte seiner Existenz heraus erlebt. Nur
dieses Leben aus der Mitte ist menschliche Wirklichkeit, nur hier ist
Lebendigkeit, nur hier ist die Basis für die Liebe. Die so erfahrene Liebe ist
eine ständige Herausforderung; sie ist kein Ruheplatz, sondern bedeutet, sich
zu bewegen, zu wachsen, zusammenzuarbeiten. Ob Harmonie waltet oder ob es
Konflikte gibt, ob Freude oder Traurigkeit herrscht, ist nur von sekundärer
Bedeutung gegenüber der grundlegenden Tatsache, daß zwei Menschen sich vom
Wesen ihres Seins her erleben, daß sie miteinander eins sind, indem sie mit
sich selbst eins sind, anstatt vor sich selber auf der Flucht zu sein. Für die
Liebe gibt es nur einen Beweis: die Tiefe der Beziehung und die Lebendigkeit
und Stärke in jedem der Liebenden. Das allein ist die Frucht, an der die Liebe
zu erkennen ist.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker,
Philosoph und Sozialpsychologe: „Die besondere Bedeutung von Gott hängt davon
ab, was das wünschenswerteste Ding für die jeweilige Person ist.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer
Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die Zerstörung ist die
Kreativität der Hoffnungslosen und Verkrüppelten, sie ist die Rache, die das
ungelebte Leben an sich selber nimmt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer
Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Ich werde nur nach sehr viel
Übung ein Meister in dieser Kunst werden.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe: „Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel
gibt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe: „Nicht nur Medizin, Technik und Malerei sind Künste. Leben an
sich ist eine Kunst.“
Frommel, Emil Wilhelm (1828-1896), deutscher evangelischer Theologe und Volksschriftsteller,
Dichter, Hofprediger, Militäroberpfarrer, Erzieher der kaiserlichen Prinzen in
Plön: „Nur jeden Tag eine halbe Stunde gesät für andere, und du wanderst im
Alter durch ein Ährenfeld der Liebe, der Freundschaft und der Freude.“
Fu-Kiang, chinesischer Meister: „Ein Teppich lag auf einem
Weg, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war er grau und Staub wie der
Weg. Da sprach ich zu meiner Seele: Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du
den Markt und die Ereignisse des Marktes über dich gehen läßt.“
Fulbright, James William (1905-1095), US-amerikanischer demokratischer Politiker: „Langsam
aber unverkennbar erliegen wir dem Hochmut der Macht.“
Fulda, Ludwig Anton Salomon (1862-1939, Freitod), bedeutender deutscher Bühnenautor, Dichter und
Übersetzer zwischen 1888 und 1932, in seinen Sinngedichten: „Ihr wärt modern?
Daß doch die schlimme / Verwechslung immer mehr gedeiht! / Ihr lauscht des
Tages lauter Stimme / und überhört den Ruf der Zeit.“
Fulghum, Robert: „Träume
sind mächtiger als Tatsachen.“ - Und wir die Baumeister und Bewohner der neuen
Welten, geschaffen aus dem Spirit unserer Herzen und Hände.
Fuller, Richard Buckminster (1895-1983), amerikanischer
Architekt, Konstrukteur, Designer, Visionär, Philosoph und Schriftsteller: „Man
schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu
verändern, baut man neue Modelle, die das Alte überflüssig machen.“
Fuller, Thomas (1608-1661), englischer Historiker: „Besonnenheit ist die seidene Schnur, die
durch die Perlenkette aller Tugenden läuft.“
Füssel, Dietmar (*1958),
österreichischer Schriftsteller: „Der Preis der Freiheit ist der Verzicht auf
Bequemlichkeit.“
Gadamer, Hans-Georg (1900-2002), deutscher Philosoph: „Ein Dialog setzt voraus, dass der andere
recht haben könnte.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller
in der Zeit der Aufklärung: „Die innere Heiterkeit des Menschen, die wahre
Heiterkeit, entsteht nur, wenn der Mensch sich für die Gegenwart und Zukunft in
Ruhe und Sicherheit weiß.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller in der
Zeit der Aufklärung: „Furcht und Habgier sind die Ursachen der Grausamkeit.“
Galilei, Galileo (1564-1642), italienischer Philosoph, Physiker, Mathematiker und
Astronom: „Die eitle Einbildung, man
verstehe alles, kann ja nur daher kommen, dass man nie etwas verstanden hat.
Denn wer nur ein einziges Mal das Verständnis einer Sache erlebt hat, wer
wirklich geschmeckt hat, wie man zum Wissen gelangt, der weiß auch, dass er von
der Unendlichkeit der übrigen Wahrheiten nichts weiß.“
Galilei, Galileo (1564-1642), italienischer Philosoph, Physiker, Mathematiker und Astronom:
„Man
kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm helfen, es in sich selbst zu
entdecken.“
Galsworthy, John (1867-1933), englischer Schriftsteller und
Dramatiker, Literaturnobelpreis 1932: „Gerade das, was wir am sehnlichsten
gewünscht haben, muß uns schließlich versklaven.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des
Starken.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Unterschied zwischen
dem, was wir tun und dem, was wir in der Lage wären zu tun, würde genügen,
um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist,
Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Die Erde ist groß genug für die
Bedürfnisse aller Menschen - aber nicht groß genug für die Gier Einzelner.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Du musst die Veränderung
sein, die Du in der Welt sehen willst.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und
Pazifist: „Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu
verletzen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.“
Gandhi,
Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer,
Asket und Pazifist: „Gott hat keine
Religion.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Lerne, als ob du ewig lebtest; lebe, als ob du morgen sterben müßtest.“
– Oder auch in dieser Fassung: „Lebe, als ob du morgen sterben müßtest, als
hättest du erkannt, daß du ewig lebst.“ (Wird in anderen Publikationen auch
Rabindranath Tagore, Erasmus von Rotterdam oder ((für mich allerdings eher unwahrscheinlich, da er östlichen
Religionen oder Lehrgebäuden skeptisch gegenüberstand)) Edmund Rich zugeschrieben; leider liegt uns das Original
bzw. die Quelle nicht vor.)
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und
Pazifist: „Sieh auf die Natur: Sie ist beständig in Aktion, steht nie still und
doch schweigt sie.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wahre Zivilisation besteht nicht in der Vervielfachung der Bedürfnisse,
sondern in freiwilliger, wohlüberlegter Einschränkung der Wünsche.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wenn ein Schwächling sich im Kampf nicht wehrt, ist es keine
Gewaltlosigkeit, sondern Feigheit. Wenn ein Starker sich im Kampf nicht wehrt, so
ist es Gewaltlosigkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wer Unrecht, das ihm
zugefügt wird, schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist,
Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wo man nur die Wahl hat zwischen
Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Zuerst ignorieren sie dich,
dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“
(Dieser Gandhi zugeschriebene Satz geht zurück auf eine Rede des
US-Gewerkschafters Nicholas Klein auf dem Gewerkschaftstag 1918 der Amalgamated
Clothing Workers of America: „Und, liebe Freunde, in dieser Geschichte findet ihr
die Historie unserer gesamten Bewegung wieder: Zuerst ignorieren sie dich. Dann
machen sie dich lächerlich. Dann greifen sie dich an und wollen dich
verbrennen. Und dann errichten sie dir Denkmäler. Und das ist genau das, was
den vereinigten Arbeitern der Bekleidungsindustrie Amerikas passieren wird.“
Vgl.: https://de.wikiquote.org/wiki/Mahatma_Gandhi.)
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer
Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen, Die Tatsache
der Überfüllung: „Die Gesellschaft ist
immer eine dynamische Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen.“
Gasset, José Ortega
y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der
Aufstand der Massen: „Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl
aber, was wir lassen müssen.“
Gasset, José Ortega
y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in „Der
Aufstand der Massen“ (Die Barbarei des Spezialistentums): „Der Spezialist ist
nicht gebildet; denn er kümmert sich um nichts, was nicht in sein Fach schlägt.
Aber er ist auch nicht ungebildet; denn er ist ein Mann der Wissenschaft und
weiß in seinem Weltausschnitt glänzend Bescheid. Wir werden ihn einen gelehrten
Ignoranten nennen müssen, und das ist eine überaus ernste Angelegenheit; denn
es besagt, dass er sich in allen Fragen, von denen er nichts versteht, mit der
ganzen Anmaßung eines Mannes aufführen wird, der in seinem Spezialgebiet eine
Autorität ist.“
Gasset, José
Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist: „Die
erste künstlerische Tat des Menschen war, zu schmücken und vorzüglich seinen
eigenen Leib zu schmücken. Im Schmuck, der Erstgeborenen der Künste, finden wir
den Keim aller anderen.“
Gasset, José Ortega
y (1883-1955), spanischer Philosoph, Soziologe, Essayist: „Es ist nicht
möglich, daß ein Glaube stirbt; es sei denn daß ein neuer geboren würde.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und
Soziologe: „Der Zyniker, dieser Schmarotzer der Zivilisation, lebt davon, sie
zu verneinen, weil er überzeugt ist, dass sie ihn nicht im Stich lassen wird.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und
Soziologe: „Es ist nötig, dass alle Rettungsringe um den Menschen her versagen,
dass er nichts findet, woran er sich klammern kann. Dann werden seine Arme sich
wieder rettend regen.“
Gautier, Théophile (1811-1872), französischer Schriftsteller: „Wer das Leben genießen will, muß sich immer vor Augen halten: Geboren
werden bedeutet nur, zu sterben beginnen.“
Gawain, Shakti (1948-2018), eine der bekanntesten Autorinnen des
New Age: „Das Universum wird Dich dafür belohnen, daß Du um seinetwillen Risiken
auf Dich genommen hast.“
Gehlen, Arnold Karl Franz (1904-1976), deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe, galt als
Gegenspieler T. W. Adornos: „... teuflisch ist, wer das Reich der Lüge
aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Distichen vom
Strande der See 11: „Harret nur aus! Zwar folgt auf den Fortschritt ewig der
Rückschlag,/ doch er verbraust, und es bleibt immer ein Rest des Gewinns.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Juniuslieder, An
den Schlaf: „Hoch vor allen / Gaben der Himmlischen /sei mir gepriesen / du,
der Seele / labendes Wasser / gliederlösender / heiliger Schlaf.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Lieder aus alter
und neuer Zeit, 25: „Wie viel ich Täuschung auch erfuhr / im Leben und im
Lieben, / du bist mir allezeit, Natur, / du bist mir treu geblieben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner
Dichterkreis I, Gegen den Strom: „Die Freiheit hab ich stets im Sinn getragen,/
doch hass ich eins noch grimmer als Despoten:/ Das ist der Pöbel, wenn er sich
den roten/ zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner
Dichterkreis I, Spätherbstblätter, Sprüche 3: „Des Schülers Kraft entzündet
sich am Meister; doch schürt sein jugendlicher Hauch / zum Dank des Meisters
Feuer auch.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis
I: „Dem Aste gleich, darauf der Vogel schlummert, ist/ erlernte Weisheit dir
ein Halt bei stiller Frist./ Doch in der Zeit des Sturms zerbricht gar leicht
der Ast -/ weh dir, wenn du alsdann nicht selber Flügel hast!“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner
Dichterkreis I: „Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik,/ zu nah beschaut
verwirrt es nur den Blick;/ willst du des Ganzen Art und Sinn verstehn,/ so
musst du’s, Freund, aus rechter Ferne sehn.“
Geibel, Franz
Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und
klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I: „Weißt du doch, der
Rosenzeit / folgt die Sonnenwende, / und die Liebe lohnt mit Leid / immerdar am
Ende.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe: Glaube, dem die Tür versagt, / steigt als
Aberglaub‘ ins Fenster. / Wenn die Götter ihr verjagt, / kommen die Gespenster.
Geibel, Franz
Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und
klassischer Philologe: „O, welche Zauber liegen in diesem kleinen Wort:
daheim.“
Geißler, Horst Wolfram (1893-1983), deutscher
Schriftsteller, in: Ein schwarzes und ein weißes: „Sie werden stets bemerken,
daß auch das Leben für seine Geschichten nur selten einen ordentlichen Schluß
zustande bringt. Mir scheint, es ist sich dieses Mangels an Talent bewußt und
hat deshalb die Dichter erfunden, damit sie es besser machen und einen Sinn
hineinbringen.“
Geißler, Horst Wolfram (1893-1983), deutscher Schriftsteller:
„Wenn man den richtigen Menschen findet, braucht es keiner Worte, um sich
auszusprechen.“
Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769), deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung, galt
als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller: „Der Eifer bei der
Arbeit bewirkt oft in einer Stunde mehr als der mechanische schläfrige Fleiß in
drei Stunden.“
Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769), deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung, galt
als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller: „Genieße, was dir Gott
beschieden, / entbehre gern, was du nicht hast; / ein jeder Stand hat seinen Frieden,
/ ein jeder Stand hat seine Last.“
George, Henry St. (wahrscheinlich: Henry St. George Tucker senjor, 1780-1848), US-amerikanischer
Politiker und Jurist, von 1815-1819 Mitglied im US-Repräsentantenhaus: „Freiheit
ist für die Gesellschaft, was die Gesundheit für Einzelne ist.“
Gerhard, Paul (1607-1676), evangelisch-lutherischer Theologe,
gilt darüber hinaus als bedeutendster deutschsprachiger Kirchenlieddichter,
Sommerlied: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit /
an deines Gottes Gaben. / Schau an der schönen Gärten Zier / und siehe, wie sie
mir und dir / sich ausgeschmücket haben.“
Gerok, Friedrich
Karl von (1815-1890), evangelischer Theologe, in: Palmblätter: „Dein
wahres Glück, o Menschenkind, / o glaube doch mitnichten, / daß es erfüllte
Wünsche sind: / es sind erfüllte Pflichten.“
Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871), Literaturhistoriker, Publizist, Herausgeber,
nationalliberaler Politiker: „Die Zeichen des Beifalls sind mir ebensoviel
schmerzliche Zeichen davon, daß das einfachste Handeln nach Pflicht und
Gewissen unter uns auffällig und selten ist.“
Getty, Jean
Paul (1892-1976), US-amerikanischer Öl-Tycoon, Industrieller und
Kunstmäzen: „Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag.
Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag überflüssig.“
Ghose, Aurobindo (Sri Aurobindo, 1872-1950), indischer Politiker, Philosoph,
Hindu-Mystiker, Yogi und Guru: „Gott ist unendliche Möglichkeit. Deshalb ist
die Wahrheit dynamisch und der Irrtum ihrer Kinder immer gerechtfertigt.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Der
Prophet, Von der Ehe: „Dann sprach al-Mitra wieder und sagte: Und was ist mit
der Ehe, Meister? Und er antwortete und sagte: Ihr wurdet zusammen geboren, und
zusammen werdet ihr für immer bleiben. Ihr werdet zusammen sein, wenn die
weißen Schwingen des Todes eure Tage zerstreuen. Ja, selbst im schweigenden
Gedächtnis Gottes werdet ihr beisammen sein. Aber laßt Raum zwischen euch. Und
laßt die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die
Liebe nicht zur Fessel: Laßt sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern
eurer Seelen sein. Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem
Becher. Gebt einander von eurem Brot, aber eßt nicht vom selben Laib. Singt und
tanzt zusammen und seid fröhlich, aber laßt jeden von euch allein sein, so wie
die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern. Gebt
eure Herzen, aber nicht in des anderen Gewahrsam. Denn einzig die Hand des
Lebens kann eure Herzen umfassen. Und steht zueinander, doch nicht zu dicht beieinander:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und Eichbaum und Zypresse wachsen
nicht jedes in des anderen Schatten.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Bäume sind
Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt. Wir fällen sie und verwandeln
sie in Papier, um unsere Leere darauf auszudrücken.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Der Mensch
besteht aus zwei Teilen: einer wacht in der Dunkelheit, und der andere schläft
im Licht.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Der wahrhaft
große Mensch ist der, der niemanden beherrscht und der von niemanden beherrscht
wird.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Dichtung ist
Anteil an Freude und Schmerz und Wunder, mit ein paar Zutaten aus dem
Wörterbuch.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „In Wahrheit bist
du keinem Menschen etwas schuldig. Du schuldest allen Menschen alles.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Kunst ist ein Schritt
von der Natur zur Unendlichkeit.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Wenn du alle
Geheimnisse des Lebens gelöst hast, sehnst du dich nach dem Tod, denn er ist
nur ein anderes Geheimnis des Lebens. Geburt und Tod sind die beiden edelsten
Ausdrücke für Tapferkeit.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Wenn du das Ende
von dem erreichst, was du wissen solltest, stehst du am Anfang dessen, was du
fühlen solltest.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Wir leben nur, um
Schönheit zu entdecken. Alles andere ist eine Art des Wartens.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Wir sind alle
Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in
Zellen ohne Fenster.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in
einem Brief
an May Ziadeh am 11. Januar 1921: „Das
Leben hört nicht einfach auf an einem bestimmten Ort, May, und dieser
großartige Lebensreigen mit all seiner Schönheit muß ununterbrochen
weiterziehen von einer Ewigkeit zur anderen. Und wir beide, May, die wir das
Leben heiligen und mit all unseren Kräften danach streben, was recht,
segensreich, schön und edel ist, wir, die wir hungern und dürsten nach dem
Bleibenden und Ewigen im Leben, wir wollen weder sagen noch tun, was die Angst
hervorbringt, was die Seele mit Dornen und den Geist mit Bitterkeit erfüllt.
[...] Und wenn wir etwas lieben, May, so halten wir die Liebe für ein Ziel in
sich und nicht für ein Mittel, das wir einsetzen, um etwas anderes zu
erreichen. [...] Und wenn wir uns nach etwas sehnen, so ist die Sehnsucht
selbst für uns eine Gabe und eine Gnade. [...] / Wir beide – Du und ich – wir
können nicht vor dem Angesicht der Sonne stehen und sagen: Wir müssen unserer
Seele Qualen ersparen! Wir können sie gut entbehren! Nein, May, wir können nicht
auf das verzichten, was die Seele wie ein heiliger Sauerteig durchsetzt. [...]
Wir können nicht auf das verzichten, was uns unserem größeren Ich näherbringt
und uns zeigt, was es in unseren Seelen an Kräften, Geheimnissen und Wundern
gibt.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in
einem Brief an May Ziadeh am 26. Februar 1924: „Fürchte nicht die Liebe, May, fürchte nicht die Liebe, Begleiterin
meines Herzens! Wir müssen uns ihr überlassen – trotz allem, was sie mit sich
bringt an Leiden, an Sehnsucht und Einsamkeit, und trotz allem, was sie enthält
an Verwirrung und Zweifel.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler,
Dichter und Philosoph: „Am Grunde des
Herzens jeden Winters liegt ein Frühlingsahnen.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler,
Dichter und Philosoph: „Die Dunkelheit
ist eine Morgendämmerung, die darauf wartet, geboren zu werden.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler,
Dichter und Philosoph: „Erinnerung ist
eine Form der Begegnung.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Mit
einer Weisheit, die keine Tränen kennt, mit einer Philosophie, die nicht zu
lachen versteht, und einer Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt, will ich
nichts zu tun haben.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler,
Dichter und Philosoph: „Schafft Raum in euch und seid nicht beengt! Und versucht, bis zuletzt euer
größeres Selbst zu sein.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer
Maler, Dichter und Philosoph: „Wirklich frei werdet ihr nicht sein, wenn eure
Tage ohne Sorge sind und eure Nächte ohne jeden Wunsch und Kummer, sondern erst
dann, wenn sie euer Leben umfassen und ihr euch dennoch nackt und ungebunden
über sie erhebt.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller,
erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Das
beste Mittel, sich kennenzulernen, ist der Versuch, sich zu verstehen.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller,
erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Es
sind gerade die Inkonsequenzen, die die größten Konsequenzen haben.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller,
erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Man entdeckt neue Länder nicht, ohne daß
man sich damit einverstanden erklärt hat, das Ufer für eine sehr lange Zeit aus
den Augen zu verlieren.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis
1947, in: Falschmünzer I, 12: „Das strahlende Licht ihres Glaubens macht diese
Frommen blind für die Umwelt und für sich selbst. Mir hingegen ist nichts
wichtiger, als klar zu erkennen, was ist, und ich stehe entsetzt vor der
Undurchdringlichkeit der Lüge, in der ein Frommer sich wohlfühlen kann.“
Gilhaus, Hermann-Josef (1933-1993), deutscher Priester und christlicher Autor: „Um andere
aufnehmen zu können, muß man Platz bei sich selber schaffen.“
Ging, I (übersetzt
von Richard Wilhelm, dort ‚Kungtse‘ zitiert; Kapitel 2, 1 Kien: Das
Schöpferische): „Was im Ton übereinstimmt, schwingt miteinander. Was
wahlverwandt ist im innersten Wesen, sucht einander.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat
und Schriftsteller: „Das Gefühl vollständiger Ebenbürtigkeit, das Gefühl der
seelischen und physischen Gemeinschaft mit allen Rassen und Arten, das ist
Unschuld.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Ein ungeklärtes
Geheimnis schenkt uns oft mehr Schönheit und Freiheit, als seine Lösung uns
geben kann.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und
Schriftsteller: „Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.“
Gladkow, Fjodor
Wassilijewitsch (1883-1958), russisch-sowjetischer Schriftsteller: „Die
Seele zu entflammen und Menschen zu formen ist die schwerste und edelste
Kunst.“
Gladstone, William Ewart (1809-1898), liberaler britischer Staatsmann, viermaliger
Premierminister: „Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen, der Staatsmann an
die nächste Generation.“
Gleichen-Rußwurm, Karl Alexander
Freiherr von (Heinrich Adalbert Carl Alexander Konrad
Schiller, Urenkel Friedrich von Schillers, 1865-1947), deutscher
Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer, Kulturphilosoph, in: Kultur- und
Sittengeschichte: „Was nützen dir Liebe, Glück, Bildung, Reichtum, wenn du dir
nicht die Zeit nimmst, sie in Muße zu genießen.“
Gleim, Johann Wilhelm
Ludwig (1719-1803), Dichter der Aufklärung, in: Sinngedichte: „Die Laster
stritten, wer von ihnen/ am eifrigsten gewesen sei,/ dem Bösen in der Welt zu
dienen./ Den Sieg erhielt - die Heuchelei.“
Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803), Dichter der
Aufklärung: „Wer glücklich ist, kann glücklich machen; wer’s tut, vermehrt sein
eigenes Glück.“
Glöckler, Dr. med. Michaela (*1946), anthroposophische
Kinderärztin: „Das Böse ist zugelassen in der Welt – zum Wachstum des
Menschen.“ – „Unser ohnmächtiger Gott – der mit uns gemeinsam einen Weg
geht...“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werther, 20. Dezember: „Sterben! Was heißt das? Siehe, wir träumen,
wenn wir vom Tode reden. Ich habe manchen sterben sehen; aber so eingeschränkt
ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseins Anfang und Ende keinen Sinn hat.
Jetzt noch mein, dein! Dein, o Geliebte! Und einen Augenblick – getrennt,
geschieden – vielleicht auf ewig? – nein, Lotte, nein – wie kann ich vergehen?
Wie kannst du vergehen? Wir sind ja! – vergehen! – was heißt das? Das ist
wieder ein Wort, ein leerer Schall, ohne Gefühl für mein Herz.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 18. Juli: „Wilhelm, was ist unserem Herzen die Welt ohne
Liebe! Was eine Zauberlaterne ist ohne Licht! Kaum bringst du das Lämpchen
hinein, so scheinen dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand! Und wenn’s nichts
wäre als vorübergehende Phantome, so macht’s doch immer unser Glück, wenn wir
wie frische Jungen davor stehen und uns über die Wundererscheinungen entzücken.“
Goethe,
Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften, Charlotte
im Dialog mit Eduard: „So will ich gleich mit einer allgemeinen Bemerkung
anfangen. Die Männer denken mehr auf das Einzelne, auf das Gegenwärtige und das
mit Recht, weil sie zu tun, zu wirken berufen sind; die Weiber hingegen mehr
auf das, was im Leben zusammenhängt, und das mit gleichem Rechte, weil ihr
Schicksal, das Schicksal ihrer Familien an diesen Zusammenhang geknüpft ist,
und auch gerade dieses Zusammenhängende von ihnen gefordert wird.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein,
nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas
gewußt hat.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm
Meisters Wanderjahre: „Der Mensch ist ein beschränktes Wesen, unsere
Beschränkung zu überdenken ist der Sonntag gewidmet.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 10. April 1829 „Der
Mensch ist ein dunkles Wesen. Er weiß nicht, woher er kommt, noch wohin er
geht, er weiß wenig von der Welt und am wenigsten von sich selber.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller, 30.11.1816:
„Zeichnen nötigt zur Aufmerksamkeit, und sie ist doch die höchste aller
Fähigkeiten.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 08.06.1787, Rom: „Es ist
nichts groß als das Wahre, und das kleinste Wahre ist groß.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 12.09.1780: „Neurdings
hab ich mir’s zur Richtschnur gemacht: In Sachen, die ich nicht verstehe, und
es tut einer, das ich nicht begreife, so macht er’s dumm und greift’s
ungeschickt an; denn das, was schicklich und recht ist, begreift man auch in
unbekannten Dingen; wenigstens muss es einer einem leicht und bald erklären
können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an
Friedrich Heinrich Jacobi, am 05.05.1786: „Ich habe eine solche Abneigung von
allen literarischen Händeln, daß Raphael mir einen malen und Shakespeare ihn
dramatisieren könnte, und ich würde mich kaum dran ergötzen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Friedrich von Reinhard, 08.05.1811: „Dort habe
ich mir vorgenommen, allerlei wunderliche Dinge zu arbeiten, von denen ich zum
voraus nichts erwähnen darf; denn gewöhnlich, was ich ausspreche, das tue ich
nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Herder am 14.10.1786: „Die Fremde hat ein fremdes Leben und wir können es uns
nicht zu eigen machen, wenn es uns gleich als Gästen gefällt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an
Hetzler den Jüngeren (?), Konzept, 14.08.1770 (?): „Wenn ich Ihnen raten darf,
so werden Sie mehr Vorteil finden, zu suchen, wo Schönheit sein möchte, als
ängstlich zu fragen, was sie ist. Ein für alle Mal bleibt sie unerklärlich.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Johann Friedrich Reichardt, 28.02.1790: „Die
Deutschen sind im Durchschnitt rechtliche, biedere Menschen, aber von
Originalität, Erfindung, Charakter, Einheit und Ausführung eines Kunstwerks
haben sie nicht den mindesten Begriff. Das heißt mit einem Worte: Sie haben
keinen Geschmack.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 03.12.1781:
„Es ist ein Artikel meines Glaubens, daß wir durch Standhaftigkeit und Treue in
dem gegenwärtigen Zustande ganz allein der höheren Stufe eines folgenden wert und
sie zu betreten fähig werden, es sei nun hier zeitlich oder dort ewig.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 17.11.1784:
„Wie es vor alten Zeiten, da die Menschen an der Erde lagen, eine Wohltat war,
ihnen auf den Himmel zu deuten und sie auf’s Geistige aufmerksam zu machen, so
ist’s jetzt eine größere, sie nach der Erde zurückzuführen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel am 19. Februar 1787:
„Man soll sich nicht isolieren, denn man kann nicht isoliert bleiben. In
Gesellschaft lernt man eher sich und andere tragen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, 29.11.1801: „Nur
leidet er gar zu sehr an den affectionibus juventutis, indem er sich ein
äußerst heftig absprechendes Urteil erlaubt, das denn doch oft eine große
Beschränktheit andeutet. Dieses schadet ihm nicht allein innerlich, indem es
ihn für guten, fördernden Rat unempfänglich macht, wie ich bei verschiedenen
Gelegenheiten bemerken können, teils äußerlich, in bezug auf die Gesellschaft,
indem er sich, ganz ohne Not und Zweck, Widersacher, Feinde und strenge Richter
aufregt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, aus dem
Nachlaß, Maximen und Reflexionen, Über Literatur und Leben: „Man kann niemand lieben, als dessen Gegenwart
man sicher ist, wenn man sein bedarf.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, Dichtung und Wahrheit IX: „Unsere Wünsche sind
Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu
leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer
Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht
nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein
leidenschaftliches Vorausgreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes
Wirkliches.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus
den Tabulae Votivae, Die Sicherheit: „Nur das feurige Roß, das mutige, stürzt
auf der Rennbahn. / Mit bedächtigem Paß scheitet der Esel daher.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus
den Tabulae Votivae, Die Systeme: „Prächtig habt ihr gebaut. Du lieber Himmel!
Wie treibt man / nun er so königlich er wohnet, den Irrtum heraus!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit: „Unsere Wünsche sind
Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu
leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer
Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht
nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein
leidenschaftliches Vorausergreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes
Wirkliche.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Brief des Pastors: „Man hält einen Aal am Schwanze fester als
einen Lacher mit Gründen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Clavigo IV, Carlos: „Was ist Größe, Clavigo? Sich in Rang und Ansehn über
andere zu erheben? Glaub’ es nicht! Wenn dein Herz nicht größer ist als anderer
ihres, wenn du nicht im Stande bist, dich gelassen über Verhältnisse
hinauszusetzen, die einen gemeinen Menschen ängstigen würden, so bist du mit
all deinen Bändern und Sternen, bist mit der Krone selbst nur ein gemeiner Mensch.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Clavigo IV, Clavigo: „Die Welt urteilt nach dem Scheine.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das
Göttliche: „Edel sei der Mensch, / hilfreich und gut; / denn das allein /
unterscheidet ihn / von allen Wesen, / die wir kennen!“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Märchen: „Drei sind, die da herrschen auf
Erden: Die Weisheit, der Schein und die Gewalt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Leiden des jungen Werthers, 04.05.1771: „Ich habe, meine Lieber, wieder bei
diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht
mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 12. August 1771:
„Leidenschaft! Trunkenheit! Wahnsinn! Ihr steht so gelassen, so ohne
Teilnehmung da, ihr sittlichen Menschen! Scheltet den Trinker, verabscheut den
Unsinnigen, geht vorbei wie der Priester und dankt Gott wie der Pharisäer, daß
er euch nicht gemacht hat wie einen von diesen. Ich bin mehr als einmal trunken
gewesen, meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinn und beides reut mich
nicht: Denn ich habe in meinem Maße begreifen lernen, wie man alle
außerordentlichen Menschen, die etwas Großes, etwas Unmöglichscheinendes
wirkten, von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien mußte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser
Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 17.02.1772: „Die Ruhe
der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Leiden des jungen Werthers, 26.05.1771: „Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen,
bringt alle seine Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine
Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, daß er sich
ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem
öffentlichen Amte steht, und sagte ihm: Feiner junger Herr! Lieben ist
menschlich, nur müßt ihr menschlich lieben! Teilet eure Stunden ein, die einen
zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen! Berechnet euer
Vermögen, und was euch von eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr’ ich euch
nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts-
oder Namenstage! Folgt der Mensch, so gibt’s einen brauchbaren jungen Menschen,
und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen. Nur
mit seiner Liebe ist’s am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner
Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter II, 5: „Der
Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt? / Das Wesen, wär es, wenn es nicht
erschiene?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
natürliche Tochter III, 2, Herzog: „Der Schmerz um Liebe, wie die Liebe, bleibt
unteilbar und unendlich.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter VI, 2, Gerichtsrat: „Der
ist nicht fremd, der teilzunehmen weiß.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 4: „Sich
mitzuteilen ist Natur; Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist
Bildung.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Wahlverwandtschaften II, 5: „Es gibt kein äußeres Zeichen der Höflichkeit, das
nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre, welche
dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Wahlverwandtschaften II, 7: „Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen
zu Müttern, so wird es überall wohl stehn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Divan, Buch der Sprüche: „Prüft das Geschick dich, weiß es wohl warum: / Es
wünscht dich enthaltsam. Folge stumm!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Divan, Buch des Sängers, Selige Sehnsucht: „Und so lang du das nicht hast, /
dieses Stirb und Werde, / bist du nur ein trüber Gast / auf der dunklen Erde.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Divan, Buch des Sängers, Talismane: „Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: / Die
Luft einziehen, sich ihrer entladen; / jenes bedrängt, dieses erfrischt; / so
wunderbar ist das Leben gemischt. / Du danke Gott, wenn er dich preßt, / und
dank ihm, wenn er dich wieder entläßt!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Egmont II, Oranien: „Es ist klug und kühn, dem unvermeidlichen Übel
entgegenzugehen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Elpenor I, 4: „Wer edel ist, den suchet die
Gefahr.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Essex, Epilog: „Verstellt man sich denn einzig auf dem Thron? / Dort spielt ein
Kind, und das verstellt sich schon.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust, Nacht, Faust zu Wagner, 1808: „Wenn ihr’s
nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen, / Wenn es nicht aus der Seele dringt /
Und mit urkräftigem Behagen / Die Herzen aller Hörer zwingt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Faust, Vorspiel, Dichter: „Wenn die Natur des Fadens ewge Länge, /
gleichgültig drehend, auf die Spindel zwingt, / wenn aller Wesen unharmonsche
Menge / verdrießlich durcheinanderklingt: / Wer teilt die fließend immer
gleiche Reihe / belebend ab, daß sie sich rhythmisch regt? / Wer ruft das
Einzelne zur allgemeinen Weihe, / wo es in herrlichen Akkorden schlägt? / Wer
läßt den Sturm zu Leidenschaften wüten? / Das Abendrot in ernstem Sinne glühn?
/ Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüten / auf der Geliebten Pfade hin? /
Wer flicht die unbedeutend-grünen Blätter / zum Ehrenkranz Verdiensten jeder
Art? / Wer sichert den Olymp? Vereinet die Götter? / Des Menschen Kraft, im
Dichter offenbart!“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 1, Garten, Faust: „Ach, daß die Einfalt,
daß die Unschuld nie / sich selbst und ihren heilgen Wert erkennt!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Faust 2 III, Innerer Burghof, Lynkeus: „Schönheit bändigt allen Zorn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Faust 2, II, Am untern Peneios, Manto: „Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, II, Felsbuchten des Ägäischen Meeres,
Neureus: „Was Rat! Hat Rat bei Menschen je gegolten? / Ein kluges Wort erstarrt
im harten Ohr. / So oft auch Tat sich grimmig selbst gescholten, / bleibt doch
das Volk selbstwillig wie zuvor.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, V, Bergschluchten, Chorus Mysticus:
„Alles Vergängliche / Ist nur ein Gleichnis; / Das Unzulängliche, / Hier wird’s
Ereignis; / Das Unbeschreibliche, / Hier ist’s getan; / Das Ewig-Weibliche /
Zieht uns hinan.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust I, Nacht, Wagner: „Allein der Vortrag
macht des Redners Glück.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust
I, Nacht: „Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Hermann und Dorothea
7: „Denn der Anblick des Gebers ist, wie die Gaben, erfreulich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Iphigenie auf Tauris IV, 4, Pylades: „So wunderbar ist dies Geschlecht
gebildet, / so vielfach ist’s verschlungen und verknüpft, / daß keiner in sich
selbst noch mit den andern / sich rein und unverworren halten kann.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Italienische Reise: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der
Schwierigkeit der Kunst, als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Lila I, Baron: „Unsere Hoffnungen und Wünsche sind von so
kindischer Natur, daß ihnen Mögliches und Unmögliches beides von einer Art zu
sein scheint.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maskenzug in Weimar
1818, Schluß: „Das Verstummen, das Erstaunen, bildet sich als Liebe fort.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum,
1821: „Geschichte schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu
schaffen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1823: „Der Undank ist immer
eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, daß tüchtige Menschen undankbar
gewesen wären.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und
Altertum, 1823: „Wenn die Menschen nur recht schlecht werden, haben sie keinen
Anteil mehr als die Schadenfreude.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum,
1823: „Wer keine Liebe fühlt, muß schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht
aus.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und
Altertum, 1825: „In der Idee leben heißt das Unmögliche behandeln, als wenn es
möglich wäre.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum,
1827: „Das Erste und Letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Natur und Naturwissenschaft: „Die
Erscheinung ist vom Betrachter nicht losgelöst, vielmehr in die Individualität
desselben verschlungen und verwickelt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Natur und Naturwissenschaft:
„Hypothesen sind Gerüste, die man vor dem Gebäude aufführt und die man abträgt,
wenn das Gebäude fertig ist. Sie sind dem Arbeiter unentbehrlich; nur muss er
das Gerüste nicht für das Gebäude ansehn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Kunst und Kunstgeschichte: „Man sagt
wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur
nicht wieder hören müßte! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen
Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens
einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen
und Reflexionen, Nachlaß, Über Literatur und Leben: „Es gibt keine Lage, die
man nicht veredeln könnte durch Leisten oder Dulden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Literatur und Leben: „Historisch
betrachtet, erscheint unser Gutes in mäßigem Lichte und unsere Mängel
entschuldigen sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Literatur und Leben: „Was man mündlich
ausspricht, muß der Gegenwart, dem Augenblick gewidmet sein; was man schreibt,
widme man der Ferne, der Folge.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und
Naturwissenschaft: „Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt,
ist der Vollkommenheit am nächsten.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und
Naturwissenschaft: „Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen,
bemühen sich ums Unnütze.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Über Literatur und
Leben: „Gerechtigkeit: Eigenschaft und Phantom der Deutschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen 183: „Das Schöne ist eine Manifestation geheimer
Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Beim Zerstören gelten
alle falschen Argumente, beim Aufbauen keineswegs. Was nicht wahr ist, baut
nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und
Reflexionen: „Das schönste Glück
des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das
Unerforschliche ruhig zu verehren.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und
Reflexionen: „Der Mensch ist als
wirklich in die Mitte einer wirklichen Welt gesetzt und mit solchen Organen
begabt, dass er das Wirkliche und nebenbei das Mögliche erkennen und
hervorbringen kann. Alle gesunden Menschen haben die Überzeugung ihres Daseins
und eines Daseienden um sie her.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und
Reflexionen III: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur
der, der etwas dazuzutun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Parabeln II: „Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Stella
III, Madame Sommer: „Ich bedaure den Mann, der sich an ein Mädchen hängt. Ich
sehe ihn als einen Gefangenen an. Sie sagen ja auch immer, es sei so. Er wird
aus seiner Welt in die unsere herübergezogen, mit der er doch im Grunde nichts
Gemeines hat. Er betrügt sich eine Zeitlang, und wehe uns, wenn ihm die Augen
aufgehen!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Stella V, Cezilie: „Ich fühle, daß meine Liebe zu dir nicht eigennützig
ist, nicht die Leidenschaft einer Liebhaberin, die alles dahingäbe, den
erflehten Gegenstand zu besitzen. Fernando, mein Herz ist warm und voll für
dich. Es ist das Gefühl einer Gattin, die aus Liebe selbst ihre Liebe
hinzugeben vermag.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Tasso II, 1, Prinzessin: „Was nicht reizt, ist
tot.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Torquato Tasso, III, 4, Antonio: „Es ist gefährlich, wenn man allzu lang / sich
klug und mäßig zeigen muß. Es lauert / der böse Genius dir an der Seite / und
will gewaltsam auch von Zeit zu Zeit / ein Opfer haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Vermischte Gedichte: „Feiger Gedanken / bängliches Schwanken, / weibisches
Zanken, / ängstliches Klagen / wendet kein Elend, / macht dich nicht frei. /
Allen Gewalten / zum Trutz sich erhalten; / nimmer sich beugen, / kräftig sich
zeigen, / rufet die Arme / der Götter herbei.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vermächtnis: „Edlen Seelen vorzufühlen ist
wünschenswertester Beruf.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vier Jahreszeiten, 77: „Wenn du laut den
einzelnen schiltst, er wird sich verstocken, / wie sich die Menge verstockt,
wenn du im ganzen sie lobst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Weissagungen des Bakis 16: „Wer das Vergangene kennte, der wüßte das Künftige.
/ Beides schließt an heute sich rein als ein Vollendetes an.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm
Meisters Lehrjahre V, 3: „Eine gewisse feierliche Grazie bei gewöhnlichen
Dingen, eine Art von leichtsinniger Zierlichkeit bei ernsthaften und wichtigen
kleidet ihn wohl, weil er sehen läßt, daß er überall im Gleichgewicht ist.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, 8: „Ein guter Mensch verspricht durch seine
Gegenwart nur immer zu viel! Das Vertrauen, das er hervorlockt, die Neigung,
die er einflößt, die Hoffnungen, die er erregt, sind unendlich. Er wird und
bleibt ein Schuldner, ohne es zu wissen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 7: „Wie schwer ist es, was so natürlich
scheint, eine gute Statue, ein treffliches Gemälde an und für sich zu
beschauen, den Gesang um des Gesanges willen zu vernehmen, den Schauspieler im
Schauspiel zu bewundern, sich eines Gebäudes um seiner eigenen Harmonie und
seiner Dauer willen zu erfreuen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Wanderjahre I, 7: „Von drückenden Pflichten kann uns nur die
gewissenhafteste Ausübung befreien.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, 1: „Bei uns ist der Gesang die
erste Stufe der Bildung; alles andere schließt sich daran und wird dadurch
vermittelt. Der einfachste Genuß so wie die einfachste Lehre werden bei uns
durch Gesang belebt und eingeprägt, ja selbst was wir überliefern von Glaubens-
und Sittenbekenntnis, wird auf dem Wege des Gesangs mitgeteilt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II,
Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Die Menschheit ist bedingt durch
Bedürfnisse. Sind diese nicht befriedigt, so erweist sie sich ungeduldig; sind
sie befriedigt, so erscheint sie gleichgültig. Der eigentliche Mensch bewegt
sich also zwischen beiden Zuständen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Es steht
manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen
zu entdecken und dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat. Die Blume gewinnt erst
ihren Reiz durch das Insekt, das ihr anhängt, durch den Tautropfen, der sie
befeuchtet, durch das Gefäß, woraus sie allenfalls ihre letzte Nahrung zieht.
Kein Busch, kein Baum, dem man nicht durch die Nachbarschaft eines Felsens, einer
Quelle Bedeutung geben, durch eine mäßige einfache Ferne größern Reiz verleihen
könnte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Wie
wollte einer als Meister in seinem Fach erscheinen, wenn er nichts Unnützes
lehrte!“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre III, Aus Makariens
Archiv: „Eigentlich kommt alles auf die Gesinnungen an. Wo diese sind, treten
auch die Gedanken hervor.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Willkommen und Abschied, Es schlug mein Herz…,
1789: „Schon stand im Nebelkleid die Eiche, / Ein aufgetürmter Riese, da, / Wo
Finsternis aus dem Gesträuche / Mit hundert schwarzen Augen sah.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Xenien aus dem Nachlass, Verkehrter Beruf: „Forsche der Philosoph, der Weltmann
handle! Doch weh uns/ handelt der Forscher und gibt, der es vollzieht, das Gesetz.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Zahme Xenien: „>Sag nur, wie trägst du so behäglich / der tollen Jugend
anmaßliches Wesen?< / Fürwahr, sie wären unerträglich, / wär ich nicht auch
unerträglich gewesen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme Xenien: „Die alten Sprachen sind die
Scheiden, / darin das Messer des Geistes steckt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme
Xenien IV: „Halte dich nur im stillen rein / und laß es um dich wettern! / Je
mehr du fühlst, ein Mensch zu sein, / desto ähnlicher bist du den Göttern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
Faust, Faust: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen, / Wenn es
nicht aus der Seele dringt / Und mit urkräftigem Behagen / Die Herzen aller
Hörer zwingt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
seiner Ode ‚An den Mond‘: „Selig, wer sich vor der Welt / Ohne Haß verschließt,
/ Einen Freund am Busen hält / Und mit dem genießt, / Was von Menschen nicht
gewußt / Oder nicht bedacht / Durch das Labyrinth der Brust / Wandelt in der
Nacht.“ (Das vollständige Gedicht hier.)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 5: „Man soll sich vor einem Talente hüten, das
man in Vollkommenheit auszuüben nicht Hoffnung hat. Man mag es darin soweit
bringen, als man will, so wird man doch immer zuletzt, wenn uns einmal das
Verdienst des Meisters klar wird, den Verlust von Zeit und Kräften, die man auf
eine solche Pfuscherei gewendet hat, schmerzlich bedauern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann, 1831: „Ich habe nun
auch das ganze Manuskript des zweiten Teiles [Faust] heute heften lassen, damit
es mir als eine sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden vierten
Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, daß das
Fertige anlocket und reizt, um das zu vollenden, was noch zu tun ist. Es liegt
in solchen sinnlichen Dingen mehr, als man denkt, und man muß dem Geistigen mit
allerlei Künsten zu Hülfe kommen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 04.02.1829: „Der Künstler muß seine
Jahre bedenken und danach seine Gegenstände wählen. Meine Iphigenie und mein
Tasso sind mir gelungen, weil ich jung genug war, um mit meiner Sinnlichkeit
das Ideelle des Stoffes durchdringen und beleben zu können. Jetzt, in meinem
Alter, wären so ideelle Gegenstände für mich nicht geeignet, und ich tue
vielmehr wohl, solche zu wählen, wo eine gewisse Sinnlichkeit bereits im Stoffe
liegt.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 13.02.1831: „Wenn man eine Weile in der
Welt gesehen hat, wie die gescheitesten Dinge mißlingen und das Absurdeste oft
zu einem glücklichen Ziele führt, so kommt man wohl davon zurück, jemandem
einen Rat erteilen zu wollen. Im Grunde ist es auch von dem, der einen Rat
verlangt, eine Beschränktheit und von dem, der ihn gibt, eine Anmaßung. Man
sollte nur Rat geben in Dingen, in denen man selber mitwirken will.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 24.02.1824: „Wir behalten von unseren
Studien doch nur das, was wir praktisch anwenden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 01.04.1827: „Ein Schauspieler sollte eigentlich auch bei einem
Bildhauer in die Lehre gehen. So ist ihm, um einen griechischen Helden
darzustellen, durchaus nötig, daß er die auf uns gekommenen antiken Bildwerke
wohl studiert und sich die ungesuchte Grazie ihres Sitzens, Stehens und Gehens
wohl eingeprägt habe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am
02.04.1829: „Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das
Kranke. Und da sind die Nibelungen klassisch wie der Homer, denn beide sind
gesund und tüchtig. Das meiste Neuere ist nicht romantisch, weil es neu,
sondern weil es schwach, kränklich und krank ist, und das Alte ist nicht
klassisch, weil es alt, sondern weil es stark, frisch, froh und gesund ist.
Wenn wir nach solchen Qualitäten Klassisches und Romantisches unterscheiden, so
werden wir bald im Reinen sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 02. Januar 1824: „Die viel besprochene Wertherzeit gehört, wenn
man es näher betrachtet, freilich nicht dem Gange der Weltkultur an, sondern
dem Lebensgang jedes Einzelnen, der mit angeborenem freien Natursinn sich in
die beschränkenden Formen einer veralteten Welt finden und schicken lernen
soll. Gehindertes Glück, gehemmte Tätigkeit, unbefriedigte Wünsche sind nicht
Gebrechen einer besonderen Zeit, sondern jedes einzelnen Menschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, zu Eckermann am 11.04.1827: „Es gibt in der Natur ein Zugängliches und
ein Unzugängliches. Dieses unterscheide und bedenke man wohl und habe Respekt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am
12.05.1825: „Sowie wir geboren werden, fängt die Welt an, auf uns zu wirken,
und das geht so fort bis ans Ende. Und überhaupt, was können wir denn unser
Eigenes nennen als die Energie, die Kraft, das Wollen? Wenn ich sagen könnte,
was ich alles großen Vorgängern und Mitlebenden schuldig geworden bin, so
bliebe nicht viel übrig.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 13.02.1831: „Ein wirklich großes Talent ist nicht irrezuleiten und
nicht zu verderben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser
Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 14.03.1830: „Es ist mit dem Nationalhaß ein
eigenes Ding. Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am
stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz
verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht und man ein Glück
oder ein Wehe seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen
begegnet.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am
15.02.1831: „Der Hass schadet niemandem, aber die Verachtung ist es, was den
Menschen stürzet. Kotzebue wurde lange gehasst. Aber damit der Dolch des
Studenten sich an ihn wagen konnte, mussten ihn gewisse Journale erst
verächtlich machen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 17.02.1831: „Man meint immer, man
müsse alt werden, um gescheit zu sein. Im Grunde aber hat man bei zunehmenden
Jahren zu tun, sich so klug zu erhalten, als man gewesen ist.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 29.01.1826: „Wenn einer singen
lernen will, sind ihm alle diejenigen Töne, die in seiner Kehle liegen,
natürlich und leicht. Die anderen aber, die nicht in seiner Kehle liegen, sind
ihm anfänglich äußerst schwer. Um aber ein Sänger zu werden, muß er sie
überwinden; denn sie müssen ihm alle zu Gebote stehen. Ebenso ist es mit einem
Dichter. Solange er bloß seine wenigen subjektiven Empfindungen ausspricht, ist
er noch keiner zu nennen; aber sobald er die Welt sich anzueignen und
auszusprechen weiß, ist er ein Poet. Und dann ist er unerschöpflich und kann
immer neu sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Friedrich von Müller am 06.12.1825: „Die Geschäfte müssen eben abstrakt, nicht
menschlich mit Neigung oder Abneigung, Leidenschaft, Gunst behandelt werden.
Dann setzt man mehr und schneller durch: lakonisch, imperativ, prägnant.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Johann Daniel Falk am 14.06.1809: „Es ist etwas so Unnützes, so Müßiges, ich
möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden, daß man vor dem stillen Ernste der
Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor einer einsamen
Felsenwand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „>Du
hast nicht recht!< Das mag wohl
sein; / Doch das zu sagen ist klein; / Habe mehr
recht als ich! das wird was sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Alles, was uns begegnet, läßt Spuren
zurück. Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das bestärkte mich in meinem
Vorsatze, mich künftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich
reich, und sie allein bildet den großen Künstler.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das Gefühl eigener Anmut macht anmutig. Anmut
ist ein Ausströmen der inneren Harmonie.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das sogenannte Aus-sich-Schöpfen
macht gewöhnlich falsche Originale und Manieristen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Den Stoff sieht jedermann vor
sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist
ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Der erste Gruß
ist viele tausend wert, drum grüße freundlich jeden, der begrüßt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Des echten Künstlers Lehre
schließt den Sinn auf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Kunst ist eine Vermittlerin
des Unaussprechlichen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Künstler werden nie
bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle
bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die
elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die
Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es hat von jeher nur Menschen gegeben und
wird nur Menschen geben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die
Natur ist aller Menschen Meister, / sie zeigt uns erst den Geist der Geister.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Natur wirkt nach Gesetzen,
die sie in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über
die sie sich mit dem Genie einverstanden hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die
Schwierigkeiten wachsen, je näher man dem Ziel kommt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Technik im Bündnis mit dem
Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Welt kann nur verbessert werden durch jene, die
sich ihr auch entgegenstellen. Die sich anpassen, sind für jegliches tüchtige
Leisten verloren.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ein Tag der Gunst ist wie ein Tag der
Ernte: Man muß geschäftig sein, sobald sie reift.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es gibt keine patriotische
Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute
der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller
zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig
und bekannt ist, gefördert werden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es hat doch im Grund niemand
einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist
manchmal, als wenn das, was wir Schicksal nennen, gerade an guten und
verständigen Menschen seine Tücke ausübte, da es so viele Narren und
Bösewichter ganz bequem hinschlendern läßt.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist nicht genug zu wissen, man muß auch
anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist
viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein
erstausgesprochenes Wort Gottes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es
wäre nicht der Mühe wert, siebzig Jahr alt zu werden, wenn alle Weisheit der
Welt Torheit wäre vor Gott.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ganz leise spricht ein Gott in unserer
Brust, ganz leise. Ganz vernehmlich zeigt er uns an, was zu erstreben ist und
was zu fliehen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Gerade da, was ungebildeten
Menschen am Kunstwerk als Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen),
sondern der Mensch (Natur von innen).“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Ginkgo Biloba // Dieses Baums Blatt, der von Osten
/ Meinem Garten anvertraut, / Gibt geheimen Sinn zu kosten, / Wie’s den
Wissenden erbaut. / Ist es ein lebendig Wesen, / Das sich in sich selbst
getrennt? / Sind es zwei, die sich erlesen, Daß man sie als eines kennt? /
Solche Frage zu erwidern, / Fand ich wohl den rechten Sinn; / Fühlst du nicht
an meinen Liedern, / Daß ich eins und doppelt bin?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Hab nur den Mut, die Meinung frei zu sagen
und ungestört! / Es wird den Zweifel in die Seele tragen, dem, der es hört. /
Und vor der Luft des Zweifels flieht der Wahn. / Du glaubst nicht, was ein Wort
oft wirken kann.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Heil,
den unbekannten / höhern Wesen, / die wir ahnen! / Ihnen gleiche der Mensch! /
Sein Beispiel lehr uns / jene glauben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ich wüßte nicht, wessen Geist
ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müßte als der Geist eines echten
Handelsmannes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Irrtum verlaesst uns nie,/ doch zieht ein hoeher
Beduerfnis/ immer den strebenden Geist/ leise zur Wahrheit hinan.“ (So steht es
auf einem Denkmal im Prinzessinnengarten unterhalb der Mensa in Jena.)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Jugend ist Trunkenheit ohne Wein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kepler
sagte: >Mein höchster Wunsch ist, den Gott, den ich im Äußern überall finde,
auch innerlich, innerhalb meiner gleichermaßen gewahr zu werden.< Der edle
Mann fühlte, sich nicht bewußt, daß eben in dem Augenblicke das Göttliche in
ihm mit dem Göttlichen des Universums in genauester Verbindung stand.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kunstwerke lernt man nicht
kennen, wenn sie fertig sind; man muß sie im Entstehen aufhaschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Leider
läßt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man braucht nicht zu fürchten, daß
das Besondere keinen Anklang finde. Jeder Charakter, so eigentümlich er sein
möge, und jedes Darzustellende, vom Stein herauf bis zum Menschen, hat
Allgemeinheit; denn alles wiederholt sich, und es gibt kein Ding in der Welt,
das nur ein Mal da wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man weicht der Welt nicht
sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr
als durch die Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich
den Menschensinn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt:
„Mädchen, fürchtet rauher Leute / buhlerische Wollust nie! / Die im
ehrfurchtsvollen Kleide / viel von unschuldsvoller Freude / reden, Mädchen,
fürchtet die!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen,
bis er sie versucht hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nun
mache ich aber die Bemerkung, daß ich weder abends noch in der Nacht jemals
gearbeitet habe, sondern bloß des Morgens, wo ich den Rahm des Tages
abschöpfte, da denn die übrige Zeit zu Käse gerinnen mochte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nur
solchen Menschen, die nichts hervorzubringen wissen, denen ist nichts da.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „O
glücklich der, den keine Furcht berückt! / Sein Wille bleibt sich gleich, wie
hoher Götter Wille, / selbst die Gefahr macht ihn beglückt.“ (Scapine)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Sie stehen jetzt auf dem Punkt,
wo Sie notwendig zum eigentlich Hohen und Schweren der Kunst durchbrechen
müssen, zur Auffassung des Individuellen. Sie müssen mit Gewalt, damit Sie aus
der Idee herauskommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Solange man sich im Allgemeinen
hält, kann es uns jeder nachmachen; aber das Besondere macht uns niemand nach.
Warum? Weil es die anderen nicht erlebt haben.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Unbedingte Tätigkeit, von welcher Art sie immer
sei, macht zuletzt bankerott.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Unsere
Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten
desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. – Wirke gut, so wirkst Du
länger.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was
heißt zärtlicher Tadel? Der deine Schwäche verschonet? / Nein, der Deinen
Begriff von dem Vollkommenen stärkt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was immer du tun kannst, oder träumst es zu
können, fang damit an! Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was nicht originell ist, daran
ist nichts gelegen, und was originell ist, trägt immer die Gebrechen des
Individuums an sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Welches Genie das größte wohl
sei? Das größte ist dieses, welches, umstrickt von der Kunst, bleibt auf der
Spur der Natur.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wenn ein Jahr nicht leer verlaufen soll, so
muß man beizeiten anfangen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Wer sichere Schritte tun will, muß sie langsam
tun.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wie Natur im Vielgebilde / einen
Gott nur offenbart, / so im weiten Kunstgefilde / webt ein Sinn der ewgen Art; /
dieses ist der Sinn der Wahrheit, / der sich nur mit Schönem schmückt, / und
getrost der höchsten Klarheit / hellsten Tags entgegenblickt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wir
hoffen immer; und in allen Dingen ist es besser zu hoffen, als zu verzweifeln.
Wenn wir wieder zu echtem Gottvertrauen zurückkehren, dann wird für Furcht kein
Raum mehr in unserer Seele sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wäre
die Sprache nicht unstreitig das Höchste was wir haben, so würde ich Musik noch
höher als Sprache und ganz zuoberst setzen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wär’ nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne
könnt es nie erblicken; läg’ nicht in uns des Gottes eig’ne Kraft, wie könnt
uns Göttliches entzücken?“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Über ein Ding wird viel geplaudert,/ viel beraten
und lange gezaudert,/ und endlich gibt ein böses Muss/ der Sache widrig den
Beschluss.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt „Alle
Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersetzen nicht einen Augenblick
Vergnügen an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt „Der Künstler will zur Welt
durch ein Ganzes sprechen; dieses Ganze aber findet er nicht in der Natur,
sondern es ist die Frucht seines eigenen Geistes oder, wenn Sie wollen, des
Anwehens eines befruchtenden göttlichen Odems.“
Goetz, Curt (Kurt Walter Götz, 1888-1960),
deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler: „Die meisten Differenzen
in der Ehe beginnen damit, daß eine Frau zu viel redet und ein Mann zu wenig
zuhört.“
Gogh, Vincent
van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer
der modernen Malerei, in: Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei: „Ich kenne noch keine bessere Definition von
Kunst als diese: Die Kunst, das ist der Mensch hinzugefügt zur Natur, die er
entbindet, die Wirklichkeit, die Wahrheit und doch mit einer Bedeutsamkeit, die
der Künstler darin zum Ausdruck bringt.“
Gogh, Vincent van (1853-1890), niederländischer Maler und
Zeichner, gilt als Mitbegründer der modernen Malerei: „Ich denke, das beste
Mittel, Gott zu erkennen, ist: viel zu lieben.“
Gold, Käthe (Katharina Stephanie Gold, 1907-1997), österreichische Schauspielerin: „Man muß
immer wieder neu beginnen. Solange man lebt.“
Goldmann, Heinz (1919-2005), Schweizer Schriftsteller und
Verkaufstrainer: „Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden
ist nicht einverstanden. Einverstanden ist nicht behalten. Behalten ist nicht
angewandt. Angewandt ist nicht beibehalten.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und
Pfarrer: „Es ist, ihr mögen wollen oder nicht, / das Haus der Spiegel
eurer selbst.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius,
1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Freundlichkeit ist eine viel wichtigere Tugend, als man gewöhnlich
glaubt.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und
Pfarrer: „In der kalten Ruhe liegt die größte Überlegenheit, liegt das
beherrschende Element. Sie ist aber nur wenigen Menschen eigen.“
Gotthelf, Jeremias (als
Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer:
„Schwer ist es, die rechte Mitte zu treffen: das Herz zu härten für das Leben,
es weich zu halten für das Lieben.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Vor
den Rechten kommen die
Pflichten. Wie jedes Eigentum sozialen Bindungen unterliegt, so zerstört
ungehemmtes Erwerbsstreben das soziale Gefüge. Unverdienter Reichtum hat keinen
Segen.“
Gotthelf,
Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer
Schriftsteller und Pfarrer: „Wenn die Menschen einander verstünden und Liebe hätten
zueinander, so wüßte der Unmündige, was gut wäre und jeder dem andern schuldig
ist, und man hätte den Irrgarten von Gesetzen nicht nötig, worin man je länger
je weniger weiß, wo man ist.“
Gourmont, Remy de (1858-1915), französischer Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker, Essayist,
Journalist, bedeutender Theoretiker des Symbolismus: „Das Gehirn des
zivilisierten Menschen ist ein Museum einander widersprechender Wahrheiten.“
Grabbe, Christian Dietrich (fälschlich: Christian Friedrich Grabbe, 1802-1836), deutscher
Dramatiker des Vormärz, in: Don Juan und Faust III, 2, Der Ritter: „Kraft und
Dauer wohnen nur in der Begrenzung.“
Gracián,
Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit,
in: Handorakel
und Kunst der Weltklugheit: „Die
eine Hälfte der Welt lacht über die andre, und Narren sind alle.“
Gracián,
Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit,
in: Handorakel und Kunst der Weltklugheit: „Etwas zu wünschen übrig haben, um
nicht vor lauter Glück unglücklich zu seyn. Der Leib will athmen, und der Geist
streben. Wer Alles besäße, wäre über Alles enttäuscht und mißvergnügt. Sogar
dem Verstande muß etwas zu wissen übrig bleiben, was die Neugier lockt und die
Hoffnung belebt. Uebersättigungen an Glück sind tödtlich. Beim Belohnen ist es
eine Geschicklichkeit, nie gänzlich zufrieden zu stellen. Ist nichts mehr zu
wünschen; so ist Alles zu fürchten: unglückliches Glück! wo der Wunsch aufhört,
beginnt die Furcht.“
Gracián,
Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit,
in: Handorakel
und Kunst der Weltklugheit: „Im
Himmel ist alles Wonne, in der Hölle alles Jammer, in der Welt, als dem
mittleren, das eine und das andere. Wir stehn zwischen zwei Extremen und sind
daher beider teilhaft. Das Schicksal wechselt: Alles soll nicht Glück noch
alles Mißgeschick sein. Die Welt ist eine Null: Für sich allein gilt sie
nichts, aber, mit dem Himmel in Verbindung gesetzt, viel. Gleichmut bei ihrem
Wechsel ist vernünftig, und Neuheit nicht die Sache des Weisen. Unser Leben
verwickelt sich in seinem Fortgang wie ein Schauspiel und entwickelt sich
zuletzt wieder: Daher sei man auf das gute Ende bedacht.“
Gracián,
Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit,
in: Handorakel
und Kunst der Weltklugheit: „Wissenschaft
und Tapferkeit bauen die Größe auf. Sie machen unsterblich; weil sie es sind.
Jeder ist so viel, als er weiß, und der Weise vermag alles. Ein Mensch ohne
Kenntnisse; eine Welt im Finstern. Einsicht und Kraft; Augen und Hände. Ohne
Mut ist das Wissen unfruchtbar.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Dumm ist
nicht, wer etwas Dummes begeht, / sondern wer seine Dummheit nachher nicht zu
bedenken versteht.“
Gracián, Baltasar (1601-1658),
spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Man muß sein Leben
sinnvoll einteilen können. Ohne Erholung ist es mühselig, wie eine lange Reise
ohne Gasthöfe.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Das Beste
und Schönste einer Reise wird daheim erlebt: Teils vorher, teils nachher.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und
Aphoristiker: „Der einzige Gewaltverzicht sind leere Kasernen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und
Aphoristiker: „Der Grund jeder Revolution ist eine Unzufriedenheit mit der
Zufriedenheit anderer.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Die einzige Ehrung, die die Welt dem Dichter
erweist, besteht darin, daß seine Armut nicht als beschämend gilt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die
Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker
und Aphoristiker: „Die Frauen nähern
sich uns durch Ausweichen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Lust,
Prozesse zu führen, nimmt in demselben Grade ab, in dem man den Wert der Zeit
erkennt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und
Aphoristiker: „Die meisten tragen ihr Geld zur Bank, um es vor sich selbst in
Sicherheit zu bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die
Mentalität der Frauen kommt den Diktatoren entgegen. Sie haben eine Schwäche
für die Stärke und begeistern sich leichter für das Recht der Macht als für die
Macht des Rechts. Es liegt auf der Hand, daß sie die Achillesferse der Freiheit
sind.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Eine der
erstaunlichsten Erscheinungen ist, daß man sich einbildet, von abhängigen
Menschen unabhängige Meinungen erwarten zu dürfen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Eine der schönsten Wendungen unserer Sprache
lautet: >Werde mir nicht krank ...< Egoismus und rührendste Fürsorge ist
untrennbar darin verschmolzen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Einer der verhängnisvollsten
Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Ein kluger
Arzt runzelt stets die Stirn. Geht der Fall übel aus, hat er damit auf die
‚höhere Gewalt‘, geht er gut aus, auf seine bescheidene Kunst aufmerksam
gemacht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Es gibt nichts
Wichtigeres auf der Welt, als die Menschen zum Nachdenken zu bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Gebildet ist, wer Parallelen sieht, wo andere
etwas völlig Neues zu erblicken glauben.“
Graff, Sigmund (1898-1979),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Jedes Regime benötigt
Helden. Am angenehmsten sind ihm tote.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Nicht wenn jeder tun und sagen
kann, was er will, sondern wenn man den Eindruck hat, dass es allen gleich gut
oder gleich miserabel geht, sind die meisten mit den Zuständen zufrieden.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode
wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Wir sehnen
uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach den Gefühlen, die sie in
uns auslösen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker
und Aphoristiker: „Zu guten Beziehungen kommt man am schnellsten, wenn man den
Anschein erweckt, sie zu besitzen.“
Greene, Graham (10941991), englischer Schriftsteller, Journalist und Filmkritiker: „Wer den
Menschen die Hölle auf Erden bereiten will, braucht ihnen nur alles zu erlauben.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Der
Traum, ein Leben, III, König: „Wo sich Götter offenbaren, / kündigt sie ein
Schauder an.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter, in: Des Meeres und der Liebe Wellen I, Priester: „Zugleich
bedenk’ ich wirklich, dass heilsam feste Nötigung der Abschluss/ von jedem
irdisch wanken, wirren Tun./ Du wähltest ewig unter Möglichkeiten, wär’ nicht
die Wirklichkeit als Grenzstein hingesetzt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Ein treuer Diener seines
Herrn IV, Königin: „Ein lebend Wort gilt hundert tote Zeilen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: König Ottokars Glück und
Ende V, Ottokar: „Wie Sturm und Ungewitter bin ich gezogen über deine Fluren; /
du aber bist’s allein, der stürmen kann, / denn du allein kannst heilen, großer
Gott. / Und hab’ ich auch das Schlimme nicht gewollt, / wer war ich, Wurm, daß
ich mich unterwand, / dem Herrn der Welten frevelnd nachzuspielen, / durchs
Böse suchend einen Weg zum Guten!“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter,
in: Libussa, 2. Akt, Libussa: „Sind Recht doch und Beweis die beiden Krücken,/
an denen alles hinkt, was krumm und schief.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter, in: Libussa: „Wer seine Schranken kennt, der ist der Freie,
wer sich frei wähnt, ist seines Wahnes Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter,
in: Sappho II, 4, Phaon: „Es binden Sklavenfesseln nur die Hände, / der Sinn,
er macht den Freien und den Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Weh dem, der lügt! I,
Gregor: „Wahr ist der Wolf, der brüllt, eh er verschlingt, / wahr ist der
Donner, drohend, wenn es blitzt, / wahr ist die Flamme, die von fern schon
sengt, / die Wasserflut, die heulend Wirbel schlägt. / Wahr sind sie, weil sie
sind, weil Dasein Wahrheit.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Weh dem, der lügt I, Gregor:
„Wär’ nur der Mensch erst wahr, er wär’ auch gut./ Wie könnte Sünde irgend
noch bestehn,/ wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? Erstens sich,/ alsdann
die Welt, dann Gott, ging es nur an./ Gäb’s einen Bösewicht, müßt er sich
sagen,/ so oft er nur allein: du bist ein Schurk!/ Wer hielt sie aus, die eigne
Verachtung?/ Allein die Lügen in verschiednem Kleid,/ als Eitelkeit, als Stolz,
als falsche Scham/ und wiederum als Großmut und als Stärke,/ als innre Neigung
und als hoher Sinn,/ als guter Zweck bei etwa schlimmen Mitteln./ Die hüllen unsrer
Schlechtheit Antlitz ein/ und stellen sich geschäftig vor, wenn sich/ der
Mensch beschaut in des Gewissens Spiegel.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Zur Lehre vom Staate, 1844:
„Wer in der Zeit immer nur das Alte sieht, ist ein Pedant. Wer in ihr nur Neues
erblickt, ist ein Dummkopf.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter, in: Ästhetische Studien, 1838: „Der Geist der Poesie ist
zusammengesetzt aus dem Tiefsinn des Philosophen und der Freude des Kindes an
bunten Bildern.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Auch müßte jederzeit
der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten
werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer
Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des
Geistes zu bringen. Das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt
herzustellen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Das ist das Unglück der Deutschen als Schriftsteller, daß
keiner sich mit seiner eigenen Natur hervorwagt. Jeder glaubt, er müsse mehr
sein, als er ist.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die falschen Theorien verderben
eigentlich die Kunst nicht; sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist.
Die Produktion hat eine so überwältigende Macht, daß ästhetisches Gefasel
dagegen unwirksam bleibt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Die Kraft des Stils liegt in der Überzeugung, und oft werden
Unbehilflichkeiten des Ausdrucks zu Schönheiten, weil man merkt, daß der
Verfasser den Inhalt lebhaft gefühlt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Die Kunst verhält
sich zur Natur wie der Wein zur Traube.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Früher war es für
einen Staatsmann genug, die Geschehnisse der Kabinette zu wissen, indes man
jetzt die Geheimnisse der Völker kennen muss.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Im Staat geht es wie in der Welt: Wer nicht
schwimmen kann, der ersäuft. Der Staat ist eine Anstalt zum Schutz, nicht zur
Versorgung. Helfen sollen die einzelnen. Was der Staat dem Verhungernden gibt,
muss er dem Hungernden nehmen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Religiosität ist die Weingärung des sich bildenden- und faule
Gärung des sich zersetzenden Geistes.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Was setzt ihr ihnen
Bilder von Stein,/ als könnten sie jemals vergessen sein?/ Wollt ihr sie aber
wirklich ehren,/ so folgt ihrem Beispiel, folgt ihren Lehren!“
Groddeck, Georg Walther (1866-1934), deutscher Arzt, Schriftsteller und Wegbereiter der Psychosomatik,
in: Psychoanalytische Schriften zur Literatur und Kunst: „Kunst ist die Krone des Lebens. Wie könnte
unsere Zeit noch Kronen tragen? Glasperlen und Flittergold, das ist der Schmuck
des Todes. Zu späte Menschen sind wir, vergangenheitsliebend,
vergangenheitslebend. Uns ist die Kunst tot.“
Gropius, Walter Adolf Georg (1883-1969), deutscher, später US-amerikanischer Architekt, Gründer des
Bauhauses, gilt neben Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier als
Mitbegründer der modernen Architektur: „Wir müssen der Jugend mehr Gelegenheit
geben, während ihrer Ausbildungszeit persönliche Erfahrungen zu machen. Nur
wenn wir sie selbst Tatsachen finden lassen, kann Wissen zur Weisheit werden.“
Gryphius, Andreas (Andreas
Greif, 1616-1664), einer der bedeutendsten Dichter und Dramatiker des deutschen
Barock, in: Es ist alles eitel: „Ach,
was ist alles dies, was wir vor köstlich achten, / als schlechte Nichtigkeit,
als Schatten, Staub und Wind, / als eine Wiesenblum’, die man nicht wiederfind’t.
/ Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!“
Gryphius, Andreas (Andreas
Greif, 1616-1664), einer der bedeutendsten Dichter und Dramatiker des deutschen
Barock, in: Menschliches Elend: „Was
sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, ein Ball des falschen
Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit, ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit
scharfem Leid, ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.“
Grün, Anastasius (Anton
Alexander Graf von Auersperg, 1806-1876), Politiker und deutschsprachiger
politischer Lyriker, Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „In
der Welt fährst du am besten/ sprichst du stolz mit stolzen Gästen,/ mit
bescheidenen bescheiden,/ aber wahr und klar mit beiden.“
Grün, Anastasius (Anton Alexander Graf von Auersperg,
1806-1876), Politiker und deutschsprachiger politischer Lyriker, Vorkämpfer für
die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „Kunst üben kann nur der Erkorene, /
Kunst lieben jeder Erdgeborene.“
Grün, Anselm (*1945), deutscher
Benediktinerpater, Autor, Referent, in: Das kleine Buch vom guten Leben, Über
die Demut, S. 59: „Wer seinen Schatten nicht integriert hat, der wird Gott
nicht so sehen, wie er wirklich ist. Er wird in Gott nur die lichten Seiten
hineinprojizieren. Und er wird Gott dazu benützen, seinen eigenen dunklen
Seiten aus dem Weg zu gehen. Zur Gotteserkenntnis gehört auch die Begegnung mit
dem dunklen Gott, der ganz anders ist, als wir es uns vorstellen, der unsere
selbstgemachten Bilder durchbricht. Die Fähigkeit zur Begegnung mit dem dunklen
Gott verwandelt den Menschen und läßt ihn erwachsen und reif werden. Die
demütige Begegnung mit dem eigenen Schatten ist also auch für unsere ehrliche
Begegnung mit Gott wichtig. Die Demut hält uns auf dem Boden, gibt unserem
Leben Bodenhaftung. Und nur wer bodenständig ist, hat Stehvermögen. Wer abhebt,
dem geht es wie Ikarus…“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester, Friedenspreis
des Deutschen Buchhandel 1952: „Es gibt zwei Zeiten des Tages, / die besonders
bedeutungsvoll sind: / der Morgen und der Abend. / Wir Heutigen fühlen diese
Bedeutung / nicht mehr so stark,/ weil der Anfang des Lichtes / und der
Einbruch der Nacht / nicht mehr die Gewalt haben / wie bei dem Menschen, / der
noch tiefer im Zusammenhang / mit der Natur stand. / Irgendwie empfinden aber
auch wir, / daß am Anfang des Tages / der Anfang unseres Lebens wiederkehrt / und
am Ende des Tages / das Ende unseres Lebens sich vorentwirft. / Das sind die
gegebenen Zeiten der Anbetung.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester,
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1952: „Das Vergnügen ist der Feind der
Freude.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer
Religionsphilosoph und Priester, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1952:
„Verzeihen ist mehr als recht haben. Geduld ist stärker als Gewalt.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher Priester und Religionsphilosoph: „Je länger man
lebt, desto deutlicher sieht man, daß die einfachen Dinge die wahrhaft großen
sind.“
Guinness, Alec (Sir, 1914-2000), britischer Schauspieler: „Schlechte Argumente bekämpft man am
besten, indem man ihre Darlegung nicht stört.“
Gulbenkian, Nubar (1896-1972), armenischer Öl-Milliardär, Ingenieur, Kunstsammler, in: Wir, die
Gulbenkians: „Wer reich ist, kann das Leben zu seinem Beruf machen.“
Gumprecht, Otto (1823-1900),
deutscher Jurist, Musikschriftsteller und -Kritiker, Realschuldirektor, in:
Musikalische Charakterbilder, Schumann: „Wie aber Diamanten nur auf Kosten
ihres Gewichts den kunstreichen Schliff erhalten, so bezahlen wir die Wohltaten
der Bildung mit einem Teil unseres Wesens.“
Gurk, Paul (Pseudonym: Franz Grau, 1880-1953),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Maler, mit Vorliebe zur chinesischen
Sinndichtung, in: Die Sprüche des Fu-kiang (in dessen Haut er geschlüpft war):
„Ein Teppich lag auf einem Wege, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war
er grau und Staub wie der Weg, also daß nicht Farbe und Muster und nicht das
Gewebe der Seide zu erkennen war. Der Teppich war Weg geworden. Da sprach ich,
Fu-kiang, zu meiner Seele: >Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du den
Markt und die Ereignisse des Marktes über dich ergehen läßt.<“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer
der Jungdeutschen Bewegung, in: Gutzkows Werke: „Positives Glück gibt es auf Erden nicht. Irdisches Glück heißt: Das
Unglück besucht uns nicht zu regelmäßig.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein
Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung, in: Wally, die Zweiflerin, Wahrheit und
Wirklichkeit: „Es gibt eine
Welt, die, wenn sie auch nur in unsern Träumen lebte, sich ebenso
zusammensetzen könnte zur Wirklichkeit wie die Wirklichkeit selbst, eine Welt,
die wir durch Fantasie und Vertrauen zu kombinieren vermögen. Schale Gemüter
wissen nur das, was geschieht; Begabte ahnen, was sein könnte; Freie bauen sich
ihre eigne Welt.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der
Jungdeutschen Bewegung, in: Über Goethe 3: „Das Talent hat darin fast immer
einen Vorsprung vor dem Genie, daß jenes ausdauert, dieses oft verpufft.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen
Bewegung: „Die meisten unserer Fehler erkennen und legen wir erst dann ab, wenn
wir sie an anderen entdeckt haben.“
Gött, Emil (1864-1908),
deutscher Schriftsteller, in: Gesammelte Werke: „Mein Unglück kann sein, wie es will, mein Glück aber muß sein,
wie ich es will.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode, 1780-1806),
deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier Freunde: „Aber was ist es doch, das Leben? Dieses schon
aufgegebene, wieder erlangte Gut! so frag ich mich oft: Was bedeutet es, daß
aus der Allheit der Natur ein Wesen sich mit solchem Bewußtsein losscheidet und
sich abgerissen von ihr fühlt? Warum hängt der Mensch mit solcher Stärke an
Gedanken und Meinungen, als seien sie das Ewige, warum kann er sterben für sie,
da doch für ihn eben dieser Gedanke mit seinem Tode verloren ist? und warum,
wenn gleichwohl diese Gedanken und Begriffe dahinsterben mit den Individuen,
warum werden sie von denselben immer wieder aufs neue hervorgebracht und
drängen sich so durch die Reihen des aufeinanderfolgenden Geschlechtes zu einer
Unsterblichkeit in der Zeit?/ Lange wußt’ ich diesen Fragen nicht Antwort, und
sie verwirrten mich; da war mir plötzlich in einer Offenbarung alles deutlich
und wird es mir ewig bleiben. Zwar weiß ich, das Leben ist nur das Produkt der
innigsten Berührung und Anziehung der Elemente; weiß, daß alle seine Blüten und
Blätter, die wir Gedanken und Empfindungen nennen, verwelken müssen, wenn jene
Berührung aufgelöst wird, und daß das einzelne Leben dem Gesetz der
Sterblichkeit dahingegeben ist; aber so gewiß mir dieses ist, ebenso über allem
Zweifel ist mir auch das andre, die Unsterblichkeit des Lebens im Ganzen; denn
dieses Ganze ist eben das Leben, und es wogt auf und nieder in seinen Gliedern,
den Elementen, und was es auch sei, das durch Auflösung (die wir zuweilen Tod
nennen) zu denselben zurückgegangen ist, das vermischt sich mit ihnen nach Gesetzen
der Verwandtschaft, d.h. das Ähnliche zu dem Ähnlichen. Aber anders sind diese
Elemente geworden, nachdem sie einmal im Organismus zum Leben hinaufgetrieben
gewesen, sie sind lebendiger geworden; wie zwei, die sich in langem Kampf
übten, stärker sind, wenn er geendet hat, als ehe sie kämpften, so die
Elemente, denn sie sind lebendig, und jede lebendige Kraft stärkt sich durch
Übung. Wenn sie also zurückkehren zur Erde, vermehren sie das Erdleben. Die
Erde aber gebiert den ihr zurückgegebenen Lebensstoff in andern Erscheinungen
wieder, bis durch immer neue Verwandlungen alles Lebensfähige in ihr ist lebendig
geworden.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von
Günderode, 1780-1806), deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier
Freunde: „Denn abgeschlossen
sind wir durch enge Verhältnisse von der Natur, durch engere Begriffe vom
wahren Lebensgenuß, durch unsere Staatsformen von aller Tätigkeit im Großen. So
fest umschlossen ringsum bleibt uns nur übrig, den Blick hinauf zu richten zum
Himmel oder brütend in uns selbst zu wenden. Sind nicht beinahe alle Arten der
neuern Poesie durch diese unsere Stellung bestimmt? Liniengestalten entweder,
die körperlos hinaufstreben, im unendlichen Raum zu zerfließen, oder bleiche,
lichtscheue Erdgeister, die wir grübelnd aus der Tiefe unsers Wesens
heraufbeschwören; aber nirgends kräftige, markige Gestalten.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode, 1780-1806),
deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier Freunde: „Gestalt hat nur für uns, was wir überschauen
können; von dieser Zeit aber sind wir umfangen, wie Embryonen von dem Leibe der
Mutter, was können wir also von ihr Bedeutendes sagen? Wir sehen einzelne
Symptome, hören Einen Pulsschlag des Jahrhunderts, und wollen daraus schließen,
es sei erkrankt. Eben diese uns bedenklich scheinenden Anzeichen gehören
vielleicht zu der individuellen Gesundheit dieser Zeit. Jede Individualität
aber ist ein Abgrund von Abweichungen, eine Nacht, die nur sparsam von dem
Licht allgemeiner Begriffe erleuchtet wird. Darum Freund! weil wir nur wenige
Züge von dem unermesslichen Teppich sehen, an welchem der Erdgeist die Zeiten
hindurch webt, darum lass uns bescheiden sein.“
Gütersloh, Albert Paris (eigentlich: Albert
Conrad Kiehtreiber, 1887-1973), österreichischer Maler und Schriftsteller, gilt
als der geistige Vater der Wiener Schule des Phantastischen Realismus: „Das
Lächeln ist nur ein gut ausgetrocknetes Weinen.“
Haak, Rainer (*1947),
deutscher Schriftsteller, Theologe, Aphoristiker: „Die Liebe zwischen zwei
Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die
schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und
Instrumentalsolistin: „Fehlender Humor
ist oft der einzige Witz.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und
Instrumentalsolistin: „Nur am Widerstand formen sich Kraft und Ausdauer.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und
Instrumentalsolistin: „Nur wer den
Augenblick erfaßt, hat die Chance, Herr über die Zeit zu sein.“
Haeckel, Ernst Heinrich
Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und
Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe
am 24. Juli 1861: „ [...] halte
stets die eine Wahrheit fest, dass nur in der Natur Wahrheit und der Grund
aller Freude und alles Friedens sind, und dass sämtliche Menschen summa
summarum zehnmal mehr Dummes und Unwahres sich einbilden und ausposaunen, als
sie je in ihrem Leben Wahres und Natürliches zusammengebracht haben!“
Haeckel, Ernst Heinrich
Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und
Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe
am 26. Juni 1860: „Du bist und
bleibst nun einmal das Einzige, Liebste und Beste, was mich an diese
Menschenwelt fesselt, und hätte ich Dich nicht, so würde ich auf einmal der
tragischen Komödie dieses traurigen Lebens ein jähes Ende bereiten und der
trügerischen Erdensonne den Rücken zuwenden. Ach liebster Schatz, nur in Dir
und mit Dir und durch Dich kann ich noch hoffen glücklich zu werden; so allein
für mich komme ich mir so dürr, hohl und nüchtern vor, daß mir vor mir selbst
graut und ich meinem eigenen Schatten entfliehen möchte.“
Haeckel, Ernst Heinrich
Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und
Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe
am 26. September 1858: „Es ist
wirklich ein wunderbares Ding um die Liebe, wie sie den Menschen umwandelt. Ich
kenne mich wirklich selbst nicht mehr. Kaum bin ich jetzt von Dir fort und
denke nun schöne Muße zu fortlaufender Arbeit zu haben, so ist mir diese schon
wieder ganz zerstückt, denn dazwischen tritt gleich wieder immerfort der
Gedanke: Wann werde ich sie wiedersehen? Nur nach diesem Ziele wird die Zeit
berechnet, nur nach ihm streben alle Gedanken sehnend hin.“
Hafis (auch: Hafiz, 1320-1389), einer der bekanntesten
persischen Dichter: „Wie öffnete die Rose je ihr Herz und gab der Welt all ihre
Schönheit? – Sie fühlte die Ermutigung des Lichts an ihrem Sein, ansonsten
bleiben wir alle zu furchtsam.“
Haich, Elisabeth (1897-1994) ungarische Künstlerin, Schriftstellerin,
zusammen mit S. Yesudian war sie maßgeblich an der Verbreitung des Yoga in
Europa beteiligt: „Nichts ist Zufall,
alles ist unmittelbare Offenbarung des bewußten oder unbewußten Selbstes.“
Hakushu, Kitahara (Kitahara Ryukichi, 1885-1942), japanischer
Lyriker, vorwiegend der Kinderlyrik: „Ich habe Brot gekauft und habe rote Rosen
geschenkt bekommen: Wie glücklich bin ich – beides in meinen Händen zu halten!“
Halliday, Andrew (1830-1877), schottischer Journalist und Dramatiker: „Die Kunst ist ein Gefühl,
das ein Mensch durchlebt hat und das er durch ein Mittel – Stein, Bronze,
Farbe, Worte oder Musik – so auszudrücken vermag, daß es auf andere Menschen
übertragen wird.“
Hamerling, Robert (Rupert Johann Hammerling, 1830-1889), österreichischer Dichter und
Schriftsteller: „Auch an Dornen fehlt’s wohl nicht, / denk ich, wenn ich Rosen
sehe. / Rosen sind wohl in der Nähe, / denk ich, wenn ein Dorn mich sticht.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es
Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, an Immanuel Kant im
Dezember 1759: „Es gehört Stolz zum Beten; es gehört Stolz zum Arbeiten. Ein
eitler Mensch kann weder das eine noch das andere.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher
Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und
Sprache geben kann, in einem Brief an
Immanuel Kant im Dezember 1959: „Nicht der Beifall des gegenwärtigen
Jahrhunderts, das wir sehen, sondern des künftigen, das uns unsichtbar ist,
soll uns begeistern.“
Hammarskjöld, Dag (Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, 1905-1961), schwedischer parteiloser
Staatssekretär und 2. UN-Generalsekretär, Friedensnobelpreis 1961: „Güte ist
etwas so Einfaches: Immer für andere da sein.“
Hammarskjöld, Dag (Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, 1905-1961), schwedischer parteiloser
Staatssekretär und 2. UN-Generalsekretär, ihm wurde kurz nach seinem Tode,
1961, der Friedensnobelpreis verliehen: „Bete, daß deine Einsamkeit dich dazu
anspornen möge, etwas zu finden, für das es sich zu leben lohnt.“
Han-Dynastie, Chinesischer Weiser der: „Ein Menschenleben
füllt nicht hundert Jahre, doch immer ist es voll von tausend Jahren Sorge. Der
Mittag ist kurz, und bitter lang die Nächte! Warum nicht greifst du nach der
Lampe, gehst die kurzen Freuden dir zu suchen, wenn nicht heute? Was willst du
warten, Jahr um Jahr?“
Hanh, Thich Nhát (1926-2022),
vietnamesischer Mönch, Schriftsteller, Lyriker, Vertreter des ‚engagierten
Buddhismus‘; ‚Thich‘ ist ein Titel vietnamesischer Mönche: „Die Blume, den
Himmel und deine Liebe kannst du nur im gegenwärtigen Augenblick treffen.“
Hao, Cheng (1032-1065), chinesischer Philosoph, Vertreter des Neukonfuzianismus: „Ein Mann
der Menschlichkeit betrachtet Himmel und Erde, alle Wesen und Dinge als eins
mit ihm.“
Harnoncourt, Johann Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la
Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent,
Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in:
Die Macht der Musik: „Die Kunst ist es, die den Menschen am weitesten aus allen anderen
Lebewesen hervorhebt. Sie macht ihn besser (das haben die Künstler von Anfang
an so empfunden), sie ist die Sprache der Liebe, der Gefühle, sie ist ein
Spiegel unserer Seele, läßt uns in die dunklen Abgründe unseres Selbst blicken
ebenso wie unvorstellbare Seligkeit ahnen.“
Harnoncourt, Johann Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la
Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent,
Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in:
Die Macht der Musik: „Wir entwickeln uns auf das dekultivierteste Nützlichkeitswesen hin,
das schließlich nicht einmal mehr fähig sein wird, die Grausamkeit,
Unmenschlichkeit und letzte Unnützheit seiner vernünftigen Aktionen zu
verstehen. Die Vernunft hat kein Herz, ohne Musik ist der Mensch kein Mensch.“
Harris, Frank (James
Thomas Harris, 1856-1931), irisch-englischer Autor, Publizist, Editor und
Redakteur: „Die Bewunderung von Schönheit ist der höchste Impuls in
unserer Menschlichkeit.“
Harris, Norma Jean: „Kunst reproduziert nicht das Sichtbare;
es ist eher so, daß sie es sichtbar macht. Der Mond entwickelt Kreativität, wie
Chemikalien Fotografien entwickeln.“
Hartmann, Karl Robert Eduard
von (1842-1906), deutscher Philosoph, in seinem Hauptwerk: Philosophie
des Unbewußten: „Die Liebe ist
ein Gewitter, sie entlädt sich nicht in einem Blitze, aber nach und nach in
mehreren ihrer elektrischen Materie, und wenn sie sich entladen hat, dann kommt
der kühle Wind und der Himmel des Bewußtseins wird wieder klar, und blickt
staunend dem befruchtenden Regen am Boden und den abziehenden Wolken am fernen
Horizonte nach.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Erinnerungen sind Wirklichkeiten im Sonntagsanzug.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Fabelhafte Möglichkeit, sich von der Masse zu unterscheiden: treu
sein.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Kein vernünftiger Mensch wird gegen Mitbestimmung sein, aber wie
steht es mit der Mitverantwortung?“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Lebenskunst beginnt mit der Absichtslosigkeit.“
Haug, Johann Christoph Friedrich (1761-1829),
deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammatiker, in: Epigrammatische Spiele 4,
11: „Ein gutes Buch ist mir ein wahrer Schatz. / In Nöten dient es als
Versatz.“
Haug, Johann Christoph
Friedrich (1761-1829), deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammatist: „Je
mehr eine Tätigkeit mit Lebendigem zu tun hat, desto mehr bedarf sie der Zeit.“
Hausmann, Manfred (Manfred Georg Andreas Hausmann, 1898-1986), bedeutender deutscher Poet,
Schriftsteller, Journalist, Laienprediger: „Reif erknirscht und Schnee / unter
meinem Schuh. / Weg, auf dem ich steh / dir gehör ich zu! // Wer des Lichts
begehrt, / muß ins Dunkel gehen. / Was das Grauen mehrt, / läßt das Heil
erstehen. // Wo kein Sinn mehr mißt, / waltet erst der Sinn. / Wo kein Weg mehr
ist, / ist des Wegs Beginn.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker,
Essayist, Menschrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Die Macht der
Mächtigen beruht auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschrechtler,
Regimekritiker, Staatspräsident: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass
etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat.“
Hayes, Helen (Helen
Hayes Brown, 1900-1993), US-amerikanische Film- und Bühnenschauspielerin: „Von
seinen Eltern lernt man laufen. Doch erst beim Lesen entdeckt man, daß man
Flügel hat.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Es
gibt Dinge, die man bereut, ehe man sie tut. Und man tut sie doch.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Wer
die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in: An den Menschen: „Wünsche Dir nicht zu scharf das Auge; denn
wenn Du die Toten / in der Erde siehst, siehst Du die Blumen nicht mehr.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in: Wandsbecker Bote, Vom Gewissen: „Kein Gewissen zu haben,
bezeichnet das Höchste und Tiefste;/ denn es erlischt nur im Gott, doch es
verstummt auch im Tier.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern, 1. Band: „Wenn eine Revolution verunglückt, so
verunglückt ein ganzes Jahrhundert; denn dann hat der Philister einen
Sachbeweis.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den
Tagebüchern, 1835-1843,
Nr. 1876: „Lieben heißt: in dem anderen
sich selbst erobern.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den
Tagebüchern, 1835-1843,
Nr. 2051: „Zweierlei Arten von Liebe
gibt es. Die eine bemächtigt sich irgendeines einzelnen Wesens, das in die
Lücke des Herzens ganz oder teilweise hineinpaßt, umspinnt und umschlingt es
und läßt es nicht wieder los. Dies Lieben ist eigentlich ein Selbstheilen. Die
andere wagt sich in den Kampf mit der ganzen Welt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern, 1839: „Die Ehe gibt dem Einzelnen Begrenzung
und dadurch dem Ganzen Sicherheit.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den
Tagebüchern, 1843-1847, Nr. 3306: „Alles Sprechen und
Schreiben heißt würfeln um den Gedanken. Wie oft fällt nur ein Auge, wenn alle
sechs fallen sollten.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843,
Nr. 38: „Wenn man die Menschen
am Abend ihr Butterbrot essen sieht, so kann die Bemühung, das Leben zu
erklären, sehr lächerlich erscheinen. Butter und Brot erklären alles.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843,
Nr. 1093: „Das Leben hat keinen
anderen Zweck, als daß sich der Mensch in seinen Kräften, Mängeln und
Bedürfnissen kennenlernen soll. Wenigstens ist dies der einzige Zweck, der
immer erreicht wird, das Leben mag nun sein, wie es will.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 1421: „Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1835-1843, Nr. 1459: „Die Poesie soll
alle Strahlen des Menschen, dieser Nebelsonne, auffangen, sie verdichtet auf
ihn zurückleiten und ihn so durch sich selbst erwärmen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 2004: „Wenn ein Mensch ganz Wunde ist, so heißt ihn heilen – ihn töten!“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843,
Nr. 2618: „Ist das Leben
vielleicht nur ein Verbrennen, ein Ausglühen, ein Wegzehren der Empfänglichkeit
für Schmerz und Lust? Ist alles, was als ruhiges Element, als Erde und Stein,
uns umgibt, schon lebendig gewesen? Werden auch wir Erde und Stein und ist die
Geschichte zu Ende, wenn alles ruht und schweigt?“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1843-1847, Nr. 3140: „Ahnung und alles,
was damit zusammenhängt, existiert nur in der Poesie, deren eigentliche Aufgabe
darin besteht, das verknöcherte All wieder flüssigzumachen, und die
vereinzelten Wesen, die in sich selbst erfrieren, durch geheime Fäden wieder
zusammenzuknüpfen, um so die Wärme von dem einen zum anderen hinüberzuleiten.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1843-1847,
Nr. 3423: „Das Leben ist
beschneites Feuerwerk.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern 1848-1863, Nr. 5205: „Irgendein Mensch ist immer der unglücklichste. Aber nicht lange, und
darin liegt der Trost.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1848-1863, Nr. 5539: „Klage nicht zu
sehr über einen kleinen Schmerz; das Schicksal könnte ihn durch einen größeren
heilen!“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Epigrammen:
„Tugend nennt ihr’s, die Freude des andern wie eigne zu fühlen? / Unermeßliches
Glück scheint mir’s, und großes Talent!“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 04.01.1860:
„Es ist möglich, daß der Deutsche noch einmal von der Weltbühne verschwindet;
denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine
einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie die
Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen,
wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe
kratzen möchten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 24.11.1838: „Die Menschheit läßt sich
keinen Irrtum nehmen, der ihr nützt. Sie würde an Unsterblichkeit glauben, und
wenn sie das Gegenteil wüßte.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern,
1837: „Mit jedem Menschen verschwindet, er sei auch, wer er sei, ein Geheimnis
aus der Welt, das vermöge seiner besonderen Konstruktion nur er entdecken
konnte, und das nach ihm niemand wieder entdecken wird.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1840:
„Der Mann weicht dem Stein, der ihn zu zerschmettern droht, aus und vermauert
ihn in sein Gebäude!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1848: „Die Kunst ist nur eine höhere
Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber
durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern,
Nr. 2257: „Gott, das Selbstbewußtsein der Welt, nach Analogie menschlichen Selbstbewußtseins
gesetzt. Ob er ist, ob nicht? Wer will antworten! Aber soviel ist gewiß, daß
mit ihm, wenn nicht der Grund, so doch der Zweck der Welt wegfällt.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 3806:
„>Kleist war gegen Kritik sehr empfindlich.< Bülow. Warum? Weil er mit
Notwendigkeit so und nicht anders produzierte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern: „Das Drama schildert den Gedanken, der Tat
werden will durch Handeln und Dulden.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern:
„Wahrheit ist das höchste Gut. Sehr richtig. Aber was ist Wahrheit? Dies ist
auch die höchste Frage. Wem bin ich Wahrheit schuldig? Doch wohl nur dem, der
selbst der Wahrheit fähig ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern am 20.05.1843: „Das Talent faßt sein Ziel scharf
und bestimmt ins Auge und sucht es auf dem nächsten Wege zu erreichen, was ihm,
wenn es ein echtes ist, auch gelingt. Nie aber erreicht es mehr. Das Genie weiß
auch recht gut, wohin es soll, aber vor innerem Drang und Überfülle macht es
allerlei Kreuz- und Quersprünge, die es scheinbar vom Ziel entfernen, aber nur,
damit es umso reicher ankomme.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, Tagebuch am 12. März 1841: „Gott versteckt sich hinter das, was
wir lieben.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, Tagebuch am 24.10.1835: „Der Geschmack einer Nation geht dem
Genius nie voraus, sondern hinkt ihm beständig nach.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Allegorie entsteht, wenn der Verstand sich vorlügt, er habe Phantasie.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Alles Leben ist Kampf
des Individuellen mit dem Universum.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Der Mensch gerät in große Gefahr, wenn er seine einseitig
gewonnene Erfahrung zum alleinigen Maßstab seines Urteils und zum Prinzip
seines Handelns macht.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Staat beruht so
wenig auf einem bloßen Vertrag wie der Mensch.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Der Traum ist ganz
entschieden für den Geist, was der Schlaf für den Leib ist.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Krankheiten, die das
Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolutionen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Kunst ist
nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte
der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Menschen helfen
lieber dem, der ihrer Hilfe nicht bedarf, als dem, welchem sie nötig ist.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Ein Starker weiß mit
seiner Kraft hauszuhalten. Nur der Schwache will über seine Kraft hinaus
wirken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Ich werde ... ohne Umstände erklären, daß, wer mir helfen will,
mir auf dem einmal von mir eingeschlagenen
Weg helfen muß.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „In der Welt ist ein Gott
begraben, der auferstehen will.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Nicht was der
Mensch soll: Was und wie er’s vermag, zeige die Kunst.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863),
deutscher Dichter und Lyriker: „Schäm dich! Es ist die billigste Art, sich zu
schminken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Schönheit ist Tiefe der Fläche.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Wo zwei Menschen sich küssen, da schleichen die andern vorüber;/
wo sie sich prügeln, da stehen alle als Chorus herum.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1835-1843, Nr. 111: „Gefühl ist das
unmittelbar von innen herauswirkende Leben. Die Kraft, es zu begrenzen und
darzustellen, macht den lyrischen Dichter.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1843-1847, Nr. 5432: „Man kann sich
aufs Dichten so wenig vorbereiten, wie aufs Träumen.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern
1843-1847, Nr. 5494: „Schreiben heißt
Bleigießen.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker:
„Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker:
„Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu
bleiben.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker:
„Es gibt nichts, das der Geist völlig ausdenken kann, und so sind wir Lichter,
die eigentlich nur sich selbst erleuchten.“
Hebel, Johann Peter (1760-1826), deutscher Schriftsteller, evangelischer Geistlicher, Hauslehrer,
Abgeordneter: „Die größte Weisheit verrät sich in der einfachen und natürlichen
Einrichtung der Dinge, und man erkennt sie nicht, eben weil alles so einfach
ist.“
Hegel, Georg
Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter
des deutschen Idealismus, in: Begriff des Staates: „Eine Menschenmenge kann sich nur Staat nennen, wenn sie zur
gemeinschaftlichen Verteidigung der Gesamtheit ihres Eigentums verbunden ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Die
Phänomenologie des Geistes: „In einem freien Volke ist in Wahrheit die Vernunft verwirklicht. Sie ist
gegenwärtiger lebendiger Geist, worin das Individuum seine Bestimmung, d. h. sein
allgemeines und einzelnes Wesen nicht nur ausgesprochen und als Dingheit
vorhanden findet, sondern selbst dieses Wesen ist und seine Bestimmung auch
erreicht hat.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über
die Ästhetik: „Das allgemeine
und absolute Bedürfnis, aus dem die Kunst [...] quillt, findet seinen Ursprung
darin, daß der Mensch denkendes Bewußtsein ist, d.h. daß er, was er ist
und was überhaupt ist, aus sich selbst für sich macht.“
Hegel, Georg
Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter
des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Im gewöhnlichen Leben zwar ist man gewohnt,
von schöner Farbe, einem schönen Himmel, schönem Strome,
ohnehin von schönen Blumen, schönen Tieren und noch mehr von schönen
Menschen zu sprechen, doch läßt sich [...] hiergegen zunächst schon behaupten,
daß das Kunstschöne höher stehe als die Natur. Denn die Kunstschönheit
ist die aus dem Geiste geborene und wiedergeborene Schönheit, und um
soviel der Geist und seine Produktionen höher steht als die Natur und ihre
Erscheinungen, um soviel auch ist das Kunstschöne höher als die Schönheit der
Natur.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über
die Ästhetik: „In dieser ihrer
Freiheit nun ist die schöne Kunst erst wahrhafte Kunst und löst dann erst ihre
höchste Aufgabe, wenn sie sich in den gemeinschaftlichen Kreis mit der Religion
und Philosophie gestellt hat und nur eine Art und Weise ist, das Göttliche,
die tiefsten Interessen des Menschen, die umfassendsten Wahrheiten des Geistes
zum Bewußtsein zu bringen und auszusprechen. [...] Es ist die Tiefe einer übersinnlichen
Welt, in welche der Gedanke dringt und sie zunächst als ein Jenseits
dem unmittelbaren Bewußtsein und der gegenwärtigen Empfindung gegenüber
aufstellt; es ist die Freiheit denkender Erkenntnis, welche sich dem Diesseits,
das sinnliche Wirklichkeit und Endlichkeit heißt, enthebt.“
Hegel, Georg Wilhelm
Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen
Idealismus, in: Zusatz zur Rechtsphilosophie, § 318: „In der Öffentlichen
Meinung ist alles Falsche und Wahre;
aber das Wahre in ihr zu finden, ist die Sache des großen Mannes.“
Hegel, Georg Wilhelm
Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des
deutschen Idealismus: ...dass diese Furcht zu irren, schon der Irrtum selbst ist.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Das Urteil, das die Schule fällt, kann so
wenig etwas Fertiges sein, als der Mensch in ihr fertig ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der germanische
Geist ist der Geist der Freiheit.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen
Idee.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Die Idee ist das
Absolute und alles Wirkliche ist nur Realisierung der Idee.“
Hegenbarth, Josef (1884-1962), deutscher Grafiker, Maler und Illustrator: „Die beste Droge ist
ein klarer Kopf.“
Heidegger, Martin (1889-1976), deutscher Philosoph, Begründer
der Fundamentalontologie, hat in seiner Philosophie auch auf den Sprachverlust
in der technisch-wissenschaftlichen Welt von heute verwiesen...
Heidegger, Martin (1889-1976), deutscher Philosoph,
Begründer der Fundamentalontologie, hat in seiner Philosophie z.B. auch auf den
Sprachverlust in der technisch-wissenschaftlichen Welt von heute verwiesen:
„Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die Kraft der
Einfachheit.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist,
in: Aus den Memoiren
des Herren von Schnabelewopski: „Leider
ist in der Liebe nie genau zu ermitteln, wo sie anfängt, mit der Hölle oder mit
dem Himmel die größte Ähnlichkeit zu bieten, so wie man auch nicht weiß, ob
nicht die Engel, die uns darin begegnen, etwa verkappte Teufel sind, oder ob
die Teufel dort nicht manchmal verkappte Engel sein mögen.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist,
in: Aus den
Memoiren des Herren von Schnabelewopski: „Was ist Traum? Was ist Tod? Ist dieser nur eine Unterbrechung des
Lebens? oder gänzliches Aufhören desselben? Ja, für Leute, die nur
Vergangenheit und Zukunft kennen und nicht in jedem Momente der Gegenwart eine
Ewigkeit leben können, ja, für solche muß der Tod schrecklich sein! Wenn ihnen
die beiden Krücken, Raum und Zeit, entfallen, dann sinken sie ins ewige Nichts.
Und der Traum? Warum fürchten wir uns vor dem Schlafengehn nicht weit mehr als
vor dem Begrabenwerden? Ist es nicht furchtbar, daß der Leib eine ganze Nacht
leichentot sein kann, während der Geist in uns das bewegteste Leben führt, ein
Leben mit allen Schrecknissen jener Scheidung, die wir eben zwischen Leib und
Geist gestiftet?“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist,
in: Aus den
Memoiren des Herren von Schnabelewopski: „Welche sonderbare Wesen sind diese Menschen! Wie sonderbar ist ihr
Leben! Wie tragisch ihr ganzes Schicksal! Sie lieben sich und dürfen es
meistens nicht sagen, und dürfen sie es einmal sagen, so können sie doch
einander selten verstehn! [...] sie sind sterblich, nur eine kurze Spanne Zeit
ist ihnen vergönnt, das Glück zu suchen, sie müssen es schnell erhaschen,
hastig ans Herz drücken, ehe es entflieht – deshalb sind ihre Liebeslieder auch
so zart, so innig, so süßängstlich, so verzweiflungsvoll lustig, ein so
seltsames Gemisch von Freude und Schmerz. Der Gedanke des Todes wirft seinen
melancholischen Schatten über ihre glücklichsten Stunden und tröstet sie
lieblich im Unglück. Sie können weinen. Welche Poesie in so einer
Menschenträne!“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in:
Deutschland, ein Wintermärchen I: „Sie sang vom irdischen
Jammertal,/ von Freuden, die bald zerronnen,/ vom Jenseits, wo die Seele
schwelgt,/ verklärt in ewigen Wonnen.// Sie sang das alte Entsagungslied,/ das
Eiapopeia vom Himmel,/ womit man einlullt, wenn es greint,/ das Volk, den
großen Lümmel.// Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,/ ich kenn’ auch die
Herren Verfasser;/ ich weiß, sie tranken heimlich Wein/ und predigten
öffentlich Wasser.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle: „Wenn ich
Weltgeschichte lese oder irgendeine Tat oder Erscheinung mich frappiert, so
möchte ich manchmal das Weib sehen, das als geheime Triebfeder dahintersteckt.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle IV, Staat und
Gesellschaft: „Für die Güte der Republik könnte man denselben Beweis anführen,
den Boccaccio für die Religion anführt: Sie besteht trotz ihrer Beamten.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in seinen
Memoiren: „Die Neger am Senegal versichern steif und fest, die Affen seien
Menschen ganz wie wir, jedoch klüger, indem sie sich des Sprechens enthalten,
um nicht als Menschen erkannt und zum Arbeiten gezwungen zu werden.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Der
Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne
Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in
ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die
spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft
nichts.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist:
„Die Erde ist der große Felsen, woran die Menschheit, der eigentliche
Prometheus gefesselt ist und vom Geier des Zweifels zerfleischt wird.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Die
Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist:
„Neben jeder Krippe, worin ein Heiland, eine welterlösende Idee den Tag
erblickt, steht ein Ochse, der ruhig frisst.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wenn du aber gar nichts hast,/ ach, so lasse dich
begraben;/ denn ein Recht zum Leben, Lump,/ haben nur, die etwas haben.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wenn
wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wer die
Prügel bekommen hat, der behält sie.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wir
müssen das Schlechte beim rechten Namen nennen und das Gute ohne Rücksicht
verteidigen.“
Heinse, Johann Jakob Wilhelm (1746-1803), deutscher
Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar, in Aphorismen: „Der Mensch weiß nie recht, was er will; und
wenn er einmal hat, was er gewollt hat: so sieht er, daß es das nicht war. Und
so geht all unser Bestreben ins Unendliche. Wir sind nie groß und glücklich,
außer wenn wir aus uns selbst verschwinden. O Plato! du hattest recht: wir sind
gefangene Gottheiten.“
Heinse, Johann Jakob Wilhelm (1746-1803), deutscher
Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar: „Der wahre Mensch ist immer
traurig; seine Freuden sind Blitze in der Nacht.“
Heiseler, Bernt von (1907-1969), deutscher Schriftsteller: „Die Welt ist so beschaffen: Wenn man in
aller Ruhe und Richtigkeit eine Sache in sie hineinstellt, macht sie Platz.“
Hellmann, Lillian (1905-1984), US-amerikanische Schriftstellerin: „Menschen verändern sich – und
vergessen, es einander zu sagen.“
Helvétius, Claude Adrien (nicht latinisiert: Claude Adrien Schweitzer, 1715-1771), französischer
Philosoph des Sensualismus und des Materialismus in der Entwicklungsepoche der
Aufklärung, in: Vom Menschen: „Die
originellen Bücher sind in der Nacht der Zeiten verstreut wie die Sonnen in den
Einöden des Weltenraums, um ihre Dunkelheit zu erhellen.“
Helvétius, Claude Adrien (nicht latinisiert: Claude Adrien Schweitzer, 1715-1771), französischer
Philosoph des Sensualismus und des Materialismus in der Entwicklungsepoche der
Aufklärung: „Die Menschen sind
keineswegs böse, sondern nur ihren Interessen unterworfen.“
Herbert, Frank (1920-1986), amerikanischer Fantasie- und
Science-Fiction-Autor, in: Dune oder Der Wüstenplanet sagt Paul: „Ich bin für
alle tot, wenn ich nicht versuche, das zu werden, was ICH BIN.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Abhandlung über den
Ursprung der Sprache: „Ein
stummer Mensch, in dem Verstande, wie es die Tiere sind, der auch nicht in
seiner Seele Worte denken könnte, wäre das traurigste, sinnloseste,
verlassenste Geschöpf der Schöpfung und der größeste Widerspruch mit sich
selbst! Im ganzen Universum gleichsam allein, an nichts geheftet und für alles
da, durch nichts gesichert, und durch sich selbst noch minder, muß der Mensch
entweder unterliegen oder über alles herrschen, mit Plan einer Weisheit, deren
kein Tier fähig ist, von allem deutlichen Besitz nehmen oder umkommen! Sei
nichts oder Monarch der Schöpfung durch Verstand! Zertrümmere oder schaffe dir
Sprache! Und wenn sich nun in diesem andringenden Kreise von Bedürfnissen alle
Seelenkräfte sammeln, wenn die ganze Menschheit, Mensch zu sein, kämpfet – wie viel
kann erfunden, getan, geordnet werden!“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Abhandlung über den
Ursprung der Sprache: „Was sich
bloß durchs dunkle Gefühl empfinden läßt, ist keines Worts für uns fähig, weil
es keines deutlichen Merkmals fähig ist. Die Basis der Menschheit ist also,
wenn wir von willkürlicher Sprache reden, unaussprechlich. Aber ist denn Basis
die ganze Figur? Fußgestelle die ganze Bildsäule? Ist der Mensch seiner ganzen
Natur nach denn eine bloß dunkel fühlende Auster? Lasset uns also den ganzen
Faden seiner Gedanken nehmen: Da er von Besonnenheit gewebt ist, da sich in ihm
kein Zustand findet, der im ganzen genommen nicht selbst Besinnung sei oder
doch in Besinnung aufgeklärt werden könne, da bei ihm das Gefühl nicht
herrschet, sondern die ganze Mitte seiner Natur auf feinere Sinne, Gesicht und
Gehör fällt und diese ihm immerfort Sprache geben: so folgt, daß im ganzen
genommen auch kein Zustand in der menschlichen Seele sei, der nicht wortfähig
oder wirklich durch Worte der Seele bestimmt werde. Es müßte der dunkelste
Schwärmer oder ein Vieh, der abstrakteste Götterseher oder eine träumende
Monade sein, der ganz ohne Worte dächte. Und in der menschlichen Seele ist, wie
wir selbst in Träumen und bei Verrückten sehen, kein solcher Zustand möglich.
So kühn es klinge, so ist’s wahr: Der Mensch empfindet mit dem Verstande und
spricht, indem er denket.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Der
Mensch ist zwar das erste, aber nicht das einzige Geschöpf der Erde; er
beherrscht die Welt, ist aber nicht das Universum. Also stehen ihm oft die
Elemente der Natur entgegen, daher er mit ihnen kämpfet. Das Feuer zerstört
seine Werke; Überschwemmungen bedecken sein Land; Stürme zertrümmern seine
Schiffe, und Krankheiten morden sein Geschlecht. Alles dies ist ihm in den Weg
gelegt, damit er’s überwinde.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur
Beförderung der Humanität: „Ist
der Staat das, was er sein soll, das Auge der allgemeinen Vernunft, das Ohr und
Herz der allgemeinen Billigkeit und Güte, so wird er jede dieser Stimmen
hören und die Tätigkeit der Menschen nach ihren verschiedenen Neigungen,
Empfindbarkeiten, Schwächen und Bedürfnissen aufwecken und ermuntern.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Jeder
Mensch hat ein wildes Tier in sich; wenige wissen es zu bändigen, die meisten
lassen ihm den Zügel, wenn die Furcht der Gesetze sie nicht zurückhält.“
Herder, Johann
Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Die
wiedergefundenen Söhne: „Was die Schickung schickt, ertrage! / Wer ausharret,
wird gekrönt.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Ideen zur
Philosophie der Geschichte der Menschheit: „Unsre Lebensalter sind die Lebensalter der Pflanze: wir gehen auf,
wachsen, blühen, blühen ab und sterben. Ohn unsern Willen werden wir
hervorgerufen, und niemand wird gefragt, welches Geschlechts er sein, von
welchen Eltern er entsprießen, auf welchem Boden er dürftig oder üppig
fortkommen, durch welchen Zufall endlich von innen oder von außen er untergehen
wolle. In alle diesem muß der Mensch höhern Gesetzen folgen, über die er
sowenig als die Pflanze Aufschluß erhält, ja denen er beinah wider Willen mit
seinen stärksten Trieben dienet. Solange der Mensch wächst und der Saft in ihm
grünet, wie weit und fröhlich dünkt ihm die Welt! Er streckt seine Äste umher
und glaubt zum Himmel zu wachsen. So lockt die Natur ihn ins Leben hinein, bis
er sich mit raschen Kräften, mit unermüdeter Tätigkeit alle die Fertigkeiten
erwarb, die sie auf dem Felde oder Gartenbeet, auf den sie ihn gesetzt hat,
diesmal an ihm ausbilden wollte. Nachdem er ihre Zwecke erreicht hat, verläßt
sie ihn allmählich. In der Blütenzeit des Frühlings und unsrer Jugend, mit
welchen Reichtümern ist allenthalben die Natur beladen! Man glaubt, sie wolle
mit dieser Blumenwelt eine neue Schöpfung besamen. Einige Monate nachher, wie
ist alles so anders! Die meisten Blüten sind abgefallen; wenige dürre Früchte
gedeihen. Mit Mühe und Arbeit des Baumes reifen sie, und sogleich gehen die
Blätter ans Verwelken. Der Baum schüttet sein mattes Haar den geliebten
Kindern, die ihn verlassen haben, nach; entblättert steht er da; der Sturm
raubt ihm seine dürren Äste, bis er endlich ganz zu Boden sinket und sich das
wenige Brennbare in ihm zur Seele der Natur auflöset. Ist’s mit dem Menschen, als
Pflanze betrachtet, anders?“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Mensch und Welt: „Der Mensch ist gleichsam
die Brechung von Tönen, er ist das kühne Ufer zwischen See und Land, das
gewagte Mittelgeschöpf zwischen Engel und Tier.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Palmblätter, Vorrede: „Die Seele eines Kindes ist heilig, und was
vor sie gebracht wird, muss wenigstens den Wert der Reinheit haben.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter,
Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der
Aufklärung: „Ein Traum ist unser Leben / Auf Erden hier. / Wie Schatten auf den
Wogen schweben / Und schwinden wir. / Und messen unsere trägen Schritte / Nach
Raum und Zeit; / Und sind (und wissens nicht) in Mitte / Der Ewigkeit.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Humanität ist der Zweck der Menschennatur.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter,
Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der
Aufklärung: „Jeder Mensch hat ein Bild in sich, was er sein und werden soll.
Solange er das noch nicht ist, ist noch Unfrieden in seinen Gebeinen.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter,
Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der
Aufklärung: „Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn
man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache
raubt.“
Herder, Johann
Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Lieget
unter kalten Schneen / Sicher nicht die goldne Saat?“
Herrigel, Eugen Victor (1884-1955), deutscher
Philosoph, Theologe, Autor, Anhänger des japanischen Bogenschießens,
Praktizierender des Zen, in Vorrede der Sammlung seiner Schriften: Der Zen-Weg:
„An und für sich ist das Wort weniger als der Gedanke, der Gedanke weniger als
die Erfahrung. Das Wort ist Filtrat, und was sich darin niederschlägt, ist des
Besten beraubt. Platon im 7. Brief: Ein ernsthafter Mann, der sich mit
ernsthaften Dingen beschäftigt, sollte nicht schreiben.“
Herzen, Alexander Iwanowitsch (Pseudonym:
Iskander, 1812-1870), russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist, in: Erlebtes und Gedachtes: „Sie lag da,
ganz in Blumen gebettet – die Stores waren niedergelassen – ich saß auf einem
Stuhl [...] – ringsum war es still – nur das Meer rauschte vor dem Fenster – es
schien, als höbe sich der Flor von schwachen, ganz schwachen Atemzügen ...
Sanft waren die Kümmernisse und Sorgen erstarrt, als habe das Leiden ein Ende
gefunden, ohne Spuren zu hinterlassen; sie waren weggewischt von der
sorgenfreien Klarheit eines Denkmals, das nicht weiß, was es darstellt. Und ich
schaute nur immer – schaute die ganze Nacht hindurch – und wenn sie nun
tatsächlich aufwachte? Sie wachte nicht auf. Das war kein Schlaf – das war der
Tod.“
Herzen, Alexander Iwanowitsch (Pseudonym:
Iskander, 1812-1870), russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist, in: Memoiren und Reflexionen: „Mir kam
heute in den Sinn, daß die selbstloseste Liebe am Ende nur der größte Egoismus
ist und daß die größte Demut und Sanftmut im Grunde nichts anderes ist als
entsetzlicher Stolz und versteckte Heftigkeit.“
Herzl, Theodor (1860-1904), jüdischer österreichisch-ungarischer Schriftsteller,
Publizist, Journalist, Vordenker zur Gründung des Staates Israels, Mitbegründer
des politischen Zionismus, in einem Brief vom 19.06.1895 an Fürst Otto von
Bismarck: „Die Judenfrage ist ein
verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auf andere als die
von mir geplante Weise auch beim besten Willen nicht fertig werden können. Man
hat es mit der Emanzipation versucht, sie kam zu spät. Es nützt nichts,
plötzlich im Reichsgesetzblatt zu erklären: >Von morgen ab sind alle
Menschen gleich.<“
Hesiod (um 700 v. Chr.), griechischer
Dichter, lebte als Ackerbauer und Viehzüchter; neben ‚Ilias‘ und ‚Odyssee‘ von
Homer bilden seine Werke die Hauptquellen unseres Verständnisses über die
griechische Mythologie und Mythographie, gilt zudem als Begründer des
didaktischen Epos = Lehrgedicht, in: Werke und Tage 289: „Schweiß verlangen die
Götter, bevor wir die Tugend erreichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, Der Blütenzweig:
„Immer hin und wider / Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder
/ Strebt mein Herz gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, /
Zwischen Wollen und Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in
Früchten steht, / Bis das Herz, der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und
bekennt: Voll Lust und nicht vergebens / War das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller,
Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, in: Siddhartha (Erwachen):
„Ursachen erkennen, so schien ihm, das eben ist Denken.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, in Siddhartha: „Langsam blühte,
langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich
Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine
Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick,
mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und
einatmen zu können.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler,
Literaturnobelpreis 1946, „Bäume: In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre
Wurzeln ruhen im Unendlichen.“
Hesse, Hermann
Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler,
Literaturnobelpreis 1946: „Am Grunde des Herzens jeden Winters liegt ein
Frühlingsahnen.“
Hesse, Hermann
Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler,
Literaturnobelpreis 1946: „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel
schreibt.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller,
Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören
weiß, erfährt die Wahrheit.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Damit das Mögliche
entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller,
Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein, bevor es sich in eine neue
Ordnung bringen lässt.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das ist das Herrliche an jeder Freude: daß
sie unverdient kommt und niemals käuflich ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers
aus der Vergänglichkeit.“
Hesse, Hermann
Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler,
Literaturnobelpreis 1946: „Die Dunkelheit ist eine Morgendämmerung, die darauf
wartet, geboren zu werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis
1946: „Erinnerung ist eine Form der Begegnung.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit
zum Abschied sein und Neubeginne.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Euer Leben hat genau
soviel Sinn als ihr selbst ihm zu geben vermöget.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Eure Zukunft ist
nicht dies oder das, ist nicht Geld oder Macht, ist nicht Weisheit oder
Gewerbeglück – eure Zukunft und euer schwerer und gefährlicher Weg ist dieser:
reif zu werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Geduld ist das
Schwerste und das Einzige, was lernen sich lohnt. Alle Natur, alles
Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf
Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Immer hin und wider
/ Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder / Strebt mein Herz
gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, / Zwischen Wollen und
Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in Früchten steht, /
Bis das Herz der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und bekennt: / Voll Lust und
nicht vergebens / war das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns
beschützt und der uns hilft zu leben.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Jeder kann zaubern, jeder kann Ziele
erreichen – wenn er warten kann, wenn er fasten kann.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber
nicht einig ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Möge der Weltlauf gehen, wie er wolle, einen
Arzt und Helfer, eine Zukunft und neuen Antrieb wirst du nur in dir selber
finden, in deiner armen, mißhandelten, geschmeidigen, nicht zu vernichtenden Seele
… Ihr sind die großen Heiligen und Prediger gefolgt, die Helden und Dulder, ihr
die großen Feldherren und Eroberer, ihr die großen Zauberer und Künstler, sie
alle, deren Weg im Alltag begann und in seligen Höhen endete. Der Weg der
Millionäre ist ein anderer, und er endet im Sanatorium.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Solang du um Verlorenes klagst und Ziele hast
und rastlos bist, weißt du noch nicht, was Friede ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962),
deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946:
„Unglück wird zum Glück, wenn man es bejaht.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller,
Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine
Stunde wie Heimat aus.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962),
deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter und Maler, Literaturnobelpreis 1946,
in: Über das Glück: „Ewig musiziert das Leben, ewig tanzt es seinen Reigen, und
was uns Vergänglichen, Gefährdeten und Hinfälligen dennoch an Trost und
Lachenkönnen zugeteilt wird, ist ein Glanz von dort, ist ein Auge voll Licht,
ein Ohr voll Musik, atmen in vollkommener Gegenwart, mitsingen im Chor der
Sphären, mittanzen im Reigen der Welt, mitlachen im ewigen Lachen Gottes.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem
anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, 21. August
1900: „Aber was sollen Welt und
Leben ohne Dich? Und wenn Du es tausendmal nicht willst – Du ziehst mich Dir
doch nach. Unsichtbare, unzerreißbare Fäden ketten uns aneinander seit
Uranfangszeiten. Und ich folge Dir, weiß oft kaum, ob ich noch hier bin. Das
ist der einzige Trost. [...] Überall, wo Du hier auf Erden geweilt, haben Dich
meine Gedanken begleitet, auf allen Reisen waren sie mit Dir – ich habe durch
die Sehnsucht so ganz bei Dir gelebt, daß ich Orte kenne, in denen ich nie
gewesen. [...] – Das war mein eigentliches Leben, dort bei Dir war stets mein
wahres Ich. Nun bist Du noch viel weiter fortgezogen zu allerfernsten Stätten.
Aber auch dahin folg ich Dir. Ich muß Dir durch alle Zeiten schon so gefolgt
sein, seit es Leben und Willen gab. Und geht Dein Weg durch die Weltenräume, zu
anderen Erden, Monden und Sonnen, durch tiefe Nacht und weißglühende Helle –
ich folge Dir – ich kann nicht anders!“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem
anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, Berlin, im
Mai 1900: „Denn nichts lernt
unsere Weisheit leichter einsehen, als die Unabänderlichkeit der Leiden
anderer. – Aber, wenn es uns selbst trifft, wenn die Unabänderlichkeit gerade
uns faßt, alles das in uns knickt, was werden möchte, wenn jeder Tag mit neuem
Hoffen und Warten beginnt und doch nie anderes bringt, als dieselbe Enttäuschung,
denselben müden Abend – dann erst erkennen wir die Ungeheuerlichkeit des
Weltenleids, weil es unser Leid ist. Ach, das gläubige Hoffen junger Jahre, das
allmählich zu zweifelndem Warten wird! Wenn uns zuerst im Leben Unglück und
Unrecht betreffen, denken wir, daß sie nur ein vorübergehender Irrtum sind –
etwas wie ein Rechenfehler – der gleich korrigiert und richtiggestellt werden
wird. Alles in uns selbst erscheint uns so wichtig, so sehr der Entfaltung
wert, daß wir den Gedanken unerträglich finden, irgendetwas unserer kostbaren
Gaben könnte unentwickelt, ungenutzt verkümmern und zugrunde gehen. – Samenstäubchen?
– ja, für die ist es unabänderliches Weltengesetz. Aber wir? / Doch es mehren
sich täglich die Erfahrungen, sie wachsen zu langer Kette, und blicken wir
zurück, so sehen wir, wie Vieles schon in uns gestorben, noch ehe es leben
durfte, verkümmerte Talente, schaffensfreudiges Wollen, Sehnsucht zu lieben,
Anlagen und Interessen – alle umsonst in uns gelegt, es sollte sich ja nie
entfalten dürfen – war schon im voraus verdammt. [...] Mählich wächst dann die
Erkenntnis, gegen die wir uns zuerst noch sträubten, von der wir im Innersten
längst wissen, daß sie recht hat – auch wir gehören zu den Verschwendeten, zu
den Millionen, deren Erscheinen ganz zwecklos war. Überproduktion. Schaum, der
über den Rand des Bechers fließt. Wer das vom eigenen Leben erkannt hat, den
fröstelt es in Mark und Blut.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem
anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, New York, 1.
Januar 1900: „Wer aber [...]
gesehen hat, daß überall und seit unendlichen Zeit Millionen und Millionen
geboren und begraben werden, ohne daß ihr Kommen und Gehen mehr Bedeutung hätte
als Mückenschwärme, die einen Augenblick durch die Sonnenstrahlen schweben, der
verliert den Glauben an die Wichtigkeit der Erscheinungen und an die innere
Notwendigkeit der ewigen Fortdauer all dieser ganz gleichgültigen
ameisenartigen Existenzen, die in individuell kaum unterscheidbaren
Wiederholungen immer aufs Neue entstehen und vergehen. Wenn einem dann die
Erkenntnis aufgeht, daß man selbst auch nur in die Schar der menschlichen
Eintagsfliegen gehört, dann sehnt man sich nach denen, die durch Freundschaft
und liebevolle Pflege uns zeitweise die Illusion geben, als sei man eigentlich
doch eine recht wichtige kleine Fliege, deren Wohl und Wehe für ein anderes
Wesen die allergrößte Bedeutung hat.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem
anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, New York, den
21. Juni 1900: „Das Weh der Welt
ist aber nicht wie ein Brot bestimmter Größe: Je mehr davon essen, desto
kleiner die Teile werden. Nein, es wächst mit jedem neuen Gast, es ist immer in
Überfluß auf dem Tisch und kämen auch immer wieder neue Millionen hinzu. Tragen
helfen! auch so eine Illusion, mit der die große Hoffnungslosigkeit verborgen
werden soll. Jeder trägt, was schon mit ihm in der Wiege lag, was mit ihm
selbst gewachsen ist, trägt, weil es eben nicht anders geht. Und vor, neben und
hinter ihm stehen unabsehbare Reihen von Wesen, die auch alle tragen, jedes
seine Last. In Wahrheit abnehmen kann keiner dem andern etwas, sodaß der
wirklich frei aufatmete – wir können nur zum eigenen Leid uns noch das des
anderen hinzudenken – mit ihm mitleiden.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und
Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht
erreichten: „Warum habe ich
Ihnen so lange nicht geschrieben? Ich könnte sagen, daß es mir an Zeit gefehlt.
Das wäre aber nicht wahr. Ein dunkles Gefühl hat mich davon zurückgehalten, das
ich mir selbst kaum zu erklären vermag. Eine Scheu. Eine letzte Loyalität, die
Schweigen heißt. [...] Denn es gibt Anlässe, wo man sich unwillkürlich ins
Banale rettet, weil es eine Hülle ist, eine breite wohl ausgetretene Straße, an
deren Richtigkeit von anderen nie gezweifelt wird. Man bleibt damit dicht an
der gehärteten Oberfläche des eigenen Wesens, enthüllt nichts, was zum inneren
Ich gehört. Um aber zu den eigentlichen wahren Empfindungen zu gelangen, muß
man in die Tiefen des Herzens greifen, und davor graut uns, wissen wir doch
nie, was wir in ihnen finden werden.“
Heyse, Paul Johann
Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer,
gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur,
in seinem Spruchbüchlein: „Erdachtes mag zu denken geben, / doch nur Erlebtes
wird beleben.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis,
erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in seinem Spruchbüchlein: „Fordre
kein lautes Anerkennen! / Könne was, und man wird dich kennen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, Literaturnobelpreis
1910, in: Cottascher Musen-Almanach für 1896: „Nur eins beglückt zu jeder
Frist: / Schaffen, wofür man geschaffen ist.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, Literaturnobelpreis
1910: „Soll das kurze Menschenleben / immer reife Frucht dir geben, / mußt du
jung dich zu den Alten, / alternd dich zur Jugend halten.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner
Dichterkreis, Literaturnobelpreis 1910: „Wenn du an dir nicht Freude
hast, die Welt wird dir nicht Freude machen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis,
Nobelpreis für Literatur 1910: „Was ihr niemals überschätzt, / habt ihr nie
begriffen.“
Hiene, Stefan (*1975), spiritueller Lehrer und Buchautor: „Klarheit ist die wichtigste Form der
Manifestation.“
Hiene, Stefan: „Die
Grundlage einer Überzeugung ist Widerstand.“ – Sirius: Widerstand ist
Voraussetzung zur Bewegung.
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied des Schweizer Nationalrates,
Laientheologe: „Die letzten Stichworte in einem richtig geführten menschlichen
Leben müssen Friede und Güte heißen.“
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied
des Schweizer Nationalrates, Laientheologe: „Ein Durchgang durch Schmach ist
namentlich für Menschen notwendig, die nachher viel Ehre ohne Schaden ertragen
sollen.“
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied
des Schweizer Nationalrates, Laientheologe: „Namentlich die ganz guten Bücher,
die unbestritten zum unsterblichen Geisteserbe der Menschheit gehören, wo immer
möglich, selbst zu besitzen, sollte man sich zur Pflicht und Ehre rechnen, wie
man es sich zur Ehre rechnen würde, die besten Menschen seiner Zeit persönlich
gekannt zu haben.“
Hippel, Theodor Gottlieb von (1741-1796), deutscher Staatsmann
und Schriftsteller: „Auf die Frage >Was ist Freiheit?< antwortet ein
Weiser: >Ein gutes Gewissen<.“
Hippo, Augustinus
von (Augustinus von Thagaste oder auch Aurelius Augustinus, 354-430), lateinischer
Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Der Mensch wird durch das Leid erst gehärtet, um das Glück ertragen
zu können; so wie der Ton im Feuer gebrannt wird, um Wasser fassen zu können.“
Hippo, Augustinus von (Augustinus von Thagaste oder auch
Aurelius Augustinus, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike,
Philosoph, Bischof: „Die Welt ist ein
großes Buch, und jene, die nicht reisen, lesen nur die erste Seite.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet,
Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „>Der
bestirnte Himmel über mir …< ist der Mikrokosmos. / Ihr
versucht, Ihn unter Euere Mikroskope zu legen: / ... und ‚Gott‘ lächelt sanft
über solche Einfalt! – / Alles ist Geist.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet,
Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Die Natur meiner Gedanken ist ebenso auf das
Erkennen der Wahrheit und Betrachten der Schönheit gerichtet, wie die
Natur meiner Empfindungen auf dem Erlebnis der Freude basiert, denn das
nennen wir im ersten Falle gut, im zweiten Falle angenehm.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter,
früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Jetzt und Heute aber, bedeutet
alle Kunst nur noch eines: ErfahrenWOLLEN und Erkennen der Wunderbaren Natur
des Allschöpfers. Natur ist überAll und überall eines, weil alles und jedes
miteinander verwandt und verbunden ist, vom kleinsten Elementarteilchen bis zum
unermeßlichen Makrokosmos – alles ist eines; und – >Wie innen so außen<.“
Hirt,
TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als
Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Unter Demokratismus verstehe ich die
totalitäre Vorspiegelung von ‚Demokratie‘ als angeblich umgesetzter Realität –
bis hinein in einen politisch korrekten Sprachgebrauch; jedwede ‚Reform‘ (auch:
‚Rechtschreibreform‘) dient diesem System als Eingliederungsmaßnahme des
Individuums zu seinem monströsen seelenlosen planetenfeindlichen
Funktionalitätsgewinn; ich könnte sagen, es ginge über Leichen. Das wäre jedoch
zu kurz gegriffen, denn die Leichenberge haben vorher noch als Bioroboter bei
lebendigem Leibe erst in jedweder Form vergiftet, erpreßt, ausgebeutet und dann
entsaftet zu werden.“
Hobbes, Thomas (1588-1679),
englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und
Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des
Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge
der Philosophie, Teil II, Lehre vom Menschen: „Eine dritte, und zwar die größte Wohltat der Sprache ist, daß wir
befehlen und Befehle verstehen können. Denn ohne diese gäbe es keine Gemeinschaft
zwischen den Menschen, keinen Frieden und folglich auch keine Zucht, sondern
Wildheit; ohne Sprache würden die Menschen einsam leben und in Schlupfwinkeln
jeder für sich hausen, nicht aber gesellig wohnen.“
Hobbes, Thomas (1588-1679),
englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und
Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des
Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge
der Philosophie, Teil II, Lehre vom Menschen: „Endlich verführt die Fähigkeit zu sprechen den Menschen auch dazu, zu
reden, wenn er überhaupt nichts denkt, und indem er, was er redet, für wahr
hält, sich selbst zu täuschen. Das Tier kann sich nicht selbst täuschen. So
wird der Mensch durch die Sprache nicht an sich besser, sondern nur mächtiger.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und
Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten
Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten
Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil III, Lehre vom Menschen und
Bürger: „Die meisten, welche
über den Staat geschrieben haben, setzen voraus oder verlangen wenigstens von
uns zu glauben, dass der Mensch von Natur ein zur Gesellschaft geeignetes Wesen
sei, also das, was die Griechen zôon politikon nennen. Auf dieser
Grundlage errichten sie ihre Lehre von der bürgerlichen Gesellschaft, als ob
zur Erhaltung des Friedens und zur Regierung des menschlichen Geschlechts
nichts weiter nötig wäre, als dass die Menschen sich einigten, gewisse Verträge
und Bedingungen festzusetzen, die sie selbst dann Gesetze nennen. Dieses Axiom
ist jedoch trotz der weitverbreiteten Geltung sicherlich falsch; es ist ein
Irrtum, der aus einer allzu oberflächlichen Betrachtung der menschlichen Natur
herrührt. Denn untersucht man genauer die Gründe, warum die Menschen
zusammenkommen und sich gegenseitig an ihrer Gesellschaft erfreuen, so findet
man leicht, dass dies nur zufälligerweise, aber nicht naturnotwendig geschieht.
Denn wenn die Menschen einander von Natur, nämlich bloß, weil sie Menschen
sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in
gleicher Weise liebte, da sie ja alle in gleicher Weise Menschen sind; oder
weshalb der Mensch lieber die Gesellschaft derer aufsucht, die ihm mehr als den
Übrigen Ehre und Vorteil erweisen. Der Mensch sucht von Natur keine
Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu
erlangen; dies begehrt er zuerst, das andere aber nur an zweiter Stelle.“
Hobbes, Thomas (1588-1679),
englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und
Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des
Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge
der Philosophie, Zweiter Teil, Lehre vom Menschen: „Man muss aber bedenken, dass nicht alle die
Wissenschaft besitzen, die sie zu besitzen behaupten. Wer die Ursachen der
Dinge zu ergründen glaubt, indem er nur den Schriften anderer folgt und fremde
Meinungen, ohne selbst etwas zu entdecken, abschreibt, taugt gar nichts. Denn
etwas Gesagtes zu wiederholen, hat nichts Gutes an sich, sondern im Gegenteil
oft das Schlechte, dass es der Wahrheit den Weg verbaut, indem es die Irrtümer
der Früheren bekräftigt.“
Hobbes, Thomas (1588-1679),
englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und
Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des
Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge
der Philosophie, Zweiter Teil, Lehre vom Menschen: „Wissenschaft, reine und angewandte, ist ein
Gut. Denn sie ist dem Menschen, der von Natur ein Bewunderer alles Neuen, d. h.
begierig ist, die Ursachen aller Dinge zu kennen, eine Lust. Daher kommt es, dass
die Wissenschaft gleichsam eine Nahrung des Geistes ist und für den Geist
dieselbe Bedeutung hat wie die Nahrungsmittel für den Körper; was für den
Hungernden die Speise ist, das sind für den wissbegierigen Geist die
Erscheinungen. Der Unterschied ist jedoch, dass der Körper von Speisen
gesättigt werden kann, während der Geist durch Wissen nie befriedigt wird.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker,
Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau
einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer
des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Alles Vergnügen des Geistes, alle seine
Freude beruht darauf, daß er, wenn er sich mit anderen vergleicht, Gelegenheit
habe, über sich selbst recht hoch zu denken.“
Hobbes, Thomas (1588-1679),
englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und
Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des
Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Die Menschen werfen alle ihre Dummheiten
auf einen Haufen, konstruieren ein Ungeheuer und nennen es Schicksal.“
Hock, Dee Ward (*1929), US-amerikanischer Bankier: „Einfache, klare Prinzipien erlauben
intelligentes, komplexes Verhalten. Komplizierte Regeln führen zu einfachem und
dummem Verhalten.“
Hoffman, Dustin (*1937),
US-amerikanischer Schauspieler, Produzent, Regisseur: „Mich fasziniert Macht,
die Physik der Macht und die Paranoia der Macht. Das Bedürfnis nach Macht
existiert, weil es ein Ersatz für die Seele ist.“
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus (Ernst Theodor
Wilhelm, 1776-1822), deutscher berühmter Schriftsteller der Romantik, wie auch
Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist, in:
Nachricht von den neuesten Schicksalen
des Hundes Berganza: „Es gibt keinen höheren Zweck der Kunst, als in dem
Menschen diejenige Lust zu entzünden, welche sein ganzes Wesen von aller
irdischen Qual, von allem niederbeugenden Druck des Alltagslebens wie von
unsaubern Schlacken befreit und ihn so erhebt, daß er, sein Haupt stolz und
froh emporrichtend, das Göttliche schaut, ja mit ihm in Berührung kommt.“
Hoffmannswaldau,
Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker,
Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der
deutschsprachigen Poesie, in: Abriß eines Verliebten: „Er ist ein Kranker, den
ein sinnlich Fieber plaget, / ein Jäger, so allzeit auf einem Hirsche jaget, /
ein Wetterhahn, der stets nach einem Winde stehet, / ein Schiff, so ungehemmt nach
Cypris Hafen geht. / Ein Märtyrer der Brunst, den Freund und Feind belachet, /
ein Morpheus, der ihm selbst bei Tage Träume machet, / arm Gefangener, der
seine Fessel liebt / und seinen Henker ehrt, wenn er ihm Streiche gibt. / Ein
Aetna, der voll Glut, läßt Flut und Ströme fließen, / ein Hungriger, der bloß
will rohes Fleisch genießen, / ein Welt-Sebastian, den Venus Schütze trifft, /
ein rechter Adamssohn, den Frauenhand vergift.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann
von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker,
Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der
deutschsprachigen Poesie, in: Die Welt: „Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen? / Was ist die Welt und ihre
ganze Pracht? / Ein schnöder Schein in kurzgefaßten Grenzen, / ein schneller
Blitz bei schwarzgewölkter Nacht; / ein buntes Feld, da Kummerdisteln grünen; /
ein schönes Spital, so voller Krankheit steckt; / ein Sklavenhaus, da alle
Menschen dienen, / ein faules Grab, so Alabaster deckt. / Das ist der Grund,
darauf wir Menschen bauen / und was das Fleisch für einen Abgott hält. / Komm,
Seele, komm und lerne weiter schauen, / als sich erstreckt der Zirkel dieser
Welt. / Streich ab von dir derselben kurzes Prangen, / halt ihre Lust für eine
schwere Last. / So wirst du leicht in diesen Port gelangen, / da Ewigkeit und
Schönheit sich umfaßt.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von (1616-1679),
schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt
als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der deutschsprachigen Poesie, in:
Gedanken bei der Antretung des fünfzigsten Jahres: „Ich will kein ander Wort
auf meinem Leichstein haben / als dies: Der Kern ist weg, die Schalen sind
vergraben.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, im Brief an Josephine von Wertheimstein am 06. Juli 1893: „[...] ein
ordentlicher Dichter ist doch nur der, der das Leben in seinen Büchern neu
erschafft und besser als es ist, nicht moralisch besser, aber leuchtender,
wärmer, lebendiger. An solchen Büchern kann man sich wärmen, wenn einen friert,
die erfüllen den einen einzigen wirklichen Zweck der Kunst.“
Hofmannsthal,
Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Andreas
oder die Vereinigten: „Wir besitzen ein ganzes Arsenal von Wahrheiten,
welches stark genug wäre, die Welt in einen Sternennebel zurückzuverwandeln,
aber es ist jedes Arkanum im eisernen Tiegel verschlossen, - durch unsere
Starrheit, unsere Vorurteile, unsere Unfähigkeit, das Einmalige zu fassen.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Brief des Lords Chandos an Francis Bacon: „Die einzelnen Worte
schwammen um mich; sie gerannen zu Augen, die mich anstarrten und in die ich
wieder hineinstarren muß: Wirbel sind sie, in die hinabzusehen mich schwindelt,
die sich unaufhaltsam drehen und durch die hindurch man ins Leere kommt.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Das Gespräch über Gedichte: „Sind nicht [...] alle die geheimsten
und tiefsten Zustände unseres Inneren in der seltsamsten Weise mit einer
Landschaft verflochten, mit einer Jahreszeit, mit einer Beschaffenheit der
Luft, mit einem Hauch? Eine [...] schwüle sternlose Sommernacht; der Geruch
feuchter Steine in einer Hausflur; das Gefühl eisigen Wassers, das aus einem
Laufbrunnen über deine Hände sprüht: an ein paar tausend solcher Erdendinge ist
dein ganzer innerer Besitz geknüpft, alle deine Aufschwünge, alle deine
Sehnsucht, alle deine Trunkenheiten. Mehr als geknüpft: mit den Wurzeln ihres
Lebens festgewachsen daran, daß – schnittest du sie mit dem Messer von diesem
Grunde ab, sie in sich zusammenschrumpften und dir zwischen den Händen zu
nichts vergingen. Wollen wir uns finden, so dürfen wir nicht in unser Inneres
hinabsteigen: draußen sind wir zu finden, draußen. Wie der wesenlose Regenbogen
spannt sich unsere Seele über den unaufhaltsamen Sturz des Daseins. Wir
besitzen unser Selbst nicht: von außen weht es uns an, es flieht uns für lange
und kehrt uns in einem Hauch zurück. [...] Regungen kehren zurück, die schon
einmal früher in uns genistet haben. Und sind sies auch wirklich selber wieder?
Ist es nicht vielmehr nur ihre Brut, die von einem dunklen Heimatgefühl hierher
zurückgetrieben wird? Genug, etwas kehrt wieder. Und etwas begegnet sich in uns
mit anderem. Wir sind nicht mehr als ein Taubenschlag.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Das Gespräch über Gedichte: „Wenn die Poesie etwas tut, so ist es
das: daß sie aus jedem Gebilde der Welt und des Traumes mit durstiger Gier sein
Eigenstes, sein Wesenhaftestes herausschlürft, so wie jene Irrlichter in dem
Märchen, die überall das Gold herauslecken. Und sie tut es aus dem gleichen
Grunde: weil sie sich von dem Mark der Dinge nährt, weil sie elend verlöschen
würde, wenn sie dies nährende Gold nicht aus allen Fugen, allen Spalten in sich
zöge.“
Hofmannsthal,
Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne,
in: Gesammelte Werke, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main,
1989, Gedichte: Was ist die Welt?: „Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,/
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,/ Daraus der Wein der Weisheit
schäumt und sprüht,/ Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht.// Und jedes
Menschen wechselndes Gemüt,/ ein Strahl ist’s, der aus dieser Sonne bricht,/ ein
Vers, der sich an tausend andre flicht,/ der unbemerkt verhallt, verlischt,
verblüht.// Und doch auch eine Welt für sich allein,/ Voll süß-geheimer,
nie-vernommner Töne,/ Begabt mit eigner unentweihter Schöne,// Und keines
Andern Nachhall, Widerschein./ Und wenn Du gar zu lesen drin verstündest,/ Ein
Buch, das du im Leben nicht ergründest.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in einem Brief an Edgar Freiherrn Karg von Bebenburg am 21. August 1894: „Das
Leben ist für uns alle unsagbar schwer, tückisch und grenzenlos übelwollend: im
Ertragen liegt alles Schöne und Wertvolle. Und ein bißl was nützt einem vielleicht,
daß man andere hat, die einem Ertragen zuschauen und gut genug sind, das
Schwere zu verstehen, und deren Teilnahme einen Sinn hat.“
Hofmannsthal,
Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Der mittelmäßige Mensch hält zu knapp nach dem
richtigen Gedanken inne; daher die vielen Halbwahrheiten in der Welt.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Dichter und Nichtdichter scheiden ist
gerade so unmöglich, wie die sieben Regenbogenfarben trennen, oder sagen: Hier
hört das Tier auf und hier fängt die Pflanze an. Was wir ‚Dichter‘ nennen, ist
etwas willkürlich Abgegrenztes, wie gut und böse, warm und kalt.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Die Worte haben sich vor die Dinge
gestellt; sie spinnen alles Leben vom Menschen ab, und wenn wir den Mund
aufmachen, reden immer zehntausend Tote mit.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Für gewöhnlich stehen nicht die Worte in
der Gewalt der Menschen, sondern die Menschen in der Gewalt der Worte.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Reife ist, wenn man das Vollkommene
nicht im Ungewöhnlichen, sondern im Alltäglichen sieht.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Und in dem WIE, / da liegt der ganze
Unterschied.“
Hofmannsthal, Hugo
von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929),
österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer
der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen
Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Wüßt’ ich genau, wie dies Blatt aus
seinem Zweige herauskam, schwieg ich auf ewige Zeit still; denn ich wüßte genug.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der
unvoreiligen Versöhnung: „>Beide also haben das
Problem falsch gestellt...</ Aber die das Problem falsch gestellt haben,
sind mir meistens interessanter, als die es richtig gestellt haben; denn die es
richtig gestellt haben, haben es meistens überhaupt nicht gestellt. Sie leben
dann weiter: aber ihr Leben ist der Tod. Die Zwei in jener Novelle sterben:
aber aus ihrem Tod kommt das Leben. Denn durch ihre falsche Problemstellung,
die dazu führte, dass sie zerschellten, als sie konsequent wurden, gewinnt das
Auge zur Betrachtung der Dinge eine neue Schärfe.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der
unvoreiligen Versöhnung: „... Und so stieg und stieg er –
durch Schlucht und Wald; der Mond erhob sich grausig noch und noch einmal; über
Stufe und Stufe stieg er, er zerbrach die Hände am rauhen Mörtel der harten Wand;
so stiegt und stieg er und endlich sah er. / Er sah die Welt. / – und er sah, daß nicht alles nur Trug und eitel ist, daß es ein Ringen und Handeln
gibt, die nicht vergeblich sind, ein Tun und Leben, von dem die Schalen
plötzlich wie Kleider abfallen; und da steht – – ein SINN, ein Mensch, ein höherer Mensch, die Liebe.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Alles, was nicht Eigenes ist, ist gestohlen. / Was ist Eigenes? Das
voll, das in jedem Teil Verantwortete. / Denn die Worte, und sogar die Wörter,
sind eben keineswegs jedermanns Sache wie die Luft; sie sind von jemand
geschaffen worden und dem gehören sie, gehören sie allein, so lange, bis ein
anderer sie erkauft. Das Lösegeld ist: volle Notwendigkeit. Wenn du, ohne
diesen Preis gezahlt zu haben, Worte gebrauchst, hast du sie gestohlen. ... Die
ganze Kunst des Schreibens besteht darin, daß man kein Wort verwendet ohne
volle Verantwortung.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Das gut Geschriebene. / Nicht nachgeben vor dem Buchstaben, sondern
sich durchsetzen –, bis zum Leben. ... Was ist >das Leben<? Das
Zubehör-lose; das, was genau das ist, was es will. / An diesem Ort das Leben haben – statt wie die andern an andern Orten,
in >Beruf<, Geld, Beischlafen usw. –, kein anderes Leben als die
Millionen alle Tage haben, nur statt außen im Geschriebenen es haben: das ist
das ganze Geheimnis, alles, worauf es ankommt, mehr gibt es nicht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn du nie gefühlt hast, daß du nie stirbst, dann hast du freilich
nicht mitzureden. – Das ist die äußerste und innerste, die strengste und
zugleich allgemeinste Norm für alles Schreiben. Wer nie gesehen hat, daß er
ewig ist, hat nichts zu reden. – ... Wer
aber nie erkannte, daß er sterben wird, auch nicht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Alles übertreffend Goethes
>Sprüche in Prosa<. Dieses unsäglich weite
(weit strahlende), milde Licht! –
Raum, Schärfe und Liebe gleicherweise da. – Sonst, bei ähnlichen Arbeiten, muß
man froh sein, wenn sie Schärfe haben. Oder Raum haben. Liebe allein können sie
nicht haben. / Diejenigen Bücher, die man immer um sich haben sollte sind
(fünf): Ethik von Spinoza; Faust von Goethe; Sprüche und Diwan von Goethe;
Essays von Montaigne; Lichtenberg (kleine Stücke).“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeiten ist nichts anderes als
aus dem Sterblichen übersetzen in das, was weitergeht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeit ist immer ein Inneres;
und immer muß sie nach einem Außen gerichtet sein. Tätigkeit, die nicht nach
einem Außen gerichtet ist, ist keine Arbeit; Tätigkeit, die nicht ein inneres
Geschehen ist, ist keine Arbeit. / Alles Arbeiten muß sich dem Außen zuwenden:
Wenn es sich aber um innere Stoffe, innere Gebiete der Arbeit handelt? Dann
immer dem relativen Außen, in diesem Innern wieder dem Außen. (So ist das Klare
dem Unklaren gegenüber ein Außen, der Gedanke der Ahnung gegenüber, das gesprochene Wort dem Gedanken gegenüber,
das geschriebene dem gesprochenen gegenüber).“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Das Gescheiteste, was ich von
einem Gott je gehört habe, ist: er geht in Menschengestalt verkleidet umher.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Kunst muß immer auf den
Mythen ruhn, das heißt auf demjenigen Greifbaren, Nennbaren, in dem der Sinn
mehr als in anderem, in dem er verdichtet vorhanden ist. Aber dieses Greifbare,
Nennbare, ist immer ein anderes. (Den Sinn selber kann niemand nennen. >Das
Beste wird nicht durch Worte klar.< Goethe.)“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Lebendigsten haben keine
Wirkungszonen. Darum ist die Kunst erfunden.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die mancherlei Einteilungen der
Wortkunst – wie: in ‚Roman‘, ‚Novelle‘, ‚Erzählung‘, ‚Essay‘, usf. – und die
damit zusammenhängenden Untersuchungen und Wertsetzungen haben mich seit Jahren
immer weniger zu interessieren vermocht; ihre Fruchtbarkeit, die geistige
Folge, die sie haben können, schien mir mehr und mehr infrage zu stehen. Mögen
diese gelehrten Untersuchungen und Abgrenzungen an manchen Orten und zu manchen
Zeiten eine gewisse, vielleicht nur rein praktische Bedeutung gehabt haben oder
haben –: Was sind sie vor der Tiefe, der lebendigen Wirklichkeit der
Goetheschen Unterscheidung und Gegenüberstellung dieser drei Elemente des
Kunstwerks: Stoff; Gehalt; Form! / – Wo
Form ist, ist immer auch Gehalt, ist immer auch Stoff. Der Dichter braucht sich
also durchaus nicht um Stoff, ja nicht einmal um Gehalt zu kümmern; er wende
sich allein der Form zu; durch das, was
er hier erreicht, erreicht er alles. ...“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Es splittert – / und Geist kommt
hervor.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Ja, meine Liebe kann nur denen
gehören, die die Veränderung wollen. / Wohl ist vom höchsten Orte gesehen die
Welt wunderbar – aber es bleibt doch wahr, daß jene, die diese Welt nicht
verbessern wollen, sie nicht verdienen.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Kunst ist nicht Umfassen,
sondern Gebärde, beschwörende Gebärde, magische Gebärde – oder ist Linie, Linie
der Evokation.“ [Evokation lat.: Herausrufen, Aufforderung, Erweckung von
Vorstellungen oder Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerks.]
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Nicht ohne weiteres versteht
man, was faul ist. Faul sind die
Apotheker. Denn sie machen nie eine ungewohnte Bewegung. Es gibt aber keine
produktive Bewegung (geistig ist das eine Bewegung schlechthin), die nicht
ungewohnt wäre.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in:
Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Und dies
ist die Frage: warum die größten Lehrer der Menschheit immer stellenlos sind.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn man diesen Glauben an Gott –
oder irgend einen anderen Glauben – nicht mehr hat, die Kunst aber dennoch so
ausüben will, wie man sie zu jener Zeit ausübte, da man den Glauben an Gott –
oder den bestimmten anderen Glauben – noch hatte, wird unter allen Umständen die
Kunst falsch. / Und darum ist ja auch fast alle Kunst falsch, fast alles
keine Kunst, was sich als solche ausgibt. Der für das Leben geprägte Satz:
>Nur das, woran du Glauben hast, rettet dich; das, woran du nicht vollen
Glauben, sondern manchmal Zweifel hast, rettet dich nicht.< ist mühelos und
vollständig auf die Kunst anwendbar.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wie es an anderer Stelle steht:
>In Notlagen erheben sich die Geringern zu des Wortes Stärke; dann können
sie hören, können reden. Die großen Künstler sind immer in solchen
Notlagen.<“
Holt, John Caldwell (1923-1985), US-amerikanischer Autor und
Pädagoge: „Wir lernen etwas zu tun, indem wir es tun. Es gibt keine andere
Möglichkeit.“
Holz, Arno (1863-1929),
deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Die Kunst:
„Kunst = Natur - x. Damit locke
ich noch keinen Hund hinterm Ofen hervor! Gerade um dieses x handelt es sich
ja!“
Holz, Arno (1863-1929),
deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Phantasus:
Eine schluchzende Sehnsucht mein
Frühling, / ein heißes Ringen mein Sommer – / wie wird mein Herbst sein? / Ein
spätes Garbengold? / Ein Nebelsee?“
Homer (um 850 v.
Chr.), frühester Dichter des Abendlandes, (vermutlich) Autor der Ilias und
Odyssee, in Odyssee IIIV, 167: „Wisse, Gott verleiht nicht alle vereinigte
Anmut allen sterblichen Menschen: Gestalt und Weisheit und Rede.“
Horaz (65-8
v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern: „Laetus sorte tua
vives sapiener: Froh des bescheidenen Loses lebst du ein Weiser.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen
Dichtern, in: Ars Poetica 5, 31: „In Fehler führt uns Flucht vor Fehlern, wenn
es an Fähigkeit mangelt.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen
Dichtern, in: Episteln I, 18: „Nam tua res agitur, parieus cum proximus ardet.
- Brennet des Nachbarn Wand, so bist du selber gefährdet.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen
Dichtern: „Ein Scherz, ein lachend Wort
entscheidet oft die größten Sachen treffender und besser als Ernst und Schärfe.“
Horaz (65-8 v. Ch.),
gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern: „Mische ein bißchen Torheit in
dein ernsthaftes Tun und Trachten! Albernheiten im rechten Moment sind etwas
ganz Köstliches.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen
Dichtern: „Wer begonnen hat, der hat
schon halb vollendet.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer
Schriftsteller: „Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme so
selten dazu.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer
Schriftsteller: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich – aber dann kehrt
man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie
dabei...“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer
Schriftsteller: „Wer arm ist, darf sich was vorlügen - das ist sein Recht. Vielleicht
sein einziges Recht.“
Hsjang, Lju: „Dem
Herz, das ehrlich ist, / öffnen selbst Steine sich.“
Huber, Martin (*1942), Schweizer Schauspieler: „Das Spiel ist
der Jubel über das Mögliche.“
Huch, Ricarda (1864-1947), deutsche Dichterin, Philosophin,
Historikerin: „Glück ist etwas, was man geben kann, ohne es zu haben.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer
Publizist, in: Der Glöckner von Notre Dame: „Denn die Liebe ist wie ein Baum: sie treibt von selbst, schlägt ihre
Wurzeln tief in unser ganzes Wesen, und grünt noch oft auf einem gebrochenen
Herzen weiter.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus,
politischer Publizist: „Den Menschen fehlt nicht die Kraft. Es fehlt ihnen der
Wille.“
Hugo,
Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik
und Realismus, politischer Publizist: „Die Zukunft hat viele Namen. Für die
Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das
Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance.“
Huizinga, Johann (1872-1945), niederländischer
Kulturhistoriker, bekannt durch: Homo Ludens: „Eine Kultur kann hoch heißen,
auch wenn sie keine Technik oder kein Skulpturenwerk hervorbringt, aber nicht,
wenn ihr Barmherzigkeit fehlt.“
Humboldt, Alexander von (1769-1859), deutscher Naturforscher, Bruder von Wilhelm Freiherr von Humboldt:
„Freiheit erhöht - Zwang erstickt unsere Kraft.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, Briefe an eine Freundin, 21.08.1827: „Die wahre Heimat ist eigentlich
die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom
Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835),
Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der
Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe
an eine Freundin, 02.02.1835: „Selbstbiographien sind nur dann wahrhaft
lehrreich, wenn sie eine große Anzahl von Tatsachen enthalten.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 03. Dezember 1834: „Wer sich
heiter zu erhalten sucht, der sorgt nicht bloß für sein Glück, sondern er übt
wirklich eine Tugend.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 04.12.1830: „Ich finde und habe
immer gefunden, daß sich ein Buch gerade vorzugsweise zu einem
freundschaftlichen Geschenk eignet. Man liest es oft, man kehrt oft dazu
zurück, man naht sich ihm aber nur in ausgewählten Momenten, braucht es nicht
wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrat in jedem gleichgültigen Augenblick des
Lebens und erinnert sich so immer des Freundes im Augenblick eines würdigen
Genusses.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 17. März 1830: „Die Ruhe ist die
natürliche Stimmung eines wohlgeregelten, mit sich einigen Herzens.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 26.06.1832: „Die Entwicklung
aller Keime aber, die in der individuellen Anlage eines Menschenlebens liegen,
halte ich für den wahren Zweck des irdischen Daseins, nicht gerade das Glück.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835),
Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der
Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in
einem Brief
an Charlotte Diede am 5. Mai 1832: „Wir sehen – und können nicht anders – den Tod als ein Scheiden der
Seele, eine Befreiung derselben aus den Banden des Körpers an. [...] Vielleicht
ändert sie schon im Augenblick, wo sie den Körper verläßt, ihre irdische Natur
und wirft nun einen scheidenden Strahl auf den zurückgebliebenen, dessen Licht
wir in den immer den Seeleneindrücken folgsamen Gesichtszügen erblicken. Alles
in diesen letzten Momenten ist wunderbar und unbegreiflich, und wenn wir uns
auch selbst darin befinden werden, so werden wir doch, auch mit der größesten
Besonnenheit, nicht mehr davon wissen und erfahren. Denn gewiß endet sich das
Leben zunächst nur mit völliger Besinnungslosigkeit. Die Natur wirft einen
dichten Schleier über ihre Verwandlungen.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835),
Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der
Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in
einem Brief
an Charlotte Diede am 17.10.1825: „Aber
der bloße Gedanke, daß sie [die Sterne] so außer und über allem Irdischen sind,
das Gefühl, daß alles Irdische davor so verschwindet, daß der einzelne Mensch
gegen diese in dem Luftraum verstreuten Welten so unendlich unbedeutend ist, daß
seine Schicksale, sein Genießen und Entbehren, worauf er einen so kleinlichen
Wert setzt, wie nichts gegen diese Größen verschwinden, dann, daß diese
Gestirne alle Menschen und alle Zeiten des Erdbodens verknüpfen, daß sie alles
gesehen haben vom Anbeginn an und alles sehen werden, darin verlier’ ich mich
immer in stillem Vergnügen beim Anblick des gestirnten Himmels.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt, in einem Brief an eine Freundin vom 24.12.1829: „Die aus dem
Vertrauen auf eine Allgüte und Allgerechtigkeit entspringende Zuversicht, daß
der Tod nur die Auflösung eines unvollkommenen, seinen Zweck nicht in sich
tragenden Zustandes und der Übergang zu einem bessern und höhern ist, muß dem
Menschen so gegenwärtig sein, daß nichts sie auch nur einen Augenblick
verdunkeln kann. Sie ist die Grundlage der inneren Ruhe.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Alles, was
wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art der Liebe.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr
von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der
Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Die Menschen müssen leiden, um stark zu
werden, dacht’ ich. Jetzt denk ich, sie müssen Freude haben, um gut zu werden.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Es ist unglaublich,
wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die
dem Leben seinen Sinn geben.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer
Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder
von Alexander von Humboldt: „Wie wenig ist am Ende der Lebensbahn daran
gelegen, was wir erlebten, und wie unendlich viel, was wir daraus machten.“
Huntington, John F.: „Die Wegwerfmentalität der Wohlstandsgesellschaft erstreckt sich
schließlich auch auf menschliche Bindungen, Liebe und Freundschaft.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer
Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Geblendet in Gaza: „Es sollte
ein Verfahren geben zum Chemischreinigen und Desinfizieren von Wörtern: Liebe,
Reinheit, Güte, Geist – ein Haufen Schmutzwäsche, der auf die Wäscherin
wartet.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer
Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Wissenschaft, Freiheit und
Frieden: „Macht ist ihrem Wesen nach expansiv und läßt sich durch nichts sonst
beschränken als durch andere Mächte von gleicher oder wenigstens ähnlicher
Größe.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“): „In
der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, einer moralischen Wahl
zwischen Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit. Sie ist hauptsächlich eine Frage der
Begabung.“
Huxley, Julian Sorell (Sir, 1887-1975), britischer Biologe, Verhaltensforscher, Philosoph,
Schriftsteller, Humanist, Atheist: „Wer ein Problem definiert, hat es schon
halb gelöst.“
Huygens, Christiaan (Christianus Hugenius, 1629-1695), niederländischer Astronom, Mathematiker und
Physiker, gilt als Begründer der Wellentheorie des Lichts: „Wer das Universum betrachtet, wird zur Demut
angeleitet: er wird bald davon ablassen, das irdisch Große und Größte noch als
groß anzustaunen, sobald er sich gehörig vergegenwärtigt, wie groß die Zahl der
Erden ähnlich der unsrigen und aller der sie bevölkernden Wesen sein muß.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: An
die Parzen: „Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht / nicht ward, sie ruht
auch drunten im Orkus nicht; / doch ist mir einst das Heilige, das am / Herzen
mir liegt, das Gedicht, gelungen, / willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
/ Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel / mich nicht hinabgeleitet.
Einmal / lebt ich wie Götter, und mehr bedarf’s nicht.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion an Bellarmin: „Freilich ist das Leben arm und einsam. Wir
wohnen hier unten, wie der Diamant im Schacht. Wir fragen umsonst, wie wir
herabgekommen sind, um wieder den Weg hinauf zu finden. Wir sind wie Feuer, das
im dürren Aste oder im Kiesel schläft, und ringen und suchen in jedem Moment
das Ende der engen Gefangenschaft. Aber sie kommen [...] die Augenblicke der
Befreiung, wo das Göttliche den Kerker sprengt, wo die Flamme vom Holz sich
löst und siegend emporwallt über der Asche, ha! wo uns ist, als kehrte der
entfesselte Geist, vergessen der Leiden, der Knechtsgestalt, im Triumphe zurück
in die Hallen der Sonne.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Immerhin hat das den Staat zur Hölle
gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Ja! eine Sonne ist der Mensch, allsehend,
allverklärend, wenn er liebt, und liebt er nicht, so ist er eine dunkle
Wohnung, wo ein rauchend Lämpchen brennt.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Was ist alles, was in Jahrtausenden die
Menschen taten und dachten, gegen Einen Augenblick der Liebe? Es ist
aber auch das Gelungenste, Göttlichschönste in der Natur! dahin führen alle
Stufen auf der Schwelle des Lebens. Daher kommen wir, dahin gehn wir.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Was ist der Mensch? konnt ich beginnen; wie
kommt es, daß so etwas in der Welt ist, das, wie ein Chaos, gärt oder modert,
wie ein fauler Baum, und nie zu einer Reife gedeiht? [...] Zu den Pflanzen
spricht er, ich war auch einmal, wie ihr! und zu den reinen Sternen, ich will
werden, wie ihr, in einer andren Welt! Inzwischen bricht er auseinander und
treibt hin und wieder seine Künste mit sich selbst, als könnt er, wenn es
einmal sich aufgelöst, Lebendiges zusammensetzen, wie ein Mauerwerk; aber es
macht ihn auch nicht irre, wenn nichts gebessert wird durch all sein Tun; es
bleibt doch immerhin ein Kunststück, was er treibt.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Wir bedauern die Toten, als fühlten sie
den Tod, und die Toten haben doch Frieden. Aber das, das ist der Schmerz, dem
keiner gleichkömmt, das ist unaufhörliches Gefühl der gänzlichen Zernichtung,
wenn unser Leben seine Bedeutung so verliert, wenn so das Herz sich sagt, du mußt
hinunter und nichts bleibt übrig von dir; keine Blume hast du gepflanzt, keine
Hütte gebaut, nur daß du sagen könntest: ich lasse eine Spur zurück auf Erden.
Ach! und die Seele kann immer so voll Sehnens sein, bei dem, daß sie so mutlos
ist!“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in:
Lebenslauf: „Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen, / daß er, kräftig
genährt, danken für Alles lern, / und verstehe die Freiheit, / aufzubrechen,
wohin er will.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in:
Patmos, Dem Landgrafen von Homburg, erster Vers: „Nah ist / Und schwer zu
fassen der Gott. / Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in:
Sokrates und Alkibiades: „Wer das Tiefste gedacht, / liebt das Lebendigste.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker,
Nachlese: „Wir sind nichts. Was wir
suchen, ist alles.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Dichterisch wohnet der Mensch auf dieser
Erde.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Die
Kunst ist der Übergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur
Natur.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Wer auf
sein Elend tritt, steht höher.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Wie
mit den Lebenszeiten, so ist es auch mit den Tagen, keiner ist uns genug, keiner ist ganz schön und jeder hat, wo
nicht seine Plage, doch seine Unvollkommenheit, aber rechne sie zusammen, so
kommt eine Summe Freude und Leben heraus.“
Hölty, Ludwig Christoph
Heinrich (1748-1776), volkstümlicher, naturverbundener Dichter in der
Strömung des Sturm und Drang: „Rosen auf dem Weg gestreut / und des Harms
vergessen! / Eine kurze Spanne Zeit / ist uns zugemessen.“
Hüan, Dscheng (1. Jh. v. Chr.), chinesischer Philosoph und
konfuzianischer Lehrer: Bewirke Harmonie der Mitte, und Himmel und Erde kommen
an ihren rechten Platz und alle Dinge gedeihen.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker, an Magdalene Thoresen,
am 05.10.1867: „Das ist das Verdammte an den kleinen Verhältnissen, daß sie die
Seele kleinmachen.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Denken ist des
Menschen bestes Teil.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Sehnsucht zum Licht
ist des Lebens Gebot.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und
Dramatiker: „Was ist Seligkeit? – Wiedervereinigung mit dem Ursprung.
Wiedervereinigung wie die des Regentropfens mit dem Meere, wie die des welken
Laubes mit der Erde, die es reifte.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und
Dramatiker: „Zu fragen bin ich da, nicht zu antworten.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der
Zweck im Recht, 2, 9: „Wenn wir aufrichtig sein sollen, so müssen wir gestehen,
daß das Übermaß den erklärten Zweck aller Tafelfreuden bildet. Sie haben die
Bestimmung, uns zu verlocken, das von der Natur durch den Zweck der Nahrung
vorgezeichnete Maß zu überschreiten.“ (Zusatz: Wie wir in allem einen inneren
Drang spüren, die Maße und Begrenzungen der Natur zu übertreten, ihr in allem
neue Maße zu geben und ihre Grenzen zu erweitern.)
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der Zweck im Recht: „Der
Bildungsprozeß im Recht ist keine Sache der bloßen Erkenntnis wie bei der
Wahrheit, sondern Sache des Kampfers der Interessen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in:
Römisches Recht: „Der Gesetzgeber soll denken wie ein Philosoph, aber reden wie
ein Bauer.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtswissenschaftler: „Jede Zeit ist ein Rätsel, das
nicht sie selber, sondern erst die Zukunft löst.“
II., Friedrich (1194-1250), König von
Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen
Reiches, Gründer der Universität Neapel, an Karl von Württemberg: „Die Finanzen
sind der Nerv des Landes. Wenn Sie diese recht verstehen, wird das übrige ganz
in Ihrer Gewalt sein.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien, Römisch-Deutscher
König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer der
Universität Neapel: „Bosheit ist eine Art Delirium und verwirrt den Verstand.“
II., Friedrich (Friedrich der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘, 1712-1786), ab 1772 König von
Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg, entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern:
„Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt, doch allein die
Kühnheit versteht zu erwerben.“
Indianisches Sprichwort: „Wenn jemand ein Problem erkannt
hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.“
Indische Spruchweisheit (aus dem
Mahabharata-Epos): „Überwinde glücklich die Gefahren, denen du mit deiner
Geburt ausgesetzt wurdest: baue dir ein Schiff aus Entschlossenheit und
Willenskraft und setze über den Strom, dessen Wasserfluten die fünf Sinne sind
und in dem Ungeheuer wie Liebe und Zorn hausen.“
Indische Spruchweisheit (Pancatantra-Fabelsammlung): „Den
Ort, an dem man wohnt, pflegt man sorgsam zu hüten: du aber, holde Schöne,
wohnst in meinem Herzen und steckst es immer wieder in Brand: grausam nenn ich
das und arg!“
Ingersoll, Robert Green (1833-1899), amerikanischer
Rechtsgelehrter: „Eine Universität ist ein Ort, wo Kieselsteine geschliffen und
Diamanten getrübt werden.“
Ingrisch, Lotte (geb.
Charlotte Gruber, *1930), österreichische Schriftstellerin: „Solange es
Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden
Theaters, in: Bekenntnisse, 1969: „Der Alltag ist eine graue Decke, darunter
ist die Jungfräulichkeit der Welt verborgen.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters:
„Ich bin Agnostiker. Ich glaube an nichts, bin aber bereit, an alles zu
glauben. Es ist mir unmöglich zu glauben, daß Gott nicht existiert, und es ist
mir unmöglich zu glauben, daß er existiert. Ich hoffe auf Gnade.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden
Theaters: „Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut
zurecht.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden
Theaters: „Wir glauben Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.“
Irischer
Segensspruch: „Mögest du erkennen, daß die Gestalt deiner Seele einzigartig
ist, daß dir hier ein besonderes Schicksal beschieden ist, daß sich hinter der
Fassade deines Lebens etwas Schönes, Gutes und Ewiges vollzieht.“
Irischer
Segensspruch: „Nimm dir Zeit zu denken – das ist die Quelle der Macht. Nimm dir
Zeit zu träumen – das bewegt dein Gefährt zu einem Stern. Nimm dir Zeit zu
spielen – das ist das Geheimnis der ewigen Jugend.“
Isais spricht
(Isais-Offenbarung, Vers 122-123): „Merket
es wohl: Es gibt keinen Tod! Sterben heißt Anfang, erneutes Wandern durch
andere Weltengefüge. Nichts schrecke euch, nichts bereite euch Furcht. Das
Licht leuchtet ewig, es ist lebendiges Licht; und ein Anteil davon ist fest in
euch alle gesenkt.“
Islamisches Sprichwort: „Des Menschen Psyche findet vor
allem im Schönen Ruhe.“
Italienisches
Sprichwort: „Den guten Seemann erkennt man beim schlechten Wetter.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber die Liebe war in ihren Herzen und war
auch doch wieder nicht wirklich da, ebenso wie sich in einer übersättigten
Lösung Kristalle befinden und doch auch wieder nicht wirklich da sind, nicht
eher, als bis sich der entsprechende Stoff, und wenn es auch nur ein Fäserchen
desselben wäre, in die Flüssigkeit senkt, und sich dann gleichsam, wie mit
einem Zauberschlage die schlummernden Atome ausscheiden, sodaß sie einander
entgegenfliegen, sich aneinander festsetzen, Glied an Glied nach
unerforschlichen Gesetzen und in einem Nu Kristalle sind – Kristalle!“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber jedes Glücksschloß, das sich erhebt, hat
in dem Grunde, auf dem es ruht, Sand, und der Sand sammelt sich und rinnt unter
den Mauern fort, langsam vielleicht, unmerklich, aber er rinnt und rinnt, Korn
auf Korn. Und die Liebe? Auch sie ist kein Fels, wie gern wir es auch glauben
möchten.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber wie süß war es, zu lieben, einmal die
wirkliche Liebe des Lebens zu lieben! Denn was er bis jetzt für Liebe gehalten
hatte, war ja keine Liebe gewesen, weder das schwer wogende Sehnen des
Vereinsamten, noch das brennende Entbehren des Phantasten oder die ahnungsvolle
Nervosität des Kindes; das waren Ströme in dem großen Ozean der Liebe, einzelne
Reflexe ihres vollen Lichtes, Splitter der Liebe, gleichwie die Meteore, die
die Luft durchsausen, Splitter eines Weltenkörpers sind, dies war die Liebe:
eine Welt, die ganz war, etwas Vollendetes, Großes, Geordnetes. Es war keine
verwilderte, zwecklose Jagd von Gefühlen und Stimmungen, die Liebe war wie eine
Natur, ewig wechselnd, ewig erzeugend, und es erstarb keine Stimmung, es welkte
kein Gefühl, ohne einem Keim, der die Anlagen zu etwas Vollkommenerem enthielt,
neues Leben zu geben. Ruhig, gesund, mit tiefen Atemzügen, so war es herrlich
zu lieben. Und die Tage fielen jetzt neu und glänzend vom Himmel selber herab,
sie kamen nicht schleppend, selbstverständlich hintereinander wie die
abgegriffenen Bilder in einem Guckkasten, jeder von ihnen war eine Offenbarung,
denn an einem jeden fand er sich größer und stärker und gehobener. Noch nie
hatte er eine solche Innigkeit, eine solche Macht des Gefühls gekannt, und es
gab Augenblicke, in denen er sich selber titanenhaft deuchte, in weit höherem
Maße, als er sich Mensch fühlte, eine solche Unerschöpflichkeit empfand er in
seinem Innern, eine flügelbreite Zärtlichkeit entströmte seinem Herzen, so weit
war sein Blick, so großartig mild sein Urteil.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Er stellte sich die Liebe nicht als eine ewig
flackernde, lodernde Flamme vor, die mit ihrem starken, glühenden Scheine die
ruhigsten Falten des Daseins erhellt und alles phantastisch größer und ferner
erscheinen läßt, als es ist, die Liebe war für ihn vielmehr eine stille,
glühende Kohle, die ihrem weichen Aschenbette eine gleichmäßige Wärme entsendet
und in gedämpftem Zwielicht das Entferntere verschleiert und das Nahe doppelt
nah und doppelt heimisch macht.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Es ist unmöglich, Niels, daß es mit dem Tode
vorbei ist, du kannst es nicht so fühlen, du bist ja gesund; du meinst, der Tod
müsse uns völlig vernichten, weil man so matt ist und weil alles hinschwindet;
aber das ist nur für die Außenwelt. Hier drinnen ist ebenso viel Seele wie
vorher, glaube mir es, Niels, ich habe es alles hier drinnen, was ich bekommen
habe, dieselbe unendliche Welt, nur stiller, nur mehr für mich allein geradeso,
als wenn man seine Augen schließt. Es ist nur wie ein Licht, das von dir
fortgeht, fort von dir, ins Dunkle hinein, und es wird für dich schwächer und
schwächer, und du kannst es nicht sehen, und doch leuchtet es noch ebenso hell,
dort, wo es jetzt ist, weit fort von dir.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Nein, nein, wenn man mir die Wahl stellte,
wahnsinnig zu werden, und ich in den Visionen dieses Wahnsinnes Sie besitzen
könnte, Sie besitzen, dann würde ich sagen: Hier habt ihr mein Gehirn, greift
mit schonungsloser Hand hinein in sein wundervolles Gebäude und zerreißt alle
die feinen Fasern, mit denen mein Selbst an den strahlenden Triumphwagen des
Menschengeistes geknüpft ist, laßt mich zurücksinken in den Kot der Materie,
unter die Räder des Wagens, laßt die andern die Pfade ihrer Herrlichkeit ziehen,
entgegen dem Lichte! Verstehen Sie mich? Begreifen Sie, daß ich Ihre Liebe,
selbst wenn sie, ihres Glanzes, der Majestät ihrer Reinheit beraubt, zu mir
käme, besudelt, ein Zerrbild wahrer Liebe, ein krankes Phantom, daß ich sie
selbst dann annehmen würde, demütig kniend, als wäre sie die heilige Hostie.“
Jahrhundert, Japanische Weisheit aus dem 7.: „Im Meer des
Lebens, Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg,
an dem alle Flut verebbt.“
James, Elaine St., in: Vom Glück des Wenigen: „Erinnern wir
uns wieder daran, daß wir nicht mehr brauchen als ein Dach über dem Kopf und
eine Mahlzeit auf dem Tisch. Ansonsten lasset uns das Leben genießen, mit den
Menschen zusammensein, die wir lieben, die Dinge schaffen, die uns am Herzen
liegen. Unsere Erde nicht verletzen und der Welt etwas von Bedeutung geben.“
Jandl, Ernst (1925-2000), österreichischer Schriftsteller und Dichter der experimentellen
Lyrik und visuellen Poesie: „Auch die alten großen / bäume, auch die
beständigen / bäume bricht die zeit.“
Japanisches Sprichwort: „Das Glück kommt zu denen, die
lachen.“
Jaspers, Karl Theodor (1883-1969), deutscher Psychiater und Philosoph, Vertreter der
Existenzphilosophie: „Bildung ist der Boden, den jeder Einzelne zu erwerben und
neu zu bestellen hat.“
Jaurés, Jean (1859-1914), französischer sozialistischer Politiker und Historiker: „Es kommt
darauf an, das Hoffen zu lernen. Die größten Menschen sind jene, die anderen
Hoffnung geben können.“
Jefferson, Thomas (1743-1826), US-amerikanischer Jurist, Gutsbesitzer und 3. Präsident der
Vereinigten Staaten von Amerika, hauptsächlicher Verfasser der
Unabhängigkeitserklärung: „Nichts verleiht mehr Überlegenheit, als ruhig und
unbekümmert zu bleiben.“
Jenny,
Albert (1912-1992), Schweizer Komponist, Dirigent, Kirchenmusiker,
Musikpädagoge, Chorleiter: „Unser Glück besteht nicht zuletzt in der Kraft, die
wir haben, unser Unglück zu ertragen.“
Jochmann, Carl Gustav (1789-1830), deutschbaltischer Publizist: „Wo die Wahrheit bekämpft werden muß,
da hat sie schon gesiegt.“
Johann Georg,
Markgraf von Brandenburg (1577-1624), Bischof von Straßburg: „Das Wort Gottes
ist nicht so schwer: Wenn nur der Eigennutz nicht wär!“
Johnson, Samuel („Dr. Johnson“, 1709-1784), englischer Gelehrter, Lexikograf,
Schriftsteller, Dichter, Kritiker: „Die Fesseln der Gewohnheit sind meist zu
fein, als daß man sie spürt, bevor sie zu fest sind, um sie noch
abzuschütteln.“
Jong, Erica (geb. Erica Mann, *1942), US-amerikanische
Schriftstellerin: : „Jeder hat Talente. Was selten ist, ist der Mut, den
Talenten an den dunklen Ort zu folgen, zu dem sie führen.“
Joseph Chilton Pearce, amerikanischer Neurobiologe und
Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Um ein kreatives
Leben zu führen, müssen wir unsere Angst verlieren, unrecht zu haben.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Durchschneide nicht, was du lösen
kannst!“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Manche
Leute unterhalten in ihren Köpfen Fremdenzimmer für die Meinungen anderer
Menschen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist:
„Unsterblichkeit ist uns geoffenbart durch unserem Geist eingeborene, uns
verliehene Ahnung. Gott selbst, der ihn geschaffen hat, legt dieses Wort in
ihn.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Wer
für die Zukunft sorgen will, muß die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die
Gegenwart mit Mißtrauen aufnehmen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist:
„Zeichnung ist Sprache für die Augen, Sprache Malerei für das Ohr.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Menschen werden ungleich geboren. Der
große Segen der Gesellschaft besteht darin, diese Ungleichheit soweit wie
möglich durch die Beschaffung von Sicherheit, des erforderlichen Eigentums, der
Ausbildung und des Beistands für einen jeden zu mindern.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Zärtlichkeit ist
das Ruhen der Leidenschaft.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ein einziger schöner
Klang ist schöner als langes Gerede.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und
Essayist: „Es gibt ein Recht
des Weiseren, nicht ein Recht des Stärkeren.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Es ist besser, ein
Problem zu erörtern, ohne es zu entscheiden, als es zu entscheiden, ohne es
erörtert zu haben.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und
Essayist: „Es liegt nicht genug Weisheit oder Tugend in unseren Urteilen und
Gefühlen, wenn in ihnen nicht genug Geduld liegt.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ihre Entstehung
verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „In jederlei
Kunstwerk bildet die augenscheinliche oder verborgene Symmetrie den sichtbaren
oder geheimen Grund des Vergnügens, das wir empfinden. Alles Zusammengesetzte bedarf
irgendeiner Wiederholung in seinen Teilen, um verstanden zu werden, um im
Gedächtnis haften zu bleiben und uns als ein Ganzes zu erscheinen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Kinder brauchen
Vorbilder nötiger als Kritiker.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Suchen wir unser
Licht in unseren Gefühlen! In ihnen liegt eine Wärme, die viel Klarheit in sich
schließt.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und
Begründer der analytischen Psychologie, in: Nach der Katastrophe: „Schon Plato
wusste, dass der Anblick des Hässlichen etwas Hässliches in die Seele
hineinbildet.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und
Begründer der analytischen Psychologie: Das Treffen zweier Personen ist wie der
Kontakt zweier chemischer Substanzen: Wenn es eine Reaktion gibt, werden beide
transformiert.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und
Begründer der analytischen Psychologie: „Unsere Aufgabe ist es, das zu werden,
was wir sind.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und der
Begründer der analytischen Psychologie:
„Die Ganzheit ist keine Vollkommenheit, sondern Vollständigkeit.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und der
Begründer der analytischen Psychologie: „Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den
Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt
mit den Objekten, die er liebt.“
Jungk, Robert (1913-1994), österreichischer Journalist, Wissenschaftspublizist und
einer der ersten Zukunftsforscher: „Wir haben das, was ich eine
Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein
Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von
Analphabeten.“
Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis, 58-138),
römischer Satirendichter, von dem unter anderem das Wort ‚panem et circenses‘ =
‚Brot und Spiele‘ stammen soll, in: Satiren 6: „Hoc volo, sic iubeo; sit pro
ratione voluntas. = Dies will ich, so befehle ich; statt eines Grundes gelte
mein Wille.“
Jüdische Erzählung: „Wann beginnt der Tag?“ – Ein alter
Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht
endet und der Tag beginnt. „Ist es, wenn man von Weitem einen Hund von einem
Schaf unterscheiden kann?“, fragte einer der Schüler. „Nein“, sagte der Rabbi.
„Ist es, wenn man von Weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden
kann?“, fragte ein anderer. „Nein“, sagte der Rabbi. „Aber was ist es dann?“,
fragten die Schüler. „Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen
blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die
Nacht noch bei uns.“
Jüdische
Spruchweisheit: „Des Menschen Denk- und Ausdrucksweise verrät dir seine
Herkunft.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Auf alle
Fälle führt die Hoffnung weiter als die Furcht.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Dreieinig
sind das Wort, die Freiheit und der Geist.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler:
„Jeder Mensch hat seine guten Seiten. Man muß nur die schlechten umblättern.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Man muß
den Punkt kennen, bis zu dem man zurückweichen kann.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, im Brief an Oskar
Pollak am 27. Januar 1904: „Ich
glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und
stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den
Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie
Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher
hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber
schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück,
das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie
wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein
Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube
ich.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über
Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben.
Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar. Man schämt sich
nicht mehr, sterben zu wollen; man bittet, aus der alten Zelle, die man haßt,
in eine neue gebracht zu werden, die man erst hassen lernen wird. Ein Rest von
Glauben wirkt dabei mit, während des Transportes werde zufällig der Herr durch
den Gang kommen, den Gefangenen ansehen und sagen: >Diesen sollt ihr nicht
wieder einsperren. Er kommt zu mir.<“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über
Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendet-Sein: Das Licht auf dem
zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über
Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Wahrheit ist unteilbar, kann sich also selbst nicht erkennen; wer sie
erkennen will, muss Lüge sein.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in:
Betrachtung über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Die Sprache kann für alles außerhalb der
sinnlichen Welt nur andeutungsweise, aber niemals auch nur annähernd
vergleichsweise gebraucht werden, da sie, entsprechend der sinnlichen Welt, nur
vom Besitz und seinen Beziehungen handelt.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Brief an Felice
Bauer, 18/19. Februar 1913: „Ich
bin nicht der Meinung, daß einem jemals die Kraft fehlen kann, das, was man
sagen oder schreiben will, auch vollkommen auszudrücken. Hinweise auf Schwäche
der Sprache oder Vergleiche zwischen der Begrenztheit der Worte und der
Unendlichkeit des Gefühls sind ganz verfehlt. Das unendliche Gefühl bleibt in
den Worten genau so unendlich, wie es im Herzen war. Das, was im Innern klar
ist, wird es auch unweigerlich in Worten. Deshalb muß man niemals um die
Sprache Sorge haben, aber im Anblick der Worte oft Sorge um sich selbst. Wer
weiß denn aus sich selbst heraus, wie es um einen steht. Dieses stürmische oder
sich wälzende oder sumpfige Innere sind ja wir selbst, aber auf dem im geheimen
sich vollziehenden Weg, auf dem die Worte aus uns hervorgetrieben werden, wird
die Selbsterkenntnis an den Tag gebracht, und wenn sie auch noch immer verhüllt
ist, so ist sie doch vor uns und ein herrlicher oder schrecklicher Anblick.“
Kafka,
Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Sämtliche Erzählungen, Gespräch mit dem Beter: „Denn mein Unglück ist ein schwankendes Unglück, ein auf einer dünnen
Spitze schwankendes Unglück, und berührt man es, so fällt es auf den Frager.“
Kafka, Franz (1883-1924),
deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Felice Bauer, am 14./15. Januar 1913:
„Einmal schriebst Du, Du
wolltest bei mir sitzen, während ich schreibe; denke nur, da könnte ich nicht
schreiben [...]. Schreiben heißt ja sich öffnen bis zum Übermaß; die äußerste
Offenherzigkeit und Hingabe, in der sich ein Mensch im menschlichen Verkehr
schon zu verlieren glaubt und vor der er also, solange er bei Sinnen ist, immer
zurückscheuen wird – denn leben will jeder, solange er lebt – diese Offenherzigkeit
und Hingabe genügt im Schreiben bei Weitem nicht. Was von dieser Oberfläche ins
Schreiben hinübergenommen wird [...] ist nichts und fällt in dem Augenblick
zusammen, in dem ein wahres Gefühl diesen obern Boden zum Schwanken bringt.
Deshalb kann man nicht genug allein sein, wenn man schreibt, deshalb kann es
nicht genug still um einen sein, wenn man schreibt, die Nacht ist noch zu wenig
Nacht. Deshalb kann nicht genug Zeit einem zur Verfügung stehn, denn die Wege
sind lang, und man irrt leicht ab, man bekommt sogar manchmal Angst und hat
schon ohne Zwang und Lockung Lust zurückzulaufen [...], wie erst, wenn man
unversehens einen Kuß vom liebsten Mund bekäme!“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief
an Felice Bauer, am 26. Juni 1913: „Ich brauche zu meinem Schreiben Abgeschiedenheit, nicht ‚wie ein
Einsiedler‘, das wäre nicht genug, sondern wie ein Toter. Schreiben in diesem
Sinne ist ein tieferer Schlaf, also Tod, und so wie man einen Toten nicht aus
seinem Grabe ziehen wird und kann, so auch mich nicht vom Schreibtisch in der
Nacht.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Felice Bauer am 02. Januar 1914: „Ich liebe Dich, Felice, mit allem, was an mir menschlich gut ist, mit
allem, was an mir wert ist, daß ich mich unter den Lebendigen herumtreibe. Ist
es wenig, so bin ich wenig. Ich liebe Dich ganz genau so, wie Du bist, das, was
mir an Dir gut scheint, wie das, was mir nicht gut scheint, alles, alles. So
ist es bei Dir nicht [...]. Du bist mit mir nicht zufrieden, Du hast an mir Verschiedenes
auszusetzen, willst mich anders haben, als ich bin. Ich soll ‚mehr in der Wirklichkeit‘
leben, soll mich ‚nach dem, was gegeben ist, richten‘ usf. Merkst Du denn
nicht, daß Du, wenn Du solches aus wirklichem Bedürfnis willst, nicht mehr mich
willst, sondern an mir vorüber willst? Warum Menschen ändern wollen, Felice?
Das ist nicht recht. Menschen muß man nehmen, wie sie sind oder lassen, wie sie
sind. Ändern kann man sie nicht, höchstens in ihrem Wesen stören.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Felice Bauer am 19. Januar 1913: „Liebste, nimm mich zu Dir, halte mich, laß
Dich nicht beirren, die Tage werfen mich hin und her, bringe Dir zu Bewußtsein,
daß du niemals reine Freude von mir haben wirst, reines Leid dagegen, soviel
man nur wünschen kann, und trotzdem – schick mich nicht fort. Mich verbindet
nicht nur Liebe mit Dir, Liebe wäre wenig, Liebe fängt an, Liebe kommt, vergeht
und kommt wieder, aber diese Notwendigkeit, mit der ich ganz und gar in Dein
Wesen eingehakt bin, die bleibt. Bleibe auch, Liebste, bleibe!“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief
an Milena Jesenská, Ende März 1922: „Die leichte Möglichkeit des Briefeschreibens muß – bloß theoretisch
angesehn – eine schreckliche Zerrüttung der Seelen in die Welt gebracht haben.
Es ist ja ein Verkehr mit Gespenstern, und zwar nicht nur mit dem Gespenst des
Adressaten, sondern auch mit dem eigenen Gespenst, das sich einem unter der
Hand in dem Brief, den man schreibt, entwickelt oder gar in einer Folge von
Briefen, wo ein Brief den andern erhärtet und sich auf ihn als Zeugen berufen
kann. Wie kam man nur auf den Gedanken, daß Menschen durch Briefe miteinander
verkehren können! Man kann an einen fernen Menschen denken und man kann einen
nahen Menschen fassen, alles andere geht über Menschenkraft. Briefe schreiben
aber heißt, sich vor den Gespenstern entblößen, worauf sie gierig warten.
Geschriebene Küsse kommen nicht an ihren Ort, sondern werden von den
Gespenstern auf dem Wege ausgetrunken. Durch diese reichliche Nahrung vermehren
sie sich ja so unerhört. Die Menschheit fühlt das und kämpft dagegen, sie hat,
um möglichst das Gespenstische zwischen den Menschen auszuschalten, und den
natürlichen Verkehr, den Frieden der Seelen zu erreichen, die Eisenbahn, das
Auto, den Aeroplan erfunden, aber es hilft nichts mehr, es sind offenbar
Erfindungen, die schon im Absturz gemacht werden, die Gegenseite ist soviel
ruhiger und stärker, sie hat nach der Post den Telegrafen erfunden, das
Telefon, die Funkentelegrafie. Die Geister werden nicht verhungern, aber wir
werden zugrunde gehn.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Milena Jesenská am 14. September 1920: „Auch ist es vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du
mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir
wühle.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief
an Milena Jesenská im September 1920: „Dir wird ängstlich beim Gedanken an den Tod? Ich habe nur entsetzliche
Angst vor Schmerzen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Den Tod wollen, die
Schmerzen aber nicht, das ist ein schlechtes Zeichen. Sonst aber kann man den
Tod wagen. Man ist eben als biblische Taube ausgeschickt worden, hat nichts
Grünes gefunden und schlüpft nun wieder in die dunkle Arche.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief
an Minze Eisner im März 1920: „Jeder hat seinen beißenden Nächtezerstörenden
Teufel in sich und das ist weder gut noch schlecht, sondern es ist Leben: Hätte
man den nicht, würde man nicht leben. Was Sie in sich verfluchen, ist also Ihr
Leben. Dieser Teufel ist das Material (und im Grunde ein wunderbares), das Sie
mitbekommen haben und aus dem Sie nun etwas machen sollen.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Der hat am besten für die
Zukunft gesorgt, der für die Gegenwart sorgt.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Die verbitterten Gesichtszüge
eines Mannes sind oft nur die festgefrorene Verwirrung eines Knaben.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Ein Buch muß uns als Axt dienen für das
zugefrorene Meer in unserem Inneren.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Es gibt ein Ziel, aber
keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern.“
Kafka, Franz (1883-1924),
deutschsprachiger Schriftsteller: „Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen
sich alle anderen ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind
die Menschen aus dem Paradiese vertrieben worden, und wegen der Lässigkeit
kehren sie nicht zurück.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller:
„Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen, wird immer jung bleiben.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Liebe ist alles, was unser Leben steigert,
erweitert, bereichert. Nach allen Höhen und Tiefen. Die Liebe ist so
unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die
Fahrgäste und die Straße.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Verbringe deine Zeit nicht mit der Suche nach
einem Hindernis, vielleicht ist keins da.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller:
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Kahn, Herman (1922-1983), US-amerikanischer Stratege, Kybernetiker, Futurologe: „Aus
der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, aus der Zukunft
zu lernen.“
Kaléko, Mascha (1907-1975), jüdische, in Galizien geborene deutschsprachige Lyrikerin: „Mein
schönstes Gedicht? / Ich schrieb es nicht. / Aus tiefsten Tiefen stieg es. /
Ich schwieg es.“
Kandinsky, Wassily (1866-1944), russischer Maler, Graphiker, Kunsttheoretiker, Mitbegründer der
Redaktionsgemeinschaft „Der blaue Reiter“, Lehrer am Weimarer Bauhaus: „Die
Notwendigkeit schafft die Form.“
Kant, Hermann (*1926), deutscher Schriftsteller, in: Eine
Übertretung“: „Euer Leben wird ganz besonders anstrengend sein, denn ihr werdet
beteiligt werden an der kräftezehrendsten Hebeübung, die es je in der
Menschheitsgeschichte gegeben hat: Ihr sollt unsere Gesellschaft auf eine neue
Stufe heben, in den Kommunismus.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Anthropologie: „Dichtkunst ist ein Spiel
der Sinnlichkeit, durch den Verstand geordnet.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Anthropologie I, 1, 3: „Der Freier könnte eine gute Heirat machen, wenn er nur
über eine Warze im Gesicht oder eine Zahnlücke seiner Geliebten wegsehen
könnte. Es ist aber eine besondere Unart unseres Attentionsvermögens
[Aufmerksamkeitspräferenz; vgl. auch: Attentismus, lat. fr. = abwartende
Haltung], gerade darauf, was fehlerhaft an anderen ist, auch unwillkürlich
seine Aufmerksamkeit zu heften.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Anthropologie III: „Witz hascht nach Einfällen; Urteilskraft strebt nach
Einsichten. Witz geht mehr nach der Brühe, Urteilskraft nach der Nahrung.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Grundlegung der Metaphysik der Sitten: „Was einen Preis hat, an dessen Stelle
kann etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis
erhaben ist, das hat seine Würde.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik
der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ: „Handle so, dass der
Beweggrund deines Willens jederzeit zugleich als Grundsatz einer allgemeinen
Gesetzgebung gelten könnte.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik
der Urteilskraft 2, 31: „Alles Gute, das nicht auf moralisch gute Gesinnung
gepfropft ist, ist nichts als Schein und schimmerndes Elend.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Metaphysik der Sitten: „Wenn die Gerechtigkeit untergeht, so hat es keinen Wert
mehr, daß Menschen leben auf Erden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Religion innerhalb der Grenzen der bösen Vernunft: „Man nennt einen Menschen
böse nicht darum, weil er Handlungen ausführt, welche böse sind, sondern weil
diese so beschaffen sind, dass sie auf böse Maximen schließen lassen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Alle
Stärke wird nur durch Hindernisse erkannt, die sie überwältigen kann.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich
das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist eigentlich gar
nicht abzuhelfen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Staat ist ein Volk, daß sich selbst
beherrscht.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Durch
Verstand sind wir imstande zu erlernen (Regeln zu erfassen), durch Urteilskraft
vom Erlernten Gebrauch zu machen (Regeln in concreto anzuwenden), durch
Vernunft zu erfinden, Prinzipien für mannigfache Regeln auszudenken.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Eines der größten Probleme der Erziehung
ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit,
sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher
Philosoph: „Freiheit ist die Würde der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gedanken
ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissen ist das Bewusstsein eines
inneren Gerichtshofes im Menschen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph:
„Gewissenlosigkeit ist nicht Mangel des Gewissens, sondern der Hang, sich an dessen
Urteil nicht zu kehren.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Ich
verstehe unter einer Idee einen notwendigen Vernunftbegriff, dem kein
kongruierender Gegenstand in den Sinnen gegeben werden kann.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Reich ist man nicht
durch das, was man besitzt, sondern durch das, was man in Würde zu entbehren
weiß. Und es könnte sein, daß die Menschheit reicher würde, indem sie ärmer
wird, und gewinnt, indem sie verliert.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Verstand
ist die Erkenntnis des Allgemeinen. Urteilskraft ist die Anwendung des
Allgemeinen auf das Besondere. Vernunft ist das Vermögen, die Verknüpfung des
Allgemeinen mit dem Besonderen einzusehen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Wenn die Menschen gewohnt wären, unter das
Getümmel ihrer Geschäfte und Zerstreuungen bisweilen ernsthafte Augenblicke der
Betrachtung zu mengen, so würden ihre Freuden vielleicht weniger rauschend
sein, aber die Stelle derselben würde eine ruhige Heiterkeit der Seele
einnehmen, der keine Zufälle mehr unerwartet sind. Und selbst die sanfte Schwermut,
dieses zärtliche Gefühl, davon ein edles Herz aufschwillt, wenn es in einsamer
Stille die Nichtswürdigkeit alles dessen erwägt, was bei uns allgemein für groß
und wichtig gilt, würde mehr wahre Glückseligkeit enthalten als die ungestüme
Belustigung des Leichtsinnigen und das laute Lachen des Toren.“
Kant,
Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung, in: Die Metaphysik der
Sitten: „Liebe ist eine Sache
der Empfindung, nicht des Wollens, und ich kann nicht lieben, weil ich will,
noch weniger aber, weil ich soll (zur Liebe genötigt werden); mithin ist eine
Pflicht zu lieben ein Unding.“
Kant,
Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung, in: Kritik der
praktischen Vernunft: „Mit einem
Worte: Wissenschaft (kritisch gesucht und methodisch eingeleitet) ist die enge
Pforte, die zur Weisheitslehre führt, wenn unter dieser nicht bloß verstanden
wird, was man tun, sondern was Lehrern zur Richtschnur dienen soll, um den Weg
zur Weisheit, den jedermann gehen soll, gut und kenntlich zu bahnen, und andere
vor Irrwegen zu sichern.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Das Recht muss
nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepasst werden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Der ziellose Mensch
erleidet sein Schicksal, der zielbewußte gestaltet es.“
Kant,
Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Dichtkunst: ein Spiel der Sinnlichkeit, durch
den Verstand geordnet.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Die Lüge ist der eigentliche
faule Fleck in der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Drei Dinge helfen, die
Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher
Philosoph der Aufklärung: „Gottes Wille ist es nicht nur, daß wir glücklich
sein sollen, sondern, daß wir uns selbst glücklich machen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Ohne Achtung gibt es keine
wahre Liebe.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher
Philosoph der Aufklärung: „Recht ist die Einschränkung der Freiheit eines jeden
auf die Bedingung ihrer Zusammenstimmung mit der Freiheit von jedermann,
insoferne diese nach einem allgemeinen Gesetz möglich ist.“
Karl V. (1500-1558), deutscher Kaiser von
1519-1556, hat das erste allgemeine Strafgesetzbuch im Heiligen Römischen Reich
erlassen: „Der Sieg sollte nie ohne Übung der Barmherzigkeit sein.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller,
Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht, Das kluge kleine Land: „Hochmut
lässt sich köpfen: Stolz beugt sich der Stunde, die vergeht.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker,
Dramatiker, in: Abel, gib acht, Gefischtes: „Wie man seinen Charakter, daß er
nicht zu nackt daherkomme, mit Manieren bekleiden soll, so die Wahrheit mit
Konzilianz.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht, Lob der List: „Falschheit
ohne List zu begegnen, ist nicht ehrenhaft, sondern leichtsinnig.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht; Halbzeit der
Emanzipationen: „Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit
zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Revolutionäre sind Reaktionäre: „Das Alter ist ein
Aussichtsturm.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller,
Aphoristiker, Dramatiker: „Die Straße des geringsten Widerstandes ist nur im Anfang
asphaltiert.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker:
„Heiterkeit und Lachen sind untrügliche Zeichen, die nur die Menschlichkeit
setzt.“
Kast, Verena (*1943),
Professorin für Psychologie, Psychotherapeutin, Schriftstellerin: „Sich
aufeinander verlassen können, ist ein zentraler Wert in allen menschlichen
Beziehungen.“
Keeffe, Georgia O’ (1887-1986), eine der bekanntesten
US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts: „Niemand sieht eine Blume
wirklich – es ist so klein, daß es Zeit erfordert –wir haben keine Zeit – und zu
sehen erfordert Zeit, so wie es Zeit erfordert, einen Freund zu haben.“
Keil, Johann Georg (1781-1857), deutscher Dichter und
Romanist, in: Lyra und Harfe: „Vergangenheit laß deine Lehrerin sein, / in die
Gegenwart streue den Samen ein; / ob die Zukunft belebe den zarten Keim, / das
stelle Gott anheim.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Das Wohlergehen des
Einzelnen ist verankert im Wohlergehen aller.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Wir könnten nie
lernen, mutig und geduldig zu sein, wenn es nur Freude in der Welt gäbe.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker,
geistlicher Schriftsteller, in: Nachfolge Christi I, 20: „Es ist leichter zu schweigen, als sich im
Reden zu mäßigen.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker,
geistlicher Schriftsteller, in: Nachfolge Christi II, 1: „Wer in seinem
Inneren geordnet und wohlbestellt ist, der kümmert sich nicht um das sonderbare
und verkehrte Treiben der Menschen.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker,
geistlicher Schriftsteller: „Mit zwei Flügeln erhebt sich der Mensch vom
Irdischen: Der Einfalt und der Lauterkeit.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker,
geistlicher Schriftsteller: „Nirgendwo habe ich mehr Ruhe gefunden als in
Wäldern und in Büchern.“
Kenko, Yoshida (Urabe no Kaneyoshi, um 1283-1350),
japanischer Höfling, Dichter und buddhistischer Mönch: „Ein Tag Leben ist
wertvoller als ein Berg Gold.“
Kennedy, John F. (1917-1963), US-amerikanischer Politiker, 35. Präsident der USA:
„Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihren Namen.“
Kepler, Johannes (1571-1630), deutscher Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker
und evangelischer Theologe: „Allein,
es schafft keine geringe Erleichterung, wenn ich bedenke, daß wir uns nicht so
über die ungeheure, geradezu unendliche Weite des äußersten Himmels wundern
müssen, als vielmehr über die Kleinheit von uns Menschen, die Kleinheit dieses
unseres so winzigen Erdkügelchens.“
Kerner, Justinus Andreas Christian von (1786-1862), deutscher
Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller: „Gott schickt am End uns
Leiden, / auf daß uns diese Welt, wenn wir nun von ihr scheiden, / nicht mehr
so mächtig hält.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher
Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Das Edle liegt in der Art,
wie einer Pflicht genügt wird.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher
Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Der echte Charakter liebt
die Entscheidung; er legt sich fest, und zwar durch die Tat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker,
in: Gegengabe V.: „Bei furchtbaren Schicksalsschlägen das ganz Gewöhnliche tun,
das hilft uns über den Abgrund.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker,
in: Gegengabe VI: „Einen Schuß Wüste braucht der Mensch – um des Glücks der
Oase willen.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„An einem Kunstwerk ist alles verständlich und selbstverständlich außer der
Kraft, die es hervorgebracht hat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„Die Statistik ist das Märchen der Vernunft.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl,
1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Kunst ist das,
was übrig bleibt, nachdem alles an ihr bis ins Letzte analysiert worden ist.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Willst
Du wissen, woraus die Menschheit besteht? Aus denen, die sich nicht um Dich
kümmern.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„Wo wir lieben, gedeiht auch unser Talent.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher
Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde
er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland vertrieben: „Der größte
Irrtum junger Menschen ist ihre Vorstellung vom Alter. Ein gesunder alter Mann
liebt wie mit zwanzig.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen
Neuen Sachlichkeit, wurde er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland
vertrieben: „Je mehr einer die Menschen und ihre Welt liebt, um so mehr will er
sie verbessern.“
Khan, Hazrat Inayat (1882-1927), Gründer des Internationalen Sufi-Ordens
und der Internationalen Sufi-Bewegung: „Die Worte, die die Seele erleuchten, sind
wertvoller als Edelsteine.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des
Verführers: „Die Liebe hat viele
Mysterien, und dies erste Verliebtsein ist auch ein Mysterium, wenn es auch
nicht das größte ist – die meisten Menschen sind in ihrer Leidenschaft wie
wahnsinnig, sie verloben sich oder machen andre dumme Streiche, und in einem
Augenblick ist alles zu Ende, und sie wissen weder, was sie erobert, noch was
sie verloren haben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des
Verführers: „Was liebt die
Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort,
ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring –
man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem
Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch
eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von
den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet
in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des
Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet
sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge
aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze!“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in:
Die Krankheit zum Tode: „Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-oder: „Der ausgebildeten Sprache liegt die Reflexion
zugrunde; deshalb vermag die Sprache nicht, das Unmittelbare auszusagen. Die
Reflexion tötet das Unmittelbare; [...]. Das Unmittelbare ist nämlich das
Unbestimmbare; darum kann die Sprache es nicht in sich aufnehmen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-oder: „Verheirate dich, du wirst es bereuen;
verheirate dich nicht, du wirst es auch bereuen. Heirate oder heirate nicht, du
wirst beides bereuen. Verlache die Torheiten der Welt, du wirst es bereuen;
beweine sie, beides wirst du bereuen. Traue einem Mädchen, du wirst es bereuen;
traue ihm nicht, du wirst auch dies bereuen. Fange es an, wie du willst, es
wird dich verdrießen. Hänge dich auf, du wirst es bereuen; hänge dich nicht
auf, beides wird dich gereuen. Dieses, meine Herren, ist der Inbegriff aller
Lebensweisheit.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Was
die Philosophen von der Wirklichkeit sagen, ist oft geradeso täuschend, wie
wenn man bei einem Trödler auf einem Schilde liest: ‚Hier wird gerollt.‘ Käme
man nun mit seiner Wäsche, um sie gerollt zu bekommen, so wäre man angeführt:
denn das Schild steht da bloß zum Verkaufe.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher
Mensch, der heiße Schmerzen in seinem Herzen trägt, dessen Lippen aber so
geartet sind, daß, während Seufzer und Geschrei ihnen entströmen, diese dem
fremden Ohr wie schöne Musik ertönen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Wie leer und bedeutungslos ist das Leben! –
Man begräbt einen Menschen, begleitet ihn zu Grabe, wirft drei Spaten voll Erde
auf seinen Sarg. Dabei fährt man in der Kutsche hinaus, fährt in der Kutsche
nach Haus, und tröstet sich damit, daß noch ein langes Leben vor einem liege.
Wie lang ist es denn, wenn’s auf 7x10 Jahre hinauskommt? Warum macht man’s nicht
lieber auf einmal ab? Warum bleibt man nicht draußen und steigt mit hinab ins
Grab, und wirft das Los darüber, wem das Unglück widerfahren soll, der
Letztlebende zu sein, welcher die letzten drei Spatenwürfe besorge für den
letzten Toten?“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Die Menschen scheinen die Sprache nicht
empfangen zu haben, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, daß
sie keine Gedanken haben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Es
ist nicht zu glauben, wie schlau und erfinderisch wir Menschen sind, um
Entscheidungen aus dem Weg zu gehen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Haß
ist gescheiterte Liebe.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855),
dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als
Wegbereiter des Existentialismus: „Jede Anfechtung verschönert den Menschen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man
kann die Elastizität eines Menschen an seiner Kunst zu vergessen messen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man kann sich auf 2 Arten irren: Indem man
glaubt, was nicht wahr ist. Oder indem man sich weigert zu glauben, was wahr
ist.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus:
„Nichts zu riskieren, das hieße seine Seele aufs Spiel zu setzen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Sich
um die Liebe zu betrügen ist der fürchterlichste Betrug; es ist ein ewiger
Verlust, der sich nie ersetzen läßt, weder in der Zeit noch in der Ewigkeit.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Was
ist Freude, und wann ist man froh? Wenn man sich selbst in Wahrheit gegenwärtig
ist. Daß man ist, heute ist, das ist Freude.“
Kindererziehung: „Man schlägt sieben Teufel hinein, wenn man
einen herausschlagen will.“
King, Martin Luther (1929-1968),
US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Die Liebe auch zu
unseren Feinden ist der Schlüssel, mit dem sich die Probleme der Welt lösen
lassen.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer
Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Wir Menschen haben gelernt, wie Vögel zu
fliegen und wie Frosche zu schwimmen, aber noch immer nicht die einfache Kunst
der Brüderlichkeit.“
Kingsley, Charles (1819-1875), anglikanischer Geistlicher, Theologe und Schriftsteller und Vertreter
des sogenannten Christian Socialism: „Beschäme niemals einen Menschen, so
töricht und unwissend er auch sein mag.“
Kingsley, Peter (*1953), britischer Philosoph: „Für die
meisten ist Heilen etwas, das uns Wohlgefühl verschafft und den Schmerz lindert.
Und doch ist gerade das, wovon wir geheilt werden wollen, sehr oft das, was uns
heilt.“
Kirschner, Josef (*1931), österreichischer Autor und
Fernsehjournalist: „Es ist besser, Lösungen bei sich selber aufzuspüren, statt
unaufhörlich andere danach zu fragen.“
Kishon, Ephraim (Ferenc Hoffmann, 1924-2005), israelischer Satiriker ungarischer Herkunft:
„Wenn du Gott lachen sehen willst, dann versuche nur, dein Leben zu planen.“
Kivaro:
„Hat man 24 Stunden früher als die übrigen Menschen recht, so gilt man 24
Stunden lang für närrisch.“
Klee, Paul (1879-1940), deutscher Maler und Graphiker, dessen Werk dem Expressionismus,
Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und Surrealismus zugeordnet wird:
„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“
Kleist, Ewald
Christian von (1715-1759), deutscher Dichter, Freimaurer, preußischer Offizier,
im Krieg gefallen: „Der Schmerz macht, daß wir die Freude fühlen, so wie das
Böse macht, daß wir das Gute erkennen.“
Kleist, Ewald Christian
von (1715-1759), deutscher Dichter, Freimaurer, preußischer Offizier, im Krieg
gefallen: „Wäre kein Schmerz in der Welt, so würde der Tod alles aufreiben.
Wenn mich eine Wunde nicht schmerzte, würde ich sie nicht heilen, und daran
würde ich sterben.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in:
Amphitryon I, 5, Merkur: „Wärst du ein wenig minder Frau von Ehre / und rissest
mir dafür die Ohren nicht / mit deinen ew’gen Zänkereien ab!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: Das
Kätchen von Heilbronn I, 1, Friedeborn: „Ich erlitt in dreiundfünfzig Jahren,
da ich lebe, soviel Unrecht, daß meiner Seele Gefühl nun gegen seinen Stachel
wie gepanzert ist.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist, in: Der Bewunderer des Shakespeare: „Narr, du prahlst,
ich befried’ge dich nicht! Am Mindervollkommnen / sich erfreuen zeigt Geist,
nicht am Vortrefflichen, an!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist, in: „Die Familie Schroffenstein“, IV, 1, Eustache: „Denn
nie besser ist / Der Mensch, als wenn er es recht innig fühlt, / Wie schlecht
er ist.“
Kleist,
Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher
Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in einem Brief an Wilhelmine von Zenge, am 15. August
1801: „Ja, wahrlich, wenn man
überlegt, daß wir ein Leben bedürfen, um zu lernen, wie wir leben müßten, daß
wir selbst im Tode noch nicht ahnden, was der Himmel mit uns will, wenn niemand
den Zweck seines Daseins und seine Bestimmung kennt, wenn die menschliche
Vernunft nicht hinreicht, sich und die Seele und das Leben und die Dinge um sich
zu begreifen, wenn man seit Jahrtausenden noch zweifelt, ob es ein Recht gibt –
– kann Gott von solchen Wesen Verantwortlichkeit fordern? [...] Tausendfältig
verknüpft und verschlungen sind die Dinge der Welt, jede Handlung ist die
Mutter von Millionen andern, und oft die schlechteste erzeugt die beste – Sage mir,
wer auf dieser Erde hat schon etwas Böses getan? Etwas, das böse wäre in alle
Ewigkeit fort? Und was uns auch die Geschichte von Nero, und Attila, und
Cartouche, von den Hunnen und den Kreuzzügen und der spanischen Inquisition
erzählt, so rollt doch dieser Planet immer noch freundlich durch den
Himmelsraum, und die Frühlinge wiederholen sich, und die Menschen leben,
genießen, und sterben nach wie vor. – Ja, tun, was der Himmel sichtbar,
unzweifelhaft von uns fordert, das ist genug – Leben, solange die Brust sich
hebt, genießen, was rundum blüht, hin und wieder etwas Gutes tun, weil das auch
ein Genuß ist, arbeiten, damit man genießen und wirken könne, andern das Leben
geben, damit sie es wieder so machen und die Gattung erhalten werde – und dann
sterben – Dem hat der Himmel ein Geheimnis eröffnet, der das tut und weiter
nichts. [...] Genießen! Das ist der Preis des Lebens! Ja, wahrlich, wenn wir
seiner niemals froh werden, können wir nicht mit Recht den Schöpfer fragen,
warum gabst Du es mir? Lebensgenuß seinen Geschöpfen zu geben, das ist die
Verpflichtung des Himmels; die Verpflichtung des Menschen ist es, ihn zu
verdienen. Ja, es liegt eine Schuld auf den Menschen, etwas Gutes zu tun [...].“
Kleist,
Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher
Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in einem Brief an Wilhelmine von Zenge am 15. August
1801: „Ohne Wissenschaft zittern
wir vor jeder Lufterscheinung, unser Leben ist jedem Raubtier ausgesetzt, eine
Giftpflanze kann uns töten - und sobald wir in das Reich des Wissens treten,
sobald wir unsre Kenntnisse anwenden, uns zu sichern und zu schützen, gleich
ist der erste Schritt zu dem Luxus und mit ihm zu allen Lastern der
Sinnlichkeit getan.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in
Penthesilea 9, Penthesilea: „Staub lieber als ein Weib sein, das nicht reizt.“
Kleist,
Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher
Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in seinem Abschiedsbrief an Marie von Kleist am Tage
seines Freitods, am 21. November 1811: „Meine liebste Marie, wenn Du wüßtest, wie der Tod und die Liebe sich
abwechseln, um diese letzten Augenblicke meines Lebens mit Blumen, himmlischen
und irdischen, zu bekränzen, gewiß Du würdest mich gern sterben lassen. Ach,
ich versichre Dich, ich bin ganz selig. Morgens und abends knie ich nieder, was
ich nie gekonnt habe, und bete zu Gott; ich kann ihm mein Leben, das
allerqualvollste, das je ein Mensch geführt hat, jetzo danken, weil er es mir
durch den herrlichsten und wollüstigsten aller Tode vergütigt. Ach, könnt ich
nur etwas für Dich tun, das den herben Schmerz, den ich Dir verursachen werde,
mildern könnte! [...] – Ach, meine teure Freundin, möchte Dich Gott bald
abrufen in jene bessere Welt, wo wir uns alle, mit der Liebe der Engel,
einander werden ans Herz drücken können. – Adieu.“
Kleist,
Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher
Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in seinem Abschiedsbrief an Ulrike von Kleist am Tage
seines Freitods, am 21. November 1811: „Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin,
mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen anderen, meine teuerste Ulrike,
mit Dir versöhnt zu haben. [...] Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in
Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu
retten: Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe
wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und
unaussprechlicher Heiterkeit, dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und
innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist: „Ein frei denkender Mensch bleibt da nicht stehen, wo
der Zufall ihn hinstößt.“
Klemperer, Victor (1881-1960), deutscher Romanist und
Politiker jüdischer Herkunft, bedeutender Chronist der Zeit vor, während und
nach der nationalsozialistischen Diktatur, in: LTI (lat. Lingua Tertii Imperii
= Sprache des Dritten Reiches): „Die Aussagen eines Menschen mögen verlogen
sein – im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen.“
Knapp, Jorst: „Die
Illusionen von heute sind die Enttäuschungen von morgen.“
Knebel, Karl Ludwig von (auch: Carl Ludwig von Knebel, 1744-1834), deutscher Lyriker und
Übersetzer, bedeutender Charaktergeber der Weimarer Klassik, auch ‚Urfreund
Goethes‘ genannt, in: Elegien des Properz: „Aller Stolz ist defensiv, ein
Verteidiger der Stelle, die leer ist.“
Knuth, Gustav Adolf
Karl Friedrich (1901-1987), deutscher Schauspieler: „Denk daran: Es ist leichter, den Mund zu halten als ein Versprechen.“
Kokoschka, Oskar (1886-1980), österreichischer Maler, Graphiker
und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, im Spiegel Nr.
44, 1966: „Was heißt moderne Malerei? Es gibt moderne Krawatten, moderne
Schuhe, moderne Autos, aber Kunst unterliegt niemals den Ansprüchen auf Mode.“
Kolbenheyer, Erwin Guido (1878-1962), österreichisch-deutscher
Romanautor, Dramatiker, Lyriker, in: Klaas Y, der große Neutrale: „Die
ungelösten Probleme erhalten einen Geist lebendig und nicht die gelösten.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Bewältige eine
Schwierigkeit und du hältst hundert andere von dir fern.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Die ganze
Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Es ist besser,
ein kleines Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn die Namen
nicht stimmen, sind die Worte nicht wahr.“ – Oder auch in dieser vollständigen Fassung: „Wenn die Sprache nicht stimmt,
so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist; / ist das, was gesagt
wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande; / kommen
die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht; / gedeihen Moral
und Kunst nicht, so trifft das Recht nicht; / trifft das Recht nicht, so weiß
die Nation nicht, wohin Hand und Fuß setzen; / also dulde man keine
Willkürlichkeit in den Worten; / das ist es, worauf alles ankommt.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn ich einen
Satz auswählen sollte, um meine ganze Lehre zusammenzufassen, würde ich sagen:
Laß nichts Böses in deinen Gedanken sein!“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Wer das Morgen
nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Wer ständig
glücklich sein möchte, muß sich oft verändern.“
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Wohin du auch
gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph,
Lün-jü 2, 17: „Wie können die niederträchtigen und verworfenen Menschen dem
Fürsten dienen? Diese Menschen werden, ehe sie ihr Amt empfangen haben, von der
Furcht gequält, sie möchten es nicht empfangen, und wenn sie es empfangen
haben, werden sie von der Furcht gequält, es zu verlieren. Von Stund an, wo sie
von der Furcht gequält werden, ihre Ämter zu verlieren, gibt es nichts, wozu
sie nicht fähig wären.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph:
„Auch wenn er sich in Sicherheit wähnt, vergißt der überlegene Mensch nicht,
daß Gefahr kommen kann. Im Zustand der Sicherheit vergißt er nicht die
Möglichkeit des Ruins. Wenn alles in Ordnung ist, vergißt er nicht, daß
Unordnung kommen kann. Somit ist seine Person nicht gefährdet, und auch seine
Staaten und seine Sippen bleiben erhalten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse,
551-479), chinesischer Philosoph: „Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu
handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch
Nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der
bitterste.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Der sittliche
Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph:
„Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das
Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph:
„Ehrerbietung ohne Einhaltung der Form wird Kriecherei. Vorsicht ohne
Einhaltung der Form wird Feigheit. Mut ohne Einhaltung der Form wird Auflehnung.
Aufrichtigkeit ohne Einhaltung der Form wird Grobheit.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse,
551-479), chinesischer Philosoph:
„Stillstand ist Rückschritt, Aufhören des Strebens geistiger Tod.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph:
„Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich
mich. Was du mich tun läßt, das verstehe ich.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse,
551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn du einen Würdigen siehst, dann trachte
ihm nachzueifern. Wenn du einen Unwürdigen siehst, dann prüfe dich in deinem
Inneren.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse,
551-479), chinesischer Philosoph: „Wer wirklich gütig ist, kann nie unglücklich
sein; wer wirklich weise ist, kann nie verwirrt werden; wer wirklich tapfer
ist, fürchtet sich nie.“
Kosorin, Pavel (*1964), tschechischer Aphoristiker: „Wenn man
Hindernisse zu genau kennt, verliert man den Mut.“
Kotzebue, August Friedrich
Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und
russischer Generalkonsul: „Ein Geschenk aus der Hand der Liebe: Da darf es der
Bettler mit dem Fürsten aufnehmen.“
Kotzebue, August Friedrich
Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und
russischer Generalkonsul: „Freundschaft ist die Blüte eines Augenblicks und die
Frucht der Zeit.“
Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von (1761-1819),
deutscher Dramatiker und Schriftsteller und russischer Generalkonsul: „Wahrheit ist eine widerliche Arznei; man
bleibt lieber krank, ehe man sich entschließt, sie einzunehmen.“
Krag, Gillian Pederson: „Kunst macht das Leben erträglich.
Sie ist kein Luxus. Wie unsere Fähigkeit zu verstehen und unsere Erfahrung von
Liebe, so ist sie ein lebensnotwendiger Teil des Lebens.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Allein sein zu müssen ist
das schwerste, allein sein zu können das schönste.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Das
Gefährliche an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Der
Aufrichtige vermeidet Situationen, die ihn zwingen, unaufrichtig zu sein, und
noch mehr solche, die ihn zwingen, aufrichtig zu sein...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Die meisten Menschen sind, um glücklich
zu sein, entweder nicht gescheit oder nicht dumm genug.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Talente finden Lösungen,
Genies entdecken Probleme...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Zur richtigen Entscheidung
kam es oft nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war...“ (Dazu
schrieb jemand: Kein Ausweg ist auch einer.)
Krattiger, Ursula ‚Ursa‘ (*1946), Schweizer Historikerin und Journalistin: „Fürchte dich
nicht, geh über die Brücke, überschreite, überwinde die Angst, und du wirst
leben.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Aphorismen: „Haß muß produktiv machen. Sonst ist es gleich
gescheiter, zu lieben.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel,
der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Der Philosoph denkt aus der Ewigkeit in den
Tag, der Dichter aus dem Tag in die Ewigkeit.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel,
der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Die Sprache tastet wie die Liebe im Dunkel
der Welt einem verlorenen Urbild nach. Man macht nicht, man ahnt ein Gedicht.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel,
der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Man muß jedes Mal so schreiben, als ob man
zum ersten und zum letzten Male schriebe. So viel sagen, als ob’s ein Abschied
wäre, und so gut, als bestünde man ein Debüt.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Bildung ist das, was
die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Das Leben ist eine Anstrengung, die einer
besseren Sache würdig wäre.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten
österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als
Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und
Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein
exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie
er es nannte: „Eine umfassende Bildung ist eine gut dotierte Hausapotheke. Aber
es besteht keine Sicherheit, daß nicht für Schnupfen Zyankali gereicht wird.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „In der Kunst kommt es nicht darauf an, daß
man Eier und Fett nimmt, sondern daß man Feuer und Pfanne hat.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Kunst ist das, was Welt wird, nicht, was Welt
ist.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Liebe und Kunst umarmen nicht, was schön ist,
sondern was eben dadurch schön wird.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten
österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als
Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und
Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein
exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie
er es nannte: „Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist, eine Tat in einen
Gedanken umzusetzen.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten
österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als
Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und
Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein
exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie
er es nannte: „Und wenn wir Deutschen Gott und sonst nichts in der Welt
fürchten, so respektieren wir selbst ihn nicht um seiner Persönlichkeit willen,
sondern wegen des Geräusches seiner Donner.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Wissenschaft ist Spektralanalyse. Kunst ist Lichtsynthese.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin,
Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich
die Welt, An der Hand der Mutter: „Es gibt kein menschenwürdiges Leben ohne
innere Erneuerung und Bereicherung – es wird
kein Mensch ohne LESEN.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin,
Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich
die Welt, Ein Jubiläum: „Später erst, viele Jahre und Bitternisse später,
lernte ich wissen um die Priorität des Inhalts und die erschöpfende Mühe des
Schreibens; ohne Inhalt und ohne Verantwortung tragende Mühe ist das
herrlichste Wort und das schönste Satzbild eine taube Nuß: ob sie auch
kunstvoll vergoldet sein mag – sie mundet keinem.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin,
Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich
die Welt, Zur Liebe: „Gemeinsam Wein zu trinken ist angenehm – gemeinsam Wasser
trinken zu können: ist Liebe.“
Krenzer, Rolf (1936-2007), deutscher Liedtexter und Kinderbuchautor:
„Wann fängt Weihnachten an: Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
/ wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt, / wenn der Habewas mit dem
Habenichts teilt, / wenn der Laute bei dem Stummen verweilt / und begreift, was
der Stumme ihm sagen will, / wenn das Leise laut wird und das Laute still, /
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos, / das scheinbar Unwichtige wichtig und
groß, / wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht / Geborgenheit, helles Leben
verspricht / und Du zögerst nicht sondern du gehst / so wie Du bist darauf zu,
dann, / ja dann fängt Weihnachten an.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor,
spiritueller Lehrer: „Nach immer
reicheren, tieferen transzendentalen Erfahrungen zu suchen ist eine Form der
Flucht aus der aktuellen Wirklichkeit, daraus, was ist, und das sind wir
selbst, unser eigener begrenzter Geist. Warum sollte ein Geist, der wach,
intelligent, frei ist, überhaupt irgendeine ‚Erfahrung‘ brauchen oder haben?
Licht ist Licht, es verlangt nicht nach mehr Licht.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor,
spiritueller Lehrer: „Stille und
Weite gehören zusammen. Die Unermeßlichkeit der Stille ist die Unermeßlichkeit
des Geistes, wo es keine Mitte gibt.“
Kruppa, Hans (*1952), deutscher Lyriker und Schriftsteller: „Gelobt sei, was zart
macht.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker. „Alt werden
heißt sich selbst ertragen lernen.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und
Aphoristiker: „Abschied ist die
innigste Form menschlichen Zusammenseins.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Das Recht ist
eine Gewalt, die der Gewalt das Recht streitig macht.“
Kyrene, Kallimachos von (zwischen 320 und 303-nach 245 v.
Chr.), hellenistischer Dichter, Gelehrter, alexandrinischer Bibliothekar, gilt
als Begründer der wissenschaftlichen Philosophie, in: Das dauernde Vergnügen:
„Alle die Kränze der Lust, womit ich die Schläfe mir schmückte, / jede Salbe,
die einst zierte mein lockiges Haar, / ist verflogen, o Freund; die Kränze sind
alle verwelket. / Auch der Zunge Genuß, jegliche niedliche Kost, / ging mit der
Stunde dahin. Nur was die Seele mir schmückte, / was durch’s Ohr ich dem Geist
schenkte, das hab ich, o Freund.“
Kästner, Erhart (1904-1974), deutscher Schriftsteller und Bibliothekar, in: Ölberge, Weinberge;
Rhamnus: „So hat das Kind ein königliches Verhältnis zur Zeit, nämlich keins, wenn
es spielt. Das ist es, was wir an der Kindheit bewundern: Ausstieg aus Zeit,
Paradies.“
Körner,
Theodor (Carl Theodor Körner, 1791-1813), deutscher Dichter und Dramatiker: „Noch
sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. / Vom Feinde bezahlt und dem Volke zum
Spott! / Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, / dann richtet das Volk
und es gnade Euch Gott!“
Kügelgen, Wilhelm von (1802-1867), deutscher Porträt- und Historienmaler, Schriftsteller der
Frühromantik, Hofmaler und Kammerherr am herzoglichen Hofe Anhalt-Bernburg: „Es
steht immer einer neben uns, der unsere Liebe braucht.“
Kühner, Axel (1941), deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Aus gutem
Grund: „Wer die Sehnsucht nach dem Großen verliert, handelt sich die Sorgen um
das Kleine ein. Wer keine Sehnsucht mehr nach der Güte Gottes hat, hat die
Sorgen um seine Güter.“
Kühner, Axel (1941),
deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Zuversicht für jeden Tag:
„Sich amüsieren, heißt eigentlich von der Wortgeschichte her: die Muse
loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen ohne Kunst und Verstand, ohne
Inspiration und Weisheit, der Spaß der Hohl- und Plattköpfe.“
Küng, Hans (1928-2021), Schweizer Theologe,
römisch-katholischer Priester, Autor, in: das Judentum: „Es wird keinen Frieden
zwischen den Völkern geben, wenn es keinen Frieden gibt zwischen den
Religionen.“
Lagarde, Paul Anton de (ursprünglich: Paul
Anton Bötticher, 1827-1891), deutscher Theologe, Kulturphilosoph, Orientalist,
in: Kunstwart, Hg. Ferdinand Avenarius, 2. Aprilheft 1906, S. 83: „Gott fragt,
damit du Antwort gebest. / Gott drückt, damit du dich erhebest. / Wenn vor dir
ein Geheimnis schweigt, / So heißt das nur: du sollst ergründen. / Wenn Ecke
sich auf Ecke zeigt, / Ist’s deine Pflicht, sie abzuründen. / Was deiner Zeit
und deinem Kreise fehlt, / Ist deines Amts hinzuzufügen. / Nicht Unglück ist
es, was die Menschen quält: / Untätigkeit allein schafft Ungenügen.“
Lakota-Indianer: „Steht nicht an meinem Grab
und weint, ich bin nicht dort, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend
wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamantene Glitzern des Schnees, wenn ihr
erwacht, in der Stille am Morgen, dann bin ich für euch verborgen, ich bin ein
Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in
der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht dort, nein ich
schlafe nicht.“
Lakota-Indianer: „Wenn man im Herbst die
kleine Welt der Insekten betrachtet und nun sieht, wie das eine sich sein Bett
bereitet, um zu schlafen, den langen, erstarrenden Winterschlaf; das andere
sich einspinnt, um als Puppe zu überwintern und einst, im Frühling, verjüngt
und vervollkommnet zu erwachen; endlich die meisten, als welche ihre Ruhe in
den Armen des Todes zu halten gedenken, bloß ihrem Ei sorgfältig die geeignete
Lagerstätte anpassen, um einst aus diesem erneuet hervorzugehn; – so ist dies
die große Unsterblichkeitslehre der Natur, welche uns beibringen möchte, daß
zwischen Schlaf und Tod kein radikaler Unterschied ist, sondern der eine so
wenig wie der andere das Dasein gefährdet. Die Sorgfalt, mit der das Insekt
eine Zelle, oder Grube, oder Nest bereitet, sein Ei hineinlegt, nebst Futter
für die im kommenden Frühling daraus hervorgehende Larve, und dann ruhig
stirbt, – gleicht ganz der Sorgfalt, mit der ein Mensch am Abend sein Kleid und
sein Frühstück für den kommenden Morgen bereitlegt und dann ruhig schlafen
geht, – und könnte im Grunde gar nicht statthaben, wenn nicht, an sich und
seinem wahren Wesen nach, das im Herbste sterbende Insekt mit dem im Frühling
auskriechenden eben so wohl identisch wäre, wie der sich schlafen legende
Mensch mit dem aufstehenden.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker, in: Geschichte der
Girondisten: „Das Königtum ist die nach dem Bilde Gottes gemachte Regierung.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer
Schriftsteller und Politiker, in: Girondisten, Vorwort: „Die Dichtkunst ist die
Erinnerung und die Ahnung der Dinge:
Was sie feiert, ist noch nicht tot, was sie singt, lebt schon.“
Lamartine, Alphonse
de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker: „Ich habe
Gott überall gesehen und nie verstanden.“
Lame Deer (Archie
Fire Lame Deer, auch: Tahka Ushte, 1935-2001), Häuptling und Medizinmann der
Miniconjou-Lakota-Indianer, Aktivist für die indianische Kultur in Amerika: „Bevor unsere weißen Brüder kamen, um
zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse. Aus
diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher. Ohne ein Gefängnis kann es keine
Verbrecher geben. Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und deshalb gab es
bei uns auch keine Diebe. Wenn jemand so arm war, daß er kein Pferd besaß, kein
Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt. Wir waren viel zu
unzivilisiert, um großen Wert auf persönlichen Besitz zu legen. Wir strebten
Besitz nur an, um ihn weitergeben zu können. Wir kannten kein Geld, und daher
wurde der Wert eines Menschen nicht nach seinem Reichtum bemessen. Wir hatten
keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte und Politiker,
daher konnten wir einander nicht betrügen. Es stand wirklich schlecht um uns,
bevor die Weißen kamen, und ich kann es mir nicht erklären, wie wir ohne die
grundlegenden Dinge auskommen konnten, die – wie man uns sagt – für eine
zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.“
Lame Deer (Archie
Fire Lame Deer, auch: Tahka Ushte, 1935-2001), Häuptling und Medizinmann der
Miniconjou-Lakota-Indianer, Aktivist für die indianische Kultur in Amerika: „Ihr verbreitet den Tod, ihr kauft und
verkauft Tod, aber ihr verleugnet ihn; ihr wollt ihm nicht ins Gesicht sehen.
Ihr habt den Tod steril gemacht, unter den Teppich gekehrt, ihn seiner Würde
beraubt. Wir Indianer jedoch denken noch an den Tod, denken viel über ihn nach.
Auch ich tue es. Heute wäre ein guter Tag zum Sterben – nicht zu heiß, nicht zu
kalt –, ein Tag, an dem etwas von mir zurückbleiben könnte, um noch ein wenig
hier zu verweilen. Ein vollkommener Tag für einen Menschen, der an das Ende
seines Weges kommt. Für einen Menschen, der glücklich ist und viele Freunde
hat.“
Laotse (auch: Lao
Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus),
legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und
Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 44: „An Habe gewinnen
heißt an Sein verlieren.“
Laotse (auch: Lao
Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus),
legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und
Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 61: „Wie das Weib den
Mann durch Sanftmut besiegt, durch Hingabe gewinnt, so gewinnen die Großen
durch Dienen die Kleinen und die Kleinen die Großen. Dienen läßt gewinnen;
Dienen macht überlegen.“
Laotse (auch: Lao Tse,
Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus),
legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und
Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 63: „Wer nicht aufs
Kleine schaut, scheitert am Großen. Weil der Weise unbefangen das Ende am
Anfang sieht, das Große im Kleinen, wird auch das Verfänglichste und Schwerste
ihm leicht.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse,
Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer
chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des
Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 65: „Die alten Weisen, Täter des
Tao, brachten den Menschen nicht die Vielfalt des Wissens, sondern lehrten die
Einfalt der Weisheit. Denn Vielwisser sind Zielungewisse und schwer zu leiten. Wer
die Menschen nur durch Wissensvermehrung fördern will, führt sie ins
Verderben.“
Laotse (auch: Lao
Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus),
legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und
Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 67: „Wen der Himmel
bewahren will, den erfüllt er mit Güte.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King, daraus, Vers 78: „Weiches
überwindet Hartes, / Sanftes überwindet Starres, / jeder weiß es, / niemand
verwirklicht es.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor
Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm
zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Alle Welt weiß: Wenn Schönheit schön
sein will, wandelt sie sich in Hässlichkeit. Wenn Güte als gut gelten will,
wird sie zu Ungutem. So nah sind Sein und Nichtsein.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor
Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm
zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Es gibt ein chaotisch gestaltetes Wesen, das
war schon vor Himmel und Erde. Still und leer steht es allein und verändert
sich nicht, kreist es und erschöpft sich nicht. Vielleicht ist es die Mutter
der zehntausend Dinge. Ich kenne seinen Namen nicht. Daher nenne ich es den
Weg. Ich finde keinen besseren Namen und bezeichne es als groß. Es ist groß,
und es fließt dahin, es fließt immer weiter, und auch wenn es wegfließt, kommt
es zurück. Der Weg ist groß, der Himmel ist groß, die Erde ist groß und auch der
Mensch ist groß. Dies sind die vier großen Kräfte des Universums, und der
Mensch ist eine davon. Der Mensch folgt der Erde, die Erde folgt dem Himmel,
der Himmel folgt dem Weg, der Weg folgt seiner eigenen Natur.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen
dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste
ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Klar
sieht, wer von ferne sieht, und nebelhaft, wer Anteil nimmt.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor
Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm
zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich./ Verantwortung ohne
Liebe macht rücksichtslos./ Gerechtigkeit
ohne Liebe macht hart./ Wahrheit ohne Liebe macht
kritiksüchtig./ Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch./
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch./
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich./ Sachkenntnis ohne Liebe macht
rechthaberisch./ Macht ohne Liebe macht grausam./ Ehre ohne Liebe macht hochmütig./ Besitz ohne
Liebe macht geizig./ Glaube
ohne Liebe macht
fanatisch.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King, daraus: „Wer
handelt, verdirbt die Welt, wer festhält, verliert sie.“ (Laotses ‚Nicht-tun‘,
das er auf diese Erkenntnisse lehrte, ist nicht gleichbedeutend und nicht zu
verwechseln mit ‚Nichtstun‘.)
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King, darin, 24: „Wer sich auf die Zehen stellt, steht nicht fest.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Also der Erwachte: Weil er nicht scheinen will, leuchtet er. Weil
er von sich absieht, wird er beachtet. Weil er nichts für sich will, hat er
Erfolg. Weil er nichts aus sich macht, hat er Macht. Weil er nicht widersteht,
widersteht ihm nichts.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Andere
beherrschen erfordert Kraft. Sich selbst beherrschen, erfordert Stärke. Andere
erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung. Nur wer selber ruhig
bleibt, kann zur Ruhestätte all dessen werden, was Ruhe sucht.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Auf der Welt gibt es nichts, was weicher und dünner ist als
Wasser. Doch um Hartes und Starres zu bezwingen, kommt nichts diesem gleich. Daß
das Schwache das Starke besiegt, das Harte dem Weichen unterliegt, jeder weiß
es, doch keiner handelt danach.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Die größte Offenbarung
ist die Stille.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Güte in den Worten erzeugt Vertrauen, Güte beim Denken erzeugt
Tiefe, Güte beim Verschenken erzeugt Liebe.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Mach dich leer, so wirst du erfüllt. Verbrauche alles und mach
Raum für Neues!“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Nichtstun ist besser als
mit viel Mühe nichts schaffen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit für deine Sorgen – und in
dieser Zeit mache ein Schläfchen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Reich ist, wer weiß, daß er genug hat.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Wer andere erkennt, ist gelehrt. / Wer sich selbst erkennt, ist
weise. / Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte. / Wer sich selbst besiegt, ist
stark. / Wer zufrieden ist, ist reich. / Wer seine Mitte nicht verliert, der
dauert.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Wer das Gute, Schöne und
Wahre in seinem Herzen wohl begründet hat, dem wird es so leicht nicht
entrissen werden.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor
Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm
zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Wunschlosigkeit führt zu
innerer Ruhe.“
Lapide, Pinchas (1922-1997), jüdischer Religionswissenschaftler: „Wer ist der Mächtigste im
ganzen Land? Wer die Liebe seines Feindes gewinnt.“
Lars: „Ich will nicht mittun, ich will nur zuschauen.“
Lassalle, Ferdinand (1825-1864), Schriftsteller,
Hauptinitiator und Präsident der ersten sozialdemokratischen Bewegung in
Deutschland, starb bei einem Duell: „Was der Sozialismus will, ist nicht
Eigentum aufheben, sondern im Gegenteil individuelles Eigentum, auf Arbeit
gegründetes Eigentum erst einführen.“
Lateinisches Sprichwort: Das Einfache ist das Zeichen des
Wahren.
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger
Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung, in: Denken
verdirbt den Charakter: „Je höher das Piedestal ist, auf das der Zwerg sich
hinaufturnt, desto besser sieht man, was für ein Zwerg er ist.“
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger
Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung: „Als absurd
bezeichnen wir, was nicht möglich ist und trotzdem passiert; was möglich ist,
aber nicht passiert, bezeichnen wir als typisch.“
Lavater, Johann Caspar (1741-1801), reformierter Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und
Philosoph in der Zeit der Aufklärung: „Treue im Kleinsten macht die Treue dir
leicht im Großen.“
Laxness, Halldór (1902-1998), isländischer Schriftsteller,
Nobelpreis für Literatur 1955: „Fortschritt findet man meist dort, wo Menschen
in einer bestimmten Situation beschließen, den Gehorsam zu verweigern.“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Der
Mensch, der sich seiner Stellung zum Ganzen der Welt bewusst ist, begreift auch
zugleich das Verhältnis, in welches er sich gerechterweise zu seinen
Mitmenschen stellen muss, um auch ihnen die Freiheit der Bewegung zu
garantieren. Er begreift, dass Freiheit nur bestehen kann in vernünftiger
Unfreiheit, dass nur die gehorsame Unterwerfung unter das Gesetz freizumachen
vermag. Diese Einsicht macht uns gerecht, tolerant, neidlos, friedliebend, sie
erhebt uns so hoch über jene düsteren Zeiten, in denen schon eine
Verschiedenheit der metaphysischen Überzeugung genügte, die wildesten und
zerstörendsten Affekte zu entfesseln.“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Diese
Rolle eben, welche die Künstler jetzt spielen, werden künftighin die
Physiologen übernehmen. Wenn ihr mit euren Kunstwerken die Menschen in eine
Stimmung versetzen wollt, kommt ihr mir vor wie ein Arzt, der die Aufgabe hat,
einen Patienten von einer unverdaulichen Speise zu befreien, und ihn zu diesem
Zwecke eine Seereise unternehmen läßt, damit er die Seekrankheit bekomme. Wie
würde dir ein solcher Arzt gefallen? Du würdest sagen, warum gibt der Mann
nicht lieber ein direktes Brechmittel? Ihr Künstler seid in derselben Lage, nur
kennt ihr eben das einfache, von innen wirkende Mittel nicht. Wir werden es
auffinden, das heißt, wir werden zeigen, wie man das Gehirn unmittelbar in
jenen Zustand versetzen kann, den ihr nach großer Mühe vermittels der Sinne
durch eure Kunstwerke hervorzurufen versucht.“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Entspricht
nicht tatsächlich jedem Empfindungsvorgang ein äußerer Bewegungsvorgang, welcher
nur das Spiegelbild von jenem inneren ist, erzeugt durch unsere äußere
Sinnesauffassung in Raum und Stoff? Hebe die Möglichkeit auf, dass das
entsteht, was wir organisierte Wesen mit Zentralorganen des Bewusstseins
nennen, und du hast auch das Bewusstsein in seinen höheren Formen aufgehoben.
Glaubst du, dass der innere Bewusstseinsinhalt einer Welt, welche einem äußeren
Zuschauer, wie uns, nur als eine unzählbare Summe geradlinig nebeneinander
durch den Raum ziehender Atome erscheinen würde, dass dieser Bewusstseinsinhalt
noch eine Welt genannt werden kann?“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Sind
wir es denn nicht, die in diesem unentfliehbaren Mechanismus uns den Rest von
Freiheit bewahren, der allein das Leben erträglich macht? Sind wir es nicht, die
der Menschheit die Rettung aus der niederdrückenden Schwere der Wirklichkeit in
das heitere Reich des Ideals allein ermöglichen, indem wir alle edleren und
zarteren Regungen des Gemütes leiten und beherrschen? Nur durch die Kunst ist
es möglich, Stimmung zu erzeugen, das heißt einen Gesamtzustand unseres
Seelenlebens hervorzurufen, in welchem wir in dem Lustgefühl des in sich
abgeschlossenen Empfindens gewissermaßen erfahren, was es heißt zu sein.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Die meisten Menschen sind Mörder. Sie
töten einen Menschen. In sich selbst.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Es gibt so große leere Worte, dass man
darin ganze Völker gefangen halten kann.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Gedankenlosigkeit tötet. Andere.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken:
„Hat ein Kannibale das Recht, im Namen dessen zu sprechen, den er gefressen hat?“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker: „Analphabeten müssen diktieren.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker: „Die Uhr schlägt. Alle.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Du musst gegen den Strom
schwimmen, um zur Quelle zu kommen.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker: „Marionetten lassen sich sehr leicht in Gehenkte verwandeln. Die
Stricke sind schon da.“
Lehár, Franz (1870-1948), österreichischer Komponist ungarischer Herkunft: „Ich bin nicht
auf der Welt, um das Leben zu genießen, sondern um anderen Freude zu bereiten.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher
Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker,
Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der
Aufklärung, in: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand: „So ist das Glück in seinem ganzen Umfang
genommen die größte Lust, deren wir fähig sind, und das Unglück ebenso genommen
der größte Schmerz, den wir fühlen können. Und der unterste Grad dessen, was
man Glück nennen kann, ist derjenige Zustand, wo man, von jedem Schmerze frei,
ein solches Maß gegenwärtiger Lust genießt, daß man mit einem geringeren nicht
zufrieden sein kann.“
Leibniz, Gottfried
Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher
Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker,
Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und
Vordenker der Aufklärung: „Das Vermögen, welches die Verbindung der Wahrheiten
untereinander einsieht, heißt im eigentlichen Sinne Vernunft.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher
Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker,
Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und
Vordenker der Aufklärung: „Der
ewige Friede passt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten
schlagen sich nicht mehr.“
Leibniz, Gottfried
Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher
Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker,
Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und
Vordenker der Aufklärung: „Jeder Moment, in dem du glücklich bist, ist ein
Geschenk an den Rest der Welt.“
Leiter, Karin E.: „Verbunden
sein, ohne gebunden sein – das ist die Kunst des Lebens.“
Leitka Hoh, Mary,
Weisheit der Indianer: „Ich sage
immer, was ich in meinem Herzen für wahr halte. Darum geht es. Wenn alle das
verstehen könnten, würden sie wissen, wie ich mich fühle. Wenn andere Menschen
sich ihre Kultur bewahren und weiter danach leben würden, wüßten sie um diese
Dinge. Manchmal sagen die Leute, ich würde wieder Indianer spielen. Oh, das ist
traurig. Ich glaube nicht, daß ich Indianer spielen oder mich wie eine Indianerin
aufführen muß. Ich bin eine. Ich bin so. Ich bin, wer ich bin. Und ich bin
stolz.“
Leixner, Otto von (Otto Leixner von Grünberg, 1847-1907),
österreichisch-deutscher Schriftsteller, Literaturkritiker, Journalist und
Historiker, in: Aus meinem Zettelkasten 1: „Begeisterung ist ein Feuer, das die
Innenwelt in Fluß erhält. Aber Vernunft muß ihr die Gußform richten, in die
sich das geschmolzene Metall ergießt.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern
wächst.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Die unbequemste Art
der Fortbewegung ist das In-sich-Gehen.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Im Himmel gibt es
kein Fernsehen. Bei der Hölle bin ich mir nicht sicher.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Kritik ist der
Versuch, Kurven mit einem Lineal zu messen.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Lebenskünstler
verstehen es, um die Dinge gebeten zu werden, die sie gerne machen.“
Lemper, Ute Gertrud (*1963), deutsche Musicaldarstellerin,
Chansonsängerin, Schauspielerin, Malerin: „Ich male verzerrte Gesichter. Ich
will nichts Romantisches produzieren.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau,
1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 14. Juni 1837: „Unsere Liebe ist einmal gewissermaßen eine
unglückliche, und wir wollen unverdrossen und mutig die stille heimliche
Tragödie, in der niemand spielt und zuschaut als unsere blutenden Herzen, bis
an unser Ende fortführen. [...] Ich habe Augenblicke, in welchen ich vergehen
möchte vor Schmerz über unser Los; aber ich habe auch andere, wo mir unser
Unglück teuer ist, weil ich mir denke, Du würdest mich vielleicht weniger
lieben, wenn Dein Gefühl nicht unter Gefahren und Schmerzen aufgewachsen wäre.
Vielleicht müssen zwei Herzen erst aufgeschnitten werden, wenn sie ganz
zusammenwachsen sollen? Wir haben unsere blutenden Stellen aneinandergelegt und
müssen so festhalten, wenn wir uns nicht verbluten wollen. O ich will Dich
halten. Du wirst mich auch halten, ich weiß es.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau,
1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 22. Oktober
1836: „Ich habe in Deinem Umgang
mehr Bürgschaft eines ewigen Lebens gefunden, als in allem Forschen und
Betrachten der Welt. Wenn ich in einer glücklichen Stunde glaubte, jetzt sei
das Höchste der Liebe erreicht und die Zeit zum Sterben gekommen, weil ja doch
nichts mehr Schöneres nachfolgen könne: so war es jedes Mal eine Täuschung, und
es folgte eine noch schönere Stunde, da ich Dich noch höher liebte. Diese immer
neuen, immer tieferen Abgründe des Lebens verbürgen mir meine Ewigkeit. Ich
habe heut in Deinem schönen Auge die ganze Fülle des Göttlichen erblickt. Ich
war glücklich wie nie zuvor. Recht deutlich ward mir heute wieder, daß im
Schwellen und Sinken des Auges die Seele atmet. In einem so schönen Auge wie
das Deinige zeigt sich uns der Stoff, aus welchem einst unser ewiger Leib
gemacht sein wird, wie in einer prophetischen Hieroglyphe.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, 1802-1850), österreichischer
Lyriker: „So tönt kein Lied in kummervollen Stunden, als wenn der Freund das
rechte Wort gefunden.“
Lenin, Wladimir
Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer
Theoretiker, in: Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus: „Die Menschen waren in der Politik stets die
einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein,
solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen,
politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen, die
Interessen dieser oder jener Klasse zu suchen.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker,
Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Über den Staat: „Der Staat ist
eine Maschinerie zur Aufrechterhaltung der Herrschaft einer Klasse über eine
andere.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer
Theoretiker: „Schlimmer als blind sein ist nicht sehen wollen.“
Leo, Maxim (*1970), deutscher Journalist, in: Haltet euer
Herz bereit – Eine ostdeutsche Familiengeschichte: „Einmal fragt Gerhard den
Vater, warum sie nur so ein normales Auto haben, während der Nachbar, ein
Bonbonfabrikant, einen riesigen chromverzierten Wagen fährt. Da sagt Wilhelm:
>Wissenschaftliche, künstlerische Verdienste fallen ins Gewicht, Geld zählt
nicht.<“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Der Mensch [...] kommt nicht zur Welt, um
sich des Lebens zu freuen, sondern nur um den Fortgang des Lebens zu sichern,
um es anderen, die auf ihn folgen, weiterzugeben, um es zu erhalten. Weder er
selbst noch das Leben noch sonst irgendetwas auf Erden ist eigentlich für ihn
da, sondern er ist im Gegenteil nur für das Leben da. [...] Die Seienden sind
da, weil man da ist, der einzelne Seiende kommt zur Welt und ist da, auf daß
man weiterhin da sei und das Dasein in ihm und anderen nach ihm erhalten
bleibe.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Die Menschen wären glücklich, hätten sie
nicht versucht und versuchten sie nicht, es zu sein.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Es scheint widersinnig und ist doch völlig
wahr: Da alles Wirkliche ein Nichts ist, gibt es nichts Wirkliches, nichts, was
Bestand hat auf dieser Welt, als die Einbildungen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Gedankenbuch: „Gesetze, Strafen,
Dogmen, Lehren, Bildung, Ermahnungen, Drohungen, Versprechungen, Jenseits-Hoffnungen
und -Befürchtungen, nichts hat genügt, nichts genügt, nichts wird jemals
genügen, um den einzelnen Menschen in irgendeiner wie auch immer geordneten
Gesellschaft dahin zu bringen - dass er [...] davon absteht, einen Vorteil, den
er über andere hat, zu missbrauchen [...], davon absteht, mehr als die anderen
haben und sie übertrumpfen zu wollen, kurz, die ganze Gesellschaft so sehr wie
möglich auf seinen Nutzen oder Genuss hinzulenken, was nicht ohne Schaden,
nicht ohne Verdruss der Andern geschehen kann.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „In die Worte schließen, schmelzen gleichsam
die Ideen sich ein, wie Edelsteine in Ringe; ja, sie werden Fleisch in ihnen
wie die Seele im Leib und machen sie sich zu eigen wie eine Person.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Gedankenbuch: „Ungezählte
Gesellschaftsformen sind unter den Menschen aufgekommen, aus den
verschiedensten Ursachen, unter den verschiedensten Umständen. Alle waren sie
schlecht; und alle, die heute bestehen, sind es ebenso sehr. [...] Ich verstehe
unter einer vollkommenen Gesellschaft nichts weiter als eine Form von
Gesellschaft, in welcher die Einzelwesen, die sie bilden, gerade dank der
Gesellschaft einander nicht schaden oder es nur aus Zufall und nicht aus
Notwendigkeit tun; eine Gesellschaft, in der die Einzelnen nicht unablässig und
unvermeidlich bestrebt sind, einander Böses zu tun.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Was ist das Leben? Die Wanderschaft eines
Lahmen und Kranken, welcher mit einer schweren Last auf dem Rücken die
steilsten Berge und unwegsamsten Gebiete bei Schnee und Eis, Regen und Wind,
unter brennender Sonne bei Tag und Nacht überquert, ohne sich jemals Ruhe zu
gönnen, und viele Tagereisen zurücklegt, um schließlich an einen Abgrund, an
eine Schlucht zu gelangen und dort unweigerlich in die Tiefe zu stürzen.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Wozu wären wir denn wohl geboren, als um zu
erkennen, wie glücklich wir wären, nicht geboren zu sein?“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Zwei Wahrheiten, welche die Menschen nie
glauben werden: dass sie nichts wissen und dass sie nichts sind. Man füge eine
dritte hinzu, die sehr von der zweiten abhängt: dass es nach dem Tod nichts zu
hoffen gibt.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „[...] all die Entdeckungen, welche sich auf
die reine Beobachtung der Tatsachen gründen, bestehen in kaum etwas anderem als
im Nachweis, dass wir uns irrten und dass wir mit unserem eigenen natürlichen
oder herangebildeten oder (wie man sagt) angelernten Denken irrige
Vorstellungen entworfen, gestaltet, geschaffen haben. Darüber hinaus geht es
nicht. Jeder Schritt der modernen Wissenschaft tilgt einen Irrtum; er pflanzt
keine Wahrheit.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Massaker der Illusionen: „Der
Mensch hasst von Natur aus notwendig den anderen Menschen und ist folglich
[...] für die Gesellschaft ungeeignet. Und da die Natur niemals bezwungen
werden kann, sehen wir deshalb, dass kein Staat, kein Herrschaftssystem und
keine Regierungsform, keine Gesetzgebung und keine Ordnung, kein Mittel der
Moral, der Politik oder Philosophie, keine Überzeugung, keine Gewalt [...]
jemals bewirken konnten oder bewirken werden, dass die Gesellschaft sich
wunschgemäß entwickelt und dass die wechselseitigen Beziehungen unter den
Menschen nach den Regeln dessen vonstattengehen, was man soziale Rechte und
Pflichten des Menschen nennt.“
Leopardi, Giacomo
Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Nachtgesang eines Hirten: „So viele Fackeln? Was soll der unendliche
Äther und jene unendliche klare Tiefe? Diese unmeßbaren Einsamkeiten, was
bedeuten sie uns? Und ich, was bin ich? So frage ich mich und bedenke des
Raumes erhabene unermeßliche Weiten und die unzählbaren Scharen seiner
Geschöpfe, dann all das vielfache Regen, sich Fortbewegen der Köper am Himmel,
auf Erden, die rastlos kreisen und immer dorthin, von wo sie kamen,
zurückkehren werden, und errate nicht, wem das nützt, wozu das fruchtet.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter:
„Die Menschen schämen sich nicht des Unrechts, das sie tun, sondern dessen, das
sie leiden.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter,
eine Duplik, 1778: „Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist
oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt, hinter
die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch Besitz,
sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin
allein seine immer wachsende Vervollkommnung bestehet. Der Besitz macht ihn
ruhig, träge, stolz.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Laokoon, II: „Der Endzweck
der Wissenschaft ist Wahrheit, der Endzweck der Künste hingegen ist Vergnügen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Minna von Barnhelm, Tellheim: „Die Dienste der Großen sind gefährlich und
lohnen der Mühe, des Zwanges, der Erniedrigung nicht, die sie kosten.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter,
in: Minna von Barnhelm III, 7, Werner: „Wir haben, solange unser Freund hat.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Miss Sara Sampson III, 5, Sara: „Die Verstellung bleibt immer kalt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter,
in: Nathan der Weise II, 6, Nathan: „Nur das Gemeine verkennt man selten.“
Lessing, Gotthold
Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Nathan der Weise III, 4, Saladin:
„Was hätt’ ein Weiberkopf erdacht, das er nicht zu beschönen wüßte.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Philotas III, Aridäus: „Die beste
Anbetung, Prinz, ist dankende Freude.“
Lessing, Gotthold
Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in einem Brief an Eva König
am 12. Februar 1771: „Freilich
kostet es Kunst, sich selbst zu überreden, daß man glücklich ist: aber welches
Glück besteht denn auch in etwas mehr als in unser Überredung?“
Lessing, Gotthold
Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in einem Brief an Matthias Claudius:
„Jeder sage, was ihn Wahrheit dünkt, und die Wahrheit selbst sei Gott
empfohlen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in
Emilia Galotti I, 4, Conti: „Die Kunst muß malen, wie sich die plastische Natur
– wenn es eine gibt – das Bild dachte: Ohne den Abfall, welchen der
widerstrebende Stoff unvermeidlich macht; ohne das Verderb, mit welchem die
Zeit dagegen ankämpft.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Der Wunder höchstes ist, daß uns die wahren,
echten Wunder so alltäglich werden können.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter:
„Die Wunder, die Christus und seine Jünger taten, waren das Gerüst und nicht
der Bau. Das Gerüst wird abgerissen, sobald der Bau vollendet ist.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Nur die Sache ist verloren, die man selbst
aufgibt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Ordnung muss auch ohne Regierung bestehen
können, wenn jeder Einzelne sich selbst zu regieren weiß.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Was die Meister der Kunst zu
befolgen für gut finden, das sind Regeln.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph,
politischer Publizist, Kulturkritiker: „Alles echte Menschenleben ist Tanz auf
Messers Schneide.“
Lessing, Karl Theodor
Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer
Publizist, Kulturkritiker: „Alles ist sinnlos von vornhinein, alles wird
sinnvoll von nachhinein.“ (Vgl. auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung
des Sinnlosen“.)
Lessing, Karl Theodor
Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer
Publizist, Kulturkritiker: „Die Natur ist weder grausam noch gut. Sie hat das
Leben überall an Wollust geknüpft.“
Lessing, Karl Theodor
Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer
Publizist, Kulturkritiker: „Wir sind kulturgetarnte Raubaffen.“ (Vgl. auch sein
Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter,
Journalist, Übersetzer, in: An einen Fatalisten: „Spiegel der Zukunft sei das
Vergangene? Doch die Geschichte wirkt ins Gewebe der Zeit nimmer das nämliche
Bild.“
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter, Journalist,
Übersetzer, in seinen Sprüchen, 34: „Willst Du zeigen, daß Du von ganzem Holz,
/ sei nach unten bescheiden, nach oben stolz!“
Levi, Graziadio
Carlo (1902-1975), italienischer Schriftsteller, Arzt, Maler, Politiker:
„Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.“
Lewald, Fanny (1811-1889),
deutsche Schriftstellerin, in: Diogena: „Die Liebe ist das Einssein von zweien; ich höre auf zu sein, um in
einem anderen erst wieder zu werden. Es ist eine Regeneration, es ist ein
Aufgehen in dem Geliebten, dessen ganzes Wesen dafür mein eigen wird, mein
eigen ganz und gar. Ein Mensch allein durchdringt das Geheimnis des Daseins nicht;
aber zwei vereint zu einer Liebe, die durchdringen es. Die wirbeln sich empor
mit der Lerche, im Frühlicht der Sonne entgegen, die lauschen dem schweigenden
Pulsschlag der Erde in träumerischer Nacht, die beherrschen mit mächtigem
Zauberstab die ganze Skala der Gefühle, daß alle Akkorde des menschlichen
Daseins sich vor ihrem Willen zusammenfügen zu der wahren Sphärenharmonie,
deren ewiger Text das eine Wort ist, ‚Liebe‘!“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus: „Die Augen eines Frauenzimmers
sind bei mir ein so wesentliches Stück, ich sehe oft danach, denke mir so vielerlei
dabei, daß, wenn ich nur ein bloßer Kopf wäre, die Mädchen meinetwegen nichts
als Auge sein könnten.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus: „Die größten Denker, die mir
vorgekommen sind, waren gerade unter allen Gelehrten die, welche am wenigsten
gelesen hatten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Aphorismen: „Der Mensch ist vielleicht
halb Geist und halb Materie, so wie der Polyp halb Pflanze und halb Tier. Auf
der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.“
Lichtenberg,
Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Es kann nicht alles ganz richtig sein in der
Welt, weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Aphorismen: „Mich dünkt immer, die ganz schlechten
Schriftsteller sollte man immer in den gelehrten Zeitungen ungeahndet lassen;
die gelehrten Zeitungsschreiber verfallen in den Fehler der Indianer, die den Orang-Utan
für ihresgleichen und seine natürliche Stummheit für einen Eigensinn halten,
von welchem sie ihn durch häufige Prügel vergeblich abzubringen suchen.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Bemerkungen vermischten
Inhalts 16: „Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein
weiser Mann nur wenige Weise macht.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Beobachtungen über den Menschen: „In allen Geschäften sei geduldig und übereile
nie! Man hat Geduld den zweiten Verstand genannt. Das heißt: Wieviel Verstand
ein Mensch auch haben mag, so wird er doch, wenn er alle seine Besorgungen mit
Geduld und Bedächtigkeit verrichtet, seinen Verstand verdoppeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Beobachtungen über den Menschen: „Jedes Mädchen ist die Verwalterin der
weiblichen Mysterien. Es gibt Stellen, wo Bauernmädchen aussehen wie
Königinnen; das gilt von Leib und Seele.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Betrachtungen über den Menschen: „Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich
nur durch Krankheit.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe, in einem Brief an
Marija W. Kisseljowa am 14. Januar 1887: „[...] ein Schriftsteller ist doch kein Konditor, kein Kosmetiker, kein
Spaßmacher; er ist ein Mensch mit Pflichten, der sich dem Bewußtsein seiner
Verpflichtung und seinem Gewissen gegenübergestellt sieht; [...] er ist
verpflichtet, seinen Widerwillen zu bezwingen, seine Phantasie mit dem Schmutz des
Lebens zu besudeln ... [...] Für die Chemiker gibt es auf Erden nichts
Unsauberes. Der Schriftsteller muß genauso objektiv sein wir der Chemiker; er
muß auf die Subjektivität des Alltags verzichten und muß wissen, daß die
Misthaufen in der Landschaft eine sehr achtbare Rolle spielen und daß die bösen
Leidenschaften dem Leben genauso eigen sind wie die guten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Eine seltsamere Ware als Bücher gibt es wohl
schwerlich in der Welt. Von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von
Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von
Leuten, die sie nicht verstehen, und nun gar geschrieben von Leuten, die sie
nicht verstehen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Schriften und Briefe: „Ich kann freilich
nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann
ich sagen, es muß anders werden, wenn es gut werden soll!“
Lichtenberg,
Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Wir fressen einander nicht, wir schlachten
uns bloß.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Sudelbücher: „Das Doktorwerden ist eine Konfirmation des Geistes.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in seinen Aphorismen: „Rede eines Selbstmörders, kurz vor der Tat
aufgesetzt: [...] Es ist dies keine Anwandlung einer tollen Verzweiflung, ich
kenne die Kette meiner Tage aus den wenigen Gliedern, die ich gelebt habe, zu
wohl. Ich bin müde, weiterzugehen; hier will ich ganz ersterben oder doch
wenigstens über Nacht bleiben. Hier nimm meinen Stoff wieder, Natur, knete ihn
in die Masse der Wesen wieder ein, mache einen Busch, eine Wolke, alles, was du
willst, aus mir, auch einen Menschen, aber mich nicht mehr.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker,
Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „An nichts muss
man mehr zweifeln als an Sätzen, die zur Mode geworden sind.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein
Katalog von verbotenen Büchern.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Der Mensch liebt die Gesellschaft und
sollte es auch nur die eines brennenden Kerzchens sein.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Die geschnitzten Heiligen haben in der Welt mehr ausgerichtet als die
lebendigen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die
großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern finden sich ein.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die meisten Poeten kommen erst
nach ihrem Tode zur Welt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker,
Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die Menschen
sind in ihren Anlagen alle gleich, nur die Verhältnisse machen den
Unterschied.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die unterhaltsamste Fläche auf
der Erde für uns ist die vom menschlichen Gesicht.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es
gibt hundert Witzige gegen einen, der Verstand hat.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker,
Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es gibt in
Rücksicht auf den Körper gewiss wo nicht mehr, doch ebenso viele Kranke in der
Einbildung als wirkliche Kranke, in Rücksicht auf den Verstand ebenso viele, wo
nicht sehr viel mehr Gesunde in der Einbildung als wirklich Gesunde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es
gibt Leute, die glauben alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften
Gesicht tut.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn
man etwas zu sagen hat.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „In dem Hause, wo ich wohnte,
hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe
gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir
wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem
Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt
und die er solange wie möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Mehr als das Gold hat das Blei
die Welt verändert; und mehr als das Blei in der Flinte, jenes im Setzkasten
des Druckers.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Unsere meisten Ausdrücke sind
metaphorisch. Es steckt in denselben die Philosophie unserer Vorfahren.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Viele Spötter meinen reich an
Geist zu sein und sind nur arm an Takt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften,
Begründer des Aphorismus’: „Die gemeinsten Meinungen und was jeder
für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.“
Lichtwer, Magnus Gottfried (der Jüngere, 1719-1783), deutscher Jurist und Fabeldichter in der
Zeit der Aufklärung, Freimaurer, in: Die seltsamen Menschen: „Wenn sie nicht
hören, reden, fühlen, noch sehen, was tun sie denn? Sie spielen.“
Ligne, Charles Joseph Fürst
von (1735-1814), österreichischer Feldmarschall, Diplomat, Staatsmann,
Freimaurer, Schriftsteller: „Zerstreutheit ist ein Zeichen von Klugheit und
Güte. Dumme und boshafte Menschen sind immer geistesgegenwärtig.“
Limpach, Erich (1899-1965), deutscher Lyriker und Aphoristiker: „Das Unwichtige zu vergessen
ist eine der bedeutendsten Voraussetzungen, das Wesentliche zu entdecken.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Die meisten Menschen sind in dem Maße
glücklich, wie sie es sich selbst gestatten.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident
der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde
jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, daß alle Menschen von Gott das gleiche
Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die
Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer er auftreten
möge.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten
von Amerika: „Ich könnte mir vorstellen, daß ein Mensch auf die Erde
hinabblickt und behauptet, es gebe keinen Gott. Aber es will mir nicht in de
Sinn, daß einer zum Himmel hinaufschaut und Gott leugnet.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika: „Kein Mensch ist gut genug, einen anderen Menschen ohne
dessen Zustimmung zu regieren.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann
einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren
halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann nicht
in den Menschen den Charakter und den Mut ausbilden, wenn man ihnen die
Initiative und die Unabhängigkeit nimmt.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika: „Süßer ist, was
sauer verdient ist.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika: „Willst
du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.”
Lindau, Veit (*1969),
deutscher Buchautor im Bereich Selbsterkenntnis und Beziehung: „Dein größtes
Geschenk an uns alle bist du in deiner freiesten Version.“
Lindbergh, Anne Morrow (1906-2001), Flugpionierin, Schriftstellerin, Ehefrau, Kopilotin und
Navigatorin des US-amerikanischen Piloten Charles A. Lindbergh: „Während wir
sprechen, ändern sich die Dinge und entgleiten uns.“
Lionel, Frédéric (1908-1999), französischer Schriftsteller, Philosoph, Mystiker:
„Lebenskunst erfordert eine ständige Anpassung der Mittel und Fähigkeiten an
die Erfordernisse des Augenblicks.“
Lippmann, Walter (1889-1974), einlussreicher
US-amerikanischer Publizist, Schriftsteller, Medienkritiker und Chefredakteur
der New York World: „Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger in die
Geschichtsbücher der Besiegten Einzug gehalten hat und von den nachfolgenden
Generationen geglaubt wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen
angesehen werden.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897),
französische Karmeliterin: „Das
Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Ein
Lächeln ist ein Licht, das Leben und Hoffnung sichtbar macht.“
Lisieux, Theresia
von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Gerade
der schwächste Mensch darf die größte Hoffnung auf die größten Gnaden haben,
weil sich Gott dem Elend der Menschen anpaßt [weil Gott dem Elend der Menschen
am nächsten ist].“
Locke,
John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Gedanken
über die Erziehung 9, 93: „Der Erzieher muß also vor allem feine Lebensart
besitzen; denn ein junger Mensch, dem von seinem Erzieher nur diese Eigenschaft
mitgeteilt worden, hat schon sehr viel voraus.“
Locke,
John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in:
Versuch über
den menschlichen Verstand: „Viele
Kinder schieben die in der Schule erlittenen Strafen auf die Bücher, wegen
deren sie die Strafen bekommen hatten; es verbinden sich beide Vorstellungen so
miteinander, daß jedes Buch sie anekelt und sie sich ihr ganzes Leben lang
nicht zum Studium und Gebrauch der Bücher entschließen können.“
Locke,
John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Versuch über den menschlichen Verstand: „Was sich die Menschen einbilden, ist
gleichgültig. Lediglich die Erkenntnis der Dinge ist von Bedeutung. Sie allein
macht unsere Schlussfolgerungen wertvoll.“
Locke,
John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung:
Versuch über
den menschlichen Verstand, Drittes Buch, Über die Worte: „Da Gott den Menschen zu einem geselligen
Wesen bestimmt hatte, so gab er ihm nicht bloß eine Neigung, ja Notwendigkeit,
mit seinesgleichen zu verkehren, sondern versah ihn auch mit einer Sprache,
welche das große Werkzeug und gemeinsame Band der Gesellschaft werden sollte.
Der Mensch hat deshalb von Natur so eingerichtete Organe, daß er artikulierte
Laute bilden kann, die Worte heißen. Doch reicht dies zur Sprache nicht hin; denn
auch Papageien und anderen Vögeln kann das Bilden von artikulierten Lauten
angelernt werden, obgleich sie auf keine Weise der Sprache fähig sind. [...] Es
war also außerdem noch die Fähigkeit erforderlich, die Laute als Zeichen
innerer Auffassungen zu gebrauchen und sie zu Zeichen von Vorstellungen zu
machen, die anderen dadurch erkennbar würden, damit die Menschen ihre Gedanken
einander mitteilen konnten.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung:
„Gute Eigenschaften sind die wahren Kleinode des Geistes, aber sie müssen
sozusagen erst in gute Lebensart gefaßt werden, und wer sich selbst beliebt
machen will, muß nicht mit Festigkeit und Kraft, sondern auch mit Grazie
handeln.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Nichts
macht auf den Geist des Menschen einen sanfteren und tieferen Eindruck als das
Beispiel.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Allengefallenheit: „Daß
allen er gefallen kann, / geht schwerlich, glaub ich, jedem an / als dem, bei
dem hat gleichen Preis / Gott, Teufel, recht, krumm, schwarz und weiß.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Die Wahrheit: „Andre
Weiber hätten Spott, / wenn sie sollten nackend gehen, / Wahrheit aber färbt
sich rot, / wenn sie soll in Kleidern stehn.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Schmeichler
sind wie Sonnenblumen, / blicken nach dem Himmel hin, / wurzeln aber in der
Erde, / suchen Vorteil und Gewinn.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Sich selbst
bekämpfen ist der allerschwerste Krieg. / Sich selbst besiegen ist der
allerschönste Sieg.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Jungferntränen: „Der
Liebsten Tränen sind’s, die oft den klügsten Mann / betören, daß er schwarz von
weiß nicht sondern kann.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Sitten der Jugend: „Die
Finken, die im Lenz nicht singen, / die bringen’s auf den Herbst dann ein. /
Der muß dann alt erst rasend sein, der jung es konnte nicht vollbringen.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Der durch Waffen überwunden,/ hat noch lange nicht gesieget./
Friedemachen hat erfunden,/ dass der Sieger unten lieget.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Der Frühling ist zwar
schön, doch wenn der Herbst nicht wär’,/ wär’ zwar das Auge satt, der Magen
aber leer.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der Tugend Lohn // Durch die Ehr und
reichen Lohn kann die Tapferkeit erwachen, / aber Ehr und reicher Lohn kann die
Tapferkeit nicht machen.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter:
„Die Weltgunst ist ein Meer: Darin versinkt, was schwer; was leicht ist,
schwimmt daher.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Es säuft sich voll für sich kein unvernünftig Tier. / O, hätten
sie Vernunft, sie tränken auch wie wir!“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Ist ein Esel zu erstreiten, ei, so suche dir zur Hand/ einen
Richter, der nicht selbsten ist dem Esel anverwandt!“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Leichter träget, was er träget, / wer Geduld zur Bürde leget.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Was macht die edlen
Stein’ und klare Perlen wert? / Ihr Wert nicht, sondern das, daß man sie so
begehrt.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Wer gar zu bieder ist, bleibt zwar ein redlich Mann,/ bleibt
aber, wo er ist, kommt selten höher an.“
Lohberger, Leo: „Das
Richtige im rechten Augenblick zu tun, nennt man Erfolg.“
Lorenz, Konrad Zacharias (1903-1989), österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger (1973),
gehört zu den Gründervätern von ‚Tierpsychologie‘ und Verhaltensforschung: „Der
Übergang vom Affen zum Menschen – das sind wir.“
Lowell, James Russel (1819-1891), US-amerikanischer Dichter
und Kritiker: „Habt ihr euch jemals überlegt, was die bloße Fähigkeit des
Lesens bedeutet?“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 111: „Der Neger in seinem primitiven Glauben an seinen Fetisch und
der erhabenste Philosoph sind trotz aller Fernen ihres Seelenlebens einander
inniger verwandt im Vergleich zu ihrer Wesensverschiedenheit von allen jenen,
die da glauben, das nüchterne Nützlichkeitsgesetz sei das letzte Geheimnis des
Lebens, die zweckbeherrschte Endlichkeit sei das einzig Wirkliche, das innere
Erlebnis des Unsichtbaren aber sei unhaltbare Phantasie unklarer, unreifer Denker.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 171: „Wenn wir uns auch, wie erwähnt, die rein mechanistische
Entstehung dieser Eigenschaften zur Not vorstellen können, so ist aber selbst
hier viel wahrscheinlicher, daß ein Wille die Erbanlage schuf und die Selektion
erst nachträglich weiterhalf. Angesichts dieser unleugbaren Tatsachen müssen
wir der >Selektion< in der Entwicklung vom Einzeller zum Menschen nur
eine erleidende, dem Unsterblichkeitswillen (oder Selbsterhaltungswillen) aber
die handelnde Rolle der Formenwandlung zusprechen. / So können wir also im
wissenschaftlichen Sinne sagen: der große entscheidende Entschluß war gefaßt
unterschiedliche Zellarten zu schaffen und die Somazellen von der Fortpflanzung,
damit aber auch von der Unsterblichkeit auszuschließen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in:
Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 198: „Die mechanistische Erklärung der Entwicklung erkannten wir
als Irrtum. Für alle wesentlichen Fortschritte zur Bewußtheit wurde die
Tatsache, daß ein Wille, zielgerichtet, in den Lebewesen, wenn auch ihnen
selbst unbewußt, sich die Form erzwang, und so hat uns die
Entwicklungsgeschichte die herrliche Möglichkeit gegeben, nicht wie die
Vergangenheit zu sprechen: ich glaube an einen Gott, sondern sagen zu dürfen:
ich weiß, daß jedes Lebewesen, ja alle Erscheinung des Weltalls die Erscheinung
unsichtbaren Gehaltes, des Göttlichen ist, daß dieses sich in den sterblichen
Somazellen der Vielzeller die Formwandlungen, die Entwicklung aus dumpfester
Unbewußtheit zur höchsten Bewußtheit des Menschen erzwang.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 249: „ ... aber es läßt sich gar nicht leugnen, daß man den meisten
Kunstwerken sehr leicht ansieht, inwieweit der Schöpfer seinen Willen zum Guten
entfaltet hat. Diese Genialität möchte ich, wenn ein Bild aus der Erscheinungswelt,
aus der Chemie, zum Vergleich herangezogen werden darf, den Katalysator* der
Genialität des Denkens und der Genialität der Wahrnehmung nennen. (*Das ist
eine Substanz, deren Anwesenheit einen chemischen Vorgang beschleunigt, an dem
sie im übrigen unbeteiligt bleibt.) Aber entsprechend dieser schöpferischen
Befruchtung, die sie ausübt, erfährt sie dann durch die Gestaltung der
Schöpfung selbst wieder einen weiteren, höheren Grad der Entfaltung. So
befruchtet der Wunsch zum Guten das Kunstwerk, das selbst seinerseits wieder
den Wunsch zum Guten im Schaffenden stärkt und entfaltet. Das Kunstwerk selbst
aber redet für den Beschauer eine deutliche Sprache über die Art und den Grad
dieser befruchtenden und fördernden Wechselwirkung. Beethoven hat dies Bettina
von Arnim gegenüber in die Worte gefaßt: >Auch der Musik liegen die hohen
Zeichen des Moralsinns zugrunde, wie jeder Kunst; alle echte Erfindung ist ein
moralischer Fortschritt.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 250: „Das Erleben der Genialität ist jedem möglich, solange er sich
selbst die Seele noch nicht erstickte, nicht etwa nur dem genialen Menschen und
dem Genie. Er wird hierzu um so eher gelangen, je vollkommener er die Wünsche
der Genialität von Zweckgedanken fernhält. Bei den meisten heute lebenden
Menschen bedarf es, bis dies erreicht ist, noch einer gründlichen Erlösung von
dem Christentum und seinen unseligen Lohn- und Straflehren. Erst von dem
Augenblicke an kann sich ihre Genialität voll entfalten, in welchem sie aus
innerster Überzeugung sagen können: >Ich tue das Gute, erforsche das Wahre,
liebe oder hasse nach göttlicher Wahl und ersehne das Schöne, nicht um mir die
Seligkeit nach dem Tode oder Güter im Diesseits, aber auch nicht, um mir
geistige Glücksbereicherung und inneren Frieden zu erringen, nein, es ist mein
der Vernunft unbegreiflicher, grundloser, zweckloser Wille.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 251: „Segnet denn nicht die Genialität das Leben mit einem unsagbar
inneren Reichtum, der doch wohl von allen angestrebten Glücksgütern an erster
Stelle diesen Namen verdient? Welch reiches, glückseliges Erleben ist nicht das
Versenken in ein herrliches Kunstwerk! Wie schrumpfen daneben alle
Glücksgefühle der Diesseitsmenschen zusammen! Dies scheint so wahr und wird dadurch
noch so wahrscheinlich, daß der Mensch, der zu Erlebnissen im Bereiche der
Genialität fähig ist, dabei aber die Diesseitsfreuden alle kennt und erlebt,
niemals mit einem Menschen tauschen möchte, dessen verkümmerte Genialität
unberücksichtigt bleibt. – – Es scheint so wahr und ist dennoch ein Irrtum! Wer
je das Reich der Genialität betritt, wer je sein Leben ihren Wünschen
unterstellt, wir dadurch nicht etwa allein an Glück reicher. Gewiß, er erlebt
ein unendlich vertieftes und bereichertes Glücksgefühl, wie es nur das Reich
der Genialität zu geben vermag, aber noch öfter erlebt er ein Leid, das die
letzten Tiefen seiner Seele erschüttert, ein Leid, wie es der stumpfen
Genialität ewig fern bleibt. Was die Diesseitszwerge Leid, was sie Trauer nennen,
dünkt ihm im Vergleich mit seinem Erleben Mißvergnügen oder eine oberflächliche
Traurigkeit; ganz ebenso wie ihr Glück, an seinem Maßstabe gemessen, nur die
Bezeichnung Vergnügen verdient. Da die Stunden des tiefsten Leids bei den
unsagbar häufigen Verwundungen, die die Genialität im Dasein erfährt, so viel
zahlreicher sind, als die Stunden des Glückes, so können wir sicher nicht
behaupten, daß die Entfaltung der Wünsche der Genialität das Glück fördert.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 254: „Das geniale Erlebnis ist eine gänzlich anders geartete höhere
Stufe des Bewußteins, die sich ein Mensch, der sie nicht erlebt hat, ebenso
wenig vorstellen kann, wie ein Tier die Bewußtseinsstufe des Diesseitserlebens.
Mit dieser Unfähigkeit hängt natürlich auch die Urteilslosigkeit aller
Menschen, die nie die Genialität, oder wie wir im Bilde auch sagten, das
>Jenseits< erlebten, über den Wert eines Kunstwerks, das uns ja zum
Jenseitserleben führen kann, zusammen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 255: „Erst wenn es den Menschen vollbewußt ist, daß wahre Kunst ein
zur Erscheinung gestaltetes Jenseitserleben ist, wird es ihr Kunsterleben
vertiefen können, wenn sie sich mit den Vernunftforschungen über die Gesetze
von Rhythmus, Form, von Licht- und Schallwellen dieser Erscheinungen
beschäftigen. Der Kunsterlebende dagegen ist unerschütterlich sicher in seinem
Urteil und unbekümmert um die Meinung der Umwelt, und je höher sich in ihm die
Genialität entfaltet, um so rascher erkennt er, ob ein seelisch Toter das Werk
schuf, und ob es seelisch Tote sind, die über Kunst reden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 255: „Es ist nun für manchen vielleicht erstaunlich, aber sehr
begreiflich, daß sich derartige vollständige Urteilslosigkeit in Bezug auf das Wesentlichste so sehr häufig
unter den >Kunstfreunden<, den >Kunstverständigen< findet. Der
letztgenannte Name ist äußerst sinnreich gewählt und verrät den Grund dieser
Erscheinung! Sie wollen Genialität mit dem Verstande erfassen. Die
Beschäftigung mit der theoretischen Kunstwissenschaft wurde ihnen zum
Verhängnis. Sie half ihnen nicht zum genialen Erleben, sondern sie machte sie
unfähig dazu, unfähiger, als es vielleicht eine Bäuerin ist, die in einem
seltnen Augenblick ihres Daseins das Erstaunliche erlebte, in der Betrachtung
eines Bildes dem Diesseits vollkommen entrückt zu werden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 296: „Diese Tatsache führt uns zu der Gegensätzlichkeit der Wünsche
der Sexualität und Genialität und ihrer Überwindung. Auch sie wird in ähnlicher
Weise herabgemindert durch das Schweigen des Triebes in Zeiten des
Jenseitserlebens. Aber eine weit wichtigere Behebung des Zwiespaltes ist die
immer umfangreichere Verwebung dieses Triebes mit der Genialität selbst. Mehr
und mehr wird die Minnebegeisterung abhängig davon, ob der geliebte Mensch die
Wünsche der Genialität verletzt oder befriedigt. Bei voll entfalteter Verwebung
ist somit der Zwiespalt vollständig beseitigt, der Paarungswille erlischt da,
wo seine Erfüllung der Entfaltung der Genialität schädlich wäre, ohne daß der
Mensch diesen Vorgang anders als eine Selbstverständlichkeit empfindet. Mit
dieser Unterordnung durch die Verwebung mit den Wünschen der Genialität ist
aber die Sexualität zur Minne vergeistigt und sogar ein Helfer derselben
geworden, denn eine mit der Genialität verwobene sexuelle Begeisterung wird in
gar vielen Fällen der Anlaß einer wunderbar kraftvollen Entfaltung der vorher
noch halb schlummernden Genialität, und zwar nicht nur im Erleben des Glückes,
sondern auch oft durch das Erleben des Leides.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 384: „Aber ein Tröstliches bleibt, daß der gottwache Mensch sich
nicht durch diesen Berg der Philosophaster durcharbeiten muß, bis er zu dem
Lebendigen vordringt! Da die Philosophie das Wirken der Genialität des Denkens
im Jenseits ist, verrät sich der Jenseitstote fast in jedem Satze, den er
niederschreibt und den ein Lebendiger gar nicht denken könnte. Wer aber als
Philosoph nur einen solchen verräterischen Satz geschrieben hat, der sich mit
dem Jenseitserleben nicht vereinen läßt, der ist ein Toter, und wir stören
seine Totenruhe nicht durch Weiterblättern in seinem Werke!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß,
in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin,
Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die
völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des
Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 387: „Die
Verwirklichung des Schönen in der Erscheinung und in allen Lebensäußerungen,
die bei so vielen Menschen durch die christlichen Vorstellungen vernachlässigt
war, wurde den geistig Tiefen verleidet, weil sich als einzige die
>Gesellschaftmoral< ihrer angenommen hatte. Diese aber geht von dem
vollkommen gottfernen Beweggrunde aus, auf die Mehrheit des gleichen Gesellschaftskreises
günstig zu wirken, und so lässt sie sich denn auch weit öfter von der
>Mode< als von dem göttlichen Wunsch des Schönen leiten. Da sie überdies
noch so unmoralisch ist, den Schein für das Wichtige zu halten, die Wahrheit
des geäußerten Gefühles usw. durchaus nicht zu verlangen, ja sie meist
überhaupt gar nicht anzunehmen, hat sie alle gottlebendigen Menschen abgestoßen.
Es sind in unserem Volke dank dieser >Gesellschaftsmoral< heute
unheilvolle Wertungen wirksam: Ein Trachten nach schöner Erscheinung der
eigenen Person ist >gefallsüchtig und oberflächlich<, hässliche,
geschmacklose, äußere Erscheinung ist gleichbedeutend mit
>Vergeistigung<, Ernst, Frömmigkeit. Maßvolle, schöne Ausdrucksbewegungen
sind >Gemachtheit und Unwahrhaftigkeit<; ungeschlachtes, maßloses, ja
grobes Verhalten ist der Beweis der Wahrhaftigkeit und unbestechlichen
Gesinnung!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 389: „So wären wir denn durch diese Erinnerung an die
Gegenwartskunst zu einer ganz anderen Auswirkung des Wunsches zum Schönen
gekommen, von dem Schaffen zu dem Genießen des Schönen. Für den Menschen, der
das einzige Bewußtsein Gottes sein kann, für den der Wunsch zum Schönen eine
Offenbarung seines Wesens neben den anderen Wünschen der Genialität ist, ist
das bewußte Wahrnehmen, das >Genießen<, des Schönen ein
>Gottesdienst< im tiefsten Sinne dieses Wortes. Wenn schon der Anblick
all der unbewußt gestalteten Schönheit in der Natur zum >Gottesdienste<
werden kann, so noch in weit höherem Grade die Versenkung, in ein vom bewußten
Erleben gestaltetes Kunstwerk.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 391: „Diese dritte, höchste Stufe der Kunst ist das Heiligtum der Seltenen,
nur denen im Schaffen und Erleben zugänglich, die bewußte klare Gotterkenntnis
erleben. Die Tatsache der Übertragung des Erlebens in Formen, farben, Rhythmen
und Klänge bildet den einzigen Zusammenhang dieser Kunst mit dem Diesseits, mit
der Erscheinungswelt. Es ist die Kunst der Genialität für die Genialität, die
ein Diesseitserleben überhaupt nicht wiedergibt. So entspricht diese Kunst dem
Heiligtum der Wissenschaft, der lebendigen Philosophie. Sie stellt
ausschließlich die religiöse Erschütterung oder die religiöse Versenkung dar.
Beispiel für diese Stufe ist die Musik Sebastian Bachs.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 416: „Der unermeßliche Kosmos, die Erscheinung Gottes, erschauert
in Freude an dem Tage, an dem der Mensch sich erfüllt, an dem er erkennt, ich
allein erlebe das Wünschen des Gottes bewußt, ich, der Mensch, bin das einzige
Bewußtsein des Gottes. Aber der gewaltige Kosmos in seinen unermeßlichen
Weiten, alle die stumm-kreisenden Welten werden erschauern in Ehrfurcht, wenn
der Mensch, der einzige, der schuldig werden kann, im Dasein den Weg der
Heiligung schritt und am Abende seines Lebens sich sagen kann: Ich bin
vollkommen, so vollkommen wie alle nicht-bewußte Erscheinung des Alls und darf
diese Vollkommenheit bewußt erleben.“
Ludwig, Emil (1881-1948),
deutsch-schweizerischer Schriftsteller und psychologischer Biograph: „Jeder, der
redet, verschweigt etwas und meistens das Beste.“
Ludwig, Otto (1813-1865), deutscher Dichter des Poetischen Realismus:
„Alles Unwahre ist unschön.“
Luhmann, Sehr gute Formulierung von Niklas (1927-1998), dem deutschen
Soziologen und Gesellschaftstheoretiker: dass nämlich Vertrauen grundsätzlich
die Komplexität einer Sache reduziert!
Luisser, Alois: „Christus
ist auferstanden, aber Millionen Menschen hängen noch am Kreuz und viele ihr
ganzes Leben lang.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Drei Dinge machen
einen Theologen: Die Meditation, das Gebet und die Anfechtung.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation,
Theologieprofessor: „Nach dem Zeugnis und der Erfahrung aller Frommen ist die
größte Anfechtung, keine Anfechtung zu haben.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation,
Theologieprofessor: „Reichtum ist das geringste Ding auf Erden und die
allerkleinste Gabe, die Gott dem Menschen geben kann. Darum gibt unser Herrgott
gemeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Wer an seinem
Nächsten vorübergeht, der geht auch an Gott vorüber.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der
europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des
Proletarischen Internationalismus, in: ‚Schriften über Literatur und Kunst‘, in
einem Brief an Mathilde Wurm, am 28. Dezember 1916: „Dann sieh, daß Du Mensch
bleibst, Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar
und heiter sein, ja heiter, trotz allem und alledem, denn das Heulen ist
Geschäft der Schwäche. Mensch sein heißt, sein ganzes Leben ‚auf des Schicksals
großer Waage‘ freudig hinwerfen, wenn’s sein muß, sich zugleich aber an jedem
hellen Tag und jeder schönen Wolke freuen.“
Luxemburg,
Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des
Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus, in
einem Brief an
Hans Diefenbach am 12. Mai 1917: „Kann
man ‚erklären‘, worin der Zauber des Lebens besteht, wenn es jemand nicht
selbst aus den kleinsten und alltäglichen Dingen heraushört oder richtiger: in
sich selbst trägt? Ich [...] bin der Meinung, daß schon viel zu viel Bücher
geschrieben sind; vor lauter Literatur vergessen die Menschen auf die schöne
Welt zu schauen.“
Luxemburg,
Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des
Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus, in einem
Brief an
Luise Kautsky am 26.01.1917: „Diese
Dimensionen imponieren mir gar nicht, ich bin abgebrüht. Aber eine Sorge habe
ich: ein Zentrum, um das sich ‚Alles‘ bewegt, verwandelt das Weltall in eine
Kugel. Nun finde ich es von vollendeter Abgeschmacktheit, mir das Universum als
eine Kugel – eine Art großen Kartoffelkloß oder Eisbombe – vorzustellen. [...]
Sodann aber geht doch dabei nicht mehr und nicht minder wie die Unendlichkeit
des Universums flöten. Denn eine ‚kugelförmige Unendlichkeit‘ ist doch Blech.
Und ich muß mir zu meinem geistigen Komfort unbedingt noch irgendetwas außer
der menschlichen Dummheit als unendlich denken können!“
Luxemburg,
Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des
Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus, in
einem Brief an
Robert Seidel am 23. November 1898: „Ich weiß – die Welt ist ja eine andere, und andere Zeiten wollen andere
Lieder haben. Aber eben ‚Lieder‘, unser Geschreibsel ist ja meistens kein Lied,
sondern ein farbloses und klangloses Gesurr, wie der Ton eines Maschinenrades.
Ich glaube, die Ursache liegt darin, daß die Leute beim Schreiben meistenteils
vergessen, in sich tiefer zu greifen und die ganze Wichtigkeit und Wahrheit des
Geschriebenen zu empfinden. Ich glaube, daß man jedes Mal, jeden Tag, bei jedem
Artikel wieder die Sache durchleben, durchfühlen muß.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919),
bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus,
Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Freiheit ist immer
Freiheit des Andersdenkenden.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919),
bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus,
Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Mir
imponieren nur Ratschläge und Grundsätze, die die Rat gebenden selbst
beherzigen.“
Lyons, Oren,
Weisheit der Indianer: „Wer die
Erde nicht respektiert, zerstört sie, wer nicht alles Leben so wie das eigene
respektiert, wird zum Mörder. Der Mensch glaubt manchmal, er sei zum Besitzer,
zum Herrscher erhoben worden. Das ist ein Irrtum. Er ist nur ein Teil des
Ganzen. Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines
Ausbeuters. Der Mensch hat Verantwortung, nicht Macht. Wir denken bei jeder
Entscheidung an die siebte der kommenden Generationen. Es ist unsere Aufgabe,
dafür zu sorgen, daß die Menschen nach uns, die noch ungeborenen Generationen,
eine Welt vorfinden, die nicht schlechter ist als die unsere – und hoffentlich
besser.“
Lüpertz, Markus (*1941), deutscher Bildhauer und Bühnenbildner: „Kunst ist ein Synonym
für Revolution. >Revolutionäre Kunst< ist falsch, denn Kunst ist
Revolution.“
Macaulay, Thomas Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay,
1800-1859), britischer Historiker, Dichter, Politiker:„Kein Mensch, der über
die Vergangenheit genau Bescheid weiß, wird die Gegenwart düster oder verzagt
sehen.“
Macaulay, Thomas
Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay, 1800-1859), britischer Historiker,
Dichter, Politiker: „Manche Politiker unserer Zeit pflegen es als einen sich
von selbst verstehenden Satz hinzustellen, daß kein Volk frei sein dürfe, bis
es fähig sei, sich seiner Freiheit zu bedienen. Dieser Grundsatz ist des Toren
in der alten Geschichte würdig, der beschloß, nicht eher ins Wasser zu gehen,
als bis er schwimmen gelernt hätte.“
Machiavelli, Niccolò di Bernardo
dei (1469-1527), florentinischer Philosoph, Politiker, Diplomat,
Chronist und Schriftsteller, in: Florentiner Geschichte VIII: „Zwang und Not,
nicht geschriebene Verträge und Verpflichtungen treiben den Herrscher dazu,
sein Wort zu halten.“
Madariaga, Salvador de (1886-1978), nationalliberaler spanischer Diplomat
und Schriftsteller, in seinem Buch „Portrait Europas“, Stuttgart, 1939: „Deutschland bildet das
Herzstück Europas, ist im
Mittelpunkt seines Körpers, am Gipfel seines Geistes, in den
innersten Räumen seines bewußten und unbewußten Wesens: die Quelle seiner erhabensten
Musik, Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichte, Technik - sie alle
sind undenkbar ohne Deutschland. Wenn Deutschland fällt, so fällt Europa. Wenn Deutschland verrückt wird, so wird auch Europa
verrückt. Die
moralische Gesundheit des deutschen Volkes ist eine der Hauptbedingungen für
die moralische Gesundheit Europas, ja für seine Existenz selbst.“
Magdeburg, Mechthild von (um 1207-1282), deutsche christliche
Mystikerin, in: Das fließende Licht der Gottheit I, 28: „Das ist der Toren
Torheit: Sie leben ohne Herzeleid.“
Magritte, René Francois Ghislain (1898-1967), belgischer
Maler des Surrealismus: „Kunst ruft das Geheimnis wach, ohne das die Welt nicht
existieren würde.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Ein voller Widerhall aus
dem Herzen des Empfangenden ist dem Schaffenden ein Bedürfnis.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und
Dirigent: „Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so
untertauchen zu lassen! Sich selbst und dem Höheren über sich selbst nur eine
Stunde untreu zu sein!“
Mahlmann, Siegfried August (1771-1826), deutscher Dichter, Schriftsteller, Verleger: „Das wahre
Große in der Welt / ist immer nur das, was nicht gleich gefällt. / Und wen der
Pöbel zum Gotte weiht, / der steht auf dem Altar nur kurze Zeit.“
Maistre, Joseph de (Joseph Marie, Comte de Maistre, 1753-1821), savoyischer Staatsmann,
Schriftsteller, politischer Philosoph der Gegenaufklärung: „Jedes Volk hat die
Regierung, die es verdient!“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des
russischen Zweigs des Futurismus, in: Hören Sie zu!: „Die Liebe läßt sich durch keinerlei ‚muß‘ und
keinerlei ‚darf nicht‘ regeln, sondern einzig und allein durch den freien
Wettbewerb mit dem Universum.“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des
russischen Zweigs des Futurismus, in seinem Abschiedsbrief kurz vor seinem
Freitod am 12. April 1930: „An
ALLE! / Daß ich sterbe, dürft ihr keinem zur Last legen, und bitte – macht keinen
Klatsch daraus. So was ist dem Verstorbenen furchtbar unlieb gewesen. Mutter,
Schwestern und Genossen, verzeiht – das ist keine Art (empfehle sie keinem),
doch ich habe keine Auswege mehr. / Lilja – ich liebe dich. / Genosse
Regierung, meine Familie sind Lilja Brik, meine Mutter, meine Schwestern und
Veronika Witoldowna Polonskaja. Wenn du ihnen ein leidliches Leben bereitest –
danke. Die angefangenen Verse gebt Briks, sie kennen sich aus: / Wie man so
sagt – / >der Fall ist gepfeffert<, / der Liebeskahn / ist am Alltag
zerschellt. / Ich bin quitt mit dem Leben, / kein Aufrechnen nötig / der
einander verpaßten / Schmerzen, / Leiden / und Beleidigungen. / Lebt wohl.“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des
russischen Zweigs des Futurismus: „Dichten
ist wie Uran gewinnen: Arbeit ein Jahr, Ausbeute ein Gramm.“
Makarenko, Anton Semjonowitsch (1888-1939), Pädagoge und Schriftsteller, gilt als der bedeutendste russische
Pädagoge: „Erzieherische Arbeit ist vor allem organisatorische Arbeit.“
Maloo, May: „Seien wir
uns darüber klar, wenn wir Unheil einladen: Es nimmt meistens an.“
Manet, Édouard (1832-1883), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der Moderne:
„Es gibt nur eine Wahrheit: sofort das auszuführen, was man direkt wahrnimmt.
Denn wenn etwas da ist, ist es da. Und wenn es nicht da ist, fängt man noch
einmal von vorne an. Der Rest ist Schwindel.“
Mann, Heinrich (1871-1950), deutscher Dichter und Essayist:
„Solange es menschliche Gesellschaften gibt, haben sie ihren gefährlichsten
Feind im Geist gesehen. Sie haben ihn eingeschränkt, gebunden zu Religionen.
Sie sind, sobald er sich freimachte, in Scharen, in Legionen, in Katarakten von
Körpern über ihn hergefallen, wie die Heere des Xerxes über
Griechenland.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller,
Nobelpreis für Literatur 1929, in: Doktor Faustus XXV, Teufel: „Der Künstler
ist der Bruder des Verbrechers und des Verrückten.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller,
Nobelpreis für Literatur 1929, zum zehnten Jahrestag der Bücherverbrennung
1943: „Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929: „Das
Wort, selbst das widersprechendste, ist so verbindend. Aber die Wortlosigkeit
vereinsamt.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929: „Es ist
schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller,
Romancier, Essayist, Nobelpreis 1929: „Ausdruck macht Eindruck.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller,
Romane, Essays, Novellen, 1929 Nobelpreis, in: Betrachtungen eines
Unpolitischen: „Ich bekenne mich tief überzeugt, dass das deutsche Volk die
politische Demokratie niemals wird lieben können, aus dem einfachen Grunde,
weil es die Politik selbst nicht lieben kann, und dass der viel verschriene
>Obrigkeitsstaat< die dem deutschen Volk angemessene, zukömmliche und von
ihm im Grunde gewollte Staatsform ist.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, in: Adel
des Geistes – Goethe und Tolstoi: „Der Gegensatz von Egoismus und Altruismus
[Selbstlosigkeit] ist in der Liebe restlos aufgehoben.“
Manzoni, Alessandro Francesco
Tommaso (1785-1873), einer der bedeutendsten italienischen
Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Opportunismus ist die Kunst, mit dem Wind
zu segeln, den andere machen.“
Marcel, Gabriel (1889-1973), französischer Philosoph und führender Vertreter des christlichen
Existentialismus: „Es gibt ein Stückchen Welt, das man bessern kann – sich
selbst.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und
Schriftsteller: „Demut soll nie etwas anderes sein als die Verneinung von
Hochmut. Sonst wird sie Kleinmut.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Der
Nichtgenormte wird als Verrückter genormt.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Gepriesen sei
der Zufall. Er ist wenigstens nicht ungerecht.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Manche
Rezensenten können schreiben, aber nicht lesen.“
Marquis, Donald Bagley (Pseudonym: ‚Don Marquis‘, *1935), US-amerikanischer Philosoph,
Schwerpunkt Medizinethik: „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht
wissen, was sie wollen, aber alles tun, um es zu bekommen.“
Marsais, César Chesneau Du (1676-1756), französischer Philosoph und Grammatiker und einer der
Autoren der Encyclopédie, in: Essay über die Vorurteile: „Was wahr ist, kann nicht schlecht sein; was
schlecht ist, kann nicht wahr sein; was gut ist, kann nicht auf Unwahrheit
beruhen; was schädlich ist, kann nur das Werk des Betrugs und des Wahnsinns
sein und demzufolge nicht die Wertschätzung des Weisen verdienen. Die Weisheit
taugt nichts, wenn sie nicht zum Glück führt.“
Marshall, George
Catlett, Jr. (1880-1959), US-amerikanischer Armeegeneral und Staatsmann, nach
ihm wurde der ‚Marshallplan‘ benannt, für den er 1953 den Friedensnobelpreis
erhielt: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man
plant.“
Martialis, Marcus Valerius (Martial, 40-104 n.
Chr.), römischer Dichter, bekannt vor allem durch seine Epigramme: „Wer so
lebt, daß er mit Vergnügen auf sein vergangenes Leben zurückblicken kann, lebt
zweimal.“
Marx, Karl (1818-1883),
Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, Journalist, geistiger Führer der
Arbeiterbewegung, entwickelte zusammen mit Friedrich Engels die sozialistische
und kommunistische Theorie des 19. Jahrhunderts, in den ökonomisch-philosophischen
Manuskripten aus dem Jahre 1844: „Setze
den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches
voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen
Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, mußt du ein künstlerisch
gebildeter Mensch sein; wenn du Einfluß auf andre Menschen ausüben willst, mußt
du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch
sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen – und zu der Natur – muß eine
bestimmte, dem Gegenstand deines Willens entsprechende Äußerung deines
wirklichen individuellen Lebens sein. Wenn du liebst, ohne Gegenliebe
hervorzurufen, d.h., wenn dein Lieben als Lieben nicht die Gegenliebe
produziert, wenn du durch deine Lebensäußerung als Hebender Mensch dich nicht
zum geliebten Menschen machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück.“
Maugham, William Somerset (1875-1965), als englischsprachiger Erzähler und Dramatiker einer der
meistgelesenen des 20. Jahrhunderts: „Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist
das einzige vollkommen selbstlose Gefühl.“
Maugham,
William Somerset (1875-1965), als englischsprachiger Erzähler und Dramatiker
einer der meistgelesenen des 20. Jahrhunderts: „Ein bißchen gesunder
Menschenverstand, Toleranz und Humor – wie behaglich ließe sich damit leben.“
Mauriņ, Zenta; a (1897-1978), lettische Schriftstellerin: „Blumen und Sträucher sind Sendboten
Gottes aus einer andern, vollkommenen Welt.“
Mauriac, François (1885-1970), französischer Schriftsteller, katholisch-sozial orientierter
Romancier, Nobelpreis für Literatur 1952: „Echte Leidenschaft ist in keinem
Alter lächerlich. Ich sehe nichts Komisches in Goethes letzter Liebe.“
Maurier, Daphne du (1907-1989), britische Schriftstellerin: „Ein freundliches Wort kostet nichts
und ist doch das schönste aller Geschenke.“
Maurier, Daphne du (1907-1989), britische Schriftstellerin: „Große Tugenden sind achtenswert,
kleine Untugenden sind liebenswert.“
Maurisches Sprichwort: „Jede wichtige Sache, die du
beginnst, ohne Gott zu erwähnen, ist gelähmt.“
Maurois, André (Émile Salomon Wilhelm Herzog, 1885-1967),
französischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Historiker: „Altern
ist eine schlechte Gewohnheit, die ein beschäftigter Mann gar nicht erst
aufkommen läßt.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Am
Jenseits, El Kanz el A’da: „Die
Liebe hört nie auf. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, sowohl in räumlicher
als auch in zeitlicher Beziehung; also kann es außer ihr nichts anderes geben.
Sie erfüllt das Sonnenstäubchen und den Weltenraum, die kurze Sekunde des
irdischen Zeitmaßes und auch die ganze Ewigkeit. Sie läßt sich nicht einteilen
in Eltern, Kindes, Gatten, Freundes- und allgemeine Menschenliebe. Wer sie so
zerstückeln zu können meint, dem ist sie unbekannt. Unser Erkennen und unser
Weissagen ist solches Stückwerk, vor der Liebe aber, die das Vollkommene ist,
hört jedes Stückwerk auf.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in:
Himmelsgedanken: „Die Menschheit
ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit
Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und
auch hätte leben können.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in:
Himmelsgedanken: „Die
Weltgeschichte ist zu neun Zehnteln Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie
einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwicklung geworden ist,
dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht!“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer,
Bassist der Beatles: „Einfache Dinge sichern mir die innere Zufriedenheit.“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer,
Bassist der Beatles: „Wenn Schlachthöfe Glasfenster hätten, wäre jeder Mensch
Vegetarier.“
McKenzie, John Charles (1860-1941), US-amerikanischer
Politiker: „Wenn Jesus uns überhaupt
etwas gelehrt hat, so war es zu sterben, nicht zu töten.“
McNamara, Robert Strange (1916-2009), US-amerikanischer Manager, Politiker, Verteidigungsminister,
Weltbankpräsident: „Management ist die Kunst, Talente richtig einzusetzen.“
Mead, Margaret (1901-1978), US-amerikanische Ethnologin, vertrat die Auffassung, dass
Sozialverhalten formbar und kulturbestimmt sei: „Wir müssen ein System
schaffen, indem der Friede stärker belohnt wird als der Krieg.“
Meir, Golda (1898-1978), israelische Politikerin: „Ich kann
ehrlich sagen: Die Frage nach dem Erfolg eines Unternehmens hat mich nie
beeinflußt. Wenn ich fühlte, es war die richtige Sache, dies zu tun, ging ich
dieser Sache nach, ohne Rücksicht auf das Ergebnis.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v.
Chr.), griechischer Komödiendichter, in: Fragmente, 602: „Kein Mensch ist mir fremd, wenn er tüchtig
ist.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer
Komödiendichter: „Bildung ist ein unentreißbarer Besitz.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v.
Chr.), griechischer Komödiendichter: „Einen Tropfen Glück möchte ich haben oder
ein Faß Verstand.“
Mencken, Henry Louis (1880-1956), US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Kolumnist,
Kulturkritiker, Satiriker: „Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach,
sauber und falsch ist.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der
Aufklärung, Wegbereiter der Haskala (hebräisch: Bildung): „Auch die Begriffe
von Tugend und Sittlichkeit sind der Mode unterworfen, und wer sich nicht nach
den Modebegriffen seines Jahrhunderts schmiegen kann, der wird von den
Zeitgenossen verkannt und verschrien.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der Aufklärung, Wegbereiter der Haskala
(hebräisch: Bildung): „Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen,
das Beste tun – das ist die Bestimmung des Menschen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Ein edler Mensch kann nie sein kindliches Herz verlieren.“
Mengzi (auch: Mong
Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius,
reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der
Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „In meinem Herzen bereit sind alle Dinge. Keine Freude ist größer, als
Aufrichtigkeit zu finden, blickt man sich selbst ins Herz.“
Mengzi (auch: Mong
Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des
Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr
der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Was der Mensch kann,
ohne es erlernt zu haben, sind seine ihm angeborenen >guten Fähigkeiten<.
Was der Mensch weiß, ohne darüber nachgedacht zu haben, ist sein ihm
angeborenes >gutes Wissen<.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Der Mensch sollte nicht ohne
Scham sein. Scham über schamloses Betragen ist der sicherste Weg, Beschämendem
zu entgehen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Ein großer Mensch, wer sein
Kinderherz nicht verliert.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Wer seine eigene Natur kennt, kennt den Himmel.“
Menuhin, Yehudi (Baron Menuhin of Stoke d’Abernon, 1916-1999), US-amerikanischer, Schweizer und
britischer Geiger, Bratschist und Dirigent, gehört zu den größten
Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts: „Die Musik spricht für sich allein.
Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“
Merici, Angela (zwischen 1470 und 1474 geboren, gestorben
1540), Gründerin der Compagnia di Sant’ Orsola (heute: Orden der Ursulinen):
„Mache dich selbst zuerst zu dem, wozu du andere machen willst.“
Merton, Thomas Feverel (1915-1968), christlicher Mystiker: „Das Leben ist nicht ein Problem, das gelöst,
sondern ein Geheimnis, das gelebt werden muß.“
Merton, Thomas
Feverel (1915-1968), christlicher Mystiker: „Mitgefühl ist das wache
Bewußtsein, daß alle Dinge voneinander abhängen.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender
Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister, in:
Denkwürdigkeiten: „Nur auf dem Begriff von >Ordnung< kann jener der
>Freiheit< ruhen.“
Metternich, Klemens
Wenzel Lothar von (1773-1859), führender Diplomat und Staatsmann im Dienste
Österreichs, Außenminister: „In meinem ganzen Leben habe ich nur zehn oder
zwölf Menschen gekannt, mit denen zu sprechen eine Freude war. Sie hielten sich
an das Thema, wiederholten sich nicht, sprachen nicht von sich selbst, hörten
nicht auf die eigenen Worte, waren zu gebildet, um sich in Gemeinplätze zu
verlieren, und hatten genügend Takt und guten Geschmack, nicht die eigene
Person über das Thema zu stellen.“
Meyrink, Gustav (1868-1932),
österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen,
alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne
Gesicht, 1. Kapitel: „Als er sich gleich darauf wieder emporriß, hatte er die
Empfindung, eine überwältigende Menge innerer Aufschlüsse bekommen zu haben;
aber nur ein einziger dürrer Satz war als Quintessenz in seinem Bewußtsein
zurückgeblieben, – eine phantastische Verkettung von kürzlich erlebten Eindrücken
und fortgesponnenen Gedanken: >Schwerer ist es, das ewige Lächeln zu
erringen, als den Totenschädel in den abertausend Gräbern der Erde
herauszufinden, den man in einem früheren Leben auf den Schultern getragen;
erst muß der Mensch sich die alten Augen aus dem Kopf weinen, bevor er die Welt
mit neuen Augen lächelnd zu betrachten vermag.<“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Das grüne Gesicht, 5. Kapitel, der Mystiker Swammerdam zu Eva van
Druysen: „Ich begreife sehr wohl, daß das, was Sie vorhin mit angehört haben,
Sie verwirren muß. Dennoch können Sie großen Nutzen daraus ziehen, wenn Sie es
als erste Lehre auffassen und geistige Unterweisung nicht bei andern suchen,
sondern in sich selbst. Nur die Belehrungen, die der eigene Geist uns schickt,
kommen zur rechten Zeit und für sie sind wir reif. Für die Offenbarungen an
andern müssen Sie taub und blind werden. Der Pfad zum ewigen Leben ist schmal
wie die Schärfe eines Messers; Sie können andern weder helfen, wenn Sie sie
taumeln sehen, noch dürfen Sie Hilfe von ihnen erwarten. Wer auf andere schaut,
verliert das Gleichgewicht und stürzt ab. Hier gibt’s kein gemeinsames
Vorwärtsschreiten wie in der Welt, und so unbedingt nötig auch ein Führer ist:
er muß aus dem Reich des Geistes zu Ihnen kommen. Nur in irdischen Dingen kann
ein Mensch Ihnen als Führer dienen und seine Handlungsweise eine Richtschnur
sein, um ihn zu beurteilen. Alles, was nicht aus dem Geist kommt, ist tote
Erde, und wir wollen zu keinem andern Gott beten, als zu dem, der sich in
unsrer eigenen Seele offenbart. … – Der eine erlebt eine Welt, und dem anderen
erscheint’s eine Nußschale. Wenn Sie im Ernst wollen, daß Ihr Schicksal
galoppiert, müssen Sie – ich warne Sie davor und rate es Ihnen zugleich, denn
es ist das einzige, was der Mensch tun soll, und gleichzeitig das schwerste
Opfer, das er bringen kann! – müssen Sie Ihren innersten Wesenskern, d e n
Wesenskern, ohne den Sie eine Leiche wären, (und sogar nicht einmal das),
anrufen und Ihm – b e f e h l e n, daß Er Sie den kürzesten Weg zu dem großen
Ziel führt, – dem einzigen, das des Erstrebens wert ist, so wenig Sie es jetzt
auch erkennen, – erbarmungslos, ohne Rast, durch Krankheit, Leiden, Tod und
Schlaf hindurch, durch Ehren, Reichtum und Freude hindurch, immer hindurch und
hindurch wie ein rasendes Pferd, das einen Wagen vorwärts reißt über Äcker und
Steine hinweg und an Blumen und blühenden Hainen vorbei! Das nenne ich: Gott
rufen. Es muß sein wie ein Gelöbnis vor einem lauschenden Ohr!“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Das grüne Gesicht, 7. Kapitel, Baron Pfeill: „…Die Welt, in der wir
leben, ist eine Welt der Wirkungen. – Das Reich der wahren Ursachen ist
verborgen; wenn es uns gelingt, bis dorthin vorzudringen, werden wir zaubern
können. … Vorläufig zaubern wir Menschen noch mit Maschinen; ich glaube, die
Stunde ist nahe, wo wenigstens einige es mit bloßem Willen zustande bringen
werden. Das bisher so beliebte Erfinden von wundervollen Maschinen war nichts
weiter als ein Pflücken von Brombeeren, die neben dem Wege zum Gipfel wachsen.
– Wertvoll ist nicht die ‚Erfindung‘, sondern das Erfindenkönnen, wertvoll ist
nicht ein Gemälde, höchstens kostbar, wertvoll ist nur das Malenkönnen. Das
Gemälde kann vermodern, das Malenkönnen kann nicht verlorengehen, auch wenn der
Maler stirbt. Es bleibt als vom Himmel geholte Kraft bestehen, die vielleicht
für lange Zeit schlafen gehen mag, aber immer wieder aufwacht, wenn das
geeignete Genie geboren wird, durch das sie sich offenbaren kann. Ich finde es
sehr tröstlich, daß die wertgeschätzte Kaufmannschaft dem Erfinder quasi nur
das Linsengericht abschwätzen kann und nicht das Wesentliche.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Das grüne Gesicht, 10. Kapitel: „Jetzt erst begriff Sephardi in
voller Klarheit die Worte Eidotters: >Alles, was ein Mensch glaubt, solang
die Lichter in ihm noch nicht umgestellt sind, ist falsch, und wenn’s noch so
richtig ist – es ist so grundfalsch, daß man es gar nicht erfassen kann. Man
glaubt, man nimmt, statt dessen gibt man; man glaubt, man bleibt stehen und
wartet, statt dessen geht man und sucht.<“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Das grüne Gesicht, 11. Kapitel, Hauberisser liest in der seltsamen
Rolle: „Der Schlüssel zur Macht über die innere Natur ist verrostet seit der
Sintflut. Er heißt: – – Wachsein. / Wachsein ist alles. / … Wenn du auf dem Weg
des E r w a c h e n s das Reich der Gespenster durchquerst, wirst du allmählich
erkennen, daß es nur Gedanken sind, die du plötzlich mit den Augen sehen
kannst. Das ist der Grund, weshalb sie dir fremd und wie Wesen erscheinen; denn
die Sprache der Formen ist anders als die Sprache des Gehirns. / D a n n ist der
Zeitpunkt gekommen, wo sich die seltsamste Wandlung vollzieht, die dir
geschehen kann: aus den Menschen, die dich umgeben, werden – Gespenster werden.
Alle, die dir lieb gewesen, werden plötzlich Larven sein. Auch dein eigener
Leib. / Es ist die furchtbarste Einsamkeit, die sich ausdenken läßt, – ein
Pilgern durch die Wüste, und wer die Quelle des Lebens in ihr nicht findet,
verdurstet. / Alles, was ich dir hier gesagt habe, steht auch in den Büchern
der Frommen jedes Volkes: das Kommen eines neuen Reiches, das Wachen, die
Überwindung des Körpers und die Einsamkeit, – und doch trennt uns von diesen
Frommen eine unüberbrückbare Kluft: sie glauben, daß ein Tag naht, an dem die
Guten in das Paradies eingehen und die Bösen in den Höllenpfuhl geworfen werden,
– wir w i s s e n, daß eine Zeit kommt, wo viele erwachen werden und von den
Schlafenden getrennt sein wie die Herren von den Sklaven, weil die Schlafenden
die Wachen nicht begreifen können, – wir wissen, daß es kein Böse und kein Gut
gibt, sondern nur ein ‚Falsch‘ und ein ‚Richtig‘; sie g l a u b e n, daß
‚wachen‘ ein Offenhalten der Sinne und Augen und ein Aufbleiben des Körpers
während der Nacht sei, damit der Mensch Gebete verrichten könne, – wir w i s s
e n, daß das ‚Wachen‘ ein Aufwachen des unsterblichen Ich’s bedeutet und die
Schlummerlosigkeit des Leibes eine natürlich Folge davon ist; – sie g l a u b e
n, der Körper müsse vernachlässigt werden und verachtet, weil er sündig sei;
wir w i s s e n: es gibt keine Sünde, der Körper ist der Anfang, mit dem wir zu
beginnen haben, und wir sind auf die Erde herabgestiegen, um ihn in Geist zu
verwandeln; – sie g l a u b e n, man solle mit dem L e i b in die Einsamkeit
gehen, um den Geist zu läutern; wir w i
s s e n, daß zuerst unser G e i s t in die Einsamkeit gehen muß, um den Leib zu
verklären.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Das grüne Gesicht, 12. Kapitel, Chidher Grün: „Willst du in das Reich
der Toten gehen, um die Lebendigen zu suchen? – Glaubst du, ‚drüben‘ ist die
Wirklichkeit? Es ist nur das Land vergänglicher Wonnen für blinde Gespenster,
so wie die Erde das Land vergänglicher Schmerzen für die blinden Träumer ist!
Wer nicht auf der Erde das ‚Sehen‘ lernt, drüben lernt er’s gewiß nicht! –
Meinst du, weil ihr Körper wie tot liegt, könne sie nicht mehr auferstehen? Sie
ist lebendig, n u r d u bist noch tot.
Wer einmal lebendig geworden ist wie sie, kann nicht mehr sterben, – wohl aber
kann einer, der tot ist wie du, lebendig werden. … Eva hat sich nach u n v e r
g ä n g l i c h e r Liebe gesehnt: ich habe sie ihr gegeben – und werde sie um
ihretwillen auch dir geben. Die vergängliche Liebe ist eine gespenstische Liebe.
/ Wo ich auf Erden eine Liebe keimen sehe, die über die Liebe zwischen
Gespenstern hinauswächst , da halte ich meine Hände wie schirmende Äste über
sie zum Schutz gegen den früchtepflückenden Tod, denn ich bin nicht nur das
Phänomen mit dem grünen Gesicht – ich bin auch Chidher, der ewig Grünende
Baum.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „Unsere
Schulen sind die Hexenküchen, in denen der Verstand so lange verbildet wird,
bis das Herz verdurstet ist. Wenn das glücklich gelungen ist, bekommt man das
Zeugnis der Reife.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „…Auch haben
Sie ganz recht, wenn Sie sagen, alle Architekten, Maler, Bildhauer,
Goldschmiede und Ziseleure damaliger Zeit sind Freimaurer gewesen. Aber, und
darauf kommt es hier an: sie kannten nur die äußeren Riten und begriffen sie
bloß im ethischen Sinne; sie waren nur Werkzeuge jener unsichtbaren Macht, die
Sie als Katholik irrtümlicherweise für den Meister der ›Linken Hand‹ halten;
Werkzeuge waren sie, nichts sonst, zu dem einzigen Zweck, gewisse Geheimnisse
in symbolischer Form der Nachwelt aufzubewahren, bis die Zeit reif sein wird.
Doch sie blieben stecken auf dem Wege und kamen nicht vorwärts, weil sie immer
hofften, ein Menschenmund könne ihnen den Schlüssel geben, der das Tor
aufsperrt; sie ahnten nicht, daß er in der Betätigung der Kunst selber
vergraben liegt; sie begriffen nicht, daß Kunst einen tiefern Sinn birgt, als
bloß Bilder zu malen oder Dichtwerke zu schaffen, nämlich den: eine Art
überfeinerten Tast- und Wahrnehmungsgefühls im Künstler selbst zu erwecken,
dessen erste Kundgebung ›richtiges Kunstempfinden‹ heißt. Auch ein heute
lebender Künstler, sofern sich ihm durch seinen Beruf die inneren Sinne
erschließen für die Einflüsse dieser Macht, wird in seinen Werken jene Symbole
wieder auferstehen lassen können; er braucht sie durchaus nicht aus dem Munde
eines Lebenden erfahren zu haben, braucht keineswegs in diese oder jene Loge
aufgenommen zu sein! In Gegenteil: tausendmal klarer als Menschenzunge spricht
der ›unsichtbare Mund‹. Was ist wahre Kunst denn anderes als das Schöpfen einer
aus dem ewigen Reiche der Fülle?! / Wohl gibt es Menschen, die mit vollem Recht
den Namen ›Künstler‹ führen dürfen und doch nur besessen sind von einer
finsteren Kraft, die Sie von Ihrem Standpunkt aus ruhig als ›der Teufel‹
bezeichnen dürfen. Was sie schaffen, gleicht aufs Haar dem Höllenreich Satans,
wie es sich der Christ vorstellt; ihre Werke tragen den Hauch des eisigen,
erstarrenden Nordens, wohin doch schon das Altertum den Sitz der
menschenhassenden Dämonen verlegte; die Ausdrucksmittel ihrer Kunst sind: Pest,
Tod, Irrsinn, Mord, Blut, Verzweiflung und Verworfenheit. – – / Wie sollen wir
uns nun solche Künstlernaturen erklären? Ich will es Ihnen sagen: ein Künstler
ist ein Mensch, in dessen Hirn das Geistige, das Magische das Übergewicht über
das Materielle erlangt hat. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: bei den
einen – nennen wir sie die ›teuflischen‹ – ist das Gehirn durch eine
Ausschweifung, durch Lustseuche, durch ererbte oder angewöhnte Laster im
Begriffe zu entarten; dann wiegt es sozusagen leichter auf der Waagschale des
Gleichgewichtes, und das ›Schwerer- oder Offenbarwerden in der
Erscheinungswelt‹ und das Herabsinken des Magischen tritt von selber ein: die
Waagschale des Geistigen senkt sich herab, nur weil die anderen leichter und
nicht, weil sie selber schwerer wird. In diesem Falle haftet dem Kunstwerk der
Geruch der Fäulnis an. Es ist, als trüge der Geist ein Kleid, leuchtend im
Phosphorschein der Verwesung. / Bei den anderen Künstlern – ich will sie die
›Gesalbten‹ nennen – hat sich der Geist, wie der Ritter Georg, die Macht über
das Tier erkämpft: bei ihnen senkt sich die Waage des Geistes in die
Erscheinungswelt hernieder kraft eines eigenen Gewichtes. Dann trägt der Geist
das goldene Gewand der Sonne. / In beiden aber ist das Gleichgewicht der Waage
verschoben zugunsten des Magischen; beim Durchschnittsmenschen hat nur das Tier
Gewicht; die ›Teuflischen‹ wie die ›Gesalbten‹ werden bewegt vom Winde des
unsichtbaren Reiches der Fülle, der eine vom Nordwind, der andere vom Hauch des
Morgenrots. Der Durchschnittsmensch hingegen bleibt ein starrer Klotz. Wer ist
nun jene Macht, die sich der großen Künstler bedient wie eines Werkzeugs, das
den Zweck hat, die symbolischen Riten der Magie der Nachtwelt aufzubewahren?
Ich sage Ihnen: es ist dieselbe, die einst die Kirche schuf. Sie baut zwei
lebendige Säulen zu gleicher Zeit, die eine weiß, die andere schwarz. Zwei
lebendige Säulen, die einander so lange hassen werden, bis sie erkennen, daß
sie nur die Pfeiler für einen künftigen Triumphbogen sind.“
Miehe, Brunhilde (*1947), deutsche Aphoristikerin: „Zu Demut
und Güte kommt man über den Weg zu sich selbst.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der
einflussreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts, in: Über Freiheit, 4:
„Wenn geniale Menschen einen starken Charakter besitzen und ihre Fesseln
sprengen, so macht die Gesellschaft, der es nicht gelungen ist, sie zur
Trivialität herabzudrücken, Warnungszeichen aus ihnen, auf die man mit
feierlichem Schauder als auf Beispiele wilder Verirrungen hinweist.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der
einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts: „Ein Mann mit einer
Überzeugung ist stärker als neunundneunzig andere, die nur Interesse haben.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der
einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts: „Ein Mann mit einer
Überzeugung ist stärker als neunundneunzig andere, die nur Interesse haben.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und
Choreografin: „Leben ist eine Form des Nicht-sicher-Seins, des nicht Wissens,
was als Nächstes kommt oder wie es kommt. In dem Augenblick, in dem Du weißt
wie, beginnst Du ein wenig zu sterben. Der Künstler weiß nie ganz genau. Wir
raten. Wir haben vielleicht unrecht, aber wir machen einen Sprung nach dem
anderen in die Dunkelheit hinein.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und
Choreografin: „Suche die Leidenschaft!“
Miller, Henry Valentine (1891-1980), US-amerikanischer Schriftsteller und Maler: „In jeder
Bewegung ist die Richtung wichtiger als die Schnelligkeit.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter:
„Des vernünftigen Mannes Scherze sind vernünftigen Leuten eine lehrreiche
Unterhaltung.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer
Denker und Staatsbediensteter: „Die Meinung im guten Menschen ist Wissen im
Werden.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer
Denker und Staatsbediensteter: „Es gibt
keine Pflicht, die nicht der Heiterkeit bedürfte, um recht erfüllt zu werden.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer
Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte
sich an der Französischen Revolution, sagte vor der Nationalversammlung: „Es
ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen.“
Mirabeau, Marquise
de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer
Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte
sich an der Französischen Revolution: „Es ist immer verkehrt zu befehlen, wenn
man des Gehorsams nicht gewiß ist.“
Mirandola, Giovanni Pico Conte
della (1463-1494), italienischer Philosoph der Renaissance, hat die
Willensfreiheit des Menschen als sein charakteristisches Merkmal hervorgehoben:
„Wir sind unter der Bedingung
geboren, das zu sein, was wir wollen.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „Die Harmonie ist
das Echo der Stille.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „In schlimmen Zeiten sind Denkende anders
Denkende.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Ach,
diese Intellektuellen haben es gut. Sie machen sich bloß die Köpfe schmutzig.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker:
„Demokratie ist, wenn jeder sagen kann, was er denkt. Selbst wenn er gar nicht
denken kann.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der Intellektuelle
überdachte das Problem und machte es sich anschließend bequem darunter.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der
Pluralismus hat mich völlig verunsichert. Ich bin inzwischen nicht mal mehr
sicher, ob ich wirklich weiß, dass ich nichts weiß.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Die
meisten Ärzte, die ich in meinem Leben aufgesucht habe, waren auch bloß - Simulanten.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Er
schwamm kühn gegen den Strom; aber es ärgerte ihn, dass dieser ständig seine
Richtung wechselte.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker:
„Prostitution hat in der Bundesrepublik kaum noch mit Sex zu tun.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Wir leben in
einer perfekten Marktwirtschaft: Die Schlechteren werden nach und nach alle verdrängt.
An die Spitze.“
Modersohn-Becker, Paula (1876-1907), deutsche Malerin des
frühen Expressionismus: „Belohnt und bestraft werden wir für alles schon auf
Erden.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886), deutscher Aphoristiker und
Erzähler, Schulrektor in Frankfurt, in seinen Aphorismen: „Die höchste
sittliche Schönheit entdecken wir doch immer in den einfachsten
anspruchslosesten Handlungen der Menschen.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886),
deutscher Aphoristiker und Erzähler, Schulrektor in Frankfurt:
„Wer die Werke der Philosophie
gelesen hat und nun glaubt, er kenne die Welt, wäre dem zu vergleichen, der die
Abbildungen vieler Münzen besäße und sich darum für reich hielte.“
Molière (Jean-Baptiste Poquelin, 1622-1673), französischer Dramatiker, Schauspieler,
Theaterdirektor, gehört zu den Klassikern der französischen Theaterliteratur,
stellte in der Rezeptionsgeschichte die Komödie der Tragödie als gleichwertige
Gattung gegenüber: „Die lächerlichsten aller Träume sind die Träumereien der
Weltverbesserer.“
Moltke, Helmut Karl Bernhard
von (1800-1891), ab 1870 Graf von Moltke, preußischer
Generalfeldmarschall: „Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des
Strebens und das treue Beharren in der Pflicht, auch der geringscheinenden,
wird den Wert eines Menschenlebens entscheiden.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher
Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19.
Jahrhunderts, 1902 erhielt er den Literaturnobelpreis für seine „Römische
Geschichte“, in: Römische Geschichte 1, 7: „Wenn der Mensch keinen Genuss mehr
an der Arbeit findet und nur arbeitet, um so schnell wie möglich zum Genuss zu
gelangen, so ist es nur ein Zufall, wenn er kein Verbrecher wird.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903),
deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des
19. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1902, ihm zuerkannt für seine ‚Römische
Geschichte‘: „Es ist die tiefste und
herrlichste Wirkung der musischen Künste und vor allem der Poesie, daß sie die
Schranken der bürgerlichen Gemeinden aufheben und aus den Stämmen ein Volk, aus
den Völkern eine Welt erschaffen.“
Mondrian, Piet (1872-1944), niederländischer Maler der
klassischen Moderne: „Die Position des Künstlers ist bescheiden. Er ist im
Wesentlichen ein Kanal.“
Monroe, Marilyn (Norma Jeane Baker, 1926-1962), US-amerikanische Filmschauspielerin, Fotomodell,
Sängerin, Filmproduzentin: „Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich
nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“
Montaigne, Michel
de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker,
Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik, in: Essays: „Das Glück tut uns weder wohl noch übel: es
gibt uns dazu bloß den Stoff und den Samen, die unsre Seele, die mächtiger ist
als das Glück, nach ihrem Gefallen bearbeitet und anwendet; denn nur sie allein
ist Urheberin und Schöpferin ihres glücklichen oder unglücklichen Befindens.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592),
Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik, in
seinen Essays: „Auf den Tod sinnen heißt auf Freiheit sinnen.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne,
1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der
Essayistik: „Der beste Beweis für Weisheit ist beständige gute Laune.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592),
Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Es mag sein, dass wir durch das Wissen
anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne,
1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der
Essayistik: „Niemand ist so rechtschaffen, dass er, wenn er alle seine
Handlungen und Gedanken dem Gesetz unterwürfe, nicht zehnmal hängen müsste.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592),
Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Wer die Menschen sterben lehrt, lehrt sie
leben.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La
Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph,
Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Der Geist der
Gesetze 6, 9: „Die glücklichsten und die allerunglücklichsten Menschen sind im
gleichen Maße zur Härte geneigt.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755),
französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von
Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken, Über das Glück: „Wenn man nur
glücklich sein wollte, das wäre bald getan. Aber man will immer glücklicher
sein als die andern, und das ist fast immer schwierig, weil wir die andern für
glücklicher halten, als sie sind.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755),
französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von
Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken, Über das Glück: „Wenn man nur glücklich sein wollte, das wäre
bald getan. Aber man will immer glücklicher sein als die andern, und das ist
fast immer schwierig, weil wir die andern für glücklicher halten, als sie sind.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de
Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph,
Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken:
„Zwei Arten von Menschen: Die
einen denken, die andern amüsieren sich.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La
Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph,
Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie: „Die meisten Dinge,
die uns Vergnügen bereiten, sind unvernünftig.“
Montessori, Maria (1870-1952), italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und
Misanthropin, auf sie geht das Konzept der Montessori-Pädagogik zurück: „Die
Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben,
sich zu offenbaren.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer
Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Das Charakteristikum der Intelligenz
ist Ungewißheit. Tasten ist ihr Werkzeug.“
Montherlant, Henry
de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Frauen
scheinen weniger der Liebe im eigentlichen Sinn zu bedürfen, als der Zuneigung
und der Zärtlichkeit.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Im Dunkeln
mit einer Frau zärtlich sein ist das gleiche wie im Dunkeln Rauchen: Es
schmeckt nicht.“
Moore, Henry (1898-1986), englischer Bildhauer und Zeichner:
„Ich suche nicht die Schönheit im Sinne der Griechen und der Künstler der
Renaissance. Es besteht ein funktioneller Unterschied zwischen der Schönheit
des Ausdrucks und der Macht des Ausdrucks. Die Erste will gefallen, die zweite
will eine geistige Vitalität widerspiegeln.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger,
in: Utopia V: „Der Senat befolgt sogar den Brauch, kein Geschäft an dem Tage zu
besprechen, an dem es zum ersten Male vorgelegt wird: Er verschiebt es auf die
nächste Sitzung, damit nicht ein Redner, der unüberlegt gesagt hat, was ihm
gerade in den Mund kam, nachher eifriger auf die Rechtfertigung seiner Meinung
als auf das Interesse des Staats bedacht sei.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Des
Menschen Wünsche sind sein Himmelreich.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852),
irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Je vollkommener
jemand ist, desto milder und nachsichtiger geht er mit anderen um.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Die
einzige Zeit, die wir wirklich beherrschen, ist die Zukunft. Sie können wir
nach unseren Wünschen formen.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Ein
guter Rat in spaßiger Form ist oft besser als ernste Belehrung.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Ein
schöner Rückzug ist ebenso viel wert wie ein kühner Angriff.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Es
ist verkehrt, wenn man sich das zu Herzen nimmt, was man in den Wind schlagen
sollte.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Viele
verlieren nicht den Verstand, weil sie keinen haben.“
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Brief an
eine Unbekannte vor seinem Tode: „Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft
freier Mensch kann krank sein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloß,
Das Hohelied: Erden werden zu
Eis erstarren / und ineinander stürzen, / Sonnen die eigene Brut verschlingen, /
tausend Geschlechter und aber tausend / werden in Staub und Asche fallen: / aber
von Ewigkeit zu Ewigkeit / bricht aus unzähliger Lebenden Brüsten / dreimal
heilig und hehr das hohe Lied, / dreimal heilig des Lebens Preisgesang: / Auf
allen Sternen ist Liebe!“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloß,
Kosmogonie: „Oft auch ist mir, /
ein mächtig gewölbter / kristallener Spiegel / sei dieser Himmel, / und was wir
staunend / Gestirne nennen, / das seien Millionen / andächtiger Augen, / die
strahlend / in seinem Dunkel sich spiegeln.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloß,
Zwischen Weinen und Lachen: „Zwischen
Weinen und Lachen /
schwingt die Schaukel des Lebens. / Zwischen Weinen und Lachen / fliegt in ihr
der Mensch.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher
Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme, Aphorismen, Notizen: „Ein Dichter muß 77mal als Mensch gestorben
sein, ehe er als Dichter etwas wert ist.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme,
Aphorismen, Notizen: „Erst das
Wort reißt Klüfte auf, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Sprache ist in unsere
Termini zerklüftete Wirklichkeit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme,
Aphorismen, Notizen: „Man
verliebt sich oft nur in einen Zustand des anderen, in seine Heiterkeit oder in
seine Schwermut. Schwindet dieser Zustand dann, so ist damit auch der feine
besondere Reiz jenes Menschen geschwunden. Daher die vielen Enttäuschungen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme,
Aphorismen, Notizen: „Möglichst viel
Glück, sagt man. Aber wie, wenn die höchste Glücksempfindung einen Menschen
voraussetzte, der auch Allertiefstes gelitten haben muß? Wenn
Glücksgefühl überhaupt erst möglich wäre in einem durch Lust und Unlust
gereiften Herzen? Wer möglichst viel Glücksmöglichkeiten fordert, muß auch
möglichst viel Unglück fordern, oder er negiert ihre Grundbedingungen.“
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Erkennen, 1906: „Eine Wissenschaft aber, die vergißt, daß sie eine seltene,
wunderbare Blume auf dem Boden des Mysteriums ist, ja, die vergißt, das sie
selbst Mysterium ist, die fällt mit der übelsten Schwarmgeisterei in eins
zusammen.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Erkennen,
1907: „Betrachte den Fühler dieses
feingliedrigen Käfers. Was ist der Mensch anderes als solch ein Fühler, von
unbekannter Urkraft ausgestreckt, tastend sich über die Dinge zu unterrichten
suchend, zuletzt forschend zurückgekrümmt auf sich selbst - ? Der Mensch, ein
Taster Gottes nach Sich selbst.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Erkennen: „Inmitten unzähligem Hin- und Herredens der Einzelnen wächst still
und groß das ewige Weisheitsgut der Menschen weiter.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1907: „Es können nur einigermaßen
gleiche Naturen in ihrem ganzen Umfang einander erklären und abschätzen. Heut
aber will jedermann interpretieren, wenn er nur schreiben gelernt hat.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1907: „Glaube mir, es gibt nichts
Großes ohne Einfalt. Der Mensch, das Individuum ist Gottes Einfalt, ist einfältig
gewordene Gottheit. In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1910: „Es gibt nur einen
Fortschritt, nämlich den in der Liebe.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Ethisches, 1912: „Wir leben heute noch
recht wie Kinder, noch nicht wie erwachsene bewußte Menschen. Wir essen und
trinken ruhig, während Mitmenschen neben uns verhungern und verdursten, wir
gehen fröhlich in Freiheit herum, während Mitmenschen neben uns in Kerkern
verderben. Wir können uns in jeder Weise freuen, während um uns in jeder Weise
gelitten wird, und wenn wir selbst leiden, so haben wir die Unbefangenheit, mit
dem Schicksal darum zu hadern. O, daß unser Herz und Geist mit den Zeiten
verwandelt würde und diese bittere Häßlichkeit von uns abfiele und wir aus Kindern
Erwachsene würden.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, In me
ipsum, 1907: „Es ist viel Glück
in mir, Glück, das mir meine Grenzen verschleiert und Glück, das sie mir ins
Unbestimmte hinausrücken zu dürfen scheint. Ich habe viel Talent zum Leben –
wenn das Leben nur mehr Talent zu mir hätte. Aber manchmal weht doch ein
Windstoß alle die warme schützende Illusion fort und dann sehe ich flüchtig
meinen Umriß und – schaudere.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Lebensweisheit, 1905: „Dem Steigenden werden
Gärten der Schönheit zu Wüsten der Unbedeutendheit.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Natur,
1905: „Die Verschwendung der
Natur ist zu groß. Und das ist das Bitterste: Unsere anklagenden Gedanken, und
seien sie noch so erhaben, sind nur wie namenlose gleichgültige Vögel, die
gegen ein kristallumpanzertes Feuer prallen, um ohnmächtig und ruhmlos in die
Nacht hinabzufallen, vertan, verschwendet wie das Wesen, das sie gebar.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Natur: „Die Sterne lauter Noten. Der Himmel
die Partitur. Der Mensch das Instrument.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Politisches: „Der Preuße hat keinen anderen Weg zur Kunst als den der
Einfachheit. Pracht wird bei ihm zu Schwulst, Luxus zu Unsittlichkeit.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Psychologisches,
1906: „Wir sind alle hart und
äußerlich zueinander, auch wenn wir noch so sehr aufeinander einzugehen
trachten; aber wenn wir getrennt in unsern Zimmern liegen und nachts der Regen
herniederfließt, dann suchen wir uns im Geiste mit zärtlicher bereuender
Teilnahme, dann drängen wir uns aneinander wie unwissende und zusammenschauernde
Preisgegebne auf dunklem Meer, dann liebkosen und trösten sich unsere Seelen,
die der erkältende Tag wieder verstocken und verhärten wird, dann lieben wir
wirklich einander mit einer tiefen schwermütigen, unbezwinglichen Liebe.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Psychologisches: „Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen
erstrebenswert. Aber es muß ein bißchen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen,
daß er auch geistig schön werde.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Tagebuch
eines Mystikers, 1906: „Ich
werde erst sterben, wenn ich erfüllt haben werde, was ich erfüllt haben konnte.
Gott stirbt nicht vor der Zeit. Er wacht hier auf und schläft dort ein, wie es
gut ist. Was sträubst du dich gegen das, was du dein Schicksal nennst? Siehe
dir selbst ins Antlitz: Dein Schicksal ist, daß du Gott bist. Ich sage: Gott!
Aber wo uns die Wirklichkeit dieses Wortes faßte, da wäre unser Herz und Hirn
auch schon dahin, wie ein Bologneser Glas, das, getroffen, zu Staub zerspringt.
Gott schauen ist Tod, das wußten alle Völker. Gott erraten ist Leben.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Tagebuch eines Mystikers: „Glaube ist nur wahrer Glaube als von keinem Gedanken
entweihtes Gefühl Gottes.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Anstieg,
1905: „Leben ist die Suche des
Nichts nach dem Etwas.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Tagebuch
eines Mystikers, 1906: „Betrachte
den Sternenhimmel – alles versinkt um dich her. Wer ist er, wer bist du. Dein
Denken schweigt. Du fühlst dich wie hinweggehoben, zerflattern ... Wer bist du,
wer ist er, wenn nicht – Es. Das unfaßbare Selbst, Gott, das Mysterium. Und
dies Mysterium fragt in sich selbst: wer bin ich, wer bist du. Gott fragt sich
selbst in sich selbst – und weiß keine Antwort, erstummt in sich selbst...“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher
Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Weltbild, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Philosophie und Religion ist
für den Menschen vielleicht nur der Gefrierpunkt gegen den Wahnsinn. Vor der
Kälte des Universums zieht sich das Wasser als Haut zusammen, so vor der Kälte
des Unbegreiflichen der Geist zur Weisheit, das Herz zum Glauben.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen: Zeitkritisches: „Ein wirklich eigener Gedanke
ist immer noch so selten wie ein Goldstück im Rinnstein.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Wir fanden einen Pfad: „Die zur Wahrheit wandern,
wandern allein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Alle Geheimnisse liegen in vollkommener Offenheit vor
uns. Nur wir stufen uns gegen sie ab, vom Stein bis zum Seher. Es gibt kein
Geheimnis an sich, es gibt nur Uneingeweihte aller Grade.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Alles muß allem dienen. Es gibt im letzten Sinne keine
Ungerechtigkeit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Das Leben ist
die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Die Natur ist
die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer
mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird. Sie gibt ihm die großen
Züge, die weiten Perspektiven und zugleich das Bild einer bei aller
unermüdlichen Entwicklung erhabenen Gelassenheit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Einander
kennenlernen heißt lernen, wie fremd man einander ist.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Erde, die uns
dies gebracht, Sonne, die es reif gemacht: / Liebe Sonne, liebe Erde, Euer nie
vergessen werde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Es ist
schmerzlich, einem Menschen seine Grenzen anzusehen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Gespräch ist
gegenseitige distanzierte Berührung.“
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Glaube mir, daß
eine Stunde Begeisterung mehr gilt als ein Jahr einförmig dahinziehenden
Lebens.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Ich definiere den Humor als die Betrachtungsweise des
Endlichen vom Standpunkt des Unendlichen aus. Oder: Humor ist das Bewusstsein
des Gegensatzes zwischen Ding an sich und Erscheinung und die hieraus
entspringende souveräne Weltbetrachtung, welche die gesamte Erscheinungswelt
vom Größten bis zum Kleinsten mit Mitgefühl umschließt, ohne ihr jedoch einen
anderen als relativen Gehalt und Wert zugestehen zu können.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Ich habe heute
ein paar Blumen für dich nicht gepflückt, um dir ihr Leben mitzubringen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Ich möchte
glücklich sein, um glücklich machen zu können. Kein Glück ohne Gast.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur
Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik am anderen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Jeder von uns hat
etwas Unbehauenes, Unerlöstes in sich, darin unaufhörlich zu arbeiten seine
heimlichste Lebensaufgabe bleibt“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Je mehr du für das Allgemeine getan haben wirst, desto
mehr hast du für dich selbst getan.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Nirgends kann das
Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Nur in
Versuchungen immer wieder fallend, erheben wir uns.“
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Was mir
‚Patriotismus‘ ist? / Ein Gefühl das zehn andere frißt.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch –
das ist höchste Kunst.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Schriftsteller, Übersetzer: „Das
ist meine allerschlimmste Erfahrung: Der Schmerz macht die meisten Menschen
nicht groß, sondern klein.“
Mors, Silke: „Wer
Kraft aus der Stille schöpft, spart manche Medizin.“
Morus, Thomas (engl.
Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von
der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia,
Vorrede: „Man trifft auf so schiefe Urteile, daß derjenige sicher das bessere
Teil erwählt, der lustig und heiter draufloslebt, als wer sich müht und quält,
um etwas zu veröffentlichen, das andern entweder Nutzen oder Vergnügen spenden
könnte. Sie rümpfen ja doch nur die Nase.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer
Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger
verehrt, in: Utopia: „Wo alle an alles
das Geld als Maßstab anlegen, wird kaum jemals eine gerechte und glückliche
Politik möglich sein, es sei denn, man will dort von Gerechtigkeit sprechen, wo
gerade das Beste immer den Schlechtesten zufällt, oder von Glück, wo alles
unter ganz wenige verteilt wird und [...] der Rest aber ein elendes Dasein
führt.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535),
englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen
Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Denen, die ein
Vergehen ehrlos gemacht hat, hängen von den Ohren goldene Ringe herab, umgibt
Gold die Finger, umfaßt eine Goldkette den Hals und umspannt ein Goldstreifen
den Kopf. So sorgen sie auf jede Art dafür, daß bei ihnen Gold und Silber in
Verruf stehen.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer
Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als
Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Wer weiß nicht, dass Betrug,
Diebstahl, Raub, Streit, Tumult, Beleidigung, Empörung, Totschlag, Verrat und
Giftmord - durch die üblichen Strafen mehr geahndet als verhütet - ausstürben,
wenn das Geld erwürgt wäre?“
Morus, Thomas (engl.
Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von
der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt: „Nichts wird
gut und vollkommen sein, ehe die Menschen selbst gut und vollkommen geworden
sind.“
Mosala, Bernadette: „Wenn
Männer unterdrückt werden, ist es eine Tragödie. Wenn Frauen unterdrückt
werden, ist es Tradition.“
Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), weltberühmter
Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik, Wunderkind: „Genie ohne
Herz ist ein Unding.“
Mulford, Prentice (1834-1891),
US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der
bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung, in: Unfug des Lebens und des
Sterbens: „Niemals etwas tun –
was ein anderer für uns tun kann. Alle Kraft sparen, für das, was nur wir tun können.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Der Habitus des
Gemüts ist es allein, der Gedeihen, Schönheit und Freude herbeizieht.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist,
Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der
Neugeist-Bewegung: „Je mehr das Wesen des Baumes, Vogels, Tieres in uns
lebendig wird, desto mehr gewinnen wir Anteil an den lebendigen Kräften. Die
höchste Liebe zu allem Lebendigen ist also ein Weg zum Leben selbst, das wie aus tausend Batterien in uns zurückfließt,
nicht nur aus Baum und Vogel und Insekt – aus den wirbelnden Schneeflocken und
Sturm und Meer.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph,
Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in:
Planet der Hoffnung: „Ich habe das Bedürfnis, einen Aufruf an die gesamte
Menschheit, an alle Brüder und Schwestern zu verfassen und sie aufzufordern, die
Dinge in ihre eigenen Hände zu nehmen; denn das Volk ist der Wahrheit näher als
seine Regierungen.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist,
Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten
Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Wenn ich am frühen Morgen meine Gedanken zu
Papier bringe, erfüllt mich ein Gefühl von immenser Freude und Liebe. Das
Schreiben kann eine Form des Gebets sein, eine Möglichkeit, Gott für das
wunderbare Geschenk des Lebens zu danken.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph,
Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in:
Planet der Hoffnung: „Zu schreiben bedeutet, sich selbst gegenüber absolut
ehrlich zu sein. Dies ist die reinste Form des Lebens.“
Murphy, Joseph (1898-1981),
irisch-amerikanischer Autor der Neugeist Bewegung, Philosoph und Psychologe: „Entspannung
ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Murphy, Joseph (1898-1981),
irisch-amerikanischer Autor der Neugeist Bewegung, Philosoph und Psychologe: „Wer
Mißerfolg fürchtet, muß sein Denken auf Erfolg konzentrieren.“
Murrow, Edward Roscoe (1908-1965), Rundfunkpublizist: „Viele
Leute glauben, dass sie denken, während sie in Wirklichkeit nur ihre Vorurteile
umschaufeln.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller
und Theaterkritiker, in: Der Mann ohne Eigenschaften: „Kunst ist Liebe; indem
sie liebt, macht sie schön, und es gibt vielleicht auf der ganzen Welt kein
anderes Mittel, ein Ding oder Wesen schön zu machen, als es zu lieben.“
Musil, Robert (1880-1942),
österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „Alles, was wir denken,
ist entweder Zuneigung oder Abneigung.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „In der Nacht
hat der Mensch nur ein Nachthemd an, und darunter kommt gleich der Charakter.“
Mutter Teresa (geb.
Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien,
Friedensnobelpreis 1979: „Laßt uns stets mit einem Lächeln zusammentreffen!
Denn ein Lächeln ist der Anfang von Liebe.“
Mutter Teresa (geb.
Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien,
Friedensnobelpreis 1979: „Wer voller Freude ist, predigt, ohne zu predigen.“
Mérimée, Prosper (1803-1870), französischer Schriftsteller: „Das Leben
ist ein Spieltisch, an dem sich nur in dem Maße vergnügt, als man ein gewagtes
Spiel spielt.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte
gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, das Gedicht: Septembermorgen:
„Im Nebel ruhet noch die Welt, / noch träumen Wald und Wiesen. / Bald siehst
Du, wenn der Schleier fällt, / den blauen Himmel unverstellt, / herbstkräftig
die gedämpfte Welt, / in warmem Golde fließen.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter;
seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen
Literatur, in einem Brief an Luise Rau: „Die Liebe eng verbundener Freunde, wie
wir es sind, ist ein Wunder.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte
gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, in einem Brief an Luise Rau
am 18. Februar 1830: „[...] ich,
der Einzelne, an dem sich das Füllhorn überschwänglicher Wonne erschöpft zu
haben scheint, bin doch der kleinste Teil nur in einer ganzen unendlichen
Schöpfung, auf welche sich Ströme der Liebe stürzen. Es flutet eine Welt voll
Seligkeit in mir auf und nieder; sie ist ein Tropfen, der im All verschwindet,
und doch so mächtig fühl ich mich in ihr, daß ich mir nichts gleich mehr
glaube von allem, was außer mir und außer uns beiden lebt; ja wenn der
Lobgesang aus tausend glücklichen Kehlen sich in einem breiten Strome himmelan
schwänge, – ich könnte zweifeln, ob er der Empfindung meines einzelnen Glücks
gleichkäme, und doch fühlte von den Tausenden ein jeder vielleicht dasselbe,
was ich und was Du.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes-
und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur: „Herr,
schicke, was Du willst, / ein Liebes oder Leides, / ich bin vergnügt, daß
beides / aus Deinen Händen quillt. / Wollest mit Freuden / und wollest mit
Leiden / mich nicht überschütten. / Doch in der Mitten / liegt holdes
Bescheiden.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte
gehören zu den schönsten der deutschen Literatur: „Man muß immer etwas haben,
worauf man sich freut.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Eine Gegenwart, die die Vergangenheit nicht
verdaut hat, ist für die Zukunft nicht zu brauchen.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Nicht
die Not ist das Schlimmste, sondern dass sie ertragen wird! Denn das Hinnehmen
von Armut, während es Reichtum gibt, ist geistiges Versagen, ist
Unempfindlichkeit der Seele, gegen die Beleidigung.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Sich
Fügen heißt lügen.“
Müller, Friedrich von (1779-1849),
Kanzler in Weimar: „Wir kamen auf seine Kupferstichsammlungen zu sprechen, wie
er denn auserlesene Blätter daraus alle Sonntagmorgen jenem kunstliebenden
Freunde und mir vorzuzeigen und zu erläutern pflegte. >Mir ist der Besitz
nötig<, äußerte Goethe, >um den richtigen Begriff der Objekte zu
bekommen. Frei von den Täuschungen, die die Begierde nach einem Gegenstand
unterhält, läßt erst der Besitz mich ruhig und unbefangen urteilen.<“
Müller, Johann Ludwig
Wilhelm (1794-1827), deutscher Dichter, Komponist, Philologe, Vater des
Sprachforschers Friedrich Max Müller, in: Die Kunst zu leben: „Fragst du nach
der Kunst zu leben? / Lern mit Narr und Sünder leben! / Mit dem Weisen und dem
Guten, / wird es sich von selber geben.“
Müller, Johann Ludwig Wilhelm (1794-1827), deutscher
Dichter, Komponist, Philologe, Vater des Sprachforschers Friedrich Max Müller,
in: Lehre und Beispiel: „Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand ist, dich zu
führen: / In des Guten weisem Beispiel wirst du einen Flügel spüren.“
Nachmanovitch, Stephen: „Das Substantiv von Selbst wird zu
einem Verb. Dieser Siedepunkt der Schöpfung im gegenwärtigen Augenblick ist der
Punkt, an dem Arbeit und Spiel verschmelzen.“
Nachmanovitch, Stephen: „Kreative Arbeit ist Spiel. Sie ist
freies Nachdenken unter Verwendung der Materialien, die einem die gewählte Form
zur Verfügung stellt.“
Naevius, Gnaeus (265-201 v. Chr.) römischer Dramatiker und
Epiker: „Male parta male dilabuntur. - Unrecht Gut gedeiht nicht.“
Nair, Keshavan: „Mit Mut wirst Du es wagen, Risiken
einzugehen; du wirst die Stärke haben, Mitgefühl zu zeigen und die Weisheit,
bescheiden zu sein. Mut ist die Grundlage der Integrität.“
Navajo, Gesang der
Navajo, auch Navaho oder Diné genannt, das zweitgrößte indianische Volk in den
vereinigten Staaten: „Im Haus
des Langen Lebens, dort lebe ich. / Im Haus des Glücks, dort lebe ich. /
Schönheit unter mir, dort lebe ich. / Schönheit über mir, dort lebe ich. /
Schönheit rings um mich her, dort lebe ich. / Ins Alter reisend, mit ihm lebe
ich. / Auf dem guten Pfad bin ich, auf ihm lebe ich.“
Nevelson, Louise (Leah Berliawsky, 1899-1988), US-amerikanische Bildhauerin und Malerin: „Wahre
Stärke ist zart.“
Newman, John Henry (1801-1890),
englischer Schriftsteller und Kardinal der römisch-katholischen Kirche,
seliggesprochen 2010: „Gott nimmt uns die Last des Lebens nicht ab, aber er
gibt uns die Kraft zum Tragen.“
Newton, Isaac (1643-1727), englischer Naturforscher, Philosoph und Verwaltungsbeamter: „Sein und Wissen ist ein uferloses Meer: Je
weiter wir vordringen, um so unermesslicher dehnt sich aus, was noch vor uns
liegt; jeder Triumph des Wissens schließt hundert Bekenntnisse des Nichtwissens
in sich.“
Newton, Isaac (1643-1727), englischer Naturforscher, Philosoph und Verwaltungsbeamter: „Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht
wissen, ist ein Ozean. Wenn ich fähig war, weiter zu sehen als andere, dann
deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker,
Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Die Spekulation will uns das Warum des Darum
lehren und zeigt uns immer ein neues Warum unseres Darums, das nicht das rechte
Darum ist; aber mit alledem wird unser Geist weder weise noch lebendig. Ich
prüfe einen Menschen, der sich einer Weisheit rühmt, ob er für seine
Nebenmenschen etwas empfindet, oder vielmehr, ob er etwas für sie tut. Ist dies
nicht, so besteht seine Weisheit bloß aus schönen, dunklen Worten, und wenn sie
auch noch so zierlich zusammengeschnürt wäre.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler,
Kritiker, Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Prüfen Sie sich, [...] ob Sie Kräfte
entwickeln können und wollen zum Besten anderer, so wird Ihnen nichts fehlen an
der Fähigkeit, glücklich zu sein und glücklich zu machen. Der Grad des Glücks
wird bestimmt durch den Grad der Fähigkeit, für andere und in anderen zu
leben.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker,
Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Sollte nicht jede wechselseitige Neigung,
wodurch ein der Zärtlichkeit offenes Herz das andere beglückt, indem es eben
dadurch beglückt wird, Liebe sein? [...] Es gibt Stufen in der Liebe, aber jede
Sprosse gehört zur Leiter, und wer auf einer steht, kann die höchste erreichen,
sobald in ihm dazu Kraft und Sinn liegt. Wohl dem, welcher die höchste
ersteigen kann! Und welches ist die höchste? Sie läß sich in der Imagination
sehr hoch denken. Aber wo ist sie in der wirklichen Welt, und wie lange dauert
sie?“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker,
Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Wären wir bloß in der Welt um des Genusses
willen, so wäre zum Seelenglücke ein Bedürfnis genug: das Bedürfnis nach gegenseitiger
Liebe. Aber unsere Glückseligkeit ist auch an Ausübung geselliger Pflichten
gebunden, und so entstehen für uns der Bedürfnisse mehrere. Wir brauchen
Kultur, Arbeit, Sorgen, müssen uns helfen lassen und helfen.“
Niebergall, Friedrich (1866-1932), deutscher evangelischer Theologe, gilt als Vertreter der Praktischen
Theologie: „Der gebildete Mensch soll kein Echo sein, sondern eine Stimme.“
Niebuhr, Reinhold (1892-1971), amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler (nach
anderen Zuschreibungen könnten auch D. Bonhoeffer, Bischof F. Hengsbach, F. v.
Assisi oder I. v. Loyola Urheber dieses ‚Gelassenheitsgebetes‘ sein): „Gott,
gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut
Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu
unterscheiden.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen:
„Als Kain den Abel erschlug, begann die Geschichte der Menschheit.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher
Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Der Deutsche ist am
sympathischsten mit siebzehn, der Engländer mit dreißig, der Franzose mit
sechzig Jahren.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen:
„Die Kinder haben mehr für die Entwicklung der Moral getan als alle Prediger zusammen.“
Niederreuther,
Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen
Aphorismen: „Was gerecht ist, erkennt nur das Herz.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Wer die Uniform erfunden hat, wollte
keine Gesichter mehr sehen.“
Niemöller, Martin (1892-1984), evangelischer Theologe: „Als
sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein
Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war
kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich
war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme
hätte erheben können.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, im Nachlaß: Fragmente Ende 1874: „Sprechen- und Schreibenkönnen heißt frei
werden: zugegeben, daß nicht immer das Beste dabei herauskommt; aber es ist
gut, daß es sichtbar wird, daß es Wort und Farbe findet.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Die Reden Zarathustras, Vom Lesen und Schreiben:
„Es ist wahr: wir lieben das
Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern weil wir ans Lieben gewöhnt sind. Es
ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im
Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Also sprach
Zarathustra, Ende Kapitel 91, Zarathustras Rundgesang: „Oh Mensch! Gib acht! /
Was spricht die tiefe Mitternacht? / Ich schlief, ich schlief –, / aus tiefem
Traum bin ich erwacht: – / Die Welt ist tief, / und tiefer als der Tag gedacht.
/ Tief ist ihr Weh –, / Lust – tiefer noch als Herzeleid; / Weh spricht:
Vergeh! / Doch alle Lust will Ewigkeit – / will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Also sprach Zarathustra, I., Vom Lesen und Schreiben: „Schreibe
mit Blut, und du wirst erfahren, daß Blut Geist ist.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Kapitel 6: „Ich sage euch: man muß noch
Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. / Ich sage
euch: ihr habt noch Chaos in euch.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Der Antichrist 10:
„Definition des Protestantismus: Die halbseitige Lähmung des Christentums und
der Vernunft.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Der Wanderer und sein Schatten: „Die Menschen
drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu
glänzen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Es macht mich glücklich zu sehen, daß die Menschen den Gedanken an den
Tod durchaus nicht denken wollen! Ich möchte gern etwas dazu tun, ihnen den
Gedanken an das Leben noch hundertmal denkenswerter zu machen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Ich fürchte, die
Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst
gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat, – als das
wahnwitzige Tier, als das lachende Tier, als das weinende Tier, als das
unglückselige Tier.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Die fröhliche
Wissenschaft: „Wer gab uns den
Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir die Erde
von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Fort von allen Sonnen?
Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, nach allen Seiten?
Gibt es noch ein Oben und Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches
Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt
nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Dionysos-Dithyramben
99: „Sie sind kalt, diese Gelehrten! / Daß ein Blitz in ihre Speisen schlüge /
und ihre Mäuler lernten Feuer fressen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Ecce Homo: „Ich kenne keine Art mit großen Aufgaben fertig zu
werden, als das Spiel.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Fröhliche
Wissenschaft: „Du sollst der werden, der du bist.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Götzendämmerung: Die vier großen Irrtümer: „Niemand ist dafür verantwortlich, daß er
überhaupt da ist, daß er so beschaffen ist, daß er unter diesen Umständen, in
dieser Umgebung ist. Die Fatalität seines Wesens ist nicht herauszulösen aus
der Fatalität all dessen, was war und was sein wird.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Götzendämmerung: Streifzüge eines Unzeitgemäßen: „Dies Verwandeln-Müssen ins Vollkommene ist –
Kunst. Alles, selbst was er nicht ist, wird ihm trotzdem zur Lust an sich; in
der Kunst genießt sich der Mensch als Vollkommenheit.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, 170: „Im Lobe ist mehr
Zudringlichkeit als im Tadel.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Neuntes Hauptstück, Was ist vornehm?: „Welche Sachen schreiben und malen wir denn
ab, wir [...] Verewiger der Dinge, welche sich schreiben lassen. Was vermögen
wir denn allein abzumalen? Ach, immer nur Das, was eben welk werden will und
anfängt, sich zu verriechen! Ach, immer nur abziehende und erschöpfte Gewitter
und gelbe späte Gefühle! Ach, immer nur Vögel, die sich müde flogen und
verflogen und sich nun mit der Hand haschen lassen – mit unserer Hand! Wir
verewigen, was nicht mehr lange leben und fliegen kann, müde und mürbe Dinge
allein!“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Siebentes Hauptstück, Unsere
Tugenden: „Die Zucht des Leidens, des großen
Leidens – wißt ihr nicht, daß nur diese
Zucht alle Erhöhungen des Menschen bisher geschaffen hat? Jene Spannung der
Seele im Unglück, welche ihr die Stärke anzüchtet, ihre Schauer im Anblick des
großen Zugrundegehens, ihre Erfindsamkeit und Tapferkeit im Tragen, Ausharren,
Ausdeuten, Ausnützen des Unglücks, und was ihr nur je von Tiefe, Geheimnis,
Maske, Geist, List, Größe geschenkt worden ist – ist es nicht ihr unter Leiden,
unter der Zucht des großen Leidens geschenkt worden? Im Menschen ist Geschöpf und Schöpfer vereint: im
Menschen ist Stoff, Bruchstück, Überfluß, Lehm, Kot, Unsinn, Chaos; aber im
Menschen ist auch Schöpfer, Bildner, Hammer-Härte, Zuschauer-Göttlichkeit und
siebenter Tag – versteht ihr diesen Gegensatz?“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Viertes Hauptstück, Sprüche und
Zwischenspiele: „Was aus Liebe
getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Jenseits von
Gut und Böse, Viertes Hauptstück, Sprüche und Zwischenspiele: „Wer mit
Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei selbst zum Ungeheuer wird.
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich
hinein.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Fünftes
Hauptstück, Anzeichen höherer und niederer Kultur: „Alle Menschen zerfallen,
wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sklaven und Freie; denn wer von
seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei übrigens
wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Menschliches
Allzumenschliches, Neuntes Hauptstück, Der Mensch mit sich allein: „Das Leben besteht aus seltenen einzelnen
Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen Intervallen, in denen
uns besten Falls die Schattenbilder jener Momente umschweben. Die Liebe, der
Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge, der Mond, das Meer – Alles redet
nur einmal ganz zum Herzen: wenn es überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn
viele Menschen haben jene Momente gar nicht und sind selber Intervalle und
Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Zweites
Hauptstück, Zur Geschichte der moralischen Empfindungen: „Die meisten Menschen
sind viel zu sehr mit sich beschäftigt, um boshaft zu sein.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: Erstes Hauptstück, Von den ersten und
letzten Dingen: „Die Bedeutung
der Sprache für die Entwicklung der Kultur liegt darin, daß in ihr der Mensch
eine eigene Welt neben die andere stellte, einen Ort, welchen er für so fest
hielt, um von ihm aus die übrige Welt aus den Angeln zu heben und sich zum
Herrn derselben zu machen.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: Viertes Hauptstück, Aus der Seele der
Künstler und Schriftsteller: „Jeden
Schriftsteller überrascht es von Neuem, wie das Buch, sobald es sich von ihm
gelöst hat, ein eigenes Leben für sich weiterlebt; es ist ihm zu Muthe, als
wäre der eine Theil eines Insectes losgetrennt und ginge nun seinen eigenen Weg
weiter. Vielleicht vergißt er es fast ganz, vielleicht erhebt er sich über die
darin niedergelegten Ansichten, vielleicht selbst versteht er es nicht mehr und
hat jene Schwingen verloren, auf denen er damals flog, als er jenes Buch
aussann: währenddem sucht es sich seine Leser, entzündet Leben, beglückt,
erschreckt, erzeugt neue Werke, wird die Seele von Vorsätzen und Handlungen –
kurz: es lebt wie ein mit Geist und Seele ausgestattetes Wesen und ist doch
kein Mensch.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: „Dicht neben dem Wehe der Welt, und oft auf seinem vulkanischen Boden,
hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt; [...] überall wird er
etwas Glück neben dem Unheil aufgesproßt finden – und zwar um so mehr Glück, je
vulkanischer der Boden war –, nur wäre es lächerlich, zu sagen, daß mit diesem
Glück das Leiden selbst gerechtfertigt wäre.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches II, Der Wanderer und sein
Schatten: „Bei einem längeren Gespräch wird auch der Weiseste einmal zum Narren
und dreimal zum Tropf.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Herbst 1881: „Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie glücklich ist –
weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist – es tun
sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und
auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. – Aber die
Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente November 1882 bis Februar
1883: „Der Mensch soll die Mitte zwischen der Pflanze und dem Gespenste sein.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Sommer-Herbst 1882: „Der
Mensch allein widerstrebt der Richtung der Gravitation: er möchte beständig
nach oben – fallen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente
Sommer 1882: „Seltsames Los des
Menschen! Er lebt 70 Jahr und meint, etwas Neues und Niedagewesenes während
dieser Zeit zu sein – und doch ist er nur eine Welle, in der die Vergangenheit
der Menschen sich fortbewegt, und er arbeitet immer an einem Werke von
ungeheurer Zeitdauer, so sehr er sich auch als Tagesfliege fühlen mag. Denn: er
hält sich für frei, und ist doch nur ein aufgezogenes Uhrwerk, ohne Kraft,
dieses Werk auch nur deutlich zu sehen, geschweige denn, es zu ändern, wie und
worin er wollte.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Sommer 1883: „Der Mensch
ist das Tier mit roten Backen: der Mensch ist das Tier, welches sich oft hat
schämen müssen.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Sommer 1883: „Euer Blick nach fernen Meeren, eure Begierde, den Felsen und seine
Spitze zu betasten – eine Sprache ist es nur für eure Sehnsucht. Menschen sucht
nur euer Blick und eure Begierde, und das, was mehr ist als Mensch!“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß: Fragmente März 1875: „Die meisten Menschen sind offenbar zufällig auf der Welt: Es zeigt sich keine Notwendigkeit höherer
Art in ihnen. Sie treiben dies und das, ihre Begabung ist mittelmäßig. Wie
sonderbar! [...] eine rührende Bescheidenheit
der Menschen: Sie sagen damit, wir sind berufen, unseresgleichen zu nützen und
zu dienen, und der Nachbar ebenfalls und dessen Nachbar auch; und so dient
jeder dem anderen, keiner hat seinen Beruf, seiner selbst wegen da zu sein,
sondern immer wieder anderer wegen; so haben wir eine Schildkröte, die auf
einer anderen ruht und diese wieder auf einer und so fort. Wenn jeder seinen
Zweck in einem anderen hat, so haben alle
keinen Zweck an sich, zu existieren; und dies ‚füreinander existieren‘ ist komischste Komödie.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß: Fragmente Sommer 1875: „Der Tod wird erst furchtbar durch den Hintergrund, den man ihm gibt.
Wie die Liebe eine beseligende Traumwelt, so erzeugt die Furcht eine höllische
Traumwelt. Der irregeleitete Verstand erzeugt die Schrecken. Man soll den Tod
nicht überwinden, aber wohl bestehen lernen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Unschuld des Werdens 2: „Wenn die Selbstsucht erst einmal größer, klüger,
feiner erfinderischer geworden ist, wird die Welt selbstloser aussehen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Als ob man sich fürchtete, an sich selber
durch Ekel und Stumpfheit zugrunde zu gehen, ruft man alle bösen Dämonen auf,
um sich durch diese Jäger wie ein Wild treiben zu lassen: man lechzt nach
Leiden, Zorn, Haß, Erhitzung, plötzlichem Schrecken, atemloser Spannung und
ruft den Künstler herbei als den Beschwörer dieser Geisterjagd. Die Kunst ist
jetzt in dem Seelen-Haushalte unserer Gebildeten ein ganz erlogenes oder ein
schmähliches, entwürdigendes Bedürfnis, entweder ein Nichts oder ein böses
Etwas. Der Künstler, der bessere und seltenere, ist wie von einem betäubenden
Traume befangen, dies alles nicht zu sehen, und wiederholt zögernd mit
unsicherer Stimme gespenstisch schöne Worte, die er von ganz fernen Orten her
zu hören meint, aber nicht deutlich genug vernimmt; der Künstler dagegen von
ganz modernem Schlage, kommt in voller Verachtung gegen das traumselige Tasten
und Reden seines edleren Genossen daher und führt die ganze kläffende Meute
zusammengekoppelter Leidenschaften und Scheußlichkeiten am Strick mit sich, um
sie nach Verlangen auf die modernen Menschen loszulassen: diese wollen ja lieber
gejagt, verwundet und zerrissen werden, als mit sich selber in der Stille
beisammenwohnen zu müssen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Die Kämpfe, welche sie zeigt, sind
Vereinfachungen der wirklichen Kämpfe des Lebens; ihre Probleme sind
Abkürzungen der unendlich verwickelten Rechnung des menschlichen Handelns und
Wollens. Aber gerade darin liegt die Größe und Unentbehrlichkeit der Kunst, daß
sie den Schein einer einfacheren Welt, einer kürzeren Lösung der Lebens-Rätsel
erregt. Niemand, der am Leben leidet, kann diesen Schein entbehren, wie niemand
des Schlafes entbehren kann. Je schwieriger die Erkenntnis von den Gesetzen des
Lebens wird, um so inbrünstiger begehren wir nach dem Scheine jener
Vereinfachung, wenn auch nur für Augenblicke, um so größer wird die Spannung
zwischen der allgemeinen Erkenntnis der Dinge und dem geistig-sittlichen
Vermögen des Einzelnen. Damit der Bogen nicht breche, ist die Kunst da.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Und hier wird auch mit einem Male die Aufgabe
der modernen Kunst deutlich: Stumpfsinn oder Rausch! Einschläfern oder
betäuben! Das Gewissen zum Nichtwissen bringen, auf diese oder die andere
Weise! Der modernen Seele über das Gefühl von Schuld hinweghelfen, nicht ihr
zur Unschuld zurück verhelfen! Und dies wenigstens auf Augenblicke! Den
Menschen vor sich selber verteidigen, indem er in sich selber zum
Schweigen-müssen, zum Nicht-hören-können gebracht wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen,
IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Überall
ist hier die Sprache erkrankt, und auf der ganzen menschlichen Entwickelung
lastet der Druck dieser ungeheuerlichen Krankheit. Indem die Sprache
fortwährend auf die letzten Sprossen des ihr Erreichbaren steigen mußte, um
[...] das dem Gefühl Entgegengesetzte, das Reich des Gedankens zu erfassen, ist
ihre Kraft durch dieses übermäßige Sich-Ausrecken in dem kurzen Zeitraume der
neueren Zivilisation erschöpft worden: so daß sie nun gerade Das nicht mehr zu
leisten vermag, wessentwegen sie allein da ist: um über die einfachsten
Lebensnöte die Leidenden miteinander zu verständigen./ Der Mensch kann sich in
seiner Not vermöge der Sprache nicht mehr zu erkennen geben, also sich nicht
wahrhaft mitteilen: Bei diesem dunkel gefühlten Zustande ist die Sprache
überall eine Gewalt für sich geworden, welche nun wie mit Gespensterarmen die
Menschen faßt und schiebt, wohin sie eigentlich nicht wollen; sobald sie mit
einander sich zu verständigen und zu einem Werke zu vereinigen suchen, erfaßt
sie der Wahnsinn der allgemeinen Begriffe, ja der reinen Wortklänge, und in
Folge dieser Unfähigkeit, sich mitzuteilen, tragen dann wieder die Schöpfungen
ihres Gemeinsinns das Zeichen des Sich-nicht-Verstehens, insofern sie nicht den
wirklichen Nöten entsprechen, sondern eben nur der Hohlheit jener
gewaltherrischen Worte und Begriffe: so nimmt die Menschheit zu allen ihren
Leiden auch noch das Leiden der Konvention hinzu, das heißt des Übereinkommens
in Worten und Handlungen ohne ein Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Vermischte Meinungen und Sprüche: „Was ist denn Liebe anders als verstehen und sich darüber freuen, daß
ein andrer in andrer und entgegengesetzter Weise als wir lebt, wirkt und
empfindet? Damit die Liebe die Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie
dieselben nicht aufheben, nicht leugnen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Zarathustra I, Vom Lesen und Schreiben: „Es ist immer etwas Wahnsinn in der
Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Zarathustra I, Von der Keuschheit: „Wie artig weiß die Hündin Sinnlichkeit
um ein Stück Geist zu betteln, wenn ihr ein Stück Fleisch versagt wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Zarathustra II, Von den
Mitleidigen: „Es ist schwer, mit Menschen zu leben, weil schweigen so schwer
ist.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Zarathustra III, Vom
Geist der Schwere 2: „Allgenügsamkeit, die alles zu schmecken weiß, das ist
nicht der beste Geschmack. Ich ehre die widerspenstigen, wählerischen Zungen
und Mägen, die ‚Ich‘ und ‚Ja‘ und ‚Nein‘ sagen lernten.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in verschiedenen Fassungen: Unzeitgemäße Betrachtungen
2,9; Aus dem Nachlaß, Fragmente, Sommer-Herbst 1873: „Wozu die Menschen da
sind, wozu ‚der Mensch‘ da ist, soll uns gar nicht kümmern: aber wozu Du da
bist, das frage dich: Und wenn Du es nicht erfahren kannst, nun so stecke Dir
selber Ziele, hohe und edle Ziele und gehe an ihnen zugrunde! Ich weiß keinen
besseren Lebenszweck als am Großen und Unmöglichen zugrunde zu gehen: animae
magnae prodigus.“ [Lat. in etwa: ‚groß die Seele, die sich hingibt‘ oder auch:
‚verschwenderisch, wie eine große Seele‘.]
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in Zarathustra I, Von den Lehrstühlen der Tugend: „Aber
schlecht schläft es sich ohne einen guten Namen und einen kleinen Schatz.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist:
„Die eigentlichen Epochen im Leben sind jene kurzen Zeiten des Stillstands,
mitten inne zwischen dem Aufsteigen und Absteigen eines Gedankens oder Gefühls.
Hier ist wieder einmal Sattheit da: alles andere ist Durst und Hunger – oder
Überdruß.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Die großen Ideen kommen
auf Taubenfüßen daher.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Es ist mit dem Menschen, wie mit dem Baume. Je mehr er hinauf in
die Höhe und Helle will, um so stärker streben seine Wurzeln erdwärts, abwärts,
ins Dunkle, Tiefe, Böse.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Geduld, die List,
die Verstellung, die große Selbstbeherrschung und alles, was Mimikry ist.“
[Mimikry: griechisch-englisch ‚Nachahmung, Anpassung‘.]
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „In der Natur fühlen wir
uns so wohl, weil sie kein Urteil über uns hat.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Jedes Wort ist ein
Vorurteil.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Konvention heißt Übereinkommen in Worten und Handlungen ohne
Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wulst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man ist um den Preis Künstler, daß man das, was alle Nicht-Künstler
Form nennen, als Inhalt, als die Sache selbst empfindet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man soll sich beim
Eingehen einer Ehe die Frage vorlegen: Glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins
Alter hinein gut zu unterhalten? Alles andere in der Ehe ist transitorisch [kurzlebig,
vorübergehend],
aber die meiste Zeit des Verkehrs gehört dem Gespräche an.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man verlernt die Menschen,
wenn man unter Menschen lebt: Zuviel Vordergrund ist an allen Menschen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Schön ist es,
miteinander zu schweigen, schöner, miteinander zu lachen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Sieh hinaus! Sieh nicht zurück! Man geht zugrunde, wenn man immer
nur zu den Gründen geht.“ (Unbekannte Quelle, F. N. zugeschrieben; vgl.
Gottfried Benn: „Es geht zugrund, wer immer zu den Gründen geht.“)
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Warten, geduldig sein,
das heißt denken.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Wenn man klug ist, ist einem allein darum zu tun, daß man Freude im
Herzen habe.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Wer sich tief weiß,
bemüht sich um Klarheit. Wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um
Dunkelheit.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und
Komponist, in: Also sprach Zarathustra, I., Von den Verächtern des Leibes: „Es
ist mehr Vernunft in deinem Leibe als in deiner besten Weisheit.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und
Komponist, in: Also sprach Zarathustra, IV., Vom höheren Menschen, 9: „Gründe
machen den Pöbel mißtrauisch. Und wenn da einmal Wahrheit zum Siege kam, so fragt
Euch mit gutem Mißtrauen: >Welch starker Irrtum hat für sie gekämpft?<“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Götzendämmerung, Die ‚Vernunft‘ in der Philosophie: „Wir besitzen heute genau so weit
Wissenschaft, als wir uns entschlossen haben, das Zeugnis der Sinne anzunehmen,
- als wir sie noch schärfen, bewaffnen, zu Ende denken lernten. Der Rest ist
Missgeburt und Noch-nicht-Wissenschaft: will sagen Metaphysik, Theologie,
Psychologie, Erkenntnistheorie. Oder Formal-Wissenschaft, Zeichenlehre: wie die
Logik und jene angewandte Logik, die Mathematik. In ihnen kommt die
Wirklichkeit gar nicht vor, nicht einmal als Problem; ebenso wenig als die
Frage, welchen Wert überhaupt eine solche Zeichen-Konvention, wie die Logik
ist, hat.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und
Böse 8, 244: „Als ein Volk der ungeheuerlichsten Mischung und Zusammenführung
von Rassen, vielleicht sogar mit einem Übergewicht des vorarischen Elementes,
als >Volk der Mitte< in jedem Verstande, sind die Deutschen unfassbarer,
umfänglicher, widerspruchsvoller, unbekannter, unberechenbarer, überraschender,
selbst erschrecklicher, als es andere Völker selbst sind: Sie entschlüpfen der
Definition.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Erstes Hauptstück, Von den ersten und
letzten Dingen: „Das Schiff der
Menschheit, meint man, hat einen immer stärkeren Tiefgang, je mehr es belastet
wird; man glaubt, je tiefer der Mensch denkt, je zarter er fühlt, je höher er
sich schätzt, je weiter seine Entfernung von den anderen Tieren wird, - je mehr
er als das Genie unter den Tieren erscheint, - um so näher werde er dem
wirklichen Wesen der Welt und deren Erkenntnis kommen: dies tut er auch
wirklich durch die Wissenschaft, aber er meint dies noch mehr durch seine
Religionen und Künste zu tun. Diese sind zwar eine Blüte der Welt, aber
durchaus nicht der Wurzel der Welt näher, als der Stängel ist: man kann aus
ihnen das Wesen der Dinge gerade gar nicht besser verstehen, obschon dies fast
jedermann glaubt.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und
Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, I. 531: „Wer davon lebt, einen
Feind zu bekämpfen, hat ein Interesse daran, daß er am Leben bleibt.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Neuntes Hauptstück, Der Mensch mit sich
allein: „Niemand stirbt jetzt an
tödlichen Wahrheiten: es gibt zu viele Gegengifte.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Anfang 1880: „Die Wissenschaft zu verwünschen, weil ihre Art bisweilen wehe tut, wäre
so klug als das Feuer zu verwünschen, weil ein Kind oder eine Mücke sich daran
verbrannt hat. In der Tat verbrennen sich jetzt nur Mücken und Kinder an der
Wissenschaft - ich meine die Schwärmer.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Frühjahr 1881: „Der Mensch entdeckt zuletzt nicht die Welt, sondern seine Tastorgane
und Fühlhörner und deren Gesetze - aber ist deren Existenz nicht schon ein
genügender Beweis für die Realität? Ich denke, der Spiegel beweist die Dinge.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1878: „Die Wahrheit soll wie die Sonne nicht zu hell sein: sonst flüchten die
Menschen in die Nacht und machen es dunkel.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1883: „Warum sieht der Mensch die Dinge nicht? Er steht sich selber im Wege;
er verdeckt die Dinge.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente
Anfang 1871: „Der Staat, von
schmählicher Geburt, für die meisten Wesen eine fortwährend fließende Quelle
der Mühsal, in häufig wiederkommenden Perioden die fressende Fackel des
Menschengeschlechts - und dennoch ein Klang, bei dem wir uns vergessen, ein
Schlachtruf, der zu zahllosen wahrhaft heroischen Taten begeistert hat,
vielleicht der höchste ehrwürdigste Gegenstand für die blinde und egoistische
Masse, die auch nur in den ungeheuren Momenten des Staatslebens den
befremdlichen Ausdruck von Größe auf ihrem Gesichte hat!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente
Mai-Juni 1883: „Cultur ist nur
ein dünnes Apfelhäutchen über einem glühenden Chaos.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Sommer-Herbst 1882:
„Unter friedlichen Umständen fällt der
kriegerische Mensch über sich selber her - in Ermangelung von anderen Feinden.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen II, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für
das Leben: „Der moderne Mensch
schleppt zuletzt eine ungeheure Menge von unverdaulichen Wissenssteinen mit
sich herum, die dann bei Gelegenheit auch ordentlich im Leibe rumpeln, wie es
im Märchen heißt. Durch dieses Rumpeln verrät sich die eigenste Eigenschaft
dieses modernen Menschen: der merkwürdige Gegensatz eines Inneren, dem kein
Äußeres, eines Äußeren, dem kein Inneres entspricht, ein Gegensatz, den die
alten Völker nicht kennen. Das Wissen, das im Übermaße ohne Hunger, ja wider
das Bedürfnis aufgenommen wird, wirkt jetzt nicht mehr als umgestaltendes, nach
außen treibendes Motiv und bleibt in einer gewissen chaotischen Innenwelt
verborgen, die jener moderne Mensch mit seltsamem Stolze als die ihm
eigentümliche ‚Innerlichkeit‘ bezeichnet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra I, Von den Hinterwäldlern: „Leiden
war’s und Unvermögen - das schuf alle Hinterwelten, und jener kurze Wahnsinn
des Glücks, den nur der Leidendste erfasst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: „Fröhliche
Wissenschaft“: „Der Fanatismus ist die einzige >Willensstärke<, zu der
auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Über die Zukunft
unserer Bildungsanstalten: „Die Aufgabe der Gebildeten: Wahrhaftig zu sein und
sich wirklich in ein Verhältnis zu allem Großen zu setzen.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn: „Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und
Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht ‚Formen‘,
ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich Reize zu
empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu
spielen. Dazu lässt sich der Mensch nachts, ein Leben hindurch, im Traume
belügen, ohne dass sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte [...].
Was weiß der Mensch eigentlich von sich selbst!“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn: „Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer
von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen kurz eine Summe von menschlichen
Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt
wurden, und die nach langem Gebrauche einem Volke fest, canonisch und
verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen
hat, dass sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos
geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht
mehr als Münzen in Betracht kommen.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne: „Verschweigt die Natur ihm nicht das
Allermeiste, selbst über seinen Körper, um ihn, abseits von den Windungen der
Gedärme, dem raschen Fluss der Blutströme, den verwickelten Fasererzitterungen,
in ein stolzes, gauklerisches Bewusstsein zu bannen und einzuschließen! Sie
warf den Schlüssel weg: und wehe der verhängnisvollen Neubegier, die durch eine
Spalte einmal aus dem Bewusstseinszimmer heraus und hinabzusehen vermöchte, und
die jetzt ahnte, dass auf dem Erbarmungslosen, dem Gierigen, dem
Unersättlichen, dem Mörderischen der Mensch ruht, in der Gleichgültigkeit
seines Nichtwissens, und gleichsam auf dem Rücken eines Tigers in Träumen
hängend. Woher, in aller Welt, bei dieser Konstellation der Trieb zur Wahrheit!“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und
Komponist: „Das Werk aller Erziehung ist, bewußte Tätigkeiten in mehr oder weniger
unbewußte umzubilden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Feminismus ist
nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des missratenen
Weibes gegen das wohlgeratene.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Grad der Furchtsamkeit ist ein Gradmesser der Intelligenz.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Zuwachs an Weisheit
lässt sich genau nach der Abnahme der Galle bemessen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die Empörung über das Unglück des anderen ist der
männliche Bruder des Mitleidens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die Welt in ihrer Tiefe verstehen, heißt den
Widerspruch verstehen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die wertvollsten
Einsichten werden am spätesten gefunden, aber die wertvollsten Einsichten sind
die Methoden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die
Wahrheit verboten.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Im Gebirge der Wahrheit
kletterst du nie umsonst: Entweder du kommst schon heute weiter hinauf oder
übst deine Kräfte, um morgen höher steigen zu können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „In Wahrheit heißt etwas
wollen ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Lernen wir
besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und
Komponist: „Toleranz ist ein Beweis des Mißtrauens gegen sein eigenes Ideal.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wen nennst du schlecht? Den, der immer beschämen will.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wir müssen die Dinge lustiger nehmen, als sie es verdienen, zumal wir
sie lange ernster genommen haben, als sie es verdienen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900),
klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Überzeugungen sind Gefängnisse.“
Nin, Anaïs (1903-1977), US-amerikanische Schriftstellerin: „Wir sehen die Dinge nicht, wie
sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind.“
Ning-yüan, Ku (um
1570), chinesischer Maler: „Nach der
Meisterschaft (shu) sollte Frische (sheng) das Ziel in der Malerei sein. Aber
es ist schwer frisch (spontan) zu sein, wenn man Meisterschaft errungen hat. Es
besteht jedoch ein Unterschied zwischen der bequemen Vertrautheit und
gezügelter Meisterschaft. Diese kann sich die Ursprünglichkeit bewahren.
Unbeholfenheit (in der Strichführung) ist besser als Geschicklichkeit, aber es
ist schwer, unbeholfen (naiv) zu sein, wenn man es zu Gewandtheit gebracht hat.
Doch, wenn ein Bild ohne Anstrengung originell ist, kann es unbeholfen und
dennoch vollendet sein.“
Nizami (1141-1202), persischer Schriftsteller („Leila und
Madschnun“): „Die Strebenden, die mit Verstand begabt sind, / was suchen anders
sie als schließlich Ruhe?“
Novak, Michael (*1933), US-amerikanischer
Philosoph, Journalist und Diplomat: „Die Tradition lebt, weil immer wieder
junge Leute kommen, die ihren Zauber erfassen und ihr neuen Glanz verleihen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, 1800 geschrieben: „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren / Sind
Schlüssel aller Kreaturen / Wenn die, so singen oder küssen, / Mehr als die
Tiefgelehrten wissen, / Wenn sich die Welt ins freye Leben / Und in die Welt
wird zurück begeben, / Wenn dann sich wieder Licht und Schatten / Zu ächter
Klarheit werden gatten, / Und man in Mährchen und Gedichten / Erkennt die ewgen
Weltgeschichten, / Dann fliegt vor Einem geheimen Wort / Das ganze verkehrte
Wesen fort.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur,
in: Aphorismen und Fragmente 1798-1800: „Tadle nichts Menschliches. Alles ist gut, nur nicht immer, nur nicht
überall, nur nicht für alle.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Aphorismen und Fragmente: „Nur ein Künstler kann
den Sinn des Lebens erraten.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur,
in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Die Kunst Bücher zu schreiben ist noch nicht erfunden. Sie ist aber auf
dem Punkt, erfunden zu werden. Fragmente dieser Art sind literarische
Sämereien. Es mag freilich manches taube Körnchen darunter sein – indes wenn
nur einiges aufgeht.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von
Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist,
Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte
Bemerkungen: „Unsre Sprache ist
entweder – mechanisch – atomistisch – oder dynamisch. Die echt poetische
Sprache soll aber organisch lebendig sein. Wie oft fühlt man die Armut an
Worten – um mehrere Ideen mit Einem Schlage zu treffen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur,
in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Vielen wahren Büchern geht es wie den Goldklumpen in Irland. Sie dienen
lange Jahre nur als Gewichte.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Wir träumen von Reisen durch das Weltall – Ist
denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unsers Geistes kennen wir nicht –
Nach Innen geht der geheimnisvolle ihren Weg. In uns, oder nirgends ist die
Ewigkeit mit ihren Welten – die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist
die Schattenwelt – Sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint’s uns
freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos – Aber wie ganz anders wird es
uns dünken – wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper
hinweggerückt ist – Wir werden mehr genießen als je, denn unser Geist hat
entbehrt.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur,
in: Blüthenstaub: „Die Bezeichnung
durch Töne und Striche ist eine bewundernswürdige Abstraktion. Vier Buchstaben
bezeichnen mir Gott; einige Striche eine Million Dinge. Wie leicht wird hier
die Handhabung des Universums, wie anschaulich die Konzentrizität des
Geisterreichs. Ein Kommandowort bewegt Armeen; das Wort Freiheit Nationen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Fragmente 414/5: „Der Maler malt eigentlich mit
dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Fragmenten und Studien: „Die Welt muß romantisiert
werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts
als eine qualitative Potenzierung. Das niedere Selbst wird mit einem besseren
Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche
qualitative Potenzen-Reihe sind. Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem
Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des
Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich
es. Ohne vollendetes Selbstverständnis wird man andere nie wahrhaft verstehen
lernen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Lyrik, Roman, Essay 414, 5: „Eine gewisse
Einsamkeit scheint dem Gedeihen der höheren Sinne notwendig zu sein, und daher
muß ein zu ausgebreiteter Umgang der Menschen miteinander manchen heiligen Keim
ersticken.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Sophie, oder über die Frauen: „Der Liebe geht’s wie der Philosophie – sie ist und soll allen alles und
jedes sein. Liebe ist also das Ich – das Ideal jeder Bestrebung.“
Novalis (Georg Friedrich
Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer
Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in
seinen Fragmenten, 1798: „Wir sind auf einer Mission: Zur Bildung der Erde sind
wir berufen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Der Mensch ist eine Sonne.
Seine Sinne sind seine Planeten.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Spielen ist Experimentieren mit
dem Zufall.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Alles Sichtbare haftet am Unsichtbaren.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des
Universums.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Philosophie ist eigentlich Heimweh, Trieb,
überall zu Hause zu sein.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Synthese von Seele und Leib heißt Person. Die Person
verhält sich zum Geist wie der Körper zur Seele. Sie zerfällt auch einst und
geht in veredelter Form wieder hervor.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Geduld ist zweierlei: ruhige Erwägung des Mangels, ruhiges Ertragen
des Übermaßes.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Getrost das Leben schreitet / zum ewgen Leben hin; / Von
innrer Glut geweitet / Verklärt sich unser Sinn. / Die Sternwelt wird
zerfließen / Zum goldnen Lebenswein, / Wir werden sie genießen / und lichte
Sterne seyn / Die Lieb‘ ist frei gegeben. / Und keine Trennung mehr / Es wogt
das volle Leben / wie ein unendlich Meer / Nur eine Nacht der Wonne – / ein
ewiges Gedicht / Und unser aller Sonne / ist Gottes Angesicht.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Jedes
Geschäft muß künstlerisch behandelt werden, wenn es sicher und dauernd und
durchaus zweckmäßig gelingen soll.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Kinder sind Hoffnungen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Man sucht mit der Poesie, die
gleichsam nur das mechanistische Instrument dazu ist, innere Stimmungen und
Gemälde oder Anschauungen hervorzubringen – vielleicht auch geistige Tänze.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Nachdenken: Es enthält eine unerschöpfliche Quelle von Trost
und Beruhigung.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Neigungen zu haben und sie zu beherrschen, ist
rühmlicher, als sie zu meiden.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie = Gemütserregungskunst.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer
Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie ist die Darstellung des
Gemüts – der inneren Welt in ihrer Gesamtheit.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie ist die große Kunst der
Konstruktion der transzendentalen Gesundheit. … Die Poesie mischt alles
zu ihrem großen Zweck der Zwecke – der Erhebung des Menschen über sich selbst.
Der Sinn für Poesie hat viel mit dem Sinn für Mystizismus gemein. Er ist der
Sinn für das Unbekannte, Geheimnisvolle, zu Offenbarende, das notwendig
Zufällige. Er stellt das Undarstellbare dar. Er sieht das Unsichtbare, fühlt
das Unfühlbare. Der Poet ist der transzendentale Arzt.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter
und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in:
Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Das
Beste an den Wissenschaften ist ihr philosophisches Ingredienz - wie das Leben
am organischen Körper. Man dephilosophiere die Wissenschaften - was bleibt
übrig - Erde, Luft und Wasser.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter
und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in:
Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Der
Mensch besteht in der Wahrheit. Gibt er die Wahrheit preis, so gibt er sich
selbst preis. Wer die Wahrheit verrät, verrät sich selbst. Es ist hier nicht
die Rede vom Lügen - sondern vom Handeln gegen Überzeugung.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter
und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in:
Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Wir
suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter
und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische
Aphorismen: „Das Individuum, als
solches, steht seiner Natur nach unter dem Zufall. In der vollkommenen
Demokratie steh ich unter sehr vielen, in repräsentativer Demokratie unter
Wenigern, in der Monarchie unter Einem willkürlichen Schicksale.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter
und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische
Aphorismen: „Wären die Menschen
schon das, was sie sein sollten und werden können - so würden alle
Regierungsformen einerlei sein - die Menschheit würde überall einerlei regiert,
überall nach den ursprünglichen Gesetzen der Menschheit.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg,
1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist
und Bergbauingenieur: „Die Moralität des Weibes ist im Gefühl wie die des
Mannes in der Vernunft begründet.“
Novalis (Georg
Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und
Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Hypothesen
sind Netze; nur der wird fangen, der auswirft.“
NT, 1. Brief des Johannes 4, 7-8: „Wir wollen füreinander
da sein. Denn das Dasein für den anderen kommt von Gott und entspricht seinem
Wesen. Wer für den anderen da ist, hat Leben von Gott und erkennt ihn. Wer
nicht für den anderen da ist, hat Gott nicht erkannt. Denn Gott ist Dasein für
andere.“
NT, 1.
Brief des Johannes 4, 16-18, unbekannter Übersetzer: „Leidenschaftlich, Leiden
schaffend ist also nur der Affekt, dem der Enthusiasmus, das Beseelte, das von
Gott erfüllte Sein, die Liebe, der Friede, der Wille des Himmlischen fehlt.“
NT, 1. Kor 13:4-7: „Die
Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt
nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse
nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an
der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet
alles.“
NT, 1. Korinther 15, 33: „Laßt euch nicht verführen!
Schlechter Umgang verdirbt die Sitten. (Oder auch: Dummes Geschwätze verdirbt
gute Sitten.)“
NT, 1. Korintherbrief 13, Das Hohelied der
Liebe: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe
nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. / Und wenn ich
prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und
hätte allen Glauben, sodaß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe
nicht, so wäre ich nichts. / Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, und
ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts
nütze. / Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die
Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht
ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet
das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut
sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft
alles, sie duldet alles. / Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische
Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis
aufhören wird. / Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden
ist Stückwerk. / Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk
aufhören. / Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein
Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was
kindlich war. / Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber
von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich
erkennen, wie ich erkannt bin. / Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
NT, Apostelgeschichte des Lukas, 18, 9-10: „Der Herr sprach durch
eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und
schweige nicht!“ – Oder auch in dieser Fassung: Herr, unser Gott, du bist mit
denen, die dir vertrauen. Wir danken dir für die Zeugnisse von Menschen, die
ohne Angst gesprochen haben, wenn du sie gerufen hast. Sie sind Sprachrohr der
Sprachlosen geworden und haben das Heil verkündet, das du für uns bestimmt
hast. Wir wollen es tun wie sie, bitte öffne uns den Mund.
NT, Galater, 5, 15 (Ursprung: AT, 3. Mose, 19, 18): „Liebe
deinen Nächsten wie dich selbst!“
NT, Galater 2, 19-20 bzw. Römer 6, 1-11: „Vom Gesetz
befreit, dient der Gläubige Gott im Geist.“
NT, Johannes 4, 14:
„Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geb, der wird nie wieder Durst
bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben
hinein fließt.“
NT, Johannes 8, 7: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der
werfe den ersten Stein.“
NT, Lukas 6, 21:
„Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet bald vor Freude
jubeln!“
NT, Lukas 11, 9:
„Bittet Gott, und er wird euch geben. Suchet, und ihr werdet finden. Klopft an,
und euch wird die Tür geöffnet.“
NT, Lukas 16, 10:
„Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten
ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“
NT, Lukas
16, 15: „Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt
vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist bei den
Menschen, das ist ein Greuel vor Gott.“
NT, Lukas 18, 16:
„Laßt die Kinder zu mir kommen! Schickt sie nicht weg! Denn für Menschen wie
sie ist das Reich Gottes bestimmt.“
NT, Markus 4,
26-27: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Samen, den ein Bauer auf sein
Feld sät. Nach der Arbeit geht er nach Hause, schläft, steht wieder auf, und
das tagaus, tagein. Im Laufe der Zeit wächst die Saat ohne sein Zutun heran.“
NT, Markus 9, 23b:
„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“
NT, Markus 11, 24:
„Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr’s empfangen werdet,
so wird’s euch zuteilwerden.
NT, Matthäus 6,
22-23: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist,
so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird
dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis
ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“
NT, Matthäus 7,
13-14: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und
ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das
Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden
ihn.“
NT, Matthäus 7, 16: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“
NT, Matthäus 13, 12/16/23: „Denn, wer da hat, dem wird
gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen,
was er hat. / Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß
sie hören. / Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört
und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der
andere sechzigfach , der dritte dreißigfach.“
NT, Philipperbrief
2:3-5, Lutherbibel: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern
in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht
auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“
NT, Römerbrief 15, 1: „Wir aber, die wir stark sind, sollen
der Schwachen Unvermögen tragen und nicht uns selber zu Gefallen leben.“
NT. Brief des Paulus an die
Römer, 15, 1-2: „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der
Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. / Jeder von uns lebe
so, daß er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung.“
NT Johannes, Kapitel 1: „Im Anfang war das Wort, und das
Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle
Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was
gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht
begriffen.“
Nyncke, Gerlinde: „Jemanden verstehen und sein
Handeln billigen ist zweierlei.“
Oberlin, Johann Friedrich (1740-1826), evangelischer Pfarrer
und Sozialreformer aus dem Elsass, Vordenker in der Frühpädagogik und
Mitbegründer des Kindergartens: „Lernen muß man mit dem ganzen Körper.“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Die einzige
Sicherheit, die ein Mensch haben kann, ist die Erkenntnis seiner inneren Kraft
und Berufung und eine starke Reserve an Wissen, Erfahrung und Können.“
Oesch, Emil (1894-1974),
Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Erfolgreich sind wir nur, wo wir
nützen, nicht wo wir ausnützen.“
Oesch,
Emil, Schriftsteller und Verleger: „Ein entschlossener Mensch wird mit einem
Schraubenschlüssel mehr anzufangen wissen, als ein unentschlossener mit einem
Werkzeugladen.“
Oesch, Emil,
Schriftsteller und Verleger: „Wer sein Leben auf Dienst aufbaut, hat nie
umsonst gelebt.“
Oldenburg, Claus: „Kunst ist ein Kommunikationsmittel. Das
Bild ist die vollständigste Technik jeder Kommunikation.“
Opitz, Martin (Opitz von Boberfeld,
1597-1639), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der schlesischen
Dichterschule, bedeutender Theoretiker des Barock, in seinen Epigrammen: „Kein
Weiser, glaube mir, spricht: >Morgen will ich leben.< / Der Morgen ist zu
spät; heut ziemt sich’s anzuheben.“
Ordensgruß der
Trappisten (ursprünglich: der ‚Zisterzienser der strengeren Observanz‘), ein
Orden der römisch-katholischen Kirche, 1892 gegründet: „Memento mori! – Gedenke
des Todes!“
Orlowski, Hans Otto (1894-1967),
deutscher Maler und Holzschneider: „Kunst entsteht, wenn Schönheit Verstand
bekommt.“
Orth, Elisabeth (1921-1976), deutsche Politikerin: „Lasst die Träumer Sehnsucht haben und die
Realisten Angst - vielleicht erhält uns die Mischung am Leben.“
Osborn, John James (1929-1994), britischer Dramatiker: „Der Computer ist die logische
Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“
Osho (Rajneesh Chandra Mohan Jain, 1931-1990), indischer
Philosoph und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung (von spiritueller Suche
bestimmte Lebensart): „Ich nehme euch euer Leiden nicht ab, es ist nur eine
Maske. Eure wahre Natur ist Ekstase.“
Ossietzky, Carl von (1889-1938), deutscher Schriftsteller, Journalist, Pazifist, Herausgeber der
Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘, 1935 Friedensnobelpreis: „Einmal wird die Zeit von
uns Rechenschaft fordern, was wir all die Jahre getan haben.“
Overbeck, Franz Camille (1837-1905), Kirchenhistoriker,
Professor für evangelische Theologie, Freund und Briefpartner Nietzsches, in:
Trost für mancherlei Tränen: „Lasst uns besser werden! Gleich wird’s besser
sein.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter, in: Heroiden 2, 63:
„Leicht zu gewinnender Ruhm ist’s, gläubige Mädchen zu täuschen.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Etwas gerne tun,
macht jede Last leichter.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Gönn dir genug Ruhe!
Ein ausgeruhter Acker trägt reichere Frucht.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Warten gibt Stärke.
Es läßt die Trauben, und was nur sprossender Keim war, reifen.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Welches auch die
Gaben sein mögen, mit denen du erfreuen kannst: Erfreue!“
Padmasambhava (zu Deutsch: ‚der
Lotosgeborene‘, zwischen dem 8. und 9. Jh.), gilt als Begründer des Buddhismus
in Tibet: „Im unendlichen Mandala des Raums haben alle Dinge leicht Platz, / sie
haben leicht Platz, / und da ist immer noch Weite. / Im unendlichen Mandala der
Geistessenz haben alle Gedanken und Gefühle leicht Platz, / sie haben leicht
Platz, / und da ist immer noch Weite.“
Pagnol, Marcel (1895-1974), französischer Schriftsteller,
Dramaturg und Regisseur: „Und außerdem steckt in einem Mädchen von zwölf Jahren
soviel Geist und List wie in einem Jungen von siebzehn.“
Pannwitz, Rudolf (1881-1969), deutscher Schriftsteller und
Philosoph, in: Kulturphilosophische Schriften: „Das Recht ist die Form der
Macht. Es begrenzt die Macht wie die Form ihren Inhalt.“
Paris, Ronald (*1933), deutscher Maler: „Wenn man alles für
Wert hält, schmälert man das Wertvolle.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alles Elend des Menschen erweist seine
Größe. Es ist das Elend eines großen Herrn, das Elend eines entthronten
Königs.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Das ganze Glück des Lebens besteht
darin, bei anderen Achtung zu genießen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler:
„Das Wichtigste im Leben ist die Wahl eines Berufes. Der Zufall entscheidet
darüber.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Geist glaubt von Natur, und der
Wille liebt von Natur, und so müssen sie sich an falsche Objekte hängen, wenn
wahre fehlen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Ich sehe nicht ein, warum es schwieriger
sein sollte, die Auferstehung des Fleisches, die Empfängnis der Jungfrau zu
glauben als die Schöpfung.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Man erlebt die Liebe nie miteinander,
nur aneinander.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Niemals tut der Mensch das Böse so
vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wer den Glauben besitzt, ist immer in
Gefahr, ihn zu verlieren; nur der Suchende wird ihn gewinnen.“
Pascal, Blaise (1623-1662),
franz. Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Während wir
uns immer nur in Bereitschaft halten, glücklich zu werden, ist es
unvermeidlich, daß wir es niemals richtig sind.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken 257: „Die Gerechtigkeit ist
ohnmächtig ohne die Macht; die Macht ist tyrannisch ohne die Gerechtigkeit. Die
Gerechtigkeit erfährt viel Widerspruch, wenn sie keine Macht hat, weil es immer
böse Menschen gibt; die Macht wird angeklagt, wenn sie nicht gerecht ist. Man
muß also die Gerechtigkeit und die Macht vereinigen, und dazu muß man bewirken,
daß das mächtig sei, was gerecht ist, oder daß gerecht sei, was mächtig ist.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da die
Menschen nicht Tod, Elend und Unwissenheit heilen konnten, sind sie, um sich
glücklich zu machen, auf den Einfall gekommen, nicht daran zu denken.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da man
nicht erreichen kann, dass man gewaltsam der Gerechtigkeit gehorchen muss, hat
man erreicht, dass es gerecht ist, der Gewalt zu gehorchen. Da man der
Gerechtigkeit nicht Gewalt verleihen kann, hat man die Gewalt gerechtfertigt,
damit Gerechtigkeit und Gewalt vereint sind und Frieden herrscht, der das höchste
Gut ist.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Denn
was ist schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich mit dem
Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen
nichts und allem, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu begreifen;
[...] Er ist gleichermaßen unfähig, das Nichts zu sehen, dem er entrissen
wurde, und das Unendliche, das ihn verschlingt.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Der
Mensch ist weder Engel noch Tier; und das Unglück ist, daß, wer Engel sein
will, Tier wird.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Die Wissenschaften haben zwei Extreme, die
einander berühren, das erste ist die reine Unwissenheit, in der sich alle
Menschen bei der Geburt befinden, das andere Extrem ist jenes, zu dem die
großen Geister gelangen, nachdem sie alles hinter sich gebracht haben, was die
Menschen wissen können, erkennen, dass sie nicht wissen und sich wieder in der
gleichen Unwissenheit befinden, von der sie ausgegangen waren; das aber ist
eine kluge Unwissenheit, die sich selbst kennt. Diejenigen zwischen den beiden
Extremen, die aus der natürlichen Unwissenheit hervorgetreten sind und nicht zu
der anderen gelangen konnten, haben eine oberflächliche Kenntnis der
ausreichenden Wissenschaft und spielen die Klugen. Diese bringen die Welt in
Aufruhr und urteilen über alles schlecht.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Ich
sehe diese entsetzlichen Weiten des Weltalls, die mich einschließen, und ich
finde mich an einem Winkel dieses gewaltigen Raums gefesselt, ohne daß ich
weiß, warum ich an diesem Ort und nicht vielmehr an einen anderen gestellt bin
und warum die kurze Frist, die mir zu leben gegeben ist; mir gerade zu diesem
Zeitpunkt und nicht vielmehr zu einem anderen der ganzen Ewigkeit, die auf mich
folgt, bestimmt ist. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein
Atom und wie einen Schatten einschließen, der nur einen unwiederbringlichen
Augenblick lang dauert.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt
hat, und auch nicht, was die Welt und ich selbst sind; ich bin schrecklich
unwissend in allen Dingen; ich weiß nicht, was mein Körper, meine Sinne, meine
Seele und selbst jener Teil meines Ichs sind, der denkt, was ich sage, der über
alles und über sich selbst Betrachtungen anstellt und sich nicht mehr als das
übrige erkennt.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wahrheit,
eine Kloake der Ungewißheit und des Irrtums, Ruhm und Abschaum des Weltalls.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wenn
ich die kurze Dauer meines Lebens betrachte, das von der vorhergehenden und der
darauffolgenden Ewigkeit aufgesogen wird [...] und den kleinen Raum, den ich
ausfülle, und den ich noch dazu von der unendlichen Unermeßlichkeit der Räume
verschlungen sehe, die ich nicht kenne und die mich nicht kennen, so gerate ich
in Schrecken und erstaune, mich eher hier als dort zu sehen, denn es gibt
keinen Grund, warum es hier als dort ist, warum jetzt und nicht viel früher.
Wer hat mich dorthin gebracht? Durch wessen Gebot und Führung sind dieser Ort
und diese Zeit mir bestimmt worden?“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wenn
ich die Verblendung und das Elend des Menschen sehe, wenn ich bedenke, wie das
ganze Weltall stumm ist und der Mensch ohne Erkenntnisvermögen sich selbst
überlassen bleibt und sich in diesen Winkel des Weltalls gleichsam verirrt hat,
ohne zu wissen, wer ihn dahin gebracht hat, wozu er dorthin gekommen ist, was
aus ihm nach seinem Tode wird, so gerate ich, jeglicher Erkenntnis unfähig, in
Schrecken wie ein Mensch, den man schlafend auf eine wüste und grauenerregende
Insel gebracht hätte und der erwachte, ohne sich zurechtzufinden und ohne
Möglichkeit, von dort wegzukommen. Und darauf erstaune ich, wie man denn
angesichts eines solch elenden Zustands nicht in Verzweiflung gerät.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wir
halten uns nie an die Gegenwart. Wir rufen uns die Vergangenheit zurück; wir
greifen der Zukunft vor, als käme sie zu langsam und als wollten wir ihr
Eintreten beschleunigen, oder wir rufen uns die Vergangenheit zurück, als
wollten wir sie festhalten, da sie zu schnell vorübereilte, wir sind so unklug,
daß wir in Zeiten umherirren, die nicht die unsrigen sind, und nicht an die
einzige denken, die uns gehört, und wir sind so eitel, daß wir an jene denken,
die nichts sind, und uns unüberlegt der einzigen entziehen, die weiter besteht.
Das kommt daher, weil die Gegenwart uns meistens wehtut. Wir verbergen sie
unserem Blick, weil sie uns betrübt, und wenn sie uns angenehm ist, bedauern
wir, sie entschwinden zu sehen. Wir bemühen uns, sie durch die Zukunft
abzusichern, und meinen die Dinge zu ordnen, die nicht in unserer Macht stehen,
und das für eine Zeit, die zu erreichen für uns ganz ungewiß ist.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wir
sehnen uns nach der Wahrheit und finden in uns nur Ungewissheit. Wir streben
nach dem Glück und finden nur Elend und Tod. Wir sind unfähig, uns nicht nach
Wahrheit und Glück zu sehnen, und wir sind der Gewissheit wie des Glücks
unfähig. Dieses Verlangen ist uns erhalten geblieben, um uns empfinden zu
lassen, von welchem Ort wir herabgesunken sind.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alle Gedanken der Welt zusammen sind nicht so
viel wert wie die kleinste Regung der Liebe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Allein ist der Mensch ein unvollkommenes
Ding; er muß einen zweiten finden, um glücklich zu sein.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht
kennt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Das Letzte, was man
findet, wenn man ein Werk schreibt, ist, zu wissen, was man an den Anfang
stellen soll.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der eigentliche Sinn des Reichtums ist,
freigiebig davon zu spenden.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Der Mensch ist nur ein Rohr, das
schwächste der Natur, aber ein denkendes Rohr ... Unsere ganze Würde beruht auf
dem Denken. Bemühen wir uns also gut zu denken: Das ist das Prinzip der
Sittlichkeit.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Die erste Wirkung der Liebe besteht darin, uns eine
große Ehrfurcht einzuflößen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es gibt für uns
noch einen anderen Ursprung des Irrtums, nämlich die Krankheiten. Sie verderben
uns Urteil und Sinn.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Es gibt Größe, die auf menschlicher
Konvention beruht, und natürliche Größe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Es ist nicht auszudenken,was Gott aus den Bruchstücken
unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Falsche Bescheidenheit ist ebenfalls Hochmut.“
Pascal, Blaise (1623-1662),
französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Jeder
trägt in sich das Urbild der Schönheit, deren Abbild er in der großen Welt
sucht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Kalte Worte lassen
Menschen erstarren, hitzige Worte schmerzen sie. Bittere Worte machen sie
bitter, und zornige Worte machen sie zornig. Freundliche Worte bringen
gleichfalls ihr Abbild im Gemüt des Menschen hervor: Sie erheitern, besänftigen
und trösten ihn.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Wenn man nicht glaubt, ist man verloren, deswegen ist
man auf der besseren Seite, wenn man glaubt.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Wie die Mode das Vergnügen bestimmt, so bestimmt sie
auch das Recht.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Wieviel jemand auf Erden auch besitzen
mag, welcher Gesundheit und wahrhafter Annehmlichkeiten er sich auch erfreuen
mag, er ist nicht zufrieden, wenn er bei den Menschen keine Achtung genießt.
Dies geht soweit, dass selbst diejenigen, welche den Menschen am meisten
verachten und ihn den Tieren gleichsetzen, doch noch von ihm bewundert sein
wollen.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller,
Literaturnobelpreis 1958: „Christus mußte kommen, damit die nachfolgenden
Jahrhunderte und Generationen aufatmen konnten.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller,
Literaturnobelpreis 1958: „Wir alle sind nur insoweit Menschen geworden, als
wir Menschen liebten oder zu lieben Gelegenheit hatten.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Aphorismen: „Wenn nur eine erste Liebe recht glühend da war: so schadet ihr
Untergang, ihr Töten mit Wasser nichts; ewig ragen die Türme der überfluteten
Stadt empor.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, 2. Bd., Februar 1793: „Es ist
leichter, die Menschen zu lieben, als zu ertragen – viele heftig zu lieben, als
keinen zu hassen.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd.
2, Februar 1793: „Jede Freude
füllt, jeder Schmerz leert dich, aber in jener hat noch Sehnsucht Platz, in diesem
noch Zuversicht.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd.
2, Februar 1793: „Liebe ist ein
Auszug aus allen Leidenschaften auf einmal.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biographische Belustigungen: „Die Menschen sind einsam. Wie Tote stehen
sie nebeneinander auf einem Kirchhofe, jeder allein, ganz kalt, mit geballter
Hand, die sich nicht öffnet und ausstreckt, um eine fremde zu nehmen. Nicht
einmal ihr Körper hält das warme Sehnen nach Liebe aus, aber den Haß wohl; an
jenem zerfällt er, sie sind Pflanzen aus einem kalten Klima, die den größten
Frost, aber keine Hitze ausdauern.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biographische Belustigungen: „Nein, zwischen zwei Seelen, die sich einander
die Arme öffnen, liegt gar zu viel, so viele Jahre, so viele Menschen, zuweilen
ein Sarg und allezeit zwei Körper. Hinter Nebeln erscheinen wir einander –
rufen einander beim Namen – und eh’ wir uns finden, sind wir begraben. Und wenn
man sich findet, ist’s denn der Mühe, des Namens der Liebe wert, die paar
glühenden Worte, unsre kurzen Umarmungen?“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biographische Belustigungen: „Und so spiegelt jedes Gefühl und jede Liebe
uns eine erlogne Ewigkeit vor: ein Scherz, ein Schlaf, eine verlorne Unze Blut,
ach! eine Stunde erwürgt die Liebe. So steht überall und überall, wo eine
Menschenbrust an der andern liegt, die Zeit und schiebt sie auseinander wie
Marmorplatten, weil sie sie nicht auseinanderreißen kann.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Clavis Fichtiana: „Da nicht in der Sprache, wie in der
Mathematik, Identität des Zeichens und Objektes stattfindet, ja da die Worte
nicht einmal Schattenbilder, [...] sondern willkürliche, nichts malende
Schnupftuchsknoten der Besinnung sind: so ist für den Philosophen, der immer
das Ei früher ausbläset als ausbrütet, die Sprache gerade ein unentbehrliches
Werkzeug.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Die unsichtbare Loge, Ausläuten: „Die Menschen bewohnen und bewegen das große
Tretrad des Schicksals und glauben darin, sie steigen, wenn sie gehen
...“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Die unsichtbare Loge: „Gegen 4 Uhr morgens konnte er uns nicht mehr
sehen, obgleich die Morgenröte schon in der Stube war – die Augen blickten
versteinert vor sich hin – eine Gesichtszuckung kam auf die andre – den Mund
zog eine Entzückung immer lächelnder auseinander – Frühlings-Phantasien, die
weder dieses Leben erfahren, noch jenes haben wird, spielten mit der sinkenden
Seele – endlich stürzte der Todesengel den blassen Leichenschleier auf sein
Angesicht und hob hinter ihm die blühende Seele mit ihren tiefsten Wurzeln aus
dem körperlichen Treibkasten voll organisierter Erde ... Das Sterben ist
erhaben; hinter schwarzen Vorhängen tut der einsame Tod das stille Wunder und
arbeitet für die andre Welt, und die Sterblichen stehen da mit nassen, aber
stumpfen Augen neben der überirdischen Szene ...“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in:
Dämmerungen: „Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in
Stürmen der Gegenwart.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in:
Fragmente: „Der Tyrann fällt den Geist früher als den Körper an. Ich meine, er
versucht seine Sklaven vorher dumm zu machen, ehe er sie elend macht, weil er
weiß, dass Leute, die einen Kopf haben, ihre Hände damit regieren und sie gegen
den Tyrannen aufheben.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Herbst-Blumine I.: „Nur
wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Inneren hegt und
nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller,
literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques
Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Hesperus: „Das Schicksal gibt dem Menschen oft den Wundbalsam früher als
die Wunde.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in:
Levana 3, 6: „Man soll in den ersten sechs Jahren keinem Kinde befehlen, etwas
zu verschweigen, und wäre es eine Freude, die man einem geliebten Wesen
heimlich zubereitet. Den offenen Himmel der kindlichen Offenherzigkeit darf
nichts verschließen, nicht einmal die Morgenröte der Scham. An euren
Geheimnissen werden sie sonst bald eigne verstecken lernen. Die Heldentugend
der Verschwiegenheit fordert zu ihrer Übungszeit die Kraft der angreifenden
Vernunft. Nur die Vernunft lehrt schweigen; das Herz lehrt reden.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Levana I, 1, 2:
„Ungleich dem Süden ist der Deutsche weniger ein redseliges als ein
schreibseliges Volk, wie seine Registraturen und Bücherschränke ansagen.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum, Bruchstücke aus der ‚Kunst, stets heiter zu sein‘: „Der Mensch
steckt voll lauter täuschender Erwartungen und Hoffnungen, wie voll geistiger
Eingeweidewürmer; jede davon zeugt in einigen Minuten eine größere; morgen
erzeugen sich wieder andere, übermorgen ganz andere. Jeden Tag sticht er sich eine
neue Himmelkarte seines künftigen Himmels, und darnach, sagt er, sollen sich
Erd- und Himmelkörper richten, oder ich will kein ehrlicher Mann sein. Und
letztes hält er auch oft.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum, Sedez-Aufsätze, Das Welt-Rätsel: „Der Mensch sieht nur das Spinnrad des
Schicksals, aber nicht die Spindel; daher sagt er: seht ihr nicht den ewigen,
leeren Kreislauf der Welt?“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Ich ging durch die Welten, ich stieg in die Sonnen und flog mit den
Milchstraßen durch die Wüsten des Himmels; aber es ist kein Gott. Ich stieg
herab, soweit das Sein seine Schatten wirft, und schauete in den Abgrund und
rief: ‚Vater, wo bist du?‘, aber ich hörte nur den ewigen Sturm, den niemand
regiert, und der schimmernde Regenbogen aus Wesen stand ohne eine Sonne, die
ihn schuf, über dem Abgrunde und tropfte hinunter. Und als ich aufblickte zur
unermeßlichen Welt nach dem göttlichen Auge, starrte sie mich mit einer leeren
bodenlosen Augenhöhle an; und die Ewigkeit lag auf dem Chaos und zernagte es
und wiederkäuete sich.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller,
literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques
Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Starres, stummes Nichts! Kalte, ewige Notwendigkeit! Wahnsinniger
Zufall! Kennt ihr das unter euch? Wann zerschlagt ihr das Gebäude und mich? –
Zufall, weißt du selber, wenn du mit Orkanen durch das Sternen-Schneegestöber
schreitest und eine Sonne um die andere auswehest, und wenn der funkelnde Tau
der Gestirne ausblinkt, indem du vorübergehest? – Wie ist jeder so allein in
der weiten Leichengruft des Alles!“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller,
literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques
Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Wir fieberhaften, von eignen und von fremden Mängeln abgetriebnen und
von ewigem Sehnen wieder zusammengeführten Menschen, in welchen eine Hoffnung
von fremder Liebe nach der andern verdurstet, und in denen die Wünsche nur zu
Erinnerungen werden!“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Alles wahre Wunderbare ist für sich poetisch.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Bücher sind nur dickere
Briefe an Freunde.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das größte unzerstörbare Wunder ist der
Menschenglaube an Wunder.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das Lesen nimmt so gut wie
das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopf.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das Schöne am Frühling ist, daß er immer dann
kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das
stille, häusliche Glück ist darum das edelste, weil wir es ununterbrochen
genießen können. Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die Freude ist nach einer guten Tat am
süßesten, das Osterfest nach einer Passionswoche.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die Kunst ist zwar nicht das
Brot, aber der Wein des Lebens.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Gehe
nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und
hinterlasse eine Spur.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „In wessen Herz die Kunst sich
niederließ, / der ist vom Sturm der rauhen Welt geschieden, / dem öffnet sich,
durchwallt von süßem Frieden, / im ewigen Lenz ein stilles Paradies.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung:
„Nicht unser Hirn, sondern unser Herz denkt den größeren Gedanken. Unser Herz
aber oder unsere Seele oder der Kern unserer Persönlichkeit ist ein Funke aus
dem Lebenslichtmeer Gottes.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Ohne
Lächeln kommt der Mensch, ohne Lächeln geht er. Drei fliegende Minuten lang war
er froh.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Schätze sparen heißt Gegenwart opfern und
verschwenden; dazu muntert aber nicht gefürchtete Zukunft auf, sondern
gehoffte.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung:
„Solange ein Mensch ein Buch schreibt, kann er nicht unglücklich sein.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Um zur Wahrheit zu gelangen, sollte jeder die Meinung seines Gegners zu
verteidigen suchen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Unbeständigkeit gegen seinen Vorsatz heißt
sich selber das Wort brechen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Und wenn uns die Menschen verlassen und
verwunden, so breitet ja auch immer der Himmel, die Erde und der kleine
blühende Baum seine Arme aus und nimmt den Verletzten darin auf.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Was man übersetzen
kann, ist des Übersetzens nicht wert.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer nichts fröhlich beginnt, kann auch
nichts Fröhliches schaffen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer nicht zuweilen zuviel
und zu weich empfindet, der empfindet gewiß immer zuwenig.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer Rügen und Strafen mit
einem Gefühle austeilt, als bekomme er sie selber, der kann seiner
Gerechtigkeit versichert sein.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Die Inschrift auf
dem Findling, 1956: „Es läßt sich schwer ein Beispiel größerer Selbstentsagung
im Namen der Kunst finden als das Leben van Goghs. Sein Traum war, in
Frankreich eine >Malerbruderschaft< zu gründen, eine Art Kommune, in der
nichts die Maler vom Dienst an der Malerei ablenken sollte. / Van Gogh hat viel
gelitten. In seinen >Kartoffelessern< und dem >Anstaltshof< ist er
in die tiefsten Tiefen der menschlichen Verzweiflung hinabgestiegen. Er sah die
Aufgabe des Künstlers darin, den Leiden mit seiner ganzen Kraft, mit seinem
ganzen Talent entgegenzutreten. / ... Er war bettelarm, stolz und unpraktisch.
Er teilte das letzte Stück Brot mit dem Obdachlosen und wußte aus eigener,
leiblicher Erfahrung, was soziale Ungerechtigkeit ist. Er machte sich nichts
aus billigem Erfolg. / Gewiß, er war kein Kämpfer. Sein Heroismus bestand in
dem tiefen, unerschütterlichen Glauben an eine schöne Zukunft der tätigen
Menschen – der Landleute und der Arbeiter, der Dichter und der Gelehrten. Er
konnte kein Kämpfer sein, aber er wollte zu den Schätzen der Zukunft das Seine
beitragen – seine Gemälde, die die Erde besingen. Und er hat es geschafft.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine
Kunst, 1956: „Das stille, vom matten Glanz nachgedunkelter Vergoldung belebte
Dämmerlicht der Ermitage war mir immer wie etwas Heiliges erschienen. Die
Ermitage war für mich eine Schatzkammer des menschlichen Genies. Hier habe ich
zum ersten Mal, noch als Jüngling, das Glück empfunden, Mensch zu sein. Ich
begriff, daß der Mensch groß und gut sein kann.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine
Kunst, 1956: „Deshalb ist die Hetze gegen die Impressionisten völlig
unverständlich. Sie wurde eingeleitet von finsteren Heuchlern, die der Meinung
sind, daß die Malerei nur für kleinlich-utilitäre Ziele da ist und nicht zur
Vervollkommnung des Menschen. Manchmal gewinnen leider solche Ideen die Oberhand
über die große Idee, nach der es notwendig ist, für die sozialistische
Gesellschaft einen vollwertigen, gefühlsreichen, hochgebildeten Menschen zu
erziehen.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, sehen ist eine
Kunst, 1956: „Es liegt viel Wahres in den Worten Wladimir Odojewskis: >Die
Poesie ist der Vorbote jenes Zustandes der Menschheit, in dem sie aufhört zu erringen
und beginnt, sich des Errungenen zu freuen.<“
Pearce, Joseph Chilton, amerikanischer Neurobiologe und
Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Wir müssen
akzeptieren, daß dieser kreative Herzschlag in uns Gottes eigener Herzschlag
ist.“
Penzoldt, Ernst (1892-1955),
deutscher Schriftsteller unter dem Pseudonym ‚Fritz Fliege‘, Bildhauer, Maler,
Zeichner, Karikaturist: „Ich erwarte nichts. Es kommt doch, wie’s kommt. Ist es
nicht herrlich, sich überraschen zu lassen?“
Perez, Schimon (*1923), israelischer Politiker, Staatspräsident, Friedensnobelpreis 1994:
„Alle Mächtigen, die ich näher beobachtet habe, sind ungeduldig und intolerant
geworden, haben eitel das Maß ihrer Möglichkeit überschätzt und Prinzipien
sowie Freunde selbstherrlich aufgegeben.“
Perikles (um 490-429
v. Chr.), in der griechischen Antike führender Staatsmann Athens: „Das
Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“
Pessoa, Fernando (geb. Fernando Antonio Nogueira de Seabra Passoa, 1888-1935), gehört zu den
bedeutendsten portugiesischen Lyrikern und Schriftstellern des 20.
Jahrhunderts: „Sich nicht nähern – das ist adlige Gesinnung.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: Abendstunde eines Einsiedlers: „Glaube an dich selbst, Mensch,
glaube an den inneren Sinn deines Wesens, so glaubst du an Gott und die
Unsterblichkeit.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters:
„Ihr kennt kein Völkerrecht ohne ein Volksrecht und kein Volksrecht ohne ein
Menschenrecht.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge,
Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: Der natürliche Schulmeister 3:
„Wer es in etwas, sei es noch so gering, zur Vollkommenheit bringt, der ist für
sein Leben geborgen.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: „Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung
im Menschengeschlecht“: „Der Grund der Unterwerfung ist Selbstsorge.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: Über den Aufenthalt in Stans: „In der Welt lernt der Mensch nur
aus Not oder Überzeugung.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker: „Der Mensch muß sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu
lehren, ist unsere Aufgabe.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker: „Die echte Freiheit ist nicht eine Freiheit von etwas, sondern eine
Freiheit zu etwas.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge,
Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Die
Wahrheit ist eine Arznei, die angreift.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker: „Entschlossenheit im Unglück ist immer der halbe Weg zur Rettung.“
Petan, Žarko (1929-2014), jugoslawischer bzw. slowenischer Schriftsteller, Regisseur,
Journalist, Aphoristiker: „Jedes Ziel ist der Anfang des nächsten Rennens.“
Petan, Žarko (1929-2014), jugoslawischer bzw. slowenischer Schriftsteller, Regisseur
Journalist, Aphoristiker: „Das Dogma ist eine Zwangsjacke für das Hirn.“
Petrarca, Francesco (1304-1374), italienischer Dichter und Gelehrter: „Sagen zu können, wie man
liebt, heißt wenig lieben.“
Petrarca, Francesco (1304-1374), italienischer Dichter und
Gelehrter: „Wohlbehagen ermattet den Geist, Schwierigkeiten erziehen und
kräftigen ihn.“
Pfalz, Liselotte
von der (Elisabeth Charlotte, Prinzessin von der Pfalz, 1652-1722),
Herzogin von Orléans, Schwägerin von König Ludwig XIV, hat einen
kulturgeschichtlich wertvollen Briefwechsel hinterlassen: „Wer sein Glück nicht
in sich selber finden kann, wird es unnötigerweise woanders suchen.“
Piaf, Édith (Édith Giovanna Gassion, 1915-1963), weltberühmte
französische Chansonsängerin: „Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke,
da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei
im Himmel.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter
spanischer Maler, Graphiker und Bildhauer: „Gewalt kränkt den Künstler in mir.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Graphiker und
Bildhauer: „Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Graphiker und
Bildhauer: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Graphiker und
Bildhauer: „Man braucht sehr lange, um jung zu werden.“
Pieper, Josef (1904-1997),
deutscher christlicher Philosoph: „Die unsicheren Zeiten sind die sichersten;
man erfährt, woran man ist mit der Welt.“
Pilgrim, Peace (Mildred Lisette Norman, 1908-1981), amerikanische nicht-konfessionelle
spirituelle Lehrerin, Mystikerin, Friedensaktivistin: „Das spirituelle Leben
ist das wirkliche Leben; der Rest ist Einbildung und Täuschung. Nur diejenigen,
die einzig an Gott hängen, sind wirklich frei.“
Pindar (Pindarus, 518-446 v. Chr.), griechischer Lyriker: „Der
Brauch ist der Herrscher in allem.“
Piperek, Max (oder Maximilian?):
„Innere Konzentration ist die oberste Voraussetzung des Erfolges und
Lebensglückes.“
Planck, Max (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der
Quantenphysik, Nobelpreisträger 1918: „Die Wahrheit triumphiert nie; ihre
Gegner sterben nur aus.“
Planck, Max (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik, Nobelpreisträger 1918:
„Je erstaunlicher eine wissenschaftliche Entdeckung ist, desto stärker wird sie
von der Wissenschaft bekämpft.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter, in: Die verhängnisvolle Gabel IV: „Die Tugend
großer Seelen ist Gerechtigkeit.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter, in: Lebensregeln 73: „Von gemeinen Menschen, von
Leuten ohne Erziehung, halte dich in kalter, obgleich nicht stolzer Entfernung;
denn, wie ein morgenländischer Spruch sagt, Kälte bändigt den Schlamm, damit er
den Fuß nicht beschmutze.“
Platen (August Graf
von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von
Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Lebensregeln: „Der Zweck
deines Lebens sei Vervollkommnung im Guten. Gut ist alles, was zur Gesundheit
deines eigenen Körpers und Geistes wie jener anderer Menschen beiträgt.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter: „Bemerke,
höre, schweige, urteile wenig - frage viel.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter: „Denken,
was wahr ist! / Fühlen, was schön ist! / Wollen, was gut ist!“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter: „Ein
Scherz hat oft gefruchtet, wo der Ernst nur Widerstand hervorzurufen pflegte.“
Platon
(latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des
Sokrates: „Eine Demokratie
entsteht, denke ich, alsdann bekanntlich, wenn die Armeen nach gewonnenem Siege
einen Teil der anderen Partei ermorden, einen Teil verbannen und dann die Übriggebliebenen
gleichen Anteil an der Staatsverwaltung und den Staatsämtern nehmen lassen
[...].“
Platon
(latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des
Sokrates: „Wir wollen uns aber
auch auf folgende Weise zu Gemüt führen, wie viele Hoffnung da ist, daß Sterben
etwas Gutes sei: Eins von beiden muß der Tod sein: entweder er ist wie ein
Nichts-Sein, und der Gestorbene hat keine Empfindung weiter von irgendetwas,
oder nach der gewöhnlichen Annahme, ist er eine Verwandlung und eine Versetzung
der Seele aus diesem in einen anderen Ort. Ist er nun ‚keine Empfindung weiter‘,
sondern gleichsam ein Schlaf, in dem der Schlafende nicht einmal einen Traum
sieht [...], so nenne ich ihn einen Gewinn; und alle Zeit vor uns scheint auf
diese Weise nur Eine lange Nacht zu sein. Wenn aber der Tod ein Auswandern ist,
aus diesem nach einem anderen Ort, und es ist wahr, was gesagt wird, daß alle,
die gestorben sind, sich dort befinden, welche Glückseligkeit könnte größer
sein als diese!“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer
Philosoph, in: Gastmahl, Phaidros: „Man schämt sich nur, wenn man liebt.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348),
griechischer Philosoph, in: Gorgias, Sokrates: „Und war wiederum einer ein
Sträfling und trug bei Lebzeiten Spuren der Schläge oder Narben von
Peitschenhieben oder andere Wunden an seinem Körper, dann wird man diese auch
am Körper des Toten sehen können. Oder wenn jemand im Leben gebrochene oder
verrenkte Glieder hatte, dann ist das auch am Toten sichtbar. Mit einem Wort:
Wie jemand in leiblicher Beziehung zu sein sich bemühte, so ist alles oder doch
das meiste eine Zeitlang auch am Toten sichtbar. Ich glaube nun aber, Kallikles,
daß es mit der Seele ganz dasselbe ist. Wenn sie vom Körper befreit ist, dann
wird an ihr alles sichtbar, sowohl ihre natürliche Anlage als auch die
Merkmale, die der Mensch durch Beschäftigungen aller Art in seiner Seele
empfangen hat. Wenn sie nun zum Richter kommen, so die aus Asien zu
Rhadamanthys, so läßt dieser sie vor sich hintreten und betrachtet die Seele
eines jeden, ohne zu wissen, wem sie gehört. Da hat er vielleicht die Seele des
Perserkönigs oder sonst eines Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar
nichts Gesundes an ihr, sondern findet sie durchgepeitscht und voll von Narben,
die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen und die ihm jede seiner Taten in
die Seele eingeprägt hat, und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts
ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer
Philosoph, in: Kriton 6, Sokrates: „Von je ist es meine Art, daß ich von meinen
Regungen keiner anderen folge als dem Gedanken, der sich mir beim Nachdenken
als der beste erweist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer
Philosoph, in: Protagoras 15, Protagoras:
„Ein ähnliches Ziel verfolgen auch die Lehrer des Saitenspiels; denn ihre
Absicht ist auf Maß und Sittsamkeit gerichtet, sowie darauf, daß die Knaben
nicht auf falsche Wege geraten. Zudem legen sie ihnen, wenn sie das
Zitherspielen erlernt haben, auch Werke von Dichtern vor, und zwar von
lyrischen Dichtern, sie der Melodie anpassend. Die Lehrer versäumen nichts, um
den Seelen der Knaben den Sinn für Takt und Harmonie fest einzuprägen, auf daß
sie sanfter, taktvoller, und harmonischer werden und dadurch tauglicher zum
Reden und Handeln.“
Platon (latinisiert:
Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Staat, VIII, 7: „Siehst du also
irgendwo in einem Staat Bettler, so steht fest, daß sich dort auch Diebe,
Beutelschneider, Tempelräuber und Meister in allen anderen Schandtaten versteckt
halten.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer
Philosoph, in seinem Gastmahl, Sokrates: „Glücklich sind die Menschen, wenn sie
haben, was gut für sie ist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph:
„Das Denken ist das Selbstgespräch der
Seele.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Es gibt kein Gebiet, worüber der rednerisch Gebildete vor der Menge
nicht überzeugender sprechen könnte als irgendein Fachmann.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph:
„Ist der Mensch mäßig und genügsam, so ist auch das Alter keine schwere Last;
ist er es nicht, so ist auch die Jugend voller Beschwerden.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph:
„Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren
Kampf.“
Plotin (latinisiert:
Plotinus, 205-270), antiker Philosoph, Begründer des Neuplatonismus, in: Die
Enneaden: „So ist also wohl
alles in Wirklichkeit und wesenhaft, und alles auch Wirklichkeit? Oder wie
sonst? Wenn demnach jene Natur mit Recht als ‚schlaflos‘ bezeichnet ist, als
Leben und bestes Leben, so dürften dort die schönsten Wirklichkeiten sein.
Folglich ist alles in Wirklichkeit und Wirklichkeit und alles Leben, und der
Ort daselbst ist der Ort des Lebens und in Wahrheit Prinzip und Quelle der
Seele und des Geistes.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller,
Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, in: Gastmahl der
sieben Weisen: „Ein Fürst ist am glücklichsten, wenn er es dahin bringt, dass
die Untertanen nicht ihn, sondern für ihn fürchten.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller,
Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, über
Kindererziehung: „Wohnst Du neben einem Lahmen, so wirst Du hinken lernen.“
Polgar, Alfred (Alfred Polak, 1873-1955), österreichischer Schriftsteller, Aphoristiker,
Kritiker, Übersetzer in der Wiener Moderne: „Liebe ist ein privates
Weltereignis.“
Poliakoff, Serge (1900-1969), russischer Maler, bedeutender Vertreter der École de Paris: „Stille
ist ein Schweigen, das den Menschen Augen und Ohren öffnet für eine andere
Welt.“
Popper, Karl (Sir
Karl Raimund Popper, 1902-1994), österreichisch-britischer Sozial- und
Geschichtsphilosoph, begründete den kritischen Rationalismus: „Der Vorzug der
Demokratie ist, dass ihre Fehler korrigierbar sind, dass Fortschritt über
Fehlschritte möglich ist.“
Popper, Karl (Sir Karl Raimund Popper, 1902-1994),
österreichisch-britischer Sozial- und Geschichtsphilosoph, begründete den
kritischen Rationalismus: „Die einzige
Weisheit, die zu erwerben ich hoffen konnte, war das sokratische Wissen von der
Unendlichkeit meines Nichtwissens.“
Pritchard, Tom: „Angst
ist die Dunkelkammer, in der Negative entwickelt werden.“
Protagoras (485-415
v.Chr.), antiker griechischer Philosoph, bedeutender Sophist, in Schiffbruch:
„Von jeder Sache gibt es zwei einander widersprechende Auffassungen.“
Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865), französischer Ökonom, Sozialist, Soziologe, Vertreter des
‚solidarischen Anarchismus‘, vielzitiert von ihm auch: „Eigentum ist
Diebstahl“: „Kommunismus: Ausbeutung der Starken durch die Schwachen.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und
Kritiker: „Das Verlangen läßt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dinge in
den Staub.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und Kritiker: „Glücksgefühle
sind wohltätig für den Körper, aber die Kräfte des Geistes werden durch Kummer
entwickelt.“
Prudhomme, Sully (René François Armand Prudhomme, 1839-1907), französischer Schriftsteller,
Dichter, erster Nobelpreisträger für Literatur 1901: „Warten ist die grausamste
Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden
kann.“
Pulitzer, Joseph (1847-1911), ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und
Zeitungsverleger, Stifter des nach ihm benannten Pulitzer-Preises: „Was immer Du schreibst: / Schreibe kurz, und
sie werden es lesen. / Schreibe klar, und sie werden es verstehen. / Schreibe
bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten.“
Pulitzer, Joseph (1847-1911),
ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger, Stifter
des nach ihm benannten Pulitzerpreises: „Es gibt kein Verbrechen, keinen
Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung
lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor
aller Augen lächerlich, und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie
hinwegfegen. Bekanntmachung allein genügt vielleicht nicht; aber es ist das
einzige Mittel, ohne das alle anderen
versagen.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller, in:
Sprung über den Schatten: „Wie die Partei sich am besten zu nützen vermöchte?
Sie nütze selbstlos dem Staat, und sie ist unentbehrlich dem Volk.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller: „Besser
als >Machet die Erde euch untertan!< stünde geschrieben: >Gäste in
Meinem Haus seid ihr. Benehmt euch danach!<“
Puntsch, Eberhard (1926-2015), deutscher Schriftsteller:
„Schlafen die Seelen miteinander, enthüllen, umschlingen, schauen, begreifen
sich – zählt, ob ihre Körper vereint? / Suchend, deutend verschiedene Welten,
tasten sie Trennendes, fürchten, verschweigen sich – zählt, daß ihre Körper
vereint?“
Pygmäenweisheit: „Wo eine Wunde ist, bleibt eine Narbe.“
Quoist, Michel (1921-1997), französischer Priester und Autor: „Tugendhaft sein heißt nicht,
niemals fallen. Es heißt immer wieder aufstehen und weitergehen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle:
„Auf leisen Sohlen wandeln die Schönheit, das wahre Glück und das echte
Heldentum.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle:
„Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation
wiederfindet.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des
poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und
Novellen, in: Gedanken und Einfälle; „Eine französische vornehme Dame sagte
einmal: >Wer geniert sich vor seinem Kammerdiener!< Das ist das Kennzeichen
eines Genies, sich nicht vor der ganzen Nation zu genieren.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Halb Mahr, halb mehr: „O
du heiliges Unglück, welch einen Zauber lässest du aufleuchten, wenn deine
geheimnisvolle Hand eine reine schuldlose Stirn berührt.“
Raabe,
Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller,
Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer
Erzählungen und Novellen, in: Notizen und Lebensrückblick: „Die interessantesten Zeiten des Menschendaseins sind nicht die, in
welchen man sich der Illusion hingibt, sein Leben selbst führen zu können, nach
rechts oder links abzuweichen, zu beharren oder aufzugeben, sondern die, in
denen man den Flügelschlag des Schicksals deutlich über seinem Kopf rauschen
hört. Und trotz aller möglichen Unruhe und Aufregung sind die letztern auch, so
paradox es klingen mag, die normalen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher
Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Der Herr läßt Gras wachsen
auf den hohen Bergen. Aber als lieber Gott hat er seinen schönen Blumen den
Aufenthalt doch mehr im Tal angewiesen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des
poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und
Novellen: „Die größten Wunder gehen in der größten Stille vor sich.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des
poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und
Novellen: „Diejenigen, welche mit heiterem Lächeln den uralten bitteren Kampf
führen, können in der rechten Stunde und zumal in der Stunde des Sieges ernst
genug sein. Sie vor allen anderen Erdenbürgern werden am wenigsten es wagen,
des Lebens rätselhafte Tiefen durch leichtsinnigen Scherz zu überbrücken.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Goethe ist der deutschen
Nation gar nicht der Dichterei usw. wegen gegeben, sondern daß sie aus seinem
Leben einen ganzen vollen Menschen von Anfang bis zum Ende kennenlerne. Keinem
anderen Volk ist je ein solches Geschenk von den Himmlischen gemacht worden.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist und
Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht eine
wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die zum
Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht, in seinen
Essays: „Ein guter Jurist kann nur der werden, der mit einem schlechten
Gewissen Jurist ist.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist
und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht
eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die
zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht: „Das
Unrecht ist um so viel älter als das Recht, wie der Angriff älter ist als die
Verteidigung. Und wie jeder Verteidigung durch den Angriff, so wird dem Recht durch
das Unrecht die Weise seines Verhaltens unentrinnbar vorgeschrieben.“
Radecki, Sigismund von (Pseudonym: Homunculus, 1891-1970), deutscher Schriftsteller und
literarischer Übersetzer: „Durch die Unterwerfung der Natur wird eigentlich nur
der Mensch unterworfen.“
Raimund, Ferdinand (Ferdinand
Jakob Raimann, 1790-1836), österreichischer Schauspieler und Dramatiker, in:
Verschwender: „Einem Menschen, dem ich Dank schuldig bin, der kann mir gar
nicht fremd werden.“
Ramakrishna, Shri (1834-1886), indischer Heiliger: „Solange
wir alles nur von unserem Standpunkt aus betrachten, werden wir die Wahrheit
nie erkennen.“
Ramakrishna, Shri (1834-1886), indischer Heiliger: „Wie
Wasser ohne Aufenthalt unter einer Brücke hindurchfließt, so rinnt das Geld
durch die Hände der Freien, ohne jemals von ihnen angehäuft zu werden.“
Ranke, Franz Leopold von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates,
Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Es gibt nichts, wofür man
Zeit findet. Wenn man Zeit haben möchte, muß man sich welche schaffen.“
Ranke, Franz Leopold
von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates,
Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Zwischen Gelingen und
Mißlingen, in Streit, Anstrengung und Sieg bildet sich der Charakter.“
Ransmayr, Christoph (*1954), österreichischer Schriftsteller,
in einem ND-Interview: „Wer in der Barbarei nicht glänzen will, arbeitet vielleicht
nicht an der Rettung, aber doch an einer leichten, einer nur federleichten
Verbesserung der Welt.“
Rappl, Franz (Franz Joseph Rappl, 1894-1970), deutscher Poet und Dichter geistlicher Schriften: „Beharrlichkeit
ist mehr als Kraft. Beharrlichkeit ist die Summe und Königin der Kräfte.“ (Auf
der Netzseite www.archiv-swv.de finden
Sie weitere Informationen über Franz Rappl und seine Werke.)
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl, 1927-2014),
deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen die
postmoderne Kunst: „Gute Künstler haben
immer im Gegenständlichen abstrahiert. Das heißt, sie haben auf Wesentliches
hingearbeitet, den Kern herausgeholt und konzentriert. Abstraktion ist ein
Mittel zur stärkeren Sichtbarmachung, zur Konzentration.“
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl,
1927-2014), deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen
die postmoderne Kunst: „Verachtung des
Gegenständlichen in der Kunst ist zugleich auch eine Verachtung des
Seelenhaften. Es ist Flucht vor der Anstrengung des Fühlens. Die Angst vor
seinen eigenen Ängsten, vor dem Offenbarwerden von Mängeln, der Verwahrlosung
der seelischen Wirklichkeit. ... Kunst ist Träger und Vermittler von Kultur,
und ich denke, daß darin auch Auftrag und Verantwortung liegen.“
Rasputin, Walentin Grigorjewitsch (*1937), russischer
Schriftsteller und Umweltaktivist, in: Leb und vergiß nicht“, 1974: „Der Mensch
altert nicht, wenn er alt wird, sondern wenn er aufhört, Kind zu sein.“
Rasputin, Walentin Grigorjewitsch (*1937), russischer
Schriftsteller und Umweltaktivist: „Die
Natur kann uns Weisheit lehren. Jeder Baum ist unser Lehrer.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alle Künste sind androgyn.
Außer der Kunst des Denkens.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Alles Abbild des Essentiellen, des Transzendenten und Ewigen im
Spiegel des menschlichen Geistes ist unveränderlich und gleich, von Mose bis
Plato, von Leonardo bis Goethe: Hier waltet keine Originalität. Originell ist
nur das Menschliche: Die Trübung.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Das Lachen, dem vitalen
Menschen ein reiner Naturlaut der Freude, ist dem Klugen nur eine Reaktion auf
Witzempfindung. Das heißt: Auf schnell erkannte Inkongruenz in der Maske der
Identität: Eine halbe Schadenfreude.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Den Tadel der Menschen nahm
ich solange gern an, bis ich einmal darauf achtete, wen sie loben.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Eleganz ist gemeisterte
Verschwendung.“
Rathenau,
Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „In Deutschland entscheiden über einen Menschen nicht Vorzüge,
sondern die Einwände. ‚Einwandfrei‘ muss der Mensch sein und seine Sache
‚tadellos‘ machen. - Einwandfrei ist aber nur die klare runde, tadellose Null.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Kunst ist unbewußte,
wirksame Betrachtung des Göttlichen.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Vornehmheit ist Entsagen.“
Rathenau,
Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Was
in sich widerspruchslos und innerlich wahr ist, das ist so einfach, dass ein
Kind es versteht.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Was ist Erfüllung? Vernichtung des Wünschens. Dies begreifet nur
recht, so werdet ihr nicht ein sattes Jenseits begehren, sondern euch des Todes
der edelsten Erfüllung getrösten.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Das Bedürfnis zeuget die Gewohnheit
und die Gewohnheit zeuget das Gesetz.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Der hat die Macht, an den die Menge
glaubt.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Die Kunst erfreut, es nützt die
Wissenschaft./ Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude,/ wo eine Freude die nicht
nützlich ist?“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Wer fühlt, dass er als Satz
nicht gelten kann,/ der will als Gegensatz sich wichtig machen.“
Reed, John (John
Silas Reed, 1887-1920), US-amerikanischer Journalist und 1919 Begründer und
Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei der USA: „Friede ist die
Achtung vor dem Recht des anderen.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller, in Stilkunst, Die Bedeutung
der Sprache: „Mit dem Zauberstab des Wortes bildet der Mensch aus der
Formlosigkeit und Bewegtheit der Welt die ordnenden Gestalten der Begriffe.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und
Schriftsteller, in Stilkunst I, 5: „Durch bloßes Lesen erwirbt man kein
Stilgefühl, sowenig wie man durch Spazierengehen in Bildergalerien das Malen
lernt.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller, in Stilkunst II, Satzbau:
„Das Indogermanische kannte nur die Beiordnung, also die Anreihung von
Hauptsätzen; ähnlich steht es im Altgriechischen und im Latein der
Zwölftafelgesetze. Die ältesten isländischen Sagas – die einzige germanische
Prosa, die vom Lateinischen unbeeinflußt ist – enthalten kaum Nebensätze. Auch
im Althochdeutschen sind Nebensätze selten. Noch um 1500 überwiegt der
Hauptsatz.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und
Schriftsteller: „Niemand lernt schreiben, der nicht sehen gelernt hat.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), Unternehmer: „Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch
die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa
Gegensätze nebeneinander, sondern es läßt uns das Gegensätzliche in einem
unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig.
Das Wesen des Kitsches ist dagegen, daß in ihm das Süße nur süß ist.“
Remarque, Erich
Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller: „Ich dachte
immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche
gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.“
Remarque, Erich Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller:
„Vergessenkönnen ist das Geheimnis ewiger Jugend. Wir werden alt durch
Erinnerung.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller,
in seinem Tagebuch vom 10. April
1894: „Der Mensch ist ein Tier, das zum Himmel aufschaut und doch nur die
Spinnweben an der Decke sieht.“
Renard, Jules (1864-1910),
französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 14. Juni
1889: „Haben wir das Schicksal?
Sind wir frei? Wie ärgerlich, das nicht zu wissen! / Wieviel Ärger aber erst,
wüßten wir es.“
Renard, Jules (1864-1910),
französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 16. Dezember 1904: „Endlich weiß
ich, was den Menschen vom Tier unterscheidet: Geldsorgen.“
Renard, Jules (1864-1910),
französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 16. Mai
1894: „Es genügt nicht, selbst
glücklich zu sein; die anderen müssen dazu noch unglücklich sein.“
Renard, Jules (1864-1910),
französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 17.
Oktober 1899: „Die Worte bilden
so etwas wie ein Gewölbe über unseren unterirdischen Gedanken.“
Renard, Jules (1864-1910),
französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 19.06.1899:
„Sterne. Bei Gott brennt Licht.“
Renn, Ludwig (Arnold
Friedrich Vieth von Golßenau, 1889-1979), deutscher kommunistischer
Schriftsteller und Spanienkämpfer: „Ein Kompromiss ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er
habe das größte Stück bekommen.“
Reuter, Fritz (Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter, 1810-1874), gilt als einer
der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, in:
Aus meiner Festungshaft, I, 2: „Was war das für ein freundliches, hübsches
Gesicht! Wie traurig und wie lieb sahen die schönen Augen aus! Und diese
schönen Augen hatten mir nachgesehen! Was ist nun schöner, ein Frühlingstag
oder ein paar schöne Augen? ... >Na, wir wollen man nach Hause gehen!<
sagte ich und folgte dem jungen Mädchen aus der Ferne nach; aber in ihre Augen
sah ich niemals wieder, und das war gut. Wenn einer lange im Schatten gesessen
hat, und er sieht dann plötzlich in die liebe Gottessonne, dann kann er blind
werden; und wenn einer seinen Tag im Keller herumhantiert hat, und kommt heraus
und sieht in den blauen Himmel, dann flirrt es ihm vor den Augen und er kann
wirr im Kopf werden und kann es bleiben sein Leben lang. / Das größte Elend,
das meines Wissens noch keiner von den Herrn Romanschreibern ausführlich
beschrieben hat, ist, wenn sich so ein armer, junger, eingesperrter Student in
eine Kommandantentochter verliebt. Wie das tut, das weiß keiner; aber wir
wissen Bescheid, wir haben das durchgemacht.“
Rich, Adrienne (1929-2012), US-amerikanische Feministin,
Dichterin, Dozentin und Autorin.: „Das Unbewusste will Wahrheit. Es hört auf,
zu denen zu sprechen, die etwas anderes dringlicher wollen als die Wahrheit.“
Rich, Adrienne Cecile (1929-2012), US-amerikanische Feministin, Dichterin, Dozentin, Autorin: „Gelogen
wird mit Worten und auch mit Stille.“
Richards, M. C.: „Poesie tritt oft durch das Fenster der
Unwesentlichkeit ein.“
Richter, Horst-Eberhard (1923-2011), deutscher Psychoanalytiker, Psychosomatiker,
Sozialphilosoph und Autor: „Wer Angst hat, denkt nicht, wer Angst hat, lernt
nicht.“
Rickover, Hyman George (1900-1986), Admiral der US-Navy: „Von Reife zeigt die Fähigkeit, auf
die Annehmlichkeiten eines unverrückbar festen Standpunktes zu verzichten.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, im: Schlußstück: „Der Tod ist groß / Wir sind die Seinen / lachenden
Munds. / Wenn wir uns mitten im Leben meinen, / wagt er zu weinen / mitten in
uns.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Das Stunden-Buch: „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, / die
sich über die Dinge ziehn. / Ich werde den letzten vielleicht nicht
vollbringen, / aber versuchen will ich ihn.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Arbeit der Liebe: „Die Leute haben, wie
so vieles andere, auch die Stellung der Liebe im Leben mißverstanden. Sie haben
sie zu Spiel und Vergnügungen gemacht, weil sie meinten, daß Spiel und
Vergnügungen seliger denn Arbeit sei. Es gibt aber nichts Glücklicheres als die
Arbeit. Und Liebe, weil sie das äußerste Glück ist, kann nichts anderes als
Arbeit sein. / Wer also liebt, der muß versuchen, sich zu benehmen, als ob er
eine große Arbeit hätte: Er muß viel allein sein und in sich gehen und sich
zusammenfassen und sich festhalten, er muß arbeiten!“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Kap.
70: „Geliebtsein heißt
aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist
vergehen, Lieben ist dauern.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Duineser Elegien: „O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind
voller Weltraum uns am Angesicht zehrt –, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,
sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den
Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur miteinander ihr Los.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: einem Brief an Franz Xaver Kappus am 14. Mai
1904: „Auch zu lieben ist gut:
denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das
Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung,
die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist. Darum können junge
Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie
lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames,
banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Kunstwerke: „Unsere Lampen endlich sind weitsichtig
geworden, unsere Instrumente reichen über Morgen und Übermorgen, wir entziehen
mit den Mitteln der Forschung kommende Jahrhunderte der Zukunft und machen sie
zu einer Art noch nicht begonnener Gegenwart. Die Wissenschaft hat sich
aufgerollt wie ein weiter, unabsehbarer Weg, die schweren und schmerzhaften Entwicklungen
der Menschen, der einzelnen und der Massen, füllen die nächsten Jahrtausende
als eine unendliche Aufgabe und Arbeit aus.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns
scheinbar alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das seltsam uns
angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal jedes, nur ein Mal. Ein Mal und
nichtmehr. Und wir auch ein Mal. Nie wieder. Aber dieses ein Mal gewesen zu
sein, wenn auch nur ein Mal: irdisch gewesen zu sein, scheint nicht
widerrufbar.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Denn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach
wir atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut geben wir schwächern
Geruch. Da sagt uns wohl einer: ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der
Frühling füllt sich mit dir ... Was hilfts, er kann uns nicht halten, wir
schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind, o wer hält sie zurück?
Unaufhörlich steht Anschein auf in ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem
Frühgras hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem heißen Gericht. O
Lächeln, wohin? O Aufschaun: neue, warme, entgehende Welle des Herzens –; weh
mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum, in den wir uns lösen, nach
uns?“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr
zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern
eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben;
das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und
selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam,
die Wünsche nicht weiterzuwünschen. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im
Raume flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, daß
man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Claire Goll am 22. Oktober 1923: „Siehst Du, ich meine, daß Du nun, da Dir zum
ersten Mal zugemutet wird, im Tod des unendlich Nächsten den Tod zu erleiden,
den ganzen Tod [...], daß jetzt der Augenblick da ist, da Du am Fähigsten bist,
das reine Geheimnis wahr-zu-nehmen, das, glaub es mir, nicht des Todes, sondern
des Lebens ist. / Jetzt heißt es [...] den Tod [...] zum Leben hinzuzunehmen,
als ein nicht mehr Abzulehnendes, nicht länger Verleugnetes. Reiß es an Dich,
dieses Entsetzliche, [...] schreck es nicht ab, indem Du vor ihm (wie alle
anderen) erschrickst. Geh mit ihm um, oder [...] halt wenigstens still, sodaß
es ganz nahe kommen kann, das immer verjagte Wesen des Todes, und sich dir
anschmiege. Denn dies ist, siehst Du, der Tod geworden bei uns, dies immer
Verscheuchte, das sich nie mehr zu erkennen geben konnte.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver
Kappus am 12. August 1904: „Wir aber
sind nicht Gefangene. Nicht Fallen und Schlingen sind um uns aufgestellt, und
es gibt nichts, was uns ängstigen oder quälen sollte. [...] Wir haben keinen
Grund, gegen unsere Welt Mißtrauen zu haben, denn sie ist nicht gegen uns. Hat
sie Schrecken, so sind es unsere Schrecken, hat sie Abgründe, so gehören diese
Abgründe uns, sind Gefahren da, so müssen wir versuchen, sie zu lieben.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver
Kappus am 12. August 1904: „Wir müssen
unser Dasein so weit, als es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte,
muß darin möglich sein. Das ist im Grunde der einzige Mut, den man von uns
verlangt: mutig zu sein zu dem Seltsamsten, Wunderlichsten und
Unaufklärbarsten, das uns begegnen kann.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 17. Februar
1903: „Ein Kunstwerk ist gut,
wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein
Urteil: Es gibt kein anderes. Darum, sehr geehrter Herr, wußte ich Ihnen keinen
Rat als diesen: in sich zu gehen und die Tiefen zu prüfen, in denen Ihr Leben
entspringt; an seiner Quelle werden Sie die Antwort auf die Frage finden, ob
Sie schaffen müssen.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Nanny Wunderly-Volkart am 2. April
1924: „Und daß es die Welt ist,
in die man fällt, unter Sterne, zu Mädchen, Kindern, Hunden und Abfällen, daß
es nichts Unklares gibt in den Verhältnissen, in die man geraten kann; zwar zu
Großes oder zu Böses, zu Listiges oder einfach Verhängnisvolles; aber man hat
es entweder mit anderen Würfeln zu tun, oder mit den Würfen, mit den Geistern,
die die Becher schütteln und ein Ihriges wagen dabei. Es ist ein lauteres
Spiel, unabsehlich und immer neu aufgenommen, über einen hinaus, aber doch so,
daß keiner in keinem Augenblick wertlos sei, oder schlecht oder schmählich;
denn wer kann dafür, daß er so oder so aus dem Becher fällt?“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Künstler steht es zu, aus vielen Dingen
eines zu machen und aus dem kleinsten Teil eines Dings eine Welt.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Schaffenden ist Gott die letzte,
tiefste Erfüllung.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Der Anfang der Kunst ist Frömmigkeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Die große Kunst ist ein Stück Zukunft, und wer
sie jetzt schon hat, hat noch kein Leben dazu und ist heimatlos und fremd in
der Zeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus
Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil. Es
gibt kein anderes.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Kunst ist Kindheit. Kunst heißt, nicht wissen,
daß die Welt schon ist und eine machen, nicht zerstören, was man vorfindet,
sondern einfach nichts Fertiges finden, lauter Möglichkeiten, lauter Wünsche.
Plötzlich Erfüllung sein, Sommer sein, Sonne haben, ohne daß man darüber
spricht, unwillkürlich, niemals vollendet.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Mag auch die Spiegelung im Teich oft uns
verschwimmen: Wisse das Bild. / Erst im Doppelbereich werden die Stimmen ewig
und mild.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker:
„Revolution hieße für mich ein einfaches reines Ins-Recht-Setzen des Menschen
und seiner gern gewollten und gekonnten Arbeit. Jedes Programm, das nicht
dieses Ziel sich ans Ende setzt, scheint mir ebenso aussichtslos, wie
irgendeins der vorigen Regierungen und Herrschaften.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Sei jedem Abschied voraus!“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Wenn man die Fragen lebt, / lebt man
vielleicht allmählich, / ohne es zu merken, / eines fernen Tages / in die
Antworten hinein.“
Ringel, Erwin (1921-1994), österreichischer Arzt, Vertreter der Individualpsychologie: „Das
wirksamste Mittel für das Reifwerden der Persönlichkeit heißt: vertiefte
Selbsterkenntnis.“
Ringelnatz, Joachim (Hans Gustav Bötticher, 1883-1934),
deutscher Poet, Schriftsteller Kabarettist und Maler, in: Vom Schenken:
„Schenke groß oder klein, / aber immer gediegen. / Wenn die Bedachten die Gabe
wiegen, / sei dein Gewissen rein. / Schenke herzlich und frei. / Schenke dabei,
/ was in dir wohnt / an Meinung, Geschmack und Humor, / sodass die eigene
Freude zuvor / dich reichlich belohnt. / Schenke mit Geist und ohne List. / Sei
eingedenk, / daß dein Geschenk – / du selber bist.“
Ritt, Martin (1914-1990), amerikanischer Filmregisseur: „Die
Reflexion ist der Feind der Originalität in der Kunst.“
Ritte, Emil (1834-1897), deutscher Kaufmann und Lyriker: „Der Dornen viel und wenig Blüten /
hat mir gebracht des Lebens Mai, / und ohne Blitz und Sturmeswüten / zog auch
mein Sommer nicht vorbei. / Nicht immer reiften mir die Trauben, / draus süßen
Labetrank man preßt, / doch meiner Seele Sonnenglauben / trotz alledem – ich hielt
ihn fest.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Diejenigen, die nach
Wundern verlangen, werden nicht gewahr, daß sie damit der Natur eine
Unterbrechung ihrer Wunder abverlangen.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller
und Satiriker: „Die Philosophen sind eher Anatomen als Ärzte; sie zerlegen und
heilen nicht.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Die Sprache ist
äußeres Denken, das Denken innere Sprache.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer
Schriftsteller und Satiriker: „Ein geringes Maß von Ehrlichkeit und
öffentlicher Moral leuchtet noch in dieser Welt. Ein Schuft wagt noch nicht,
als solcher gelten zu wollen. Er nennt einen anderen so. Alles wäre verloren,
wagte er laut zu sagen: Ich bin ein Schuft.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer
Schriftsteller und Satiriker: „In den Wörterbüchern gibt es abgebrauchte
Wörter, die auf den großen Schriftsteller warten, der ihnen ihre Energie
zurückerstattet.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer
Schriftsteller und Satiriker: „Unter zehn Personen, die über uns sprechen,
sagen uns neun Böses nach, und die einzige, die Gutes sagt, sagt es schlecht.“
Robert, Spaemann (*1927), deutscher Philosoph: „Alles Humane
ist, wie jede Struktur des Lebendigen, dem universalen Trend abgerungen.“
Roberthin, Robert (1600-1648), deutscher Dichter des Barock:
„Der Mensch allein, der Schöpfung Haupt, / vergräbet sich in Sorgen, / ist
immer seiner selbst beraubt, / lebt immer nur für morgen.“
Rochefoucauld,
Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Das
Vertrauen gibt dem Gespräch mehr Stoff als der Geist.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die antiken
Geschichtsschreiber haben uns wundervolle Dichtungen als Tatsachen überliefert.
Die modernen Erzähler langweilen uns mit Tatsachen, welche sie als Dichtung
ausgeben.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Die menschliche Anmut ist eine Geschlossenheit des
Wesens, deren Gesetze man nicht kennt: eine geheime Sympathie aller Züge
untereinander und jedes einzelnen Zuges mit dem Ganzen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Es ist mit der Dankbarkeit wie mit der Redlichkeit
der Kaufleute: Sie hält den Handel aufrecht. Wir bezahlen nicht, weil es
gerecht ist, unsere Schulden zu bezahlen, sondern um leichter wieder Leute zu
finden, die uns borgen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Keinem erscheint das Schicksal so blind wie dem,
den es nicht begünstigt.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Man muß es mit dem Schicksal halten, wie mit dem
Befinden des Körpers: Es genießen, wenn es gut ist, sich gedulden, wenn es
schlecht ist, und nur in der äußersten Not starke Heilmittel anwenden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Man sollte einen Menschen nicht nach seinen
Vorzügen beurteilen, sondern nach dem Gebrauch, den er davon macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Was Edelmut scheint, ist oft nur verkleidete
Ehrsucht, die kleine Vorteile verachtet, um großen nachzugehen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in seinen Reflexionen: „Die
Absicht, niemals zu täuschen, bringt uns in Gefahr, oft getäuscht zu werden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Tugenden verlieren sich im Eigennutz, wie
die Ströme sich im Meer verlieren.“
Rochefoucauld,
Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Ehe
man sehnsüchtig etwas wünscht, sollte man das Glück dessen prüfen, der es
besitzt.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist: „Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist: „Die Natur gibt einem Menschen die Fähigkeiten, und das Glück bringt
sie zur Wirkung.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist: „Körperliche Arbeit befreit von seelischen Schmerzen, und das ist es,
was den Armen glücklich macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist: „Wenn man seine Ruhe nicht in
sich selbst findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in:
Reflexionen: „Die Menschen würden nicht
lange in Gesellschaft leben, wenn sie nicht Betrüger und Betrogene zugleich
wären.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Es ist schwer zu definieren, was Liebe ist.
Nur dies weiß man von ihr: In der Seele ist sie eine Leidenschaft, die
herrschen will; im Geist Sympathie; im Körper nur der heimliche Drang, nach
allem Versteckspiel ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Mit der wahren Liebe ist es wie mit
Gespenstererscheinungen: alle Welt spricht davon, aber wenige haben sie erlebt.“
Rochefoucauld,
François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in Reflexionen: „Wenn
es Menschen gibt, deren Lächerlichkeit nie sichtbar geworden ist, dann hat man
zu wenig danach gesucht.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem an anderen schätzt.“
Rochefoucauld,
François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Bescheidenheit ist
nichts anderes als Faulheit, Mattigkeit und Mangel an Mut, so daß man mit Recht
sagen kann, daß die Bescheidenheit für die Seele eine Erniedrigung ist.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Hoffnung dient dazu, uns das Leben zu erwärmen, zu erhalten.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Man fällt anderen oft lästig, wenn man glaubt, ihnen nie zur Last
fallen zu können.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Um in der Gesellschaft etwas zu gelten, setzt man alles daran, so zu
tun, als gelte man dort schon etwas.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), politisch aktiver Adliger, französischer
Moralist und Aphoristiker: „Eigennutz macht die einen blind, die anderen
sehend.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Der Künstler bietet ein großes
Beispiel. Er vergöttert seine Arbeit; köstlicher Lohn ist ihm die Freude, sie
recht zu machen. Die Menschheit wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen
Künstlerseelen haben werden, das heißt, wenn allen ihre Arbeit Freude macht,
wenn alle ihrem Leben einen Inhalt geben.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Die
Zeit ist weise. Ihre Einwirkung auf unsere Werke nützt dieselben ab, doch
während sie die Einzelheiten abwäscht, fügt sie den Flächen eine neue Größe
hinzu.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Es
kommt darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schaudern und zu
leben.“
Roethke, Theodore: „Ein zu aktiver Geist ist überhaupt kein
Geist.“
Roethke, Theodore: „Ich lerne, indem ich dorthin gehe,
wohin ich gehen muß.“
Roethke, Theodore: „In einer dunklen Zeit beginnt das Auge
zu sehen.“
Roethke, Theodore: „Was erschüttert das Auge mit Ausnahme
des Unsichtbaren?“
Rolland, Romain (1866-1944), französischer Schriftsteller,
Musikkritiker, Biograf und Pazifist, 1915 Nobelpreis für Literatur: „Das
schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke des Bösen, sondern
die Schwäche des Guten.“
Romains, Jules (Louis Henri
Farigoule, 1885-1972), vielseitiger französischer Schriftsteller, der sich in
seinen zahlreichen Werken ebenso ästhetischen wie moralphilosophischen und
gesellschaftskritischen Themen zuwandte: „Damit ein Mensch übermenschlich
erscheine, muß viel von ihm vergessen werden.“
Roman, Sanaya: „Alles, was man tun muß, um Führung zu
bekommen, ist, darum zu bitten und dann zu lauschen.“
Roman, Sanaya: „Wenn Sie sich wertlos, ärgerlich oder
ausgelaugt fühlen, dann ist das ein Zeichen dafür, daß andere Menschen für ihre
Energie nicht offen sind.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Heimgärtners Tagebuch: „Die
vielen Wohltaten sind ein Zeichen des bösen Gewissens. Wenn die Leute einander
nicht so viel Böses antäten, brauchten sie einander nicht so viel Gutes zu
tun.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Waldheimat: „Der Kinder
Herzen sind wie Wachs, und ein Stück Wachs läßt sich um die Finger wickeln,
wenn es erwärmt wird.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller,
„Wünsche zum neuen Jahr“: Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit. / Ein bißchen
mehr Güte und weniger Neid. / Ein bißchen mehr Liebe und weniger Haß. / Ein bißchen
mehr Wahrheit – das wäre was. / Statt soviel Unrast ein bißchen mehr Ruh. /
Statt immer nur Ich ein bißchen mehr Du. / Statt Angst und Hemmung ein bißchen
mehr Mut. / Und Kraft zum Handeln – das wäre gut. / In Trübsal und Dunkel ein
bißchen mehr Licht. / Kein quälend Verlangen, ein bißchen Verzicht. / Und viel
mehr Blumen, solange es geht. / Nicht erst an Gräbern – da blüh’n sie zu spät. /
Ziel sei der Friede des Herzens. / Besseres weiß ich nicht.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer
Schriftsteller: „Die Leute meinen, die Freundschaft müsse in der
Gleichartigkeit bestehen. Sie sind zu ungeduldig, um die schöne Wirkung
abzuwarten, die aus zwei redlichen Gegensätzen hervorgehen kann.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller:
„Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller:
„Jeden Morgen sich in Sterben hineindenken, das lehrt uns den neuen Tag richtig
schätzen – nicht zu gering, weil er ein köstliches Geschenk ist, nicht zu hoch,
weil er heute noch vergeht.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Nicht alles, was wahr ist,
müssen wir sagen, aber alles, was wir sagen, muß wahr sein.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller:
„Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller:
„Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Wie unser Forschen erlahmt, in der Unendlichkeit des Großen, so erlahmt
es auch in der Unendlichkeit des Kleinen, und zuletzt wissen wir gar nicht, was
groß oder klein ist, oder wie es kommt, dass sich gerade der Mensch angemaßt
hat, das Maß zu sein und die Dinge zu bestimmen, die er nicht kennt und nicht
imstande ist zu fassen.“
Rostand, Edmond Eugène Alexis (1868-1918), französischer Theaterschriftsteller: „Wer in Gefahr ist,
Pessimist zu werden, sollte eine Rose betrachten.“
Rothschild, Lionel
Nathan (Baron Lionel de Rothschild, 1808-1879),
britischer Bankier und Politiker, in einem Brief an US-Senatoren
1863: „Die Wenigen, die das System verstehen, werden so
sehr an seinen Profiten interessiert und so abhängig von der Gunst des Systems sein, dass aus deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber,
mental unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu
mutmaßen, dass das System
ihren Interessen feindlich ist.“
Rotspoon: „Es
bleiben aber mindestens drei große Vergnügungen: Körper und Geist für sich und
seine Nächsten fit halten, täglich mit Gewinn in die eigene vertrackte
Vergangenheit reisen und unermüdlich Segel nähen für die Fahrt in eine bessere
Welt, die immer schon begonnen hat.“
Rotterdam, Erasmus von (1469-1536), bedeutender
niederländischer Gelehrter des europäischen Humanismus, Philosoph, Theologe,
Philologe und Autor zahlreicher Bücher: „Dort ist meine Heimat, wo ich meine
Bibliothek habe.“
Rotterdam,
Erasmus von (1469-1536), niederländischer Gelehrter des europäischen
Humanismus, Philosoph, Theologe, Philologe und Autor zahlreicher Bücher: „Der Höhepunkt des Glücks ist es, wenn der
Mensch bereit ist, das zu sein, was er ist.“
Rougemont, Denis de (1906-1985), Schweizer politischer
Philosoph und Vorkämpfer der europäischen Integration, 1950-1985 Gründer und Präsident
des europäischen Kulturzentrums in Genf: „Es gibt gewisse Grunderscheinungen,
die spezifisch europäischen Charakter tragen: Die systematische und kritische
Auflehnung gegen alle Gesetze eines sakrosankten [vermeintlich: ‚hochheiligen, unverletzlichen‘] Kollektivs;
den Begriff des Individuums, der Persönlichkeit, der persönlichen Berufung im
Gegensatz zu allen irrationalen Riten und Gebräuchen und zu guter Letzt die
Überzeugung, daß in der Mannigfaltigkeit der Sprache, der Parteien, der Nationen
und selbst der Religionen die Grundvoraussetzung jedes schöpferischen und
erfinderischen Geistes enthalten sei.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Absolutes Glück oder Unglück kennen wir nicht.
Alles ist in diesem Leben gemischt; man genießt darin kein Gefühl ganz rein,
verharrt nicht zwei Augenblicke in demselben Zustand. Geistig wie körperlich
befinden wir uns in fortwährenden Schwankungen. Gutes wie Böses ist unser
gemeinsames Erbteil, wenn auch in verschiedenem Maße. Der Glücklichste ist
derjenige, welcher am wenigsten Not und Sorgen zu erfahren hat, der
Unglücklichste, wer am wenigsten Freude empfindet. Trotz aller Verschiedenheit
des Erdenloses ist es doch darin bei allen gleich, daß wir mehr bittere als
freudvolle Stunden durchzumachen haben. Hienieden ist deshalb das Glück des
Menschen nur ein negativer Zustand; man kann es lediglich nach der geringeren
Anzahl der zu erduldenden Übel bemessen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Jedes Alter wird von seinen besonderen
Triebfedern in Bewegung gesetzt. Der Mensch aber bleibt stets derselbe. Im
zehnten Jahre läßt er sich durch Kuchen lenken, im zwanzigsten durch eine
Geliebte, im dreißigsten durch Vergnügungen, im vierzigsten durch Ehrgeiz, im
fünfzigsten durch Habsucht.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Nicht der Mensch hat am meisten gelebt,
welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am
meisten empfunden hat.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „O Mensch, suche dein wahres Glück in dir
selbst, und du wirst dich nicht mehr elend fühlen! Halte an dem Platz aus, den
dir die Natur in der Kette anweist, dann wird nichts dich aus demselben zu
entfernen vermögen. Sträube dich nicht gegen das harte Gesetz der Notwendigkeit
und erschöpfe nicht im törichten Versuch, ihr Widerstand entgegenzusetzen, die
Kräfte, die dir der Himmel nicht zur Erweiterung, sondern nur zur Erhaltung
deines Daseins, wie es ihm gefällt und so lange es ihm gefällt, gegeben hat.
Deine Freiheit und deine Macht erstrecken sich nur über das Gebiet deiner
natürlichen Kräfte und nicht darüber hinaus, alles Übrige ist nur Sklaverei,
Illusion, Blendwerk.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Émile IV., Glaubensbekenntnis des
savoyischen Vikars: „Wo sind die Theologen, die ihre Ehre in der ungeschminkten
Aufrichtigkeit suchen?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in seinen Aphorismen:
„Das große Geheimnis der Erziehung besteht darin, daß die Übungen des Geistes
und des Körpers einander wechselseitig entspannen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Das Gewissen ist
die Stimme der Seele. Die Leidenschaften sind die Stimmen des Körpers.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten, an
Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Geduld ist bitter, aber sie trägt süße Früchte.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Kann eine von der Liebe
bereitete Mahlzeit jemals unschmackhaft sein?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Körperliche und geistige Übungen sollen
sich wechselseitig zur Erholung dienen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Laßt uns lieben, um zu leben!“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Wieviel Unrecht kann die Umarmung eines Freundes
wieder gut machen!“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der
Aufklärung, in: Emile 4: „Läge im Herzen des Menschen nichts Moralisches, woher
käme ihm die begeisterte Bewunderung heldenhafter Taten, die liebende
Hinwendung zu den großen Seelen, der Enthusiasmus für die Tugend?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der
Aufklärung, in: Émile 1: „Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen
den Verfall der Sitten.“
Rousseau,
Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das einzige Mittel, den
Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der
Aufklärung: „Edel denken ist sehr schwer, wenn man nur denkt, um Brot zu
gewinnen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag:
„>Finde eine Form des
Zusammenschlusses, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das
Vermögen jedes einzelnen Mitgliedes verteidigt und schützt und durch die doch
jeder, indem er sich mit allen vereinigt, nur sich selbst gehorcht und genauso
frei bleibt wie zuvor.< Das ist das grundlegende Problem, dessen Lösung der
Gesellschaftsvertrag darstellt.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag:
„Nimmt man den Begriff in der
ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie
gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung,
dass die Mehrzahl regiert und die Minderzahl regiert wird.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder Über die
Erziehung: „Die Schwäche des
Menschen macht ihn gesellig; die Leiden, die uns allen gemeinsam sind, ziehen
uns zum Menschengeschlechte hin. Wir würden demselben nichts schulden, wenn wir
nicht Menschen wären. Jede Anhänglichkeit ist ein Zeichen der eigenen
Unzulänglichkeit. Bedürfte niemand der anderen, so würde auch niemand daran
denken, sich ihnen anzuschließen.“
Rousseau,
Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge,
Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder Über die Erziehung: „Im allgemeinen sprechen die Leute, welche
wenig wissen, viel, während die Leute, welche viel wissen, wenig reden. Es
hängt sehr einfach zusammen, dass ein unwissender Mensch alles, was er weiß,
für höchst wichtig hält und es vor aller Welt ausposaunt. Allein ein
unterrichteter Mann öffnet nicht leicht die Fundgrube seines Wissens; er hätte
zu viel zu sagen und weiß nur zu wohl, dass auch nach ihm noch weit mehr zu
sagen wäre. So schweigt er denn.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur
Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Der Erste, welcher ein Stück Landes umzäunte,
sich in den Sinn kommen ließ zu sagen: dieses ist mein, und einfältige Leute
antraf, die es ihm glaubten, der war der wahre Stifter der bürgerlichen
Gesellschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Die Freiheit
des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin,
dass er nicht tun muss, was er nicht will.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen.
Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Um anderen gegenüber gerecht sein zu
können, muss man sich selbst gegenüber ehrlich sein.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Welche Weisheit kannst du finden, die
größer ist als Güte?“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Wollen wir im Frieden leben, muss der
Friede aus uns selber kommen.“
Roux, Joseph (wahrscheinlich der französische Kartograf, 1725-1793): „Die Wissenschaft ist für jene, die lernen;
die Dichtkunst für jene, die wissen.“
Roy, Suzanna Arundhati (*1961), indische
Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Essayistin, Globalisierungskritikerin, in: Wahrheit und Macht: „Ich glaube, daß meine
Leidenschaft aus meinem Intellekt entsteht. Ebenso wie die Art, wie ich liebe,
aus meiner Denkweise erwächst. Aus dem Denken entsteht eine wunderbare
Fähigkeit zu lieben. Ich halte nichts von der künstlichen Grenze zwischen dem
Intellekt und dem Herzen. Sie sind nicht so voneinander getrennt, wie es uns
Literatur und die Poesie immer glauben machen wollen. Ihre Vereinigung ist das
Geheimnis, das Künstler und Schriftsteller ausmacht. Ich bin davon überzeugt,
daß man sich der Schönheit der Gefühle hingeben muß, und ich glaube auch an die
Unnachgiebigkeit des Intellekts. Ich halte nichts von übertriebener
Leidenschaft, aber für meine Begriffe gibt es nichts Schöneres als eine
unerschütterliche intellektuelle Begeisterung.“
Rubinstein, Arthur (1887-1982), weltberühmter polnischer Pianist, zählt zu den bedeutendsten
Pianisten und Chopininterpreten des 20. Jahrhunderts: „Das Glück findet sich
nur ein, wenn man keine Bedingungen stellt.“
Rufus, Marcus Pinarius (wahrscheinlich auch: Lucius Pinarius
Mamercinus Rufus, * 3. Jahrhundert v. Ch.), um 472 v. Ch. Konsul in Rom: „Ut
sementem feceris, ita metes. – Wie du gesät hast, wirst du ernten.“
Ruland, Jeanne (*1966), deutsche spirituelle Autorin, unterrichtet schamanische Heiltechniken:
„Als Wunder definiere ich, wenn die Innere Welt und die Äußere Welt
zusammentreffen und eine erfahrbare Übereinstimmung bilden. Es bringt nichts,
nur in einer Traumwelt zu leben, genauso wenig bringt es etwas, nur in der
materiellen Welt umherzulaufen. Wir bleiben Gefangener der Welten, wenn wir
diese trennen. In der Synthese der Welten liegt der Schlüssel. Wenn sie
übereintreffen und sich vereinigen, werden Träume wahr und das Unfaßbare
erlebbar. Der Glaube versetzt Berge. Spontanheilungen und Wunder können
geschehen. Himmel und Erde werden eins. – Alles ist möglich. Alles ist
vorhanden: Ich segne das Jetzt.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker,
Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen
Orients, in: Maghiribi, Die Persischen Sufis: „Keiner findet den Weg, der zu
Ihm führt, aus eigener Kraft. / Gehst du zu Ihm, so schreitest du auf Seinen
Füßen. / Keine Seele bräche auf, die Liebe in Seinem Antlitz zu schauen, /
fiele nicht zuerst der Glanz Seiner Liebe auf sie. / Mein Herz spürte nicht das
leiseste Sehnen zu Ihm, / käme nicht von Ihm der Sog, der an meinem Herzen
wirkt. / Seit ich erfahren habe, daß Er sich nach mir sehnt, / verläßt mich
mein Sehnen nach Ihm nicht für den Schlag eines Augenlids.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer
Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen
Orients: „Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht
dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich
konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und
Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu
finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte
die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich
prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst
zu finden.“
Rumi (Dschalal
ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und
einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Jenseits von
richtig und falsch gibt es einen Raum. Dort werden wir uns treffen.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer
Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des
mittelalterlichen Orients: „Nur wenn
der Mensch des Äußeren beraubt wird wie Winter, besteht Hoffnung, daß sich ein
neuer Frühling in ihm entwickelt.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer
Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des
mittelalterlichen Orients: „Was rauh ist, Liebe macht es weich, / macht
Heldenseelen zag, / den Feigen kühn, den Armen reich / und wandelt Nacht in Tag.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in:
Gedankenfäden: „Theoretiker stellen ein Argument zur Diskussion,
um es im Feuer der Einwände zu härten.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in:
Nebentöne: „Das Gefühl für die Freiheit entwickelt sich am Sinn für die
Zufälle.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker:
„Gedanken ordnen sich um eine Erfahrung wie Eisenspäne um den Magneten.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker:
„Liebe ist Sehnsucht nach Fraglosigkeit.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker:
„Moral dient oft als Mantel, um die eigenen Schwächen zu verhüllen, statt dazu,
andere vor der Kälte zu schützen.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Um
sich zu erkennen, muß man in die Gesichter der anderen sehen.“
Rupert Schützbach,
Autor, Rezensent: „Ein guter Lehrer macht mit Beispielen Schule.“
Rupert Schützbach,
Autor, Rezensent: „Freut euch des Gebens!“
Rupert Schützbach,
Autor, Rezensent: „Ordnung soll nicht herrschen, sondern dienen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Gesundheit ist das wichtigste
Gut, sie gehört neben Heiterkeit und Weisheit zu den Dingen, die glücklich
machen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Relativ zum
Wissen ist die Gesellschaft dümmer als im Mittelalter, und wenn alle dumm sind,
steht man hinter keinem zurück.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Wenn Unrecht
Recht wird, wird Widerstand Pflicht!“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und
Sozialphilosoph: „Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille
dazu, um ein Ding besser zu machen.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und
Sozialphilosoph: „Ruhe ist das >Ich bin< des Schöpfers im Gegensatz zu
dem >Ich werde< alles Geschaffenen.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller,
Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Sonnenschein ist köstlich, Regen
erfrischt, Wind kräftigt, Schnee erheitert. Es gibt kein schlechtes Wetter, es
gibt nur verschiedene Arten von gutem.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und
Sozialphilosoph: „Um Frieden zu finden, wann immer wir wollen, bauen wir ein
eigenes Nest aus angenehmen Gedanken.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950, in: unpopuläre Betrachtungen: „Ein Demokrat braucht
nicht zu glauben, daß eine Mehrheit immer eine weise Entscheidung treffen wird.
Woran er glauben soll, ist die Notwendigkeit, daß der Mehrheitsbeschluß, ob
klug oder unklug, angenommen werden muß, bis die Mehrheit einen anderen
Beschluß faßt.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950: „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher
und die Gescheiten voller Zweifel.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer
Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Keine durch Furcht
veranlasste Einrichtung kann auf die Dauer leben. Hoffnung, nicht Furcht, ist
das schöpferische Prinzip in menschlichen Dingen.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950: „Mathematik besitzt nicht nur die Wahrheit, sondern
auch überragende Schönheit.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950: „Wer seine
Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt,
wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen.
Das ist den reinen Egoisten unmöglich.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer
Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Zynismus ist das
Ergebnis einer Verbindung von Bequemlichkeit mit Machtlosigkeit.“
Rá, Bó Yin (Joseph Anton Schneiderfranken, 1876-1943),
deutscher Schriftsteller, Maler und Philosoph: „Jedes Leid ist einer späteren
Freude vorgesandtes, geheimnisvolles Zeichen.“
Röck, Friedrich: „Das Gültige ist leise, / Das Laute: Tand
und Rausch. / Flüstern ist Gottes Weise, / Drum Seele: schweig und lausch!“
Röck, Friedrich: „Ex oriente lux (lat. aus dem Osten [kommt
das]
Licht): Ursache? Grund! Gerade? Kreis! Starre? Puls! Hart? Weich! Same? Ei!
Mann? Weib! Nehmen? Geben! Chronos? Kairos! E-volution? In-volution!
Fort-Schritt? Heimkehr! Gier? Sinn! Wachstum? Reife! Zeitlich? Ewig! Absicht?
Einsicht! Hölle? Himmel! Ich? Es! Böse? Gut! Mensch? Gott! Leid? Freude!
Sterben? Leben! Werden? Sein! Alles ist und sei gerecht gerichtet, denn es ruht
und ist erlöst in dir. Amo Ergo Sum (lat. Ich liebe also bin ich).“
Röck, Friedrich: „Frei ist nicht, wer tun kann, was er will,
sondern wer werden kann, was er soll.“
Röck, Friedrich: „Jede Grenze irrt! Das Wahre (das Eine, das
Ganze, das All) kennt keine De-finition.“
Röck, Friedrich: „Nichts erblüht und lebt, als was aus deiner
Mitte (deiner Seele, deinem Wesen) kommt!“
Röck, Friedrich: „Parteien-Wahn? Stimm-Abgabe? Wahlen? Das
Leben-Wollende hat keine Wahl und bleibt bei schöner, kräftiger Stimme,/ das
Eine ehrend, das Wahre pflegend, den Wahn scheidend! (Mehrheit ist Unsinn! Sinn
und Maß finden sich nur im Bezug zum Einen, zum Ganzen!)“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 1: „Die Demut ehre du, und zu der
Demut Ehren/ sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Die Weisheit des
Brahmanen 3: „Zwar unvollkommen fühlst du dich, o Mensch, auf Erden, / doch
auch den Trieb in dir, vollkommener zu werden.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 16, 5: „Dem Müßiggänger fehlt es
stets an Zeit zum Tun / und nie an einem Grund, warum er’s lasse ruhn.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: Die Weisheit des Brahmanen III: „Wenn du erkennen willst den
Ruhm in seiner Blöße, / vergleich am Himmel ihn mit Sternen erster Größe! / Die
letzter Größe, sind sie etwa minder groß? / Sie scheinen kleiner dir durch ihre
Höhe bloß. / Drum lächle, rückt man dich zum letzten Range nieder, / und rückt
man dich empor zum ersten, lächle wieder!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik,
in: Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland, Gewahrter Anstand: „Und
wo ein Weiser streitet und ein Tor,/ schiebt jener leis auch einen Riegel vor./
Doch wo zwei Toren miteinander zanken,/ da tobt der Kampf, und niemand setzt
ihm Schranken.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer,
Begründer der deutschen Orientalistik: „Anstrengung und Erfolg sind ungetrennt
ein Paar.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik: „Daß sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank. / Dem
Himmel sag’ für Schmerz, der dich veredelt, Dank!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Dein Auge kann die Welt
trüb oder hell dir machen. Wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik: „Der Prüfstein trügt dich nie: Gut ist, was wohl dir tut, / und
das ist schlimm, o Herz, wobei dir schlimm zumut.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Kehr in dich still zurück,
ruh in dir selber aus, so fühlst du höchstes Glück.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Mit jeder Sprache, die du
erlernst, befreist / du einen bis daher in dir gebundenen Geist.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Nicht was du bist,
ist, was dich ehrt. Wie du es bist, bestimmt deinen Wert.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Ob ich’s erflieg, ob
erreite, / ob ich’s erkriech, ob erschreite, / ob erstreit, ob erspiel, / ist
eins am Ziel.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Schlägt dir die Hoffnung
fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch
offen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter,
Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Wirke! Nur in seinen Werken
kann der Mensch sich selbst erkennen.“
Saadi (Muscharraf ad-Din Abdullah, um 1184-um 1283),
herausragender persischer Dichter und Mystiker, volkstümlicher Poet, in:
Rosengarten 1: „Wer sich am Unglückstag der Hilfe will erfreuen, / muß
edelmütig sich zur Zeit des Glückes zeigen.“
Saadi (Muscharraf
ad-Din Abdullah, um 1184-um 1283), herausragender persischer Dichter und
Mystiker, volkstümlicher Poet, in: Rosengarten I: „Ein Guter ließ sich einst
von einem Bösen schmähn. / Er trug es still und sprach: >Mög’ es dir
glücklich gehn. / Viel schlimmer bin ich noch, als du es ausgesprochen; / denn
besser ja als du weiß ich, was ich verbrochen.<“
Saar, Ferdinand Ludwig
Adam von (1833-1906), österreichischer Dramatiker, Lyriker,
Schriftsteller: „So zum schönsten der
Symbole wird das frohe Osterfest, / daß der Mensch sich Glauben hole, wenn ihn
Mut und Kraft verläßt.“
Sacharow, Andreij
Dimitrijewisch (1921-1989), russischer Physiker, Dissident,
Friedensnobelpreis 1975: „Es ist eine Sache, etwas zu wissen und eine andere,
es mit ganzer Seele in seiner Bedeutung für Leben und Tod zu empfinden.“
Sachs,
Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und
Lyrikerin, Nobelpreis für Literatur 1966: „Viel Unglück und Unverbesserlichkeit komme
daher, daß Menschen lieber glücklich sein wollen als gut.“
Sachs, Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische
Schriftstellerin und Lyrikerin, Einwilligung: „Einwilligend in den Wechsel /
Wirst du beständig. / Einwilligend in Leid / Kann Freude Wurzeln schlagen. /
Einwilligend in Gebundensein / Erfährst du Freiheit.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und
Bestsellerautorin: „Mein liebster Zeitvertreib ist, die Zeit vergehen lassen,
Zeit haben, sich Zeit lassen, Zeit verlieren.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und
Bestsellerautorin: „Niemand kann allein die Welt verändern. Aber jeder von uns
muss auf seine Weise ungebärdig sein; keiner darf sich fügen.“
SAID (*1947), deutsch-iranischer Schriftsteller und Dichter;
er sagte sinngemäß in den Sternstunden Philosophie vom Juli 2012: „Meine
schönste und wichtigste Erinnerung an meine Kindheit im Iran war die
Langsamkeit. Durch das Tempo heute, durch die zunehmende Geschwindigkeit, mit
der die Menschen heute leben, in der sie denken und handeln, durch die fehlende
Langsamkeit ist für mich etwas Entscheidendes verloren gegangen: die
Betrachtung - ein Wort, das heute nicht mehr gebraucht und verstanden wird. Das
Tempo ist für mich das Entscheidende, und das Tempo hat Wesentliches
verschlungen.“
Saikaku, Ihara (eigentlich: Hirayama Togo, 1642-1693), japanischer Schriftsteller und
Gesellschaftskritiker: „Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich ist die
Liebe.“
Sailer, Johann
Michael (1751-1832), katholischer Theologe und Bischof von Regensburg: „Allwissenheit
ist das Auge, Güte das Herz, Wahrheit der Mund, Allmacht die Hand Gottes.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Bewahre mich
vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Der Geist
bewegt die Welt, nicht die Intelligenz.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Die Sprache
ist die Quelle aller Mißverständnisse.“
Saint-Exupéry,
Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Die wahre
Freude ist die Freude am anderen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Eine auf den Profit beruhende Industrie ist
bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für die Menschen hervorzubringen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller
und Pilot: „Es gibt keinen Fortschritt ohne eine Bejahung des Bestehenden.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Liebe besteht nicht darin, einander anzustarren,
sondern in die gleiche Richtung zu blicken.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Man sieht
nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Vollkommenheit
entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Was die
Zukunft betrifft, so ist deine Aufgabe nicht, sie vorauszusehen, sondern sie zu
ermöglichen.“
Saint-Exúpery, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller: „Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas
erscheint, das uns verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet.“
Sales, Franz von (François de Sales, 1567-1622), Fürstbischof von Genf, Ordensgründer,
Kirchenlehrer und Mystiker: „Freude öffnet das Herz. Traurigkeit verschließt es.“
Sales, Franz von (François
de Sales, 1567-1622), Fürstbischof von Genf, Ordensgründer, Kirchenlehrer und
Mystiker: „So sehr verlangen wir manchmal Engel zu werden, daß wir vergessen,
gute Menschen zu sein.“
Sallust (Gaius Sallustius Crispus, 86 v. Chr.-35 v. Chr.),
römischer Geschichtsschreiber und Politiker: „Concordia domi, foris pax! – Eintracht
daheim, draußen Friede!“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Ich habe viele Arten der Liebe kennengelernt: die Künstlerliebe, die
Liebe als Frau, als Schwester, als Mutter, die Liebe zu Gott, die Dichterliebe
und was weiß ich nicht alles. Manch eine Liebe ist noch am gleichen Tag, an dem
sie das Licht der Welt erblickt hatte, gestorben, ohne sich demjenigen zu
offenbaren, der sie erweckt hatte. Manch eine hat mein Leben zur Qual gemacht
und mich in eine Verzweiflung gestürzt, die dem Wahnsinn nahe war. Einer
anderen zuliebe führte ich jahrelang in der Abgeschiedenheit ein völlig dem
Metaphysischen zugewandtes Leben. Mit alledem habe ich es wirklich ernst
gemeint.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Man sollte alle [...] aufhängen, die [...] die achtbarste und heiligste
Sache der Schöpfung herabwürdigen, das göttliche Geheimnis, den Schöpfungsakt
und zugleich die erhabenste Lebensäußerung im Universum. Der Magnet zieht Eisen
an, die Tiere hängen aneinander, getrieben von der Verschiedenheit der
Geschlechter. Die Pflanzen sind der Liebe gehorsam, und der Mensch, dem allein
es auf dieser Erde von Gott verliehen wurde, mit Entzücken zu fühlen, was die
Pflanzen und Metalle nur stofflich empfinden können, – der Mensch, bei dem sich
die elektrisierende Anziehungskraft in eine Anziehung gefühlsmäßiger Art
verwandelt, [...] der Mensch allein betrachtet dieses Wunder [...] wie eine
armselige Notwendigkeit, und er spricht mit Verachtung, Ironie und Haß darüber.
Das ist wirklich sonderbar.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an ihren Sohn Maurice am 17. Dezember 1850: „Unser Glück in der Ehe, in der Liebe, in der
Freundschaft, in allen nur erdenklichen Liebesbeziehungen und menschlichen
Bindungen kann nicht das Werk, die Angelegenheit, die Wohltat, das Wunderwerk
nur einer Seite sein. Man darf nicht damit rechnen, daß irgendein Mensch auf
dieser Welt, trotz bestem Willen, uns völlig und in allen Dingen
zufriedenstellen kann, wenn wir ihm nicht dabei helfen mit all unserem Wollen
und Tun. Es braucht zwei, um das Glück zu schmieden, so wie zwei nötig sind,
ein Kind zu zeugen.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Marie d’Agoult am 25. Mai 1836: „Mein Glück besteht darin, das Glück anderer Menschen nicht zu stören.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Michel de Bourges am 8. Mai 1837: „Es gibt nur Dich, mein alter Löwe, dessen
Feueratem und dessen gierige Klauen meine Lebensgeister wiedererwecken können,
und Dein Schnauben auf meinem Kopfkissen ist süßer als der Gesang der
Nachtigall. Komm, komm, denn nur an meiner Seite kannst du leben und wieder
jung werden, auch Du. Komm, mein Ein und Alles, vergessen wir die Welt und
seien wir glücklich. Komm, komm, komm, komm, komm – wie im letzten Brief – zehnmal
auf einer Seite.“
Sanskrit, aus dem Sanskrit: „Unter all den Räuschen ist der
Herrschaftsrausch der schlimmste. Wer vom Herrschaftsrausch befallen ist,
erwacht nicht vor seinem Sturze.“
Santayana, George de (Jorge Augustin Nicolás Ruiz de Santayana, 1863-1952), spanischer Philosoph,
Schriftsteller, Literaturkritiker: „Den Wechsel der Jahreszeiten bewußt
mitzuerleben ist besser, als hoffnungslos in den Frühling verliebt zu sein.“
Santayana, George de (Jorge Augustin Nicolás Ruiz de Santayana, 1863-1952), spanischer Philosoph,
Schriftsteller, Literaturkritiker: „Weisheit kommt nach der Enttäuschung.“
Saroyan, William (1908-1981), US-amerikanischer Schriftsteller: „Das größte Glück, das
dir zuteilwerden kann, ist das Bewußtsein, daß du nicht unbedingt Glück
brauchst.“
Sartre, Jean Paul (1905-1980), französischer Romancier,
Dramatiker, Philosoph und Publizist: „Wenn ihr eure Augen nicht braucht, um zu
sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen.“
Schack, Adolf Friedrich Graf
von (1815-1894), deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker: „Der
Genuß des Schönsten vermag nicht zu befriedigen, wenn ich ihn für mich allein
haben soll.“
Scheel, Mildred (geb.
Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen
Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Es sind nicht die großen Worte, die in der
Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen. Es sind die vielen Taten der Einzelnen.“
Scheel, Mildred (geb.
Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen
Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Kultur ist kein Privileg für wenige,
sondern ein Angebot für alle.“
Schefer, Leopold (1784-1862), Verwalter, Lyriker, Komponist:
„Eine gute Tat getan zu haben, beschützt wie eine Götterhand den Menschen,
führt ihn durch Unheil ruhig bis zum Tode.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: Ideen zu
einer Philosophie der Natur: „Mit
dem ersten Bewusstsein einer Außenwelt ist auch das Bewusstsein meiner selbst
da, und umgekehrt, mit dem ersten Moment meines Selbstbewusstseins tut sich die
wirkliche Welt vor mir auf. Der Glaube an die Wirklichkeit außer mir entsteht
und wächst mit dem Glauben an mich selbst; einer ist so notwendig als der andere;
beide - nicht spekulativ getrennt, sondern in ihrer vollsten, innigsten
Zusammenwirkung - sind das Element meines Lebens und meiner ganzen Tätigkeit.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: System des
transzendenten Idealismus: „Nehmt,
kann man sagen, der Kunst die Objektivität, so hört sie auf zu sein, was sie
ist, und wird Philosophie; gebt der Philosophie die Objektivität, so hört sie
auf Philosophie zu sein, und wird Kunst. – Die Philosophie erreicht zwar das
Höchste, aber sie bringt bis zu diesem Punkt nur gleichsam ein Bruchstück des
Menschen. Die Kunst bringt den ganzen Menschen, wie er ist, dahin, nämlich zur
Erkenntnis des Höchsten, und darauf beruht der ewige Unterschied und das Wunder
der Kunst.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: Vom Ich als
Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen: „Um Wahrheit zu finden, musst du ein Prinzip
aller Wahrheit haben: setze es so hoch als du willst, es muss doch im Lande der
Wahrheit liegen, im Lande, das du erst suchen willst. Wenn du aber alle
Wahrheit durch dich selbst hervorbringst, wenn der letzte Punkt, an dem alle
Realität hängt, das Ich ist, und dieses nur durch sich selbst und für sich
selbst ist, so ist alle Wahrheit und alle Realität dir unmittelbar gegenwärtig.
Du beschreibst, indem du dich selbst als Ich setzt, zugleich die ganze Sphäre
der Wahrheit, der Wahrheit, die nur durch dich und für dich Wahrheit ist. Alles
ist nur im Ich und für das Ich.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus: „Die Vernunft ist
das Prinzip der allgemeinen Gleichheit, der Verstand ist das Prinzip der
Ungleichheit unter den Menschen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, an Goethe geschrieben: „Es gibt gegen eine Stunde des Muts
und Vertrauens immer zehn, wo ich kleinmütig bin.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, am 09.11.1795: „Goethe
verlangt von einem schönen Gebäude, daß es nicht nur auf das Auge berechnet
sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt
würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, im Vierzeiler: Das Glück: „Auf dem geschäftigen Markt,
da führte Themis die Waage, / und es messe der Lohn streng an der Mühe sich ab:
/ Aber die Freude ruft nur ein Gott auf sterbliche Wangen, / wo kein Wunder
geschieht, ist kein Beglückter zu sehn.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Von der Stirne heiß, /
rinnen muß der Schweiß, / soll das Werk den Meister loben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Mädchen von Orleans: „Krieg führt der Witz auf
ewig mit dem Schönen, / er glaubt nicht an den Engel und den Gott. / Dem Herzen
will er seine Schätze rauben; / den Wahn bekriegt er und verletzt den Glauben.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von
Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Es ist nicht wahr, was
man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht. Der
Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel,
ist sie durch die Künstler gefallen. Das Publikum braucht nichts als Empfängnis,
und diese besitzt es.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Die
Geschlechter: „Gönne dem Knaben, zu spielen, in wilder Begierde zu toben. / Nur
die gesättigte Kraft kehret zur Anmut zurück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker,
Philosoph, in: Die Jungfrau von Orleans I, 2, Karl: „Edle Sänger dürfen / nicht
ungeehrt von meinem Hofe ziehn. / Sie machen uns den dürren Zepter blühn, / sie
flechten den unsterblich grünen Zweig / des Lebens in die unfruchtbare Krone, /
sie stellen herrschend sich den Herrschern gleich, / aus leichten Wünschen
bauen sie sich Throne, / und nicht im Raume liegt ihr harmlos Reich. / Drum
soll der Sänger mit dem König gehen, / sie beide wohnen auf der Menschheit
Höhen.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Die schwere
Verbindung: „Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen? / Jener
fürchtet die Kraft, dieses verachtet den Zaum.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Don Carlos III, 10, König: „Das Überraschende macht
Glück.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Kabale und
Liebe, V., 7, Ferdinand: „Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Prolog zu Wallensteins Lager: „Im engen Kreis
verengt sich der Sinn, / es wächst der Mensch mit seinen größeren Zwecken.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Turandot II, 4, Altoum: „Je näher / dem Gipfel,
desto schwerer ist der Fall.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod II, 2, Wallenstein: „Schnell fertig
ist die Jugend mit dem Wort, / das schwer sich handhabt, wie des Messers
Schneide. / Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck / der Dinge Maß, die nur sich
selber richten.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins
Tod III, 13, Wallenstein: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 6, Gordon: „Das Leben wagt der
Mut, nicht das Gewissen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell: „Allzu straff gespannt, zerspringt der
Bogen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Über Anmut und Würde, Würde: „Würde wird mehr im
Leiden, Anmut mehr im Betragen gefordert und gezeigt; denn nur im Leiden kann
sich die Freiheit des Gemüts und nur im Handeln die Freiheit des Körpers
offenbaren.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Über Matthissons
Gedichte: „Nur in Wegwerfung des Zufälligen und in dem reinen Ausdruck des
Notwendigen liegt der großer Stil.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in Wallenstein, Prolog: „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod, Die Piccolomini III, 3, Max: „O der
ist aus dem Himmel schon gefallen, / der an der Stunden Wechsel denken muß. /
Die Uhr schlägt keinem Glücklichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Alle Kunst ist
der Freude gewidmet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Auch ist ein
Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und
äußert eine zurückstoßende Kraft, statt daß er die Aufmerksamkeit der Leser
fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so
wenig anhaltende moralische Dissonanzen wie das Ohr das Gekritzel eines Messers
auf Glas.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph: „Das Genie ist
schamhaft, weil dies die Natur immer ist.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Der Siege
göttlichster ist das Vergeben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Des Menschen
Wille, das ist sein Glück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Leicht
gezimmert nur ist Thephis’ Wagen, / und er ist gleich dem acheront’schen Kahn: /
Nur Schatten und Idole kann er tragen, / und drängt das rohe Leben sich heran, /
so droht das leichte Fahrzeug umzuschlagen, / das nur die flücht’gen Geister fassen
kann. / Der Schein soll nie Wirklichkeit erreichen, / und siegt die Natur, so
muß die Kunst / entweichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Obgleich die
Kunst unzertrennlich und eins ist und beide, Phantasie und Empfindung, zu ihrer
Hervorbringung tätig sein müssen, so gibt es doch Kunstwerke der Phantasie und
Kunstwerke der Empfindung, je nachdem sie sich einem dieser beiden ästhetischen
Pole vorzugsweise nähern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Solche wähle zu Begleitern auf des Lebens Bahn, die
Dein Herz und Deinen Geist erweitern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Was unsterblich
im Gesang soll leben, muß im Leben untergehn.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph: „Zwei Blumen blühen für
den weisen Finder: Sie heißen Hoffnung und Genuß.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in: Die Räuber V, 2, Franz Moor: „O über mich Narren,
der ich wähnte, die Welt durch Gräuel zu verschönern und die Gesetze durch
Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten! Ich nannte es Rache und Recht! Ich maßte
mich an, o Vorsicht, die Scharten deines Schwerts auszuwetzen und deine
Parteilichkeit gut zu machen - aber - o eitle Kinderei - da steh’ ich am Rand
eines entsetzlichen Lebens und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, dass
zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten
würden. Gnade - Gnade dem Knaben, der dir vorgreifen wollte - dein allein ist
die Rache!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua III, 1,
Verrina: „Es gibt Taten, die sich keinem Menschenurteil mehr unterwerfen -/ -
nur den Himmel zum Schiedsmann erkennen.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod
I, 4, Wallenstein: „Sei im Besitze und du wohnst im Recht, / und heilig wird’s
die Menge dir bewahren.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 2, Gordon: „Denn um sich greift
der Mensch, nicht darf man ihn/ Der eignen Mäßigung vertraun. Ihn hält/ In
Schranken nur das deutliche Gesetz/ Und der Gebräuche tiefgetretne Spur.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 1, Ruodi: „Vom sichern Port lässt
sich’s gemächlich raten.“ (Oder auch in dieser Version: ‚Vom sichern Port lässt
sich’s trefflich streiten.‘)
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 3, Stauffacher: „Verbunden werden
auch die Schwachen mächtig.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, in Demetrius I., Sapieha: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen! /
Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? / Mehrheit ist der Unsinn. /
Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. / Bekümmert sich ums Ganze, wer
nichts hat? / Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? / Er muß dem Mächtigen,
der ihn bezahlt, / um Brot und Stiefel seine Stimm’ verkaufen. / Man soll die
Stimmen wägen und nicht zählen. / Der Staat muß untergehn, früh oder spät, / wo
Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod,
Die Piccolomini II, 6, Illo: „Die hohe Flut ist’s, die das schwere Schiff, /
vom Strande hebt – und jedem einzelnen / wächst das Gemüt im großen Strom der
Menge.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph, über die Wissenschaft: „Einem ist sie die hohe, die
himmlische Göttin, dem andern/ eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph: „Aus der Kräfte
schön vereintem Streben erhebt sich wirkend erst das Leben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph: „Dem Nächsten
muss man helfen. Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker,
Philosoph: „Den Deutschen muss man die Wahrheit so derb sagen als möglich.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker,
Philosoph: „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu
kriechen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph: „Es ist einmal
so die Mode in der Welt, dass die Guten durch die Bösen schattiert werden und
die Tugend im Kontrast mit dem Laster das lebendigste Kolorit erhält. Wer sich
den Zweck vorgezeichnet hat, das Laster zu stürzen und Religion, Moral und
bürgerliche Gesetze an ihren Feinden zu rächen, ein solcher muss das Laster in
seiner nackten Abscheulichkeit enthüllen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter,
Historiker, Philosoph: „Nichts Heiliges gibt es als die Wahrheit.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Wenn kein
Mensch mehr die Wahrheit suchen und
verbreiten wird, dann
verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind
Gerechtigkeit, Frieden und Leben!“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker, Philosoph: „Einsamkeit,
Abgeschiedenheit von Menschen, äußere Ruhe um mich her und innere Beschäftigung
sind der einzige Zustand, in dem ich noch gedeihe.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph, in
Wilhelm Tell: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, / wenn es dem bösen
Nachbarn nicht gefällt.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Der
Augenblick ist kostbar – wie das Leben eines Menschen.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Der
Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher
Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die Kunst ist eine Tochter der
Freiheit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher
Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die wahre Kunst hat es nicht bloß
auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr ernst damit, den Menschen
nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern
ihn wirklich und in der Tat freizumachen und dieses dadurch, daß sie eine Kraft
in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein
roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine
objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, Das Höchste: „Suchst du das Höchste, das
Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. / Was sie willenlos ist, sei du es
wollend – das ist’s!
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, Die Ideale: „Erloschen sind die heitern
Sonnen, / die meiner Jugend Pfad erhellt; / die Ideale sind zerronnen, / die
einst das trunkne Herz geschwellt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Denn wo das Strenge mit
dem Zarten, / wo Starkes sich und Mildes paarten, / da gibt es einen guten
Klang. / Drum prüfe, wer sich ewig bindet, / ob sich das Herz zum Herzen
findet! / Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von Messina, Über den Gebrauch
des Chors in der Tragödie: „Unter der Hülle aller Religionen liegt die Religion
selbst, die Idee eines Göttlichen.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Drei Worte des Glaubens: „Und was kein
Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt das kindliche Gemüt.“ –
Einfalt – reine Seele…
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Maria Stuart I, 6, Mortimer: „Wie wurde
mir, als ich ins Innre nun / der Kirchen
trat und die Musik der Himmel / herunterstieg und der Gestalten Fülle /
verschwenderisch aus Wand und Dekke quoll, / das Herrlichste und Höchste,
gegenwärtig, / vor den entzückten Sinnen sich bewegte, / als ich sie selbst nun
sah, die Göttlichen, / den Gruß des Engels, die Geburt des Herrn, / die heil’ge
Mutter, die herabgestiegene / Dreifaltigkeit, die leuchtende Verklärung / – als
ich den Papst drauf sah in seiner Pracht / das Hochamt halten und die Völker
segnen! / O, was ist Goldes, was Juwelen Schein, / womit der Erde Könige sich schmükken! / Nur
er ist mit dem Göttlichen umgeben. / Ein wahrhaft Reich der Himmel ist sein
Haus, / denn nicht von dieser Welt sind diese Formen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher
Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Theosophie des Julius: „Die Natur
ist ein unendlich geteilter Gott.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 2, Gertrud: „Die Unschuld hat im
Himmel einen Freund.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, Sprache: „Warum kann der lebendige Geist dem
Geist nicht erscheinen? / Spricht die
Seele, so spricht, ach! schon die Seele
nicht mehr!“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph: „Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte, besäße
jeder einzelne die Welt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich
spiegelt – / Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum; / aber die
Well’ entführet der Strom, durch die glänzende Straße / drängt eine andre sich
schon, schnell wie die erste zu fliehn – / so beleuchtet der Würden Glanz den
sterblichen Menschen: / Nicht er selbst, nur der Ort, den er durchwandelte,
glänzt.“
Schine, Cathleen (*1953), US-amerikanische Schriftstellerin:
„Meine Aufgabe ist es, nach der Wahrheit zu suchen; nicht, sie zu finden.“ - „Die
Wahrheit stellt für ein ungerechtes und verlogenes Regime eine Bedrohung dar.
Die Wahrheit ist revolutionär. Und muss es immer sein.“
Schirrmann, Richard (1874-1961), Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes: „Der Mensch verträgt
eher Kritik an dem, was er meisterlich beherrscht, als an dem, was er
mangelhaft leistet.“
Schlegel, August Wilhelm von (1767-1845),
deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und
Philosoph, gilt zusammen mit seinem Bruder Karl
Wilhelm Friedrich von Schlegel als Begründer der
Romantik, in einem Brief an Frau von Stael am 25. Dezember 1811: „Die heutigen
Wissenschaftler haben den Sinn für die Wissenschaft verloren, sie tappen im
Dunkeln, so wie Seidenwürmer ihre Kokons spinnen: wer sehen kann, mag hinterher
ihr schönes Oval bewundern, aber sie selbst wissen nichts davon.“
Schlegel, August Wilhelm von (1767-1845), deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer,
Schriftsteller, Indologe und Philosoph, gilt zusammen mit seinem Bruder Karl
Wilhelm Friedrich von Schlegel als
Begründer der Romantik: „Literatur ist Unsterblichkeit der Sprache.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher
Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und
Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als
Begründer der Romantik, in: Athenaeum, 1798: „Denke dir ein Endliches ins
Unendliche gebildet, so denkst du einen Menschen.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher
Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und
Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als
Begründer der Romantik, in: Ideen: „Der
Mensch ist ein schaffender Rückblick der Natur auf sich selbst.“
Schlegel, Karl
Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller,
Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit
seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in:
Kritische Fragmente: „Folgendes sind
allgemeingültige Grundgesetze der schriftstellerischen Mitteilung: 1) Man muß
etwas haben, was mitgeteilt werden soll; 2) man muß jemand haben, dem man’s mitteilen
wollen darf; 3) man muß es wirklich mitteilen, mit ihm teilen können, nicht
bloß sich äußern, allein; sonst wäre es treffender, zu schweigen.“
Schlegel, Karl
Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph,
Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt
zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der
Romantik, in:
Kritische Fragmente: „Je mehr man schon
weiß, je mehr hat man noch zu lernen. Mit dem Wissen nimmt das Nichtwissen in
gleichem Grade zu, oder vielmehr das Wissen des Nichtwissens.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher
Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und
Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als
Begründer der Romantik: „Der Künstler möge den Gang und die Gesetze der
vernünftig denkenden Vernunft aufheben.“ ... Aufgabe des Kunstwerkes sei es,
„in die schöne Verwirrung der Phantasie, in das ursprüngliche Chaos der
menschlichen Natur zu versetzen.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher
Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und
Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als
Begründer der Romantik: „Die
romantische Poesie ist eine progressive Universalphilosophie. Ihre Bestimmung
ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und
die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will
und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und
Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig
und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen.“
Schleich, Carl
Ludwig (1859-1922), deutscher Chirurg und Schriftsteller: „Das Gefühl der
Freude entsteht durch eine plötzliche Bejahung des Lebens.“
Schleich, Carl Ludwig (1859-1922), deutscher Chirurg und Schriftsteller: „Ein Mensch ist so stark,
wie er lustig sein kann.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel
Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe,
Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster
moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik, in: Monologe: „Ist es wahr, daß wir alle auf Erden abhängig
wandeln, und ungewiß der Zukunft? daß ein dichter Schleier dem Menschen, was er
sein wird, verbirgt, und daß des Schicksals blinde Macht [...] mit unsern
Entschlüssen wie mit unseren Wünschen spielt? O freilich, wenn Entschlüsse nur
Wünsche sind, so ist der Mensch des Zufalls Spiel! Wenn er nur im Wechsel
flüchtiger Empfindungen und einzelner Gedanken [...] sich selbst zu finden weiß;
wenn er im ungewissen Haben äußerer Gegenstände, im schwindelnden Betrachten
des ewigen Wirbels [...] sein ganzes Leben hindurch begriffen ist, und niemals
tiefer in sein eigenes Wesen dringt; wenn er [...] immer nur Einzelnes und Äußeres
sieht und betreiben und besitzen will, wie ihm die Empfindung des Augenblicks
gebietet: dann kann ihm das Schicksal feindselig rauben, was er begehrt [...].
Denn schrecklich muß es den Menschen ergreifen, wenn er nimmer dazu gelangt
sich selbst zu fassen; wenn jeder Lichtstrahl, der in die unendliche Verwirrung
fällt, ihm klarer zeigt, er sei kein freies Wesen, sei eben nur ein Zahn in
jenem großen Rade, das ewig kreisend sich, ihn und alles bewegt. Nur Hoffnung,
immer wieder aller Erfahrung, allem Bewußtsein zum Trotz erneute Hoffnung auf
glücklichen Wechsel oder auf endliches Erbarmen muß seine einzige Stütze sein.“
Schleiermacher,
Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe,
Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster
moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik, in: Über die Religion.
Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern: „Unsterblichkeit ist nichts
anderes als mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen und ewig
sein in diesem Augenblick. Religion ist Sinn und Geschmack für das Unendliche.
In wessen Inneren nicht eigene Offenbarungen aufsteigen, wenn seine Seele sich
sehnt, die Schönheit der Welt aufzusaugen, wer nicht hier und da fühlt, daß ein
göttlicher Geist ihn treibt und daß er aus heiliger Eingebung redet und
handelt, der hat keine Religion.“
Schleiermacher,
Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe,
Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster
moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik: „Kinder sind nicht nur
freundliche Lichtstrahlen und Gottesgrüße, sondern auch ernste Fragen aus der
Ewigkeit und schwere Aufgaben für die Zukunft.“
Schlieffen, Alfred Graf von (1833-1913), preußischer Offizier, zuletzt Generalfeldmarschall: „Wer
sich nach allen Seiten richtet, verliert die Richtung.“
Schmidt, Aurel, Schweizer Schriftsteller: „Wer die
Spielregel aufstellt, gewinnt auch. Das ist der Sinn der Spielregel.“
Schmidt, Karl Otto (1904-1977), deutscher Buchautor der
Neugeist-Bewegung: „Mag man Ungutes getan, veranlaßt oder gebilligt haben, mag
es von Begierde, Zorn oder Unwissenheit herrühren, die Folge ist immer Leiden.
Darum muß die Gegenmacht erweckt werden. / Das ist ein für die seelische
Selbstentgiftung überaus wichtiger Wink.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Das was, respektive das, worüber wir etwas
wissen, macht gewiss nur einen geringen Teil aus von dem, worüber wir nichts
wissen und worüber wir zum größten Teil niemals etwas wissen werden. Aber darum
auch das geringe Wissen, das wir uns im Laufe der Jahrhunderte erworben
anzuzweifeln, zu verhöhnen oder geradezu aus der Welt zu leugnen, ist gegen
jede Vernunft. Leugnet man auch die - meinetwegen relativen - Erkenntnisse, die
uns aus dem Gebrauch unserer Sinne und unseres Verstandes erwachsen, so ist es
besser, jedes Forschen, ja jede Diskussion ein für alle Mal zu unterlassen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Die Sehnsucht ist es, die unsere Seele nährt
und nicht die Erfüllung; und der Sinn des Lebens ist der Weg und nicht das
Ziel. Denn jede Antwort ist trügerisch, jede Erfüllung zerfließt uns unter den
Händen, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Es gibt keine neuen Wahrheiten auf Erden; und
gerade in diesen kleinen Sätzen dachtest du sie zu finden?“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Lebensklugheit bedeutet: alle Dinge möglichst
wichtig, aber keines völlig ernst zu nehmen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Man steht im Leben immer wieder vor der Wahl,
es sich selbst leicht und den anderen schwer zu machen – oder umgekehrt. Aber hat
man denn die Wahl?“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Nur Richtung ist Realität, das Ziel
ist immer eine Fiktion, auch das erreichte - und dieses oft ganz besonders.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Schmerzlicher, als dass wir niemals die
Wahrheit zu hören bekommen, ist, dass wir sie auch beim besten Willen niemals
aussprechen können. Denn was wir auch sagen, der andere hört die Wahrheit
nicht, die wir ihm vermitteln wollten. Was von unseren Lippen kam und was in
des anderen Seele dringt, ist niemals das gleiche. Es ist schon im nächsten
Augenblick nicht dasselbe mehr: [...] es kommt darauf an, was der andere hören
wollte, wie er zu dir steht und so weiter. Und die Wahrheit um ihrer selbst
willen ist kein Wert, so wenig wie ein Geldstück in einem Land, wo es keinen
Kurs hat.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Sehnsucht macht die Dinge und die Menschen
unwirklich. Darum ist alles Erreichte so anders als das Ersehnte. Nicht schlechter
oder besser, aber anders.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Was wir Illusion nennen, ist entweder Wahn,
Irrtum oder Selbstbetrug - wenn sie nicht eine höhere Wirklichkeit bedeutet,
die als solche anzuerkennen wir zu bescheiden, zu skeptisch oder zu zaghaft
sind.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer
Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener
Moderne, in: Aphorismen: „Wir reden um
unsere Gedanken herum, weil wir keine Gedanken in Worten völlig auszudrücken
vermögen, sonst wäre die Verständigung – mindestens zwischen Verständigen –längst
erfolgt. Aber wir denken auch um die Worte herum, und das ist das Bedenkliche.
Hätten wir die Kraft oder den Mut oder die Möglichkeit, von den Worten
vollständig wegzudenken, wir wären weiter als wir sind.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und
Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in:
Aphorismen: „Worte sind gewiß nicht alles, es gibt immer noch etwas zwischen
den Worten, hinter den Worten – aber all dies Unaussprechliche bekommt ja erst
einen Sinn dadurch, daß die Worte da sind, und durch die verschiedene Distanz,
das verschiedene Verhältnis, das es eben zu den Worten hat.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen und
Betrachtungen: „Alle Spekulation,
vielleicht alles Philosophieren, ist nur ein Denken in Spiralen; wir kommen
wohl höher, aber nicht eigentlich weiter. Und dem Zentrum der Welt bleiben wir
immer gleich fern.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen und
Betrachtungen: „Kein Gespenst
überfällt uns in vielfältigeren Verkleidungen als die Einsamkeit, und eine
ihrer undurchschaubarsten Masken heißt Liebe.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Der einsame Weg, 4.
Akt, 8. Szene, Sala: „Was hat
das, was unsereiner in die Welt bringt, mit Liebe zu tun? Es mag allerlei
Lustiges, Verlogenes, Zärtliches, Gemeines, Leidenschaftliches sein, das sich
als Liebe ausgibt – aber Liebe ist es doch nicht ... Haben wir jemals ein Opfer
gebracht, von dem nicht unsere Sinnlichkeit oder unsere Eitelkeit ihren Vorteil
gehabt hätte? ... Haben wir je gezögert, anständige Menschen zu betrügen oder zu
belügen, wenn wir dadurch um eine Stunde des Glücks oder der Lust reicher
werden konnten? [...] Und glauben Sie, daß wir von einem Menschen – Mann oder
Weib – irgendetwas zurückfordern
dürften, was wir ihm geschenkt hatten? Ich meine keine Perlenschnur und keine
Rente und keine wohlfeile Weisheit, sondern ein Stück von unserm Wesen – eine Stunde
unseres Daseins, das wir wirklich an sie verloren hätten, ohne uns gleich dafür
bezahlt zu machen, mit welcher Münze immer. Mein lieber Julian, wir haben die
Türen offen stehen und unsere Schätze sehen lassen – aber Verschwender sind wir
nicht gewesen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und
Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Der Mut muß sich nur nach einer Front
schützen, die Feigheit nach allen Seiten.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und
Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Die Leute sind am schlimmsten dran, die mehr
Temperament haben als Mut.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und
Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Mißtrauisch bist du? Ich verstehe dich: Du
willst dir die Mühe sparen, die Menschen kennenzulernen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931),
österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten
Vertreter der Wiener Moderne: „Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als
eine Schwäche des Gefühls.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur
Lebensweisheit, IV: „Der Rum, welcher zum Nachruhm werden will, gleicht einer
Eiche, die aus ihrem Samen sehr langsam hervorwächst, der leichte, ephemere
Ruhm den einjährigen, schnell wachsenden Pflanzen und der falsche Ruhm gar dem
schnell hervorschießenden Unkraute, das schleunigst ausgerottet wird.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur
Lebensweisheit, V., 31: „Wer andere bekrittelt, arbeitet an seiner
Selbstbesserung. Also die, welche die Neigung und Gewohnheit haben, das
äußerliche Benehmen, überhaupt das Tun und Lassen der andern im Stillen, bei
sich selbst, einer aufmerksamen und scharfen Kritik zu unterwerfen, arbeiten
durchaus an ihrer eigenen Besserung und Vervollkommnung; denn sie werden
entweder Gerechtigkeit oder doch Stolz und Eitelkeit genug besitzen, selbst zu
vermeiden, was sie so oft strenge tadeln. Von den Toleranten gilt das
Umgekehrte.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Jede Nation spottet über die
andern, und alle haben recht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit
V, 29: „Die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit
V, 29: „Vergeben und Vergessen heißt kostbare Erfahrungen zum Fenster
hinauszuwerfen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Kunst zu beleidigen, C.
H. Beck Verlag, 2. Auflage, 2003, S. 31: „Ich lege hier für den Fall meines
Todes das Bekenntnis ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer
überschwenglichen Dummheit verachte, und mich schäme, ihr anzugehören.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819, Bd. I, 4. Buch: „Das
ganze Wesen der Welt abstrakt, allgemein und deutlich in Begriffen zu
wiederholen, und es so als reflektiertes Abbild in bleibenden und stets bereitliegenden Begriffen der Vernunft
niederzulegen: dieses und nichts anderes ist Philosophie.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Band I, Kapitel 10, Paragraph 8: „Obwohl oft gesagt worden, dass man der Wahrheit nachspüren soll, auch wo
kein Nutzen von ihr abzusehen, weil dieser mittelbar sein und hervortreten
kann, wo man ihn nicht erwartet; so finde ich hier doch noch hinzuzusetzen, dass
man auch ebenso sehr bestrebt sein soll, jeden Irrtum aufzudecken und
auszurotten, auch wo kein Schaden von ihm abzusehen, weil auch dieser sehr
mittelbar sein und einst hervortreten kann, wo man ihn nicht erwartet: Denn
jeder Irrtum trägt ein Gift in seinem Innern. Ist es der Geist, ist es die
Erkenntnis, welche den Menschen zum Herrn der Erde macht; so
gibt es keine unschädlichen Irrtümer, noch weniger ehrwürdige, heilige
Irrtümer. Und zum Trost derer, welche dem edlen und so schweren Kampf gegen den
Irrtum, in irgend einer Art und Angelegenheit, Kraft und Leben widmen, kann ich
mich nicht entbrechen, hier hinzuzusetzen, dass zwar so lange, als die Wahrheit
noch nicht dasteht, der Irrtum sein Spiel treiben kann, wie Eulen und
Fledermäuse in der Nacht: aber eher mag man erwarten, dass Eulen und
Fledermäuse die Sonne zurück in den Osten scheuchen werden, als dass die
erkannte und deutlich und vollständig ausgesprochene Wahrheit wieder verdrängt
werde, damit der alte Irrtum seinen breiten Platz nochmals ungestört einnehme.
Das ist die Kraft der Wahrheit, deren Sieg schwer und mühsam, aber dafür, wenn
einmal errungen, ihr nicht mehr zu entreißen ist.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und
Vorstellung, § 51: „Denn die Stimmung des Augenblickes zu ergreifen und im
Liede zu verkörpern ist die ganze Leistung dieser poetischen Gattung [der
Dichtkunst]. Dennoch bildet in der lyrischen Poesie ächter Dichter sich das
Innere der ganzen Menschheit ab, und Alles, was Millionen gewesener, seiender,
künftiger Menschen, in den selben, weil stets wiederkehrenden, Lagen, empfunden
haben und empfinden werden, findet darin seinen entsprechenden Ausdruck. Weil
jene Lagen, durch die beständige Wiederkehr, eben wie die Menschheit selbst,
als bleibende dastehen und stets die selben Empfindungen hervorrufen, bleiben
die lyrischen Produkte ächter Dichter Jahrtausende hindurch richtig, wirksam
und frisch. Ist doch überhaupt der Dichter der allgemeine Mensch: Alles, was
irgend eines Menschen Herz bewegt hat, und was die menschliche Natur, in irgend
einer Lage, aus sich hervortreibt, was irgendwo in einer
Menschenbrust wohnt und brütet, – ist sein Thema und sein Stoff; wie daneben
auch die ganze übrige Natur. Daher kann der Dichter so gut die Wollust, wie die
Mystik besingen, Anakreon, oder Angelus Silesius seyn, Tragödien, oder Komödien
schreiben, die erhabene, oder die gemeine Gesinnung darstellen, – nach Laune
und Beruf. Demnach darf Niemand dem Dichter vorschreiben, daß er edel und
erhaben, moralisch, fromm, christlich, oder Dies oder Das seyn soll, noch
weniger ihm vorwerfen, daß er Dies und nicht Jenes sei. Er ist der Spiegel der
Menschheit, und bringt ihr was sie fühlt und treibt zum Bewußtseyn.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung: „Das unaussprechlich Innige
aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes
Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich
ist, beruht darauf, dass sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt,
aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung I, 3: „Was ist denn
Bescheidenheit anderes als geheuchelte Demut, mittels welcher man in einer von
niederträchtigem Neide strotzenden Welt für Vorzüge und Verdienste die
Verzeihung derer erbetteln will, die keine haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Neue Paralipomena, 7: „Die Dummen sind meistens boshaft, und
zwar aus dem Grunde, warum die Hässlichen und Ungestalteten es sind.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Neue Paralipomena 21: „Den Anfechtungen Deiner Sinnlichkeit sehe
lachend so zu wie der Ausführung eines gegen dich verabredeten, dir aber
gesteckten Schelmenstreichs!“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Paregra und Palimomena: „Es
gibt keine andere Offenbarung als die Gedanken der Weisen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena, II, Kapitel 26, Psychologische
Bemerkungen: „Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße
Ehrlichkeit. Bei großen Talenten ist sie Heuchelei. Darum ist Diesen offen
ausgesprochenes Selbstgefühl und unverhohlenes Bewußtsein ungewöhnlicher Kräfte
gerade sowohl anständig als jenen ihre Bescheidenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II,
23: „Zunächst ist die Wirkung eines Schriftstellers dadurch bedingt, daß er den
Ruf erlangt, man müsse ihn lesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, 24, 295: „Neun Zehntel unserer
ganzen jetzigen Literatur haben keinen anderen Zweck, als dem Publiko einige
Taler aus der Tasche zu spielen. Dazu haben sich Autor, Verleger und Rezensent
fest verschworen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel 31: „Die Pein des
unerfüllten Wunsches ist klein gegen die der Reue; denn jene steht vor der
stets offenen unabsehbaren Zukunft, diese vor der unwiderruflich
abgeschlossenen Vergangenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel XXII, § 259: „Im Grunde
haben nur die eigenen Grundgedanken Wahrheit und Leben: Denn nur sie versteht
man recht eigentlich und ganz. Fremde, gelesene Gedanken sind die Überbleibsel
eines fremden Mahles, die abgelegten Kleider eines fremden Gastes. Zum eigenen,
in uns aufsteigenden Gedanken verhält der fremde, gelesene, sich wie der
Abdruck einer Pflanze der Vorwelt im Stein zur blühenden Pflanze des
Frühlings.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II,
XXIX, § 377: „Demgemäß ist Simplizität stets ein Merkmal nicht allein der
Wahrheit, sondern auch des Genies gewesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga
und Paralipomena II, Über die Weiber: „Mit den Mädchen hat es die
Natur auf Das, was man im dramaturgischen Sinne, einen Knalleffekt nennt,
abgesehen, indem sie dieselben, auf wenige Jahre, mit überreichlicher
Schönheit, Reiz und Fülle ausstattet, auf Kosten ihrer ganzen übrigen
Lebenszeit, damit sie nämlich, während jener Jahre, der Phantasie eines Mannes
sich in dem Maße bemächtigen könnten, daß er hingerissen wird, die Sorge für
sie auf Zeit Lebens, in irgend einer Form, ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte
ihn zu vermögen, die bloße vernünftige Ueberlegung keine hinlänglich sichere
Bürgschaft zu geben schien.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in seinen Aphorismen zur
Lebensweisheit IV: „Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen die
innere Ehre.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in seinen Aphorismen zur
Lebensweisheit IV: „Die
wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten
den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem
er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler
seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten
erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er
stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade
angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit,
alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu
verteidigen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „>Weder lieben, noch hassen< enthält die Hälfte aller
Weltklugheit: >nichts sagen und nichts glauben< die andere Hälfte.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht
Mitleid ist, ist Selbstsucht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Als die einfachste und
richtigste Definition der Poesie möchte ich diese aufstellen: Daß sie die Kunst
ist, durch Worte die Einbildungskraft ins Spiel zu versetzen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Das Glück gehört denen, die sich
selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und des Genusses sind,
ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall
unterworfen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Daß uns der Anblick der Tiere so
ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, daß es uns freut, unser eigenes Wesen so
vereinfacht vor uns zu sehn.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Der wahre, tiefe Friede des
Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu
finden.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Die eigene Erfahrung hat den
Vorteil völliger Gewißheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Es kann soweit kommen, dass manchem die Welt, von der ästhetischen
Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein
Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Höflichkeit ist wie ein
Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber es mildert die Stöße des
Lebens.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Im Alter versteht man
besser, die Unglücksfälle zu verhüten, in der Jugend, sie zu ertragen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Lesen heißt, mit einem fremden Kopf statt dem eigenen zu denken.
Nun ist aber dem eigenen Denken, aus welchem allemal ein zusammenhängendes
Ganzes, ein, wenn auch nicht streng abgeschlossenes System sich zu entwickeln
trachtet, nichts nachteiliger als ein vermöge beständigen Lesens zu starker
Zustrom von Gedanken.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Natürlicher Verstand kann fast
jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Um fremden Wert
willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muß man eigenen haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Was dem Herzen widerstrebt, läßt der Kopf nicht ein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Wenige schreiben, wie ein Architekt
baut, der zuvor seinen Plan entworfen und bis ins einzelne durchdacht hat,
vielmehr die meisten nur so, wie man Domino spielt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Wie die reichste Bibliothek,
wenn ungeordnet, nicht so viel Nutzen schafft, wie eine kleine, aber
wohlgeordnete, ebenso ist die größte Menge von Kenntnissen, wenn nicht eigenes
Denken sie verarbeitet hat, weniger wert als eine geringere, die vielfältig
durchdacht wurde.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Zwei so verschiedenen Herren wie
der Welt und der Wahrheit, die nichts als die Anfangsbuchstaben gemein haben,
läßt sich zugleich nicht dienen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel XXII, § 260: „Lesen ist ein
bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von einem
Andern am Gängelbande führen. Zudem taugen viele Bücher bloß, zu zeigen, wie
viel Irrwege es gibt und wie arg man sich verlaufen könnte, wenn man von ihnen
sich leiten ließe. Den aber der Genius leitet, d.h. der selbst denkt,
freiwillig denkt, richtig denkt, – der hat die Bussole, den rechten Weg zu
finden. – Lesen soll man also nur dann, wann die Quelle der eigenen Gedanken
stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall sein wird. Hingegen die
eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist
Sünde wider den heiligen Geist. Man gleicht alsdann dem, der aus der freien
Natur flieht, um ein Herbarium zu besehen, oder um schöne Gegenden im
Kupferstiche zu betrachten.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen
zur Lebensweisheit, V, 9: „In der Einsamkeit fühlt der Jämmerliche seine ganze
Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Im Ganzen genommen, liegt [...] die Welt im
Argen: die Wilden fressen einander und die Zahmen betrügen einander und das
nennt man den Lauf der Welt. Was sind denn die Staaten, mit aller ihrer
künstlichen, nach außen und nach innen gerichteten Maschinerie und ihren
Gewaltmitteln anderes, als Vorkehrungen, der grenzenlosen Ungerechtigkeit der
Menschen Schranken zu setzen?“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Wir verleben unsre schönen Tage, ohne sie zu
bemerken: Erst wenn die schlimmen kommen, wünschen wir jene zurück. Tausend
heitere, angenehme Stunden lassen wir, mit verdrießlichem Gesicht, ungenossen
an uns vorüberziehen, um nachher, zur trüben Zeit, mit vergeblicher Sehnsucht
ihnen nachzuseufzen. Stattdessen sollten wir jede erträgliche Gegenwart, auch
die alltägliche, welche wir jetzt so gleichgültig vorüberziehen lassen, und
wohl gar noch ungeduldig nachschieben, – in Ehren halten, stets eingedenk, daß
sie eben jetzt hinüberwallt in jene Apotheose der Vergangenheit, wo selbst sie
fortan, vom Lichte der Unvergänglichkeit umstrahlt, vom Gedächtnisse aufbewahrt
wird.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2: „Was wir im Tode fürchten, ist keineswegs der
Schmerz: Denn teils liegt dieser offenbar diesseits des Todes; teils fliehn wir
oft vor dem Schmerz zum Tode [...]. Wir unterscheiden also Schmerz und Tod als
zwei ganz verschiedene Übel: Was wir im Tode fürchten, ist in der Tat der
Untergang des Individuums, als welcher er sich unverhohlen kundgibt, und da das
Individuum der Wille zum Leben selbst in einer