Psychologie, Machtausübung und Alltag

3.4 Endlich Hoffnung für depressivkranke Menschen

[Ohne Quelle: Allgemeinwissen]

Am 26. März 2001 habe ich mit einer Ärztin für Allgemeinmedizin (Österreich) telefoniert. Sie möchte nicht, daß ich ihren Namen nenne. Dafür habe ich Verständnis. Sie gab mir wichtige Hinweise und Ratschläge. Die Ärztin hat sich in der Orthomolekularen Medizin ausbilden lassen. Das bedeutet, daß sie in der Therapie vorwiegend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente einsetzt. "Die Ernährung der Menschen läßt nicht nur bei uns zu wünschen übrig", so berichtete sie. Depressivkranke Menschen schickt sie nicht zum Psychologen, sie behandelt sie selbst mit Vitaminen. Auf meine Frage, wie ihre Erfolgsquote sei, antwortete sie kurz mit gut. Auf meine Nachfrage, was sie von Psychotherapie hält, bekam ich eine ausweichende Antwort - ihre Begeisterung war nicht groß, sie schien aber vor etwas Angst zu haben.
Ihr Mann äußerte sich in einem Schreiben an mich schon klarer: "Studien sprechen für die Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen, was ja gefahrlos und billig ist - aber nicht patentfähig. Daher besteht nur geringes Interesse bei Pharmafirmen und Forschungsinstituten. Ärzten fehlt meist die Ausbildung, auch allein schon die Kenntnis oder der Hinweis." Das waren seine Sätze, die ich auch schon gegenüber Persönlichkeiten und Institutionen in unserem Land geäußert habe. Diese Ärztin, ich denke sie ist eine großartige Frau, gab mir zum Schluß noch den Hinweis, daß es jetzt eine Deutsche Gesellschaft für Orthomolekurare Medizin gibt. Die Internetseite dieser Gesellschaft ist aber noch in Arbeit und gibt keine Auskünfte.

Der Begründer der Fachrichtung dieser Medizin ist der doppelte Nobelpreisträger Linus Pauling. Er erregte Aufsehen durch seine Theorien über Vitamin C und die „orthomolekulare Nahrungsergänzung". Im Internet gibt es eine große Anzahl von Hinweisen und Seiten auf dieses Gebiet der Medizin, zumeist im angelsächsischen Raum. Auch sollen schon einige Ärzte bei uns ausgebildet worden sein. Sie bekämpfen Krankheiten mit den Mitteln und Medikamenten dieser Fachrichtung. Eine große Hoffnung für depressivkranke Menschen, so meine ich - die Erfolge werden herausgestellt. Aber ich habe einen faden Beigeschmack, wenn ich an die Medikamente der Orthomolekularen Medizin denke: Die Hauptsubstanzen der orthomolekularen Medikamente sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Enzyme. Diese Stoffe haben die segensreiche Wirkung. Ihnen werden pflanzliche Inhaltsstoffe und Pflanzenextrakte beigemengt, - und schon ist ein patentierbares Medikament entstanden. Multivitaminpräparate (mit B-Komplex), die zur Heilung verwendbar sind, werden gleich wieder verunglimpft. Sie sind frei und ohne Rezept in der Apotheke oder in Supermärkten erhältlich. Eine nachhaltige Aufklärung der Bevölkerung findet nicht statt.

Linus Pauling war einer der herausragensten wissenschaftlichen Denker des 20. Jahrhunderts. Er erhielt 1954 den Nobelpreis für Biochemie und 1962 den Friedensnobelpreis. Er lehrte in Pasadena am California Institute of Technology und an der Stanford University. Aufsehen erregte er mit seinen Theorien über Vitamin C und die orthomolekulare Nahrungsergänzung.
Die Orthomolekulare Medizin ist eine noch recht junge Therapieform. Man geht beim Gedankenansatz davon aus, daß in unserer modernen Welt die meisten Menschen unter Ernährungsproblemen leiden, die zu Krankheiten führen. Da es sich bei den Ernährungsproblemen zumeist um Mangelerscheinungen handelt, müssen essentielle Stoffe auf andere Weise dem Organismus zugeführt werden. Ohne ausreichend essentielle Stoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) im Organismus, wird der Mensch krank, das ist Vitaminforschern bewußt. Der Vitamin-B-Komplex hat unmittelbaren Einfluß auf das Nervensystem (Tryptophan > Serotonin) des Menschen.

Wir müssen davon ausgehen, daß bei fast allen Menschen der Industriestaaten eine latente Depression vorhanden ist, die nur darauf wartet, auszubrechen. Zeitungen berichten darüber, das sich die "Volksseuche Depression" noch ausweiten wird. Ein gutes Geschäft für die Krankheitsmafia und für psychologische Heilsbeter. Unsere Ärzte haben von gesunder Ernährung keine Ahnung - leider!

Vitamine allein sind nicht patentierfähig. Sie sind keine Medikamente im eigentlichen Sinn. Sie sind Nahrungsergänzungssubstanzen und werden vielen Nahrungsmitteln beigefügt. Ein Mensch, dessen Körper ausreichend gut mit Vitaminen versorgt ist, neigt nicht zur Krankheitsanfälligkeit. Das ist der Grund, warum Vitamine verunglimpft werden. Linus Pauling ist 93 Jahre alt geworden. Unsere Krankenkassen sollten Vitaminbehandlungen (als Therapie) endlich in die Kostenerstattung aufnehmen. Vielleicht würden Ärzte dann diese Behandlungsmethode häufiger durchführen. Von allen Seiten wird verunsichert. Ein kritischer, aufgeklärter oder gar wissender Patient scheint der Krankheitslobby ein Greuel zu sein. Manchmal denke ich ans Mittelalter, damals hatte die Kirche das alleinseligmachende Wissen, und das Volk johlte: Brennt die Hexe!

Bruno Rupkalwis
Internet: www.hirndefekte.de